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Thema: Schnelle Gedichte, Ultrakurzgeschichten, Ideensammlung und Gedanken #1

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Aenarion Beitrag anzeigen
    Mais en langage familier, donc en parlant, "ne" est couramment omis. Donc, ce n'est qu'à moitié faux.
    Bah oui, je sais bien, mais je suis assez con pour mélanger l'un avec l'autre de temps en temps. C'est indiscutablement de sa faute !

    Zitat Zitat
    ça m'aiderait si tu l'écrivais en entier en allemand ou en anglais.
    Le problème, c'est que l'éllipse est tout à fait original ici, c'est à dire qu'elle était là avant que je n'aie ajouté la proposition principale. Je trouve insupprimable l'aspect modale de 'que' renforçant les deux faces comme éléments constitutifs de la peine (pour ainsi dire). Ce serait donc en Allemand :
    "Ich kann den Schmerz begreifen, mit seinen beiden Seiten: dass es gibt, was fehlt (das bist du), und dass ich nicht um ihn kommen möchte (ich, denn das bist du)."

    La 2ème face, ce n'est pas une chose que je ne veux pas perdre, mais le fait de ne pas vouloir perdre la peine du tout. =)

    Encore, merci de ton aide et tes efforts. Peut-être y a-t-il une autre solution afin d'éviter cette complication sans être forcé de supprimer les 'que' ou de modifier l'acabit des deux faces ? C'est beaucoup demander de toi de plancher sur mon petit texte insignifiant, mais voilà ...

    Geändert von Mordechaj (25.09.2011 um 21:51 Uhr)

  2. #2

    Käferfrieden

    "Recht alltäglich saß ich an meinem Schreibtisch und erledigt dringliches, als plötzlich ein Käfer in meine Wahrnehmung flog. Gerate ich in die Situation mir mit einem Insekt ganz offensichtlich wenig Raum teilen zu müssen, werde ich schnell etwas hysterisch, ganz besonders wenn es mir vor dem Kopf sitzt. Der Käfer jedoch beruhigte sich und setzte sich hin. Das fand ich okay. Ich arbeitete weiter. Vergaß.

    Dann, wieder, wie aus dem Nichts. Ein Käfer. Halt, wir kannten uns bereits. Kurz zappelte ich auf meinem blauen Stuhl hin und her, der Käfer hatte sich natürlich längst wieder hingesetzt um etwas auszuruhen. Nun saß er genau auf Augenhöhe mit mir. Ich betrachtete. Er war schön, sein Panzer gefiel mir und ich fand ihn aufeinmal sehr sympatisch, also beschloss ich mit dem Käfer frieden zu schließen und ihn tun zu lassen, was immer er wollte.

    Dann, schon wieder! Doch diesmal anders. Seine kühnen Künste aus dem Nichtvorhandensein aufzutauchen, gepaart mit einem unüberlegten Griff meinerseits zum Mausrad führten zu einem Fiasko. Ich erschrak, er brach. Was war ich für ein Narr zu glauben, ich könnte eine Seite herrunterscrollen, ohne vorher die nähere Umgebung zu sichern. Der unerschrockene Draufgänger wollte sicherlich in jenem Moment mir die Hand reichen, als mein dicker Zeigefinger ihn einfach unter sich begrub.

    Da lag er nun, unverstanden, querschnittsgelähmt. Nein! Er bewegte sich weiter. Er kroch, kroch wie ein Sieger! Ich war so froh, so froh war ich.

    Es wurde immer besser. Herakles gewann seine alte Form in windeseile zurück! Für ihn müssen es Jahre qualvoller Physiotherapie gewesen sein, was mich noch stolzer machte. Ich beschloss sogleich ihm meine vollste Unterstützung zuteil werden zu lassen. Ein gläserner Fahrstuhl, inspiriert von Willy Wonkas Exemplar, wurde angefertigt. Dieser sollte ihn in sein nächstes Leben tragen, weit über den Rand meiner Armlänge hinaus.

    Leider klebte Herakles an alter Apfelschorle fest, während ich versuchte ihn aus dem Fenster zu schütteln, was den Abschied zwar gefühlsstark, aber auch kurz machte. Noch ein letztes mal sprach ich: “Nhggh Käfer!”, dann war er frei.

