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Thema: Schnelle Gedichte, Ultrakurzgeschichten, Ideensammlung und Gedanken #1

  1. #121
    Nackig kam ich auf die Welt,
    ohne Zähne und ohne Geld,
    Bekleidet gehe ich von der Welt,
    ohne Zähne und ohne Geld.


  2. #122
    Zweifel: Der Mensch ist sich nicht sicher, ob G-tt existiert.
    Evidenz: G-tt ist sich nicht sicher, ob der Mensch existiert.

  3. #123
    Da mein zutiefst polarisierendes, subversives Meisterwerk einfach mutwillig woandershin verschoben wurde , nun nochmal hier:

    Drischi nusu
    Drei aus Ostasien stammende Migranten, einer von ihnen ein begnadeter Bassist, die sich in Ermangelung von Alternativen mit mäßigem Erfolg als Straßenmusiker versuchen, machen gerade nahe der Hauptverkehrsader des Landes Pause und unterhalten sich sitzend über das gesellschaftliche Klima. Plötzlich erscheint dort ein Ordnungshüter (es ist erst sein zweiter Arbeitstag), der sich lautstark über den sich ihm darbietenden Anblick wundert.

  4. #124
    Kürzliches No. 112 in A Major

    Ein neuer Weg
    ich brach bald auf
    ein Hierophant
    zu werden.

    Ein Priester sein
    so schien es mir
    das sei das Glück
    auf Erden.

    Doch zwingend ist
    nicht was da glänzt:
    Ein Stern erpicht
    zu Leben.

    Verharrt als Narr
    doch nur zu oft
    wer eigentlich
    will streben.

    Und liebend ist
    nicht wer wohl liebt.
    Und trau nicht der
    Vertrauten.

    Anschuldigung;
    Vertrauensbruch;
    kann ich mir nicht
    erlauben.

    Gerechtigkeit
    die Gnade schlägt,
    und Tod besiegt
    das Leben.

    Dem letzten Turm
    alleine nun
    geh ich bangend
    entgegen.

    Wenn ich versag
    am Wagen nun
    und sterbe vor
    der Erde.

    Die Sonne der
    Ideenwelt
    mein einziger
    Stern werde!

  5. #125
    Auch wenn einige Beiträge schon älter sind:

    Zerk: Sehr schön, hat etwas von Heinz Erhardt. Nur das Metrum holpert etwas zum Anfang der dritten Zeile.

    Mordechaj: Erst Zeile: Agreed. Zweite Zeile: Bereitet mir Kopfzerbrechen, was wohl so gewollt ist. Oder brauche ich hebräisch-Kenntnisse um den Zweizeiler zu verstehen?

    Enkidu: Entweder, du willst schlichtweg den Interpretationsdrang provozieren, wo es nichts zu interpretieren gibt, oder ich verstehe den Text nicht

    Jerome Denis Andre: Guter Gesamteindruck, nur die Reime sind mir ein wenig zu unsauber. Und die religiöse Schiene kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Aber ja, thumbs up

  6. #126
    „Ne große Firma hab‘ ich bald“
    hört man sie allzeit prahlen.
    Die Kleidung und das Telefon
    muss Mama noch bezahlen.

    Sie sitzen in der Vorlesung
    weil sie da wohl hinmüssen
    und spiel’n auf ihren iPhones nur
    weil sie schon alles wissen.

    Jetzt fragt ihr euch von wem ich red‘,
    ist’s so schwer zu erraten?
    Das sind die Erstis, BWL
    beim Studiengelder verbraten.

  7. #127
    Zitat Zitat von faucon Beitrag anzeigen
    Enkidu: Entweder, du willst schlichtweg den Interpretationsdrang provozieren, wo es nichts zu interpretieren gibt, oder ich verstehe den Text nicht
    Ich hoffe das ist ein Scherz!

    Dein Gedicht finde ich auch ziemlich gut; mein Lehrer hat auch BWL studiert und ich kann genau diese Vorurteile bestätigen.

  8. #128
    Von letzter Woche

    ------

    ZU ZWEIT

    Ich bin allein.
    Bist du allein?
    Sind wir allein?

    Heißt allein nicht, nicht zwei sein?
    Heißt allein sein nicht einfach
    Einsamkeit?

    Aber allein sein ist ein Privileg und wenn da ein Privileg ist
    dann ist man zumindest nicht allein weil dann sind da ja zwei.
    Das Privileg und der Privilegierte.

