Hab bereits danach gesucht ud merkwürdigerweise nichts gefunden. Wär find ich mal interessant einen Thread zu machen, wo man die Hintergrundgeschichten reinposten kann, die man sich so zu seinen Charas ausdenkt. Is ja irgendwie auch das schönste vor/während eines RPGs. Anlass dazu gab mir jetzt der Anfang bei UO, beim Freeshard Siebenwind (Danke nochmal, Louzifer^^)

hab die Anmeldung allerdings noch nich abgeschickt und wollte die HardcoreRPGler mal fragen, ob die Geschichte als Hintergrund was taugt^^

Ziel war es für mich den Background für zwei Charas festzulegen, einem Waldläufer und einem Assasinen:

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Lanor Licitar und seine Frau, Marle lebten einst in einem ruhigen Dorf in Galadon, nahe der Grafschaft Lichtenfeld. Es war gerade der 6. Dular und die Festlichkeiten die das Dorf aus seiner stetigen Ruhe gebracht hatten, waren zu Ende. All die Dekorationen waren abgebaut und die Leute gingen wieder ihrem Tagewerk nach.

Auch Lanor verabschiedete sich von Marle, küsste ihren kugeligen Bauch und winkte ihr noch einmal mit einem Zwinkern, als er die Tür hinter sich schloss. Er rief kurz seinen Hund Sareil, nahm den Hirtenstab, der an der Aussenwand seiner Holzhütte lehnte und machte sich mit seinen Schafen auf den Weg zur Weide, wo er sich alsdann ins Grass fallen liess und in den Himmel starrte.
Wo er sich sonst immer auf die Natur konzentrierte und Tag für Tag versuchte sie zu verstehen, dachte er nun doch immer nur an Marle. Sie war bereits im neunten Monat und was, wenn er die Geburt verpasse?!
Schliesslich begann die Dämmerung über Lichtenfeld hereinzubrechen und Lanor machte sich auf den Weg nach Hause.

Wie jeden Tag leitete er zusammen mit seinem Hund die Schafe in die Stallungen, legte den Hirtenstab ab, streichelte den Hund und öffnete die Tür zu seinem gemütlichen Heim. Nur das schwache Licht einer Öllampe auf dem Nachttisch seiner Frau erleuchtete den sonst so dunklen Raum. Zwei Hebammen standen vor dem Bett und eine warf Lanor einen besorgten Blick zu.
Stunden des Wartens vergingen. Die Schreie Marles machten diese Zeit für Lanor so unerträglich, dass er ab und zu die Hütte verliess, um sich unter dem Sternenhimmel zu sammeln und die tröstende Gegenwart Sareils zu spüren.

Am frühen Morgen war es soweit. Lanor hielt seinen Sohn in den Händen. Tränen liefen über seine Wangen, während er ihn in die Arme von Marle gleiten liess. Das Kind gab keinen Laut von sich, sondern atmete nur zufrieden und geborgen in den Armen seiner Eltern. Die Hebammen lächelten erschöpft und verweilten mit Lanor und Marle zusammen, bis der junge Aquies eingeschlafen war. In seinen Träumen lächelte er, denn an jenem Tag hatte er die wahre Liebe erfahren.

Die nächsten drei Jahren vergingen wie im Fluge. Für Aquies waren sie erfüllt von Glück und neuen, spannenden Erfahrungen. Seien es die schönen Märchen, von seiner Mutter, die freundlichen Dorfbewohner oder als er das erste Mal mit seinem Vater zusammen auf die Weide ging. Im dritten Jahr geschah aber etwas, dass Aquies mehr als alles andere überraschte. Schon geraume Zeit merkte er, dass seine Mutter sich irgendwie veränderte. Ihr war des öfteren schlecht und auch sein Vater schien sich irgendwie zu verändern.

Es war der 6. Oner, als Aquies sich weinend in die Hütte von Sareil zwang und seine tränennassen Wangen in das Fell des Hundes grub. Lanor war bei seiner Frau in der Hütte. Schliesslich öffnete Lanor die Tür und hob mit einem Lachen, den kleinen Aquies aus der Hütte und trug ihn ins Haus. Zwei Hebammen standen um das Bett von Marle herum und hielten ein kleines Kind in den Armen. Als Aquies das glückliche Gesicht seiner Mutter sah, versiegten seine Tränen und ein grosser Stein in sienem Herzen löste sich.

So bekam Aquies seinen Bruder Dekuno und sie beide erlebten eine glückliche Kindheit in dem kleinen Dorf nahe Lichtenfeld. Spiele und vertraute Stunden; Märchen und Entdeckungen machten diese Zeit zu etwas ganz besonderem. Doch vielmehr als dies war es die Naturverbundenheit seines Vater, die Aquies in jenen Tagen prägten. So oft er konnte, ging er mit auf die Weide und bald schon begann er die „kleinen Wahrheiten“, wie er sie im Stillen nannte, zu entdecken. Stets mit der Gewissheit, das grosse Ganze nicht begreifen zu können, fühlte er immer weitere kleine Bruchstücke der Natur zu verstehen.

