Wegen der Typ- und speziell Kontrollmensch-Angelegenheit:
Es stimmt in der Tat, dass bestimmte Eigenschaften eines Menschen nicht nur den Trauminhalt sondern auch die Traumkontrolle beeinflussen; ängstliche Placebo-Personen beispielsweise wachen mit enormer Wahrscheinlichkeit auf, wenn sie auch nur daran denken, dass sie gleich aufwachen - wenngleich der bloße Gedanke daran auch des Öfteren in ein falsches Erwachen münden kann (generell laufen diverse Geschehnisse im Traum durchs Vorurteilen ab - greift man in seine Hosentasche mit der Erwartung, ein Telefon zu finden, so wird man auch mit Sicherheit eines finden können. Mit Unsicherheit gepaart ist das jedoch sehr doof, da negative Erwartungen ebenfalls meistens verwirklicht werden).
Und da wir generell unsere komplette Persönlichkeit auch im Traum noch besitzen (mal von unseren völlig fehlenden moralischen Werten abgesehen), beeinflussen wir mit jeder unserer Entscheidungen das Traumgeschehen. Und Personen, die zum Beispiel leicht abzulenken sind und eher minder die konzentrierten Typen sind, haben's im Traum nun mal auch schwieriger, sich nicht vom Traumgeschehen mitreißen zu lassen, was zum Verlust der Klarheit über den Traumzustand und somit auch der Kontrollmöglichkeiten führt.
Insofern wird's da sicher Menschen geben, die prinzipiell besser fürs Klarträumen geeignet sind als andere.
Dass jedoch gerade Kontrollmenschen Probleme haben, ihre Träume zu kontrollieren, erscheint mir arg paradox, zumal du ja selbst, Cipolla, sogar merkst, dass du träumst. Denn dann ist es nur noch ein gar winziger Schritt zur Traumkontrolle, dann ist der Traum kein unkontrollierbares "Chaos" mehr und somit kein Grund mehr für deinen Verstand, dich aus dem Traum raus zu werfen.
Um den Klarheitszustand aufrecht zu erhalten, ist sofortige Konzentration äußerst hilfreich. Dazu reicht es meist schon, seine Hände aneinander zu reiben und sich dabei auf das Gefühl der entstehenden Wärme zu konzentrieren. Nimm dir das mal für deinen nächsten Traum vor.
Generell kann das Klarträumen für kreative Berufe und Arbeiten enorm hilfreich sein, daher wahrhaftig 'ne überaus tolle Sache - Paul McCartney von den Beatles zum Beispiel hat die Melodie des Liedes "Yesterday" einem spontanen Klartraum entnommen.Zitat
Vollkommen richtig.Zitat von EP
In einem Experiment wurde einigen Versuchspersonen der traumreiche REM-Schlaf entzogen - die durften also durchaus schon schlafen, allerdings wurden jene Teilnehmer immer wieder geweckt, wenn die Messgeräte des Schlaflabors die typischen Anzeichen der REM-Phase anzeigten.
Als diese Personen nach einigen Tagen wieder durchschlafen durften, stellten die eifrigen Forscher fest, dass der Körper die REM-Phase nachholte; sie hatte viel mehr Anteil an der Gesamtschlafzeit als normalerweise.
Ganz toll wäre es natürlich für dich jetzt, diese Trübträume, die dich ja so schon gut stimmen, in Klarträume zu verwandeln; in komplexen und langen Träumen ist es besonders toll, bewusst die Hauptfigur zu sein.
Gerade das bewusste Eingreifen ins Traumgeschehen kann die Aussageabsicht des Traumes hervorragend ans Licht bringen - Fragen an Traumfiguren, um was es im Traum geht, wer sie sind, ob's irgendwelche Problemchen zu lösen gibt und ähnliche Fragen lieferten diversen Traumberichten zufolge enorm interessante Erkenntnisse.Zitat
Ich kann mir in keinster Weise vorstellen, inwiefern man irgendwelche Schäden durchs Klarträumen bekommen könnte, weder physisch noch psychisch, zumal solche Fälle eben auch nicht bekannt sind (die genialste "Gefahr", von der ich jemals hörte, ist die, dass man sich in einer völlig anderen Welt befinde und nie mehr aufwachen, oder besser gesagt, zurückkehren könne - auf Platz 2 steht dann Tod des Wachkörpers durch Tod im Traum und das dritte Treppchen belegt der klassische Realitätsverlust).Zitat
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