    Wenn Ich allein bin, denke Ich mehr zwar
    Mehr im Kreis aber mehr und das im Anbetracht der Unendlichkeit des Alls dann ja,
    schon irgendwie alles eins.

    Bei Alleindenkern denkt keiner mit,
    und das ist gut
    weil dann alles was der Denker denkt richtig gedacht ist

    Und wenn man dann,
    alle erdenklichen Perspektiven bedenken soll bedenkt man nur,
    sie denkt. Sie denkt und zwar allein.

    Ausrufezeichen.
    Denkerzeichen.
    Alleinseinszeichen?

    Verliere Ich mein Privileg wenn du mit mir denkst?
    Ist dann nicht alles was wir denken nur ein aber, und, vielleicht?
    Ist dann nicht alles was wir denken nur Gelaber und, jetzt reichts!

    Ich will doch einmal nur fertig gedacht haben.
    Ich bin. so müde. so müde. Und deshalb
    buche Ich jetzt die Flüge in mein selbterdachtes Königreich wo niemand ist und niemand bleibt.

    Das ist klar, ich komm nie wieder.
    Also denk an mich in deinen Liedern.
    Weil, alles was du denkst ist dann die Wirklichkeit und

    Dann sind wir vielleicht dochirgendwann und wo- zu zweit.


    ------
    Kritik erwünscht

  9. #129
    Ich mag das Limitierende von Sprachregeln und Vokabular nicht. Oft macht es mir viel mehr Spaß, Bilder abseits davon zu malen oder harmonische Lautkonstruktionen zu errichten.

    Hiding under a pine
    Es war ein selten hellichte Tag, da kam ein Vöglein auf mein Schulter gelandet. "Soll mir Euch ein Liedle träller?", fragte er das Herz. Mich aber stand Sinn in anderer Regie. Also nahm es, zerpraß es und schlurf den Saft hinnieder. In Folge durchziech mich ein Strahl natura - ich ward der Baum gevesselt.

  10. #130
    Sprachlich minimalistisch, direkt, rough und eher Wert auf Daramturgie legend:

    Für Sie 2

    Flügel brachen hart und schnell.
    Braune Wellen strahlten hell.
    Hab's geseh`n am Himmelszelt,
    dass von dort ein Engel fällt.

    Federn brannten lichterloh.
    Absurdes Schauspiel. Farbenfroh
    flog - nein, stürzte sie hinab.
    Lichter wurden wieder matt.

    "Ich hatt' nicht vor mein Ich zu zeigen!",
    sprach's Engelein, ich konnt' nur schweigen.
    Als ich endlich Worte fand,
    war mein Engel fast verbrannt.

    Drum kämpfte ich mich durch den Rauch,
    weil mein Engel das doch brauch'.
    Drum kämpfte ich mich durch zum Feuer
    und traf auf's mächt'ge Ungeheuer.

    Bedrohlich stand es dort vor mir.
    Hob die Pranken. Lust und Gier
    drangen aus den bösen Augen.
    Er sah sie an, ich konnt's kaum glauben.

    Völlig außer Rand und Band
    schlug ich's, trat ich's an die Wand,
    schlug ich's, trat ich`s auf die Erde.
    Vor mein`n Augen eine Herde
    weit`rer wildgewor`'ner Tiere.
    In ihr'n Augen funkelt`s schiere
    Böse, Fiese und Gemeine,
    doch dann ersetzt durch eine feine
    Blässe auf der schupp'gen Haut.
    Es fauchte, krächzte, schrie noch laut,
    bevor es dann zu Boden sank,
    der Kampf damit sein Ende fand.

    Mit blut'gen Händen stand ich da
    und nahm ein warmes Leuchten wahr.
    Sie brannte nicht, sie glänzte nur.
    Vom Ungeheuer keine Spur.

    Als der Engel zu mir kam,
    die Schönheit meine Hände nahm,
    wusste ich, ist's bald so weit -
    in nicht allzu ferner Zeit -
    bis schließlich und endgültig dann
    mein Engel wieder lächeln kann.

  11. #131
    Liebste Jehanne ...

    Ich sage es dir, Mädchen:
    Zieh aus der Heimat aus.
    Ich sage es dir, Mädchen:
    Weit in die Welt hinaus.

    Ich sage es dir, Mädchen:
    Ergreif Banner und Schwert.
    Ich sage es dir, Mädchen:
    Gott; Heimat sind es wert.

