Das mag schon stimmen, doch darfst du Poesie nicht mit Kauderwelsch verwechseln. Sprachliche Schönheit nicht mit Andersartigkeit. Es kommt vielmehr darauf an, wie die Wörter zueinander stehen, wie sie sich ins Gesamtbild einfügen. Manchmal kann es nützlich sein den Satzbau etwas zu verändern, manchmal nicht, für die Poesie ist es selten entscheidend, nur für die Lesbarkeit.

Versuche dein Gedicht nicht mit Worten zu schreiben, sondern mit Bildern. Was siehst du, wenn du über das Thema nachdenkst? Erst wenn du soweit bist, fasst du es in Worte. Dies ist wichtig, damit es später beim Leser ebenfalls diese Bilder erzeugt, diese Emotionen. Dann kannst du auch mit der Entfremdung anfangen, z.B. Schnee. Ersteinmal ist es nur Schnee, doch dann denkst du dir: Schnee ist Weiß. Schnee ist kalt. Das hört sich vielleicht dämlich an, ist aber ein wichtiger Schritt, denn nun weiß der Leser: Aha! Solchen Schnee meint er also und nicht den bunten warmen Schnee! (Ok, das ist jetzt sehr abwegig, aber es verdeutlicht meinen Standpunkt) Der Leser muss den Inhalt des Gedichts nicht nur lesen, sondern auch sehen, riechen, schmecken und fühlen können. Ein paar Reime kann jeder auf ein Papier kritzeln, doch Poesie ist weitaus mehr.