Sie wurden schon immer gelesen, wahrscheinlich fallen sie dir nur mehr ins Auge als früher.
Na ja, wie auch immer. Dieses Land hat wirklich viele hervorragende Schriftsteller hervorgebracht.
Empfehlen kann ich dir:
Nachtasyl von Maxim Gorki
Eine Welt der Underdogs, der Gescheiterten, Arbeits- und Obdachlosen. Jeder der Asylbewohner bewahrt in der Tristesse eines ausweglosen Alltags seine unverwechselbare Persönlichkeit und klammert sich mit dem Rest des verbliebenen Lebenswillens an die Hoffnung auf ein Entrinnen aus dem erniedrigenden Dasein. Gezeigt wird, wie jeder einzelne auf seine Art und Weise zu überleben versucht. Das Stück beschreibt jene arme Schweine, die am Tiefpunkt ihrer Existenz angelangt sind, die mit dem Leben nicht mehr fertig werden und ihre Angst, ihre Einsamkeit, Hoffnung und Depression durch nervenaufreibende Streitereien, Haarspaltereien und Lügen nur notdürftig zu verdecken versuchen.
Der Postmeister von Alexander S. Puschkin
In großer Einsamkeit leitet ein Postmeister eine Poststation. Er lebt dort mit seiner schönen Tochter Dunja. Eines Tages kommt der Rittsmeister Minskij in die Station und schwärmt von Sankt Petersburg. Dunja veliebt sich in den Mann und reist in der Hoffnung, den Rittmeister zu heiraten, nach Sankt Petersburg. Dort ist jedoch von Heirat nicht die Rede und Dunja versinkt im Großstadtleben als beliebte Mätresse der Adeligen. Als der alte Postmeister Gerüchte vom Leben seiner Tochter hört, macht er sich auf den Weg nach Sankt Petersburg um den Rittmeister und seine Tochter umzubringen. Sie überredet den Rittmeister Minskij, um ihrem Vater willen die gemeinsame Hochzeit vorzuspielen. Dies überzeugt den Postmeister, der darauf beruhigt abreist. Völlig allein und enttäuscht von ihrem eigenen Leben, nimmt sich Dunja das Leben.
Auferstehung von Lew N. Tolstoi
Giftmord und Raub an dem reichen Kaufmann Smelkow lautet die Anklage, aber die Prostituierte Katjuscha schwört, diese Taten nicht begangen, sondern dem betrunkenen Smelkow am Mordtag lediglich ein Schlafpulver gegeben zu haben, weil er sie stundenlang in seinem Zimmer mißhandelt hat und sie sich nicht anders wehren konnte. Doch welches Gericht glaubt schon einer Prostituierten, Tochter einer Viehmagd - das Urteil ist niederschmetternd. Katjuscha wird zu vier Jahren Zwangsarbeit verbannt. Fürst Necheljudow der als Geschworener an dieser Gerichtsverhandlung teilnimmt, erkennt in Katjuscha eine Jugendliebe, die er leichtfertig verführt und dann sitzengelassen hatte. Necheljudow fühlt sich schuldig, dass das Mädchen auf die schiefe Bahn gekommen ist. Er folgt ihr nach Sibirien und bietet ihr die Ehe an.
Der Spieler von Fjodor M. Dostojewskij
Die Thematik dieses Romans kreist um zwei Pole: die zerstörerische Leidenschaft zum Spiel und die Qual einer komplizierten Liebesbeziehung. Zunächst will Aleksej Iwanowitsch am Spieltisch nur seine ruinöse Finanzlage verbessern, aber wie der berühmte Autor selbst erliegt er der Faszination des Rouletts. Als ihm schießlich seine heimliche Liebe Paulina ihre Zuneigung gesteht, kann er den eingeschlagenen Weg nicht mehr verlassen. Er verliert die Geliebte, die erkennt, dass sie gegen die Poesie des Spiels ohnmächtig ist.
Die toten Seelen von Nicolai W. Gogol
Der ehemalige Petersburger Kollegienrat Tschitschikow führt sich in einer russischen Gouvernementsstadt in die Gesellschaft ein und macht bei Privatbesuchen Gutsbesitzern den sonderbaren Vorschlag, ihnen kürzlich verstorbene Leibeigene abzukaufen, die bis zur nächsten Revision weiter in den Büchern geführt werden sollen. Nur in einem Fall bleibt er erfolglos. Auf einem Ball sorgt der Gutsbesitzer Nosdrjow für erste Irritationen mit der laut zugerufenen Frage, wie viele Tote er denn schon eingekauft hätte. Weitere Gerüchte verbreiten sich schnell. Die alte Gutsbesitzerin Korobotschka, die einzige Frau unter den Geschäftspartnern Tschitschikows, bringt mit ihrer Befürchtung, die toten Seelen zu billig verkauft zu haben, den Skandal endgültig ins Rollen.