    Ich sage es dir, Mädchen:
    Schwing dich aufs Ross hinauf.
    Ich sage es dir, Mädchen:
    Setz mir die Krone auf.

    Doch sage ich dir, Mädchen:
    Nun bist du ganz allein.
    Nun sage ich es, Mädchen:
    Das Feuer macht dich rein!

    Ich sage es dir, Mädchen:
    Du setzt der Flammen Saat.
    Doch sag ich dir nun, Mädchen:
    Es war alles Verrat.

    _________________________________

    @MeTaLeVel:

    Ab der 5./6. Strophe haut dein Versmaß irgendwie nicht mehr so ganz hin,
    aber inhaltlich weiß die Geschichte durchaus zu gefallen :-)

  12. #132
    Zitat Zitat von Jerome Denis Andre Beitrag anzeigen
    @MeTaLeVel:

    Ab der 5./6. Strophe haut dein Versmaß irgendwie nicht mehr so ganz hin,
    aber inhaltlich weiß die Geschichte durchaus zu gefallen :-)
    Ja, das war das kleine Experiment dabei. Ich wollte schauen, ob ich die Dramaturgieschraube im Sinne der Geschichte im Mittelteil anziehen kann, ohne dabei Rücksicht auf eine gewohnte Versstruktur zu legen und ein dennoch zufriedenstellendes Gesamtpaket entsteht. Danke für dein kritisches Feedback

    Geändert von MeTa (31.01.2013 um 02:05 Uhr)

  13. #133
    Stimme 1: "Halt die Fresse, Affe."
    Stimme 2: "Wie hast du mich genannt, Affe?"
    Stimme 1: "Affe, du Affe."
    Stimme 2: "Das ist mir zu affig."
    Stimme 1: "Affe, du."
    Der Schimmelreiter geht um. Im Dschungel. Im Dschungel ist ein Schimmelreiter, der umgeht. Was wirst du tun, wenn er mit seiner langen Spitze auf deine Stirn zielt? (TODO: insert sound file!) "Vergewaltiger!" Niemand wird vergewaltigt, nur lobotomisiert.
    Ich erzähle dem Doktor meine Vorstellung. Dass sie aufgebaut ist wie eine Hochzeitsgesellschaft und ich bin ihr Wedding Planner.
    Dr. zu Patient: "Affe, du."
    Derselbe Teilmensch. Einer meiner seiner Aspekte. So werde ich nicht gesund. Lieber klettere ich auf den nächstbesten Otto - Otto bedeutet beliebiger, großer Baum für mich - und klopfe auf sein Holz. An dem Klang des Holzes zeichnet sich ab, wie er mal wird, ob man ihn als Eltern ziehen lassen kann. Und der Klang gibt Auskunft darüber, wie viele Häuser auf ihn passen. Wissensstätten.
    Unter mir schwimmt eine Ente in einem kleinen Tümpel.
    Stimme 1 + 2: "Ey yo, Ente, was tust du da?"
    Ente: "Erzähltest du doch gerade selbst. Korrigiere: Selber, weil Umgangssprache. Ich Ente, du Affe."
    Daffy - alle schlechten Enten heißen so - will mich verwirren. Daffy tut so, um davon abzulenken, dass er Stimme 3 ist. Das lässt mich verstehen: Ich bin auf einer Queste. Der Gral ist ein plumper Becher mit meinem Namen drauf und wahrscheinlich auf einem drehenden Sockel geleimt, aber bei der Gralssuche geht es ums Finden und nicht um die Qualität des Fundes. Danach ergraut das Leben ohnehin, wie es dem Herbst nachgesagt wird. In meinem Rucksack befindet sich ein hübsches Paar Fellstiefel. Ich beschließe, sie mir über die Socken zu stülpen, trotz der spätsommerlichen Hitze. Fellstiefel haben die Eigenschaft, barbarische Landstriche anzupeilen, wie Wünschelruten Wasseradern. Mit einem magischen Spruch wird die Suche fixer gehen:
    "Donnerpferdchen - hurtig, hurtig: Dreimal in die Hacken hauen. Wie in Tolstois Russenmärchen, wird deine Hitze Berge tauen.", rufe ich meinen Füßen zu, doch die reagieren nicht. Vorerst, denn ich lasse ihnen etwas Bedenkzeit. Die Nutzen sie und brechen mit einem Schwall heraus:
    "sdjckjsdhisdfhiksdnkjs ckjsndv n mdjfvklsnjkn vlkjk cknmj, du Affe."
    Meine Füße sind schnelle Redner. Ich verstehe, bis aufs Ende, kein Wort. Verstehen tue ich dennoch: Sie sind meine vierte, meine finale Stimme.
    Auf dem Otto, über Doktor und Ente, im Sommer mit Feldstiefeln, denke ich in Einheit all meiner Stimmen nach, wie mein Dasein am besten zu beschreiben ist: "Affe."