    Jetzt sitze ich hier, allein, und die Erzählung ist schöner geworden als ich dachte."

  3. #3
    Wenn ich dann endlich mit "Heimatfront" durch bin, habe ich mir als nächsten Action-Roman schon was nettes überlegt. Braucht zwar noch 'n bisschen mehr Fleisch, aber mir gefällt es von der Grundidee her ganz gut:

    In Zwei geht es um die Pragmatikerin Samantha (genannt Sam) und den stets emotional aufgewühlten Familienvater Markus. Die beiden arbeiten normalerweise selbstständig in derselben Branche beim selben Unternehmen an zwei komplett unterschiedlichen Standorten. Allerdings haben sie zweimal im Jahr die Gelegenheit, zusammen einen Auftrag zu erledigen. Also trifft man sich seit fünf Jahren alle sechs Monate beim selben Flughafen auf der selben Wartebank, fliegt stets zusammen auf denselben Plätzen im Flugzeug, übernachtet im selben Hotel, hat Sex, trinkt was, geht essen und auf Sightseeing-Touren, quatscht miteinander über dies und das - und bringt Leute um. Denn die beiden sind Profikiller, und sie sind verdammt gut in ihrem Metier. Doch die traute, von philosphisch angehauchten Gesprächen und Sex bestimmte Zweisamkeit wird jäh gestört, als die beiden einen Auftrag schrecklichst versieben und ihr Ziel nicht so eliminieren, wie es gewünscht war. Somit geht es nach eher unverrichteter Arbeit zurück nach Hause ins "richtige" Leben für Markus zu seiner Frau und den Kindern - bis eines Tages Sam vor seiner Haustür steht und ihm eröffnet, dass sie angesetzt wurde auf seine Ehefrau, die als Staatsanwältin einen hiesigen Mafiaboss hinter Gittern bringen will. Die weiß natürlich nicht, mit welchen Methoden ihr Gatte sich die Brötchen verdient und was er seit fünf Jahren hinter ihrem Rücken mit Sam abzieht. Shit hits the fan.

  4. #4
    Nackig kam ich auf die Welt,
    ohne Zähne und ohne Geld,
    Bekleidet gehe ich von der Welt,
    ohne Zähne und ohne Geld.


  5. #5
    Zweifel: Der Mensch ist sich nicht sicher, ob G-tt existiert.
    Evidenz: G-tt ist sich nicht sicher, ob der Mensch existiert.

  6. #6
    Da mein zutiefst polarisierendes, subversives Meisterwerk einfach mutwillig woandershin verschoben wurde , nun nochmal hier:

    Drischi nusu
    Drei aus Ostasien stammende Migranten, einer von ihnen ein begnadeter Bassist, die sich in Ermangelung von Alternativen mit mäßigem Erfolg als Straßenmusiker versuchen, machen gerade nahe der Hauptverkehrsader des Landes Pause und unterhalten sich sitzend über das gesellschaftliche Klima. Plötzlich erscheint dort ein Ordnungshüter (es ist erst sein zweiter Arbeitstag), der sich lautstark über den sich ihm darbietenden Anblick wundert.

  7. #7
    Kürzliches No. 112 in A Major

    Ein neuer Weg
    ich brach bald auf
    ein Hierophant
    zu werden.

    Ein Priester sein
    so schien es mir
    das sei das Glück
    auf Erden.

    Doch zwingend ist
    nicht was da glänzt:
    Ein Stern erpicht
    zu Leben.

    Verharrt als Narr
    doch nur zu oft
    wer eigentlich
    will streben.

    Und liebend ist
    nicht wer wohl liebt.
    Und trau nicht der
    Vertrauten.

    Anschuldigung;
    Vertrauensbruch;
    kann ich mir nicht
    erlauben.

    Gerechtigkeit
    die Gnade schlägt,
    und Tod besiegt
    das Leben.

    Dem letzten Turm
    alleine nun
    geh ich bangend
    entgegen.

    Wenn ich versag
    am Wagen nun
    und sterbe vor
    der Erde.