Denuko war der Natur weniger wohlgesonnen gegenüber. Er hatte schon immer eine gewisse Angst vor ihr. Doch als er dreizehn wurde, geschah etwas, dass ihn für immer von den Geschöpfen der Natur fernhalten würde. Lanor konnte ihn schlussendlich überreden einmal mit auf die Weide zu kommen. Doch als sich Lanor und Aquies gerade zurückgelehnt haben, um den schönen Tag zu geniessen und den Stimmen der Natur zu lauschen, hörten sie Denuko laut aufschreien. Sareil hatte sich in den Kopf des Jungen festgebissen.
Lanor lief, wie vom Blitz getroffen auf den Hund zu und schlug ihn mit einem Hieb mit seinem Stab zurück. Der Hund gehorchte demütig seinem Herren. Während Lanor mit Denuko in den Armen die Weide herunter zum Dorf lief, blieb Aquies erschrocken stehen und starrte Sareil ungläubig an. Der Hund starrte schuldbewusst zurück. Er legte sich hin und starb, als sei er sich den Konsequenzen bereits bewusst und wolle sich entschuldigen. Aquies konnte nicht mehr. Er verliess die Herde und rannte in den Wald. Irgendwie fühlte er sich mit jedem Schritt den er trat ein wenig freier, bis er schliesslich erschöpft und müde unter einem grossen Baum einschlief.

Etwas kaltes, feuchtes an seiner Wange, weckte ihn. Als er die Augen öffnete, sah er die Schnauze eines Wolfes. Der warme Atem und der Geruch waren merkwürdig vertraut. Aquies umarmte den Wolf reflexartig. Er spürte die Gefühle des Tieres. Doch diese Gefühle waren zerissen. Traurigkeit und Freude vermischten sich auf eigenartige Weise und die Tatsache, dass er dies fühlen konnten verwirrten ihn zusätzlich.

Plötzlich war er wieder alleine. Der Wolf war verschwunden. Da fiel ihm die Herde ein, die er eigentlich hätte beschützen sollen. So schnell er konnte, lief Aquies zurück auf die Weide. Etwa die Hälfte der Herde war verschwunden. Schweiss trat auf seine Stirn. Er dachte an Denuko. Was, wenn er es nicht geschafft hatte?! Und dann auch noch die Herde. Aquies schämte sich für seine Gedanken. Wieso hatte er Angst davor, Ärger zu bekommen, während sein Bruder womöglich im Sterben lag?!

Er machte sich schnell daran die restlichen Schafe zu finden und brachte sie zurück. Gegen Abend konnte er sie endlich zusammen in die Stallungen treiben. Jacke und Mütze schmiss er auf die Bank vor der Hütte und preschte durch die Tür. Seine Eltern sassen um Denukos Bett. Denuko selbst lag darin, den Kopf eingewickelt in Tücher, die sich stellenweise tief-rot färbten. Marle lächelte Aquies an, während sie sich die Tränen abwischte.

Das Gesicht von Denuko blieb entstellt. Die linke Gesichtshälfte bestand nur noch aus Fetzen und sein linkes Auge quoll blutig und zerstört unter den Fetzen hervor. Aquiess kleiner Bruder wurde verfolgt von Spott und Hass. Während Aquies immer wieder versuchte Denuko von den Schönheiten der Natur zu überzeugen, schloss dieser sich immer wieder von der Natur sowie von allem Gesellschaftlichen Leben weg. Denukos Denken wurde von Verachtung und stiller Angst gegenüber der Natur und nun auch den Menschen bestimmt.

Doch diese Angst wurde sehr schnell ebenfalls zu Hass und Denuko begann, wenn er alleine war, immer grausamer über seine Mitmenschen zu reden. Seine leisen Mononloge handelten von Gerechtigkeit, Rache und Mord. Seine Eltern und auch Aquies machten sich Sorgen um Denuko, doch konnten sie wenig ausrichten in dieser Situation. Aquies flüchtete deshalb immer wieder in den Wald, um anch dem Wolf zu suchen, den er an jenem Mittag getroffen hatte, doch gesehen hat er ihn nie wieder.

Jahre vergingen und als Aquies das 18 Lebensjahr erreicht hatte, begann ein schreckliches Gerücht sich im Dorf zu verbreiten. Ein Wolf soll man gesehen haben. Ausgehungert und gefährlich soll er den Wald durchstreifen und bereits in der Nähe des Dorfes sein. Aquies konnte seinen Ohren nicht trauen. Er erinnerte sich an das wohlige Gefühl der Verbundenheit. Doch diese Freude währte nicht lange, denn am nächsten Tag kam ein Dorfbewohner an ihr Haus und erklärte ihnen, es würde eine Suchaktion geben, um den Wolf zu töten. Der, der den Wolf tötet, würde sogar eine Belohnung bekommen.

