Das Problem ist eben, dass, selbst wenn jeder weiß, was gemeint ist, die Sprachverwendung unschön klingt und nicht hinhaut.Es ist ja gerade dein handwerklicher Part, Klanghaftigkeit und korrekten Sprachgebrauch in Einklang zu bringen.
Du musst auch sehen, dass in der Poesie praktisch jede vom funktionalen Aspekt der Sprache abweichende Äußerung grundsätzlich Bedeutung für den Leser hat (selbst, wenn der Autor das gar nicht so wollte). "Der Reim hätte sonst nicht geklappt" oder "Das Versmaß wäre sonst gekippt" ist aber eine ziemlich doofe Bedeutung. ^^
Wenn's mit den festen formalen Regeln nicht so klappt, dann werde doch etwas freier. Gedichte können auch ohne Reim klanghaft sein, sie können das sogar ohne Reime und Metren. In der Übung ist es immer ganz gut, nur eine Intention zu verfolgen, also nicht "Das und das soll thematisiert werden und so und so werde ich das formal-stilistisch umsetzen", sondern "Das und das soll thematisiert werden, mal sehen, wie sich das gestalten lässt" oder "Auf diese und jenen formal-stilistischen Aspekt lege ich jetzt mal besonderen Wert, der Inhalt ist mir vorerst schnurre".
Und Beifall für faucon. =3