    Die Sonne der
    Ideenwelt
    mein einziger
    Stern werde!

  8. #8
    Auch wenn einige Beiträge schon älter sind:

    Zerk: Sehr schön, hat etwas von Heinz Erhardt. Nur das Metrum holpert etwas zum Anfang der dritten Zeile.

    Mordechaj: Erst Zeile: Agreed. Zweite Zeile: Bereitet mir Kopfzerbrechen, was wohl so gewollt ist. Oder brauche ich hebräisch-Kenntnisse um den Zweizeiler zu verstehen?

    Enkidu: Entweder, du willst schlichtweg den Interpretationsdrang provozieren, wo es nichts zu interpretieren gibt, oder ich verstehe den Text nicht

    Jerome Denis Andre: Guter Gesamteindruck, nur die Reime sind mir ein wenig zu unsauber. Und die religiöse Schiene kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Aber ja, thumbs up

  9. #9
    „Ne große Firma hab‘ ich bald“
    hört man sie allzeit prahlen.
    Die Kleidung und das Telefon
    muss Mama noch bezahlen.

    Sie sitzen in der Vorlesung
    weil sie da wohl hinmüssen
    und spiel’n auf ihren iPhones nur
    weil sie schon alles wissen.

    Jetzt fragt ihr euch von wem ich red‘,
    ist’s so schwer zu erraten?
    Das sind die Erstis, BWL
    beim Studiengelder verbraten.

  10. #10
    Zitat Zitat von faucon Beitrag anzeigen
    Enkidu: Entweder, du willst schlichtweg den Interpretationsdrang provozieren, wo es nichts zu interpretieren gibt, oder ich verstehe den Text nicht
    Ich hoffe das ist ein Scherz!

    Dein Gedicht finde ich auch ziemlich gut; mein Lehrer hat auch BWL studiert und ich kann genau diese Vorurteile bestätigen.

  11. #11
    Von letzter Woche

    ------

    ZU ZWEIT

    Ich bin allein.
    Bist du allein?
    Sind wir allein?

    Heißt allein nicht, nicht zwei sein?
    Heißt allein sein nicht einfach
    Einsamkeit?

    Aber allein sein ist ein Privileg und wenn da ein Privileg ist
    dann ist man zumindest nicht allein weil dann sind da ja zwei.
    Das Privileg und der Privilegierte.

    Wenn Ich allein bin, denke Ich mehr zwar
    Mehr im Kreis aber mehr und das im Anbetracht der Unendlichkeit des Alls dann ja,
    schon irgendwie alles eins.

    Bei Alleindenkern denkt keiner mit,
    und das ist gut
    weil dann alles was der Denker denkt richtig gedacht ist

    Und wenn man dann,
    alle erdenklichen Perspektiven bedenken soll bedenkt man nur,
    sie denkt. Sie denkt und zwar allein.

    Ausrufezeichen.
    Denkerzeichen.
    Alleinseinszeichen?

    Verliere Ich mein Privileg wenn du mit mir denkst?
    Ist dann nicht alles was wir denken nur ein aber, und, vielleicht?
    Ist dann nicht alles was wir denken nur Gelaber und, jetzt reichts!

    Ich will doch einmal nur fertig gedacht haben.
    Ich bin. so müde. so müde. Und deshalb
    buche Ich jetzt die Flüge in mein selbterdachtes Königreich wo niemand ist und niemand bleibt.

    Das ist klar, ich komm nie wieder.
    Also denk an mich in deinen Liedern.
    Weil, alles was du denkst ist dann die Wirklichkeit und

    Dann sind wir vielleicht dochirgendwann und wo- zu zweit.


    ------
    Kritik erwünscht

  12. #12
    Ich mag das Limitierende von Sprachregeln und Vokabular nicht. Oft macht es mir viel mehr Spaß, Bilder abseits davon zu malen oder harmonische Lautkonstruktionen zu errichten.

    Hiding under a pine
    Es war ein selten hellichte Tag, da kam ein Vöglein auf mein Schulter gelandet. "Soll mir Euch ein Liedle träller?", fragte er das Herz. Mich aber stand Sinn in anderer Regie. Also nahm es, zerpraß es und schlurf den Saft hinnieder. In Folge durchziech mich ein Strahl natura - ich ward der Baum gevesselt.

