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Thema: Schnelle Gedichte, Ultrakurzgeschichten, Ideensammlung und Gedanken #1

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Jerome, mein Lieber, ganz ehrlich: Das ist hervorragend. Ich bin wirklich beeindruckt.

    Die erste Stufe des Bildes funktioniert in der dritten Strophe leider nicht ganz, dass der Wind Erde ranträgt, ist nicht sonderlich wahrscheinlich oder bildlich zu verwirklichen. Vielleicht fällt dir dafür noch etwas anderes ein. Das Ruach-Motiv ist aber an sich total toll verwirklicht. Ist die Doppelnotation im Begriff bezogen auf das Gedicht gewollt? Hat sich dein Gottesbild so stark gewandelt?

    Gefällt jedenfalls sehr gut. Ich weiß nicht, ob du die stylistischen Abweichungen geplant hast, sie wirken ziemlich zufällig und dem tragenden Sinn geschuldet (was sehr toll ist, es kommt ja erst Inhalt und Sinn, dann die Form), jedenfalls wissen sie zu wirken; grade und beispielsweise 'erwachsen' auf 'umfassen' - das ist sicher nicht gewollt gewesen, aber der unreine Reim schafft eine sehr schöne, passende Diskrepanz.

  2. #2
    Danke sehr :-)

    Hmmm ... Die Idee war, dass der Wind über die Wolken die er herbeiträgt (-> Regen) die Erde fruchtbar macht ...
    Aber ja, ich sehe ein, dass es etwas missverständlich ist. Werde mal schauen, ob und wie mir da etwas einfällt.

    Zum übertragenen Sinn: Am Anfang stand "Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen."
    (Jesaja 42,3) - Einerseits gefiel mir die darin enthaltene 'Gott-als-Schreiberling' Metapher für dieses Gedicht nicht, zweitens wollte ich bewusst fragen ob und inwiefern er das denn wirklich nicht tut.
    Während dem Schreiben kam mir dann die Idee den Ruach/HLG/das Wirken/das Immanente an Gottes Transzendenz mit rein zu bringen, - Und Wegen der Doppelbedeutung bot es sich halt an ihn als Wind/Hauch gegen das Schilfsrohr anblaßen zu lassen.
    War nur noch in folge die Frage welcher Windstärke er es aussetzt. Beantworten wollte ich diese aber, frei nach Hiob und frei nach Karl Barth, nicht.

    Die Abweichungen - nun ... hmmm ... da fiel mir jeweils nichts besseres ein, was dennoch gepasst hätte ...
    Außer die bei Schilfhalm ... der sollte ganz bewusst da alleine ohne Reim dastehen ...

    Was mein gottesbild angeht, da habe ich jetzt, sowie hier, nicht die Lust groß etwas dazu zu schreiben. Überhaupt würde ein Text dazu denke ich ... hmmm...
    evtl. schicke ich dir bei Gelegenheit dazu ein auf privat geschaltetes Video dazu ... weiß aber noch nicht ... Jetzt auf jeden Fall nicht ...

    Geändert von Jerome Denis Andre (03.06.2011 um 13:42 Uhr)

  3. #3
    Das ist okay. Ich wollte dich jetzt auch nicht zu irgendeiner Aussage drängen.

    Und nochmal: Das Ruach-Motiv in Verbindung mit der Jesaja-Textstelle: Brillant.

    Mir gefällt es jedenfalls, dass du mit der Schrift so kreativ und reflektierend umgehst. Das tut deinem Motivkosmos auf alle Fälle gut und, wenn ich mir diese Bemerkung herausnehmen darf, deiner Beziehung zum Glauben auch. Man merkt, dass du daraus etwas machen kannst, dass es sich schlüssig denken lässt.

    Wie wäre es mit
    "Schenkt er fruchtbar Erde[?]" zu "Macht fruchtbar er die Erde?"
    Das ließe sich im Bild zumindest denken. Ganz intakt wäre es durch die enorme Verkürzung immer noch nicht, aber es würde zumindest funktionieren.

    Geändert von Mordechaj (03.06.2011 um 13:50 Uhr)

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