Denuko horchte auf. Eine Belohnung...Reputation...Akzeptanz. Er stieg von seinem Stuhl auf und ging auf den Mann zu. Dieser wich zurück, als er das Gesicht des Jungen sah. Denuko bestand darauf sofort alle Informationen über die Jagd zu erhalten und ging schliesslich mit dem Mann mit. Als Aquies und Lanor von der Arbeit wiederkehrten und die Nachricht von Marle hörten, blieb Aquies die Luft weg. Bereits in wenigen Stunden solle die Suche beginnen. Er schmiss den Rucksack von sich und rannte sofort in Richtung des Waldes.

Es wurde ihm heiss und kalt. Er musste den Wolf einfach vor ihnen finden. Er erreichte den Wald noch vor dem Trupp und durchstreifte das Dickicht. Ohne es bewusst wahrzunehmen, hörte er nun ganz deutlich die Stimmen der Natur. Sie führten ihn zu seinem Bruder und plötzlich war es dunkel um ihn herum. Er ging ein paar Schritte zurück und sah, dass er sich im Mantel eines riesenhaften Wesens befand, dessen Kopf aus ein paar merkwürdig ineinander verflochtenen Körpern bestand und dessen Arme wie von Tieren und Pflanzen beseelt waren. In den Händen trug es zwei leuchtende Lampen. Die eine leuchtete gelb und die andere in einem mystischen grün.

Die Stimmen in Aquies wurden lauter und lauter und letzten Endes sah er, was sich in den Lampen befand. In der einen war die Seele eines Wolfes, verschenkt an einen Hund...und in der anderen war die Seele eines Kindes, verschenkt an einen Wolf. Die unheimliche Gestalt verschwand und die Lampen zersprangen.

Aquies stand nun dem Wolf gegenüber, den er vor drei Jahren zuletzt gesehen hatte. Er verstand nun die Wärme und Vertrautheit, die er damals gespürt hat. Der Wolf schaute ihn an und fast glaubte Aquies zu sehen, wie er lächelt, als plötzlich hinter ihm ein Ast knackte.

Aquies drehte sich um und stand nun seinem Bruder Denuko gegenüber, der eine Armbrust in den Händen hielt und finster auf den Wolf blickte. Denuko fühlte nun auch die Wahrheit und konnte sie dennoch nicht verstehen. Er war ein Geschöpf der Natur...und doch fürchtete und hasste er sie. Er verneinte sich selbst, während er auf das Tier ziehlte. Und doch musste es sein, den er selbst war ein Tier, dass seinen Instinkten folgen musste. Und sein Feind war der Mensch. Der Gedanke den Bruder des Bruders, zu dem er geworden ist, umzubringen liessen siene Hand zittern. Doch diese Welt gefiel ihm nicht.

Aquies schrie und bettelte. Doch Denukos Entscheidung wurde schon vor langer Zeit getroffen. Schliesslich spürte Denuko, wie er sich in dem Schatten eines Wesens befand. Er drehte sich um und sah voller Schrecken die Kreatur mit den Seelenlampen in den Händen, welche fragend auf Aquies blickte. Denuko schaute verwirrt zu Aquies herüber und wurde wütend. Er spannte die Armbrust, zielte auf den Wolf und schoss. Die Lampen zersprangen erneut und die Seele, welche sich im Körper des Wolfes befand, wurde in eine der Lampen eingesogen, während die gelbe Seele des Hundes in den Körper des Wolfes fuhr, kurz bevor der Bolzen seinen Hals durchbrach.

Die Seele, welche sich im Körper des Wolfes befand, leuchtete nun in einem schönen, dunklen blau und Aquies merkte sich den Anblick gut, den er war sich sicher, sie eines Tages wiederzusehen. Die nächsten Tage verhüllten sich fast wie von selbst mit einem Schleier. Aquies und Denukos Wege trennten sich auf der Lichtung an jenem Tag. D

Denuko kam nur kurz in die Stadt um sich seine Belohnung abzuholen und machte sich dann auf in eine Welt, in der ihn niemand kannte und in der er ein neues Leben anfangen konnte. Er wollte Rache nehmen an der Menschheit und an der Natur. Bis zu seinem Tode wollte er andere zu selbigen bringen und durchstreifte die Lande nach Möglichkeiten dies zu seinem eigenen Handwerk zu machen.

Aquies hingegen verliess sein Elternhaus aus dem Wunsch heraus, die Seele seines Bruders zu finden. Monatelang durchstreifte er die Wälder, Steppen, Auen und Weider und kam letzten Endes bei Ossian auf ein Schiff nach Siebenwind. Und über den Segeln des Schiffes schwenkte unbemerkt der Spielmann der Seelen seine Lampen und wartete darauf, dass sein Spielgefährte den nächsten Zug wagt.