  13. #13
    Sprachlich minimalistisch, direkt, rough und eher Wert auf Daramturgie legend:

    Für Sie 2

    Flügel brachen hart und schnell.
    Braune Wellen strahlten hell.
    Hab's geseh`n am Himmelszelt,
    dass von dort ein Engel fällt.

    Federn brannten lichterloh.
    Absurdes Schauspiel. Farbenfroh
    flog - nein, stürzte sie hinab.
    Lichter wurden wieder matt.

    "Ich hatt' nicht vor mein Ich zu zeigen!",
    sprach's Engelein, ich konnt' nur schweigen.
    Als ich endlich Worte fand,
    war mein Engel fast verbrannt.

    Drum kämpfte ich mich durch den Rauch,
    weil mein Engel das doch brauch'.
    Drum kämpfte ich mich durch zum Feuer
    und traf auf's mächt'ge Ungeheuer.

    Bedrohlich stand es dort vor mir.
    Hob die Pranken. Lust und Gier
    drangen aus den bösen Augen.
    Er sah sie an, ich konnt's kaum glauben.

    Völlig außer Rand und Band
    schlug ich's, trat ich's an die Wand,
    schlug ich's, trat ich`s auf die Erde.
    Vor mein`n Augen eine Herde
    weit`rer wildgewor`'ner Tiere.
    In ihr'n Augen funkelt`s schiere
    Böse, Fiese und Gemeine,
    doch dann ersetzt durch eine feine
    Blässe auf der schupp'gen Haut.
    Es fauchte, krächzte, schrie noch laut,
    bevor es dann zu Boden sank,
    der Kampf damit sein Ende fand.

    Mit blut'gen Händen stand ich da
    und nahm ein warmes Leuchten wahr.
    Sie brannte nicht, sie glänzte nur.
    Vom Ungeheuer keine Spur.

    Als der Engel zu mir kam,
    die Schönheit meine Hände nahm,
    wusste ich, ist's bald so weit -
    in nicht allzu ferner Zeit -
    bis schließlich und endgültig dann
    mein Engel wieder lächeln kann.

  14. #14
    Liebste Jehanne ...

    Ich sage es dir, Mädchen:
    Zieh aus der Heimat aus.
    Ich sage es dir, Mädchen:
    Weit in die Welt hinaus.

    Ich sage es dir, Mädchen:
    Ergreif Banner und Schwert.
    Ich sage es dir, Mädchen:
    Gott; Heimat sind es wert.

    Ich sage es dir, Mädchen:
    Schwing dich aufs Ross hinauf.
    Ich sage es dir, Mädchen:
    Setz mir die Krone auf.

    Doch sage ich dir, Mädchen:
    Nun bist du ganz allein.
    Nun sage ich es, Mädchen:
    Das Feuer macht dich rein!

    Ich sage es dir, Mädchen:
    Du setzt der Flammen Saat.
    Doch sag ich dir nun, Mädchen:
    Es war alles Verrat.

    _________________________________

    @MeTaLeVel:

    Ab der 5./6. Strophe haut dein Versmaß irgendwie nicht mehr so ganz hin,
    aber inhaltlich weiß die Geschichte durchaus zu gefallen :-)

  15. #15
    Zitat Zitat von Jerome Denis Andre Beitrag anzeigen
    @MeTaLeVel:

    Ab der 5./6. Strophe haut dein Versmaß irgendwie nicht mehr so ganz hin,
    aber inhaltlich weiß die Geschichte durchaus zu gefallen :-)
    Ja, das war das kleine Experiment dabei. Ich wollte schauen, ob ich die Dramaturgieschraube im Sinne der Geschichte im Mittelteil anziehen kann, ohne dabei Rücksicht auf eine gewohnte Versstruktur zu legen und ein dennoch zufriedenstellendes Gesamtpaket entsteht. Danke für dein kritisches Feedback

    Geändert von MeTa (31.01.2013 um 01:05 Uhr)

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