Zitat Zitat von j.wiechers
Die Sprachbeinflussung damals ist mit der heutigen Sprachbeinflussung nicht zu vergleichen, die Behauptung ist weder historisch noch sonstwie haltbar.
Die damalige Vermischung wurde primär dadurch gefördert, dass zB die Kirche eine sehr hohe Machtstellung hatte (Latein), die Universitäten (Bologna, Oxford...) sich gründeten, und dass sich gewisse Sprachen als die Sprachen der Königs- und Fürstenhäuser etablierten; diese Sprachen hatten dann auch einen starken Einfluss auf das normalen "Deutsch", vor allem als das Bürgertum langsam aufstieg.
Um es im selben Satzbau zu sagen: Die heutige Vermischung wird primär dadurch gefördert, dass zB Amerika eine sehr hohe Machtstellung hat (Englisch), die Schulen die Sprache lehren und dass sich gewisse Sprachen, auch englisch, als Weltsprachen etablieren; dies hat dann auch einen starken Einfluss auf das "normale" Deutsch.

Ob meine Argumente haltbar sind oder nicht, kannst du ja wohl nicht entscheiden... da du deine Deutschbücher ja offensichtlich verschlungen hast lies dir doch auch das Kapitel "Kommunikation" durch, da steht ganz klar drinnen, das eine erfolgreiche Diskussion nicht durch Abwerten der Meinung des Gegenübers zu führen ist... und noch weitere nützliche Dinge!
Zudem bist du überhaupt nicht darauf eingegangen... du hast erklärt, wie du die Wandlung der Sprache damals siehst, nicht aber, wo der unterschied zur heutigen ist. Du hast bestätigt, dass du nicht wie in Goethes zeiten reden willst, hast aber nicht entkräftigt, was ich als Grund dafür angab.

Du sprichst davon, dass jedes einzelne Wort ein Teil der Kultur ist? Das stimmt, gebe ich dir Recht. Hab ich aber auch nie was dagegen gesagt. Doch es war immer schon Teil der Kultur... egal zu welcher Zeit, und trotzdem hat sich die Sprache verändert. Und die meisten Wörter, die neu aus dem englischen kommen, haben im deutschen noch keine Entsprechung bzw. Bezugsentsprechung.

(Folgendes muss sich niemand antun, es handelt sich um eine Auflistung an Beispielen)
Einen Computer kann man ebenso Rechner nennen, und das wird ja auch (zumindest in meiner Gegend) oft genug getan. Wenn jemand Game statt Spiel verwendet, so weiß jeder sofort, dass es sich um ein Elektronisches Spiel handelt und kein Ravensburger Puzzle. Stylish wird dann verwendet, wenn etwas wirklich stylish ist, und dieses stylishe ist ohnehin zumeist etwas "cooles", sprich zum Wort stylish passend. Anders als modisch. Wenn etwas trendy ist, wie ist es dann? Es ist dann nach dem Trend... willst du das mit Mode übersetzen, bekommst du schwierigkeiten, da Mode sich bereits umformt in einen Begriff der Bekleidungsindustrie (und da ist kein englisch dran schuld, einfach ne simple semantische Änderung). Sexy müsste zwar "aufreizend" bedeuten, nur leider hat "aufreizend" eine enorme Begriffsverschlechterung erfahren und wurde mehr oder minder zum Synonym für nervig (Obgleich im Wörterbuch noch anders beschrieben) Auch deine Übersetzung, Joystick = Steuerknüppel, ist zwar richtig, doch dennoch ein neues Wort... wozu? Da viele andere englisch klingende Wörter wie eben erwähnt durchaus ihre berechtigung haben (ausser du erfindest neue deutsche wörter, die die selben bedeutungen haben, was aber nicht möglich ist, da sie nicht deutsch wären) wäre es nun auch nicht mehr schlimm, wenn man den Joystick einfach so lässt. Zum anderen gibt es dann noch die simplen vereinfachungen... warum sollte man "Geschlechtsverkehr" mit 4 Silben verwenden, wenn ebensogut "Sex" mit einer möglich ist, und es ebenso jeder versteht? Auch hier gibt es eine ganze Reihe von vereinfachungen, nicht nur im sprachlichen Bereich (Silben) siondern auch im geschriebenen... User ist nur halb so lange wie Benutzer (mal abgesehen davon, dass niemand den Benutzer einer Zahnbürste User nennen würd... weil das ebenfalls nicht zu 100% die selbe Bedeutung hat) und auch wenn du sagen wirst, dass die kein Argument sein darf, weil es ja nur wegen der Faulheit ist... aber nur durch Faulheit wird Fortschritt erzielt

Dass du sagst, dass es "einfach ist und geht", klar KANN man eigene Wörter erfinden, die Funktionstüchtig sind und auch nicht schwer, aber es bleibt die Frage nach dem Sinn dazu, denn man KANN auch ohne Probleme englisches Übernehmen... und Kulturgut geht nicht verloren, oder willst du neuzusammengestopseltes ebenfalls als Kulturgut abtun?

Was den Klang betrifft: Empfindest du es wirklich als so störend, in einem Satz stylish zu hören? Ich kann das beim Besten Willen nicht nachvollziehen... Ich selbst habe einen relativ weiträumigen aktiven Wortschatz, nicht zuletzt durch die enorme Vielfalt an unaufschreibbaren Mundartausdrücken, und verwende sowohl "normale" deutsche als auch englische oder Fachausdrücke. Das Problem daran ist nur, dass ich - im gesprochenen Wort- einfach keine Unterschiede mehr ausmachen kann, aus dem einfachen Grund, dass ohnehin alle Wörter ihre "vermundlautung" etc. bekommen. Ob ich "Mah i findt does echt kuhl" oder "Mah i findt does leiwaund" sage, bleibt sich vom klang her ziemlich gleich, ebenso ob ich "Rechna" oder "Kompi" verwende. (Verdeutschung der Wortschreibweise wird begründet dadurch, dass ich es so schrieb, wie ichs sag) Wenn ich so darüber nachdenke, könnte das auch der Grund sein, warum es mir überhaupt ncihts ausmacht im Gegensatz zu dir... kann es sein, dass du aus einer Gegend stammst, die relativ nahe der Schrift spricht? (Ist nur mal so ne Vermutung...)


Bäh, jetzt hab ich schon wieder so viel sinnloses Zeug geschrieben... wann lern ich nur endlich mal, dass die, dies verstehen wollen, auch ohne tamtam verstehen, und die, die es nciht verstehen wollen, es sowieso nicht richtig durchlesen ;_; Aber egal, jetzt stehts schon mal...