    Geändert von Owly (28.08.2012 um 22:28 Uhr)

  14. #134
    @Owly: Das ist mir zu experimentell.*lach* (und wirkt auch etwas konstruiert)

    ..habe mir noch einmal mein altes Werk angeschaut, was ich vor zwei Jahren mal hier gepostet hatte. Das wurde ja ganz schön verrissen.
    Kurze Erklärung (warum es mir trotz allem gefällt); es ist ein Text, den ich für einen Song schrieb. Deshalb auch häufigere Wechsel und Gewirr. Aber sei's drum.


    Wer war die blinde Schönheit aus
    meinem Traum?

    ..werde ich sie je kennen lernen?

    Ihre Bestimmtheit und Anmut,
    der Charakter,
    das unverfälschte Lächeln.
    Nichts Böses dieser Welt
    konnte ihr Leid antun.

    Und sie war für mich,
    ich war für sie,
    wir waren für uns gemacht
    und lachten.

    Geändert von Zer0 (14.10.2012 um 02:08 Uhr)

  15. #135
    Ein Text vom kommenden Tape "Gweilo". Und ja, es wird passieren.

    Schneeblind (Nachtblind II)

    In meinen Augen / Weißes Rauschen / die Füße sinken im Schnee ein
    Während ein eiskalter Hauch / von außen in meine Seele greift
    Der Weg bereits / nicht sichtbar unter kiloweise weißem Pulver
    Es verwandelt jetzt / meine Gedankenwelt / in weite Tundra
    Geblendet vom glitzernen Schein / der Sonne auf glitschigem Eis
    Folge ich meinen Instinkten und bleib / auf dem Pfad der mir am richtigsten scheint
    Doch es hilft mir nicht weiter / denn ich sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht
    Ich seh vor lauter Helligkeit den Tag nicht
    Alles läuft gut, doch es kann jederzeit zu Ende sein
    Hinter Schön und Gut versteckt sich meist / der schlechte Scheiß
    Und du manövrierst uns um Streits herum wie Schiffslotsen
    Durch Ja-Sagen und so glaub' ich dir dass alles im Lot ist
    Und so weichst du nicht von meiner Seite als wir durch den Schnee geh'n
    Führst mich an der Hand und sagst mir du könntest schon das Ziel seh'n
    Siehst noch einmal zu mir auf und während du mich anguckst
    Triffst du deine Entscheidung und lässt langsam meine Hand los

    Du sagst du bist 'ne Lügnerin, ich glaub' dir nicht
    Du würdest bleiben doch wartest auf den Augenblick
    Wenn es 'nen Ausweg gibt, denn ich ich geb' mich, doch dich nicht auf
    Ich bin schneeblind - ich geb' dich nicht auf

    Ich fall' zu Boden und stütz mich ab mit geballten Fäusten
    Greife wild um mich, rufe deinen Namen, obwohl du lange fort bist
    Die Augen blutunterlaufen /
    Schreie und rufe so laut wie ich kann nach dir und denk' dass dass du mich meiner Zukunft beraubt hast
    Unserer Zukunft beraubt hast
    Unserer Zukunft beraubt hast
    Renne blind durch meine persönliche Arktis / was früher das schönste war ist
    nun nichts weiter als glüh'nde Fassaden
    Von dem von dem ich dachte dass wir es erbaut hätten
    Der Palast der Liebe - er war lange baufällig
    Und so laufe ich weiter bis sich meine Füße vor Blut rotfärben
    Glaube deine Hand in meiner Hand so wie Phantomschmerzen
    Will dich nicht loswerden / doch muss dich loslassen
    Will dich nicht loslassen / doch kann's nicht so schaffen
    Will dich brauchen, doch muss alleine diesen Weg entlang
    Selbst wenn ich diesen beschissenen Weg nicht sehen kann
    Schneeblind, geblendet von der Eislandschaft
    Du bist nicht mehr hier, doch hast mich erst so weit gebracht
    Ab und zu denke ich an dich, bin dann aufgewühlt
    Und merke dann wie mir langsam weiß vor Augen wird

