Ich verstehe sehr gut, dass diese knappe Einführung nur dafür spricht, im Spiel dann wirklich Stück für Stück in die Welt einzutauchen, und dabei ist es auch sehr hübsch, irgendeiner Fragestellung zu begegnen, das Sterben der Magie ist ja offensichtlich sehr dramatisch für die Mythologie im Spiel.
Allerdings wird das Ganze dadurch (in meinen Augen; man erkennt sehr gut, dass du sehr klare Vorstellungen hast, was das Spiel angeht, und das ist durch und durch angenehm) irgendwie weniger persönlich. Es gibt da einmal das Schicksal der Welt und ein andermal gibt es das Schicksal der Protagonisten; die Figur selbst lerne ich als Spieler erst kennen, als es an die Prüfung geht. Ich bekomme das zu mir passende Element und plötzlich stehe ich in meiner Kammer, bereit auf Avalon herumzureisen. Da geht irgendwo der rote Faden verloren und ein bisschen entsteht da auch wenig Sympathie mit meiner Figur, deren elementares Schicksal eben noch zu wählen bestimmt war, über die ich aber sonst nichts weiß, genauso wenig wie ich weiß, wo genau ich eigentlich bin und warum ich auf einmal auf Avalon herumspatziere.
Konkret vermisse ich also eine Verbindung zu dem, was genau in dem Augenblick passiert, wo ich dann spiele, denn, wenn um mich herum die Magie die Säulen der Welt mit sich in den Abgrund reißt, ist es sehr nützlich, den Protagonisten zu kennen, diese fremde Welt mit seinen Augen zu sehen. Mir als Spieler liegt nichts an Landen, die ich nie bereist habe, wenn ich aber in eine fremde Rolle schlüpfe, der sowohl etwas an diesem Ort voll Magie liegt, dann möchte ich auch wissen, in wessen Schuhen ich stecke.
Ich meinte eigentlich weniger die Bezeichnung, sondern den Ausdruck. "Am Sterben sein" ist ziemlich umgangssprachlich und klingt auch respektlos... ich stelle mir da so Sachen vor wie "Der ist doch eh am Sterben!". "Im Sterben liegen" hingegen ist da besser und es klingt auch ein bisschen zurückhaltender. Es gab da noch so andere kleine seltsame Ausdrucksweisen, die irgendwie überhaupt nicht in dieses Gefüge passen, wo zwischen den Charakteren eine recht respektvolle Distanz herrscht.Zitat
Ich bin da so einer, den diese ewiglangen Punktstrecken etwas nerven, aber letztendlich fällt mir auch nichts besseres ein, um das betretene Schweigen auszudrücken, denn dafür ist das ja sehr gut geeignet. (nur würde ich versuchen, nicht nahezu jeden Satz auf drei Punkte enden zu lassenZitat
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Der Dialog mit Luise hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Erst war das so ein bisschen "typisches Gespräch", aber allerspätestens, wenn man mit Luises Freundschaft belohnt wird, hat man das Gefühl, dass das alles sehr schön durchdacht ist und die Beziehung der Charaktere - auch die von Lady Brynn zu Ceri - sehr bedeutsam sind und es hier nicht nur um dieses klischeehafte Herstellen von irgendwelchen komischen Verbindungen geht. Dinge, die überarbeitungswürdig wären, sehe ich hier tatsächlich keine; diese Szene ist jedenfalls eine sehr schöne Stärke des Spiels. =3
Ich wünsche dir jedenfalls, dass du auf so einem Niveau weiter machst, und hoffe, dir dabei ein klein wenig helfen gekonnt zu haben; kleine Unstimmigkeiten merzt man im Schaffensprozess schnell aus und wenn es hier und da dann doch mal ein klein wenig hakt, ist das ganz klar Teil des Charmes. Ich freue mich jedenfalls tierisch auf Weiteres.