Zitat Zitat von Ianus

Russisch wird wegen seiner vielen Fälle sogar als schwerer angesehen und altgriechisch soll ja ebenfalls einiges mehr an Deklinationen haben aber Japanisch ist eben eine außereuropäische Sprache in der man zusätzlich als Europäer auch noch ein neues dreiteiliges Schriftsystem beherrschen muss.
Ich persönlich finde Deutsch und die anderen europäischen Sprachen viel schwieriger als Japanisch. In Europa gibt es Artikel, die bei jedem Wort anders sind (warum DIE Frau, aber DAS Mädchen?), wobei es nur selten Regeln gibt, an denen man das richtige Geschlecht des Wortes erkennen kann. Meistens heißt es einfach "auswendiglernen". Außerdem haben wir unzählige Ausnahmen, Unregelmäßigkeiten usw. Und die finden sich in allen europäischen Sprachen! Wir sagen "schwimmen", aber dann in der Vergangenheit "schwAmm". Die Mehrzahl von "Schulter" ist "SchulterN", die von "Baum" aber "BÄumE".
Mit all diesen Schwierigkeiten hat das Japanische nicht zu kämpfen. Es gibt nur eine Handvoll (wörtlich gemeint) Unregelmäßigkeiten, die sich bei genauerer Betrachtung in Wohlgefallen auflösen, und so einen Ballast wie Artikel, Geschlechter usw. gibt es nicht. Die Satzstellung ist immer streng logisch aufgebaut, und mit ein wenig Aufwand kommt man sehr gut in das Sprachsystem hinein. Die Sache mit den drei Schriften ist eine Bereicherung, da so jeder Text sehr gut strukturiert wird. Wenn man plötzlich Katakana in einem Text findet, weiß man sofort: Das ist ein Wort. Durch den Bildcharakter der Kanji erhält der Leser, so er die Kanji kann, auch von unbekannten Wörtern schnell eine Ahnung der Bedeutung.
Das einzige Argument gegen Japanisch: Es ist fremdartig und daher kostet es Zeit, sich einzuarbeiten. Aber Zeit kostet jede Sprache, egal, wo auf der Welt sie gesprochen wird.