    Du sagst du bist 'ne Lügnerin, ich glaub' dir nicht
    Du wolltest bleiben aber dann kam dieser Augenblick
    Wo es 'nen Ausweg gibt, denn ich ich geb' mich, doch dich nicht auf
    Ich bin schneeblind - ich geb' dich nicht auf
    Ich bin schneeblind - bitte gib' uns nicht auf
    Ich bin schneeblind - bitte gib' mich nicht auf
    Ich bin schneeblind - ich geb' mich für dich auf
    Ich bin schneeblind - ich geb' mich nicht auf

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (22.10.2012 um 13:26 Uhr)

  16. #136

    Doktor von Stein Gast
    Möge die fröhliche Interpretation beginnen!
    - - -

    Jein

    Ja: „Ich sage ja.“
    Nein: „Nein, sagst du nicht.“
    Ja: „Nein.“
    Nein: „Doch.“
    Ja: „Wie bitte, nein?“
    Nein: „Jaja, du hörst mir gar nicht zu.“
    Ja: „Nein, tu ich nicht.“
    Nein: „Doch.“
    Ja: „Ja.“
    Nein: „Nein.“
    Ja: „Ja, doch.“
    Nein: „Wie bitte?“

  17. #137
    @Doktor von Stein: Ja.

    --------------------------------------------------------------------------------
    Helden

    Und da saßen sie um die Feuerstelle, die Bewunderer der Welt, unter den Sykomoren, wo sie alle gleich waren; und lasen ihre Zukunft aus dem Rauch, den die Flammen verloren; der unwiederbringlich ins Nichts der Nacht aufstieß, unumkehrbar sich in ihre Blicke und Gedanken mischte, die ebenso vergänglich davonstießen, um in Kälte und Dunkelheit für immer verloren zu gehen. Und der Blinde unter ihnen nannte es ein Omen, dass die Gesichter der Menschen im Abglanz der verzehrenden Glut wie Totenmasken auf den erschöpften Leibern saßen, die so bald, noch neben dem Feuer wachend, von der Müdigkeit übermannt in Schlaf versinken sollten.

  18. #138
    ABENDS LACHT DIE SONNE NICHT

    Augen die zur Decke sehen,
    Körper sich im Kreise drehen,
    Nur die Ecken drehn sich nicht;
    Trüb am Boden steht das Licht.

    Locken stumpf im Tanze wehen.
    Leute die zusammen gehen,
    gehen doch zusammen nicht;
    Einsam stets aus ferner Sicht.

    Kristall, klirrend übergeben,
    Destillat und Saft von Reben,
    geben doch das Leben nicht;
    Trübe Augen sehn es nicht.

    Trüb geblendet von dem Leben,
    ein Versprechen es zu geben,
    von den Klängen akzeptiert;
    Wirklichkeit relativiert.

    Hände auf die Hüften legen,
    dass sich die Instinkte regen;
    Regt man doch das Denken nicht,
    ist allein auf Lust erpicht.

    Doch wo ist die Lust am Leben;
    Seele und Verstand zu geben?
    Einer ist des andern Licht;
    Nur das Licht vergisst es nicht.


    @Mordechaj
    Ziemlich Beeindruckender Text. Viel (und schöner!) Inhalt in überzeugender Kürze. Hat was von den Babyschuhen!
    Wobei ich zugeben muss, dass mir ein längerer Text in diesem Stil wohl zu anstrengend wäre.

    Geändert von Jerome Denis Andre (04.03.2013 um 16:34 Uhr)

  19. #139
    MAKOTO DER PUNK

    "Ach das wäre doch bloß Sex", sagt Makoto und blickt seinem entsetzt drein blickenden Gegenüber ins Gesicht. "Wenn sie mit irgendwelchen Typen auch Essen gehen würde; Auf romantisch machen würde; Ja dann wäre ich am ragen. Aber so ist mir das doch wurst..."
    Er saugt an seinen Lippenpiercings, und freut sich, dass nur er ihr per indian curry den romantischen sweet spot besorgen kann.

    Was er nicht weiß:

    Seine Freundin träumt heimlich von Kerzenschein und französischem Wein, während sie zu Hause Typen bumst.

  20. #140
    Wie kommt's, dass du das mit Punks verbindest? Oder überseh ich was? ^^

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