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Thema: Schnelle Gedichte, Ultrakurzgeschichten, Ideensammlung und Gedanken #1

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Dinge, die mir in den Kopf kommen, wenn ich müde bin

    Siehst du den Stern da oben?
    Das ist jetzt unser!
    Er leuchtet heller, nur für uns
    Weicht nicht von uns
    Und zeigt uns den Weg nach Hause

    Siehst du den Stern da oben?
    Nimm deinen Blick nicht von ihm
    Und er bleibt bei uns.
    Ich halte deine Hand fest
    Sag mir, wohin ich dich führen soll

    Siehst du den Stern da oben?
    Nein, wahrscheinlich nicht...
    Da oben sind so viele
    Du kannst unmöglich denselben meinen
    Lass uns einfach hier liegen
    Und ein Teil von ihnen werden

  2. #2
    FURCHT

    Furcht als die Kraft, die uns treibt und (ver)bindet:
    Angst uns selbst tief einmal fallen zu sehen;
    Uns unsere Fehler einzugestehen.
    Furcht als der Mut, der uns langsam entschwindet!

    Furcht als die Lust, die sich tief in uns windet,
    Flimmernden Filmes des Gevatters Augen;
    Künstliche Angst, statt der wahren aufsaugen.
    Furcht als das, worauf frei Leben sich gründet?

    Angst: Unbedingtes Erschauen.
    Angst: unser inneres Grauen.
    Furcht. Sag mir: Wo stammt sie her?

    Grauen: Das was uns umwehn wird.
    Grauen: Das was bald vergehn wird.
    Furcht. Ist nun Thema: Nicht mehr.

    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    (...)
    Da oben sind so viele
    Du kannst unmöglich denselben meinen
    Lass uns einfach hier liegen
    Und ein Teil von ihnen werden
    Religionskritik?

  3. #3
    Ich hatte das hier vor einigen Tagen angefangen zu schreiben. Weiß noch nicht ob es mir gefällt.

    Schnee im April

    Manchmal überhöre ich Leute
    Einfach weil ich sie nicht hören will
    Manchmal hass' ich alle Geräusche
    Und dann ist alles plötzlich still

    Manchmal ist Stille ohrenbetäubend
    Vor allem mit den richtigen Pill'n
    Manchmal wünsch' ich mir ich hätt' keine Freunde
    Und manchmal, manchmal schneit's im April

  4. #4
    BUßTAG

    drohend hängt das Feuer
    lichtverweigernd raucht der Schwefel
    elendiger Angst
    vor Angenommensein
    sich ausbreitet
    brennendes Blut
    richtender Triebe

    erwartet Hiebe
    wie Menschenwut
    doch es weitet
    ein Kreuz das Herz hinein
    wenn das Gift du trankst
    Mörder bist an Furcht und Frevel
    nicht mehr Rad, doch Steuer

    in dir glitzert teuer
    Kabils Schatz nicht doch nun Hevel
    Zeichen spricht du dankst
    dem funkelnd Edelstein
    dich begleitet
    wie süße Glut
    atmend die Liebe

    Geändert von Jerome Denis Andre (23.11.2017 um 16:53 Uhr)

  5. #5
    Heute bin ich mal synkretistisch unterwegs:

    KREISE

    Unsicher steh ich hier auf Erden,
    Sitz tränenbelastet am Anfang,
    Blick zitternd hinauf in die Sonne,
    Will ich steigen zum Altar Gottes,
    ist sie meine Freude und Wonne,
    Süßer als der Vögel Gesang,
    Mein Ich leg ich ab um zu werden.

    Greif bereit ich die leuchtende Hand.
    Appetitlos staunender Augen,
    leg ich ab, was dient des Verwehrens,
    Deiner Bergwohnung zu schritten flottes
    Fußes wir hohen Begehrens.
    Pupillen-Ich auf meinem Taugen,
    Das Nach-Oben-Geleiten ich fand.

    In dem Wort: Sieh und lies, was da fühlt;
    Lauf der Wahrheit zu und meinem Glauben,
    Leg ich ab, was sie hindert und hemmt,
    unkonzentrierten Gedankentrottes
    Auswirkung. Mein Körper erkennt.
    Wandle nicht mehr nun unter den Tauben,
    Und der Vogelsang neu in mir wühlt.

    Auf mein Herz hin, auf dass ich bekenne,
    Dass ich wate im Raum meines Innern,
    Sortier - was ich einzeln falsch wollte,
    Im Lagerhaus alten Gefühlsschrottes,
    neu zu denen hin, wie ich es sollte,
    Das so unruhig in mir will stets Flimmern,
    was ich in mir, als Liebe benenne.

    Find ich so endlich ruhigeres Reden,
    Leg ich ab endlich ängstlichen Zorn
    Für jene die in mir erwachten,
    Auf der Harfe sing Lieder des Spottes,
    über die deine Hilfe verachten,
    starke Hand bringt das Ende nach vorn.
    Und das Auge der Spitze sieht jeden.

    Flüsternd Wort säumen jeher mein Gehen,
    und als sie mich aufwärts so führen,
    fang ich sanft unser Stagnationsweinen;
    raucht mir Edelgeists Traumtränen Pottes,
    aus der Lunge nicht doch aus den reinen,
    Seen die meine Seele berühren;
    An den Ort wo sie El Shaddai wehen,

    Steht dort trohnend auf dem ewig Dunkel,
    Der Sinn, Inhalt der uns hier fehle:
    Das was heißt ‚die Bösen‘ vergehen,
    ohne unheil‘gen Völkerboykottes,
    Gemeinsam das Ganzbrot zu sehen,
    Wissen wir nun tief in unsrer Seele,
    Staunend vor All - dem Sterngefunkel.

  6. #6
    MORGENWERK

    Tausende Blicke geatmet.
    Windhauch zurück in die Nacht.
    Erreicht dich im Geiste Gottes,
    Auch Herz, das schon lang nicht mehr lacht.

    Uhren getrennt bald zerflossen,
    Odem doch alles umfängt.
    So der zerschnittene Mantel,
    an einem Faden noch hängt.

    Ehrbare Freunde Gesänge,
    Leidvoll vereint im Gebot.
    Teilen mit Tätern im Glauben,
    Hass, Gebet und ihre Not.

    Schweigende Lieben vergangen,
    Brüder sticht tief der Verrat,
    Wer sagt von sich, dass er Licht sei,
    dem mangelt meistens die Tat.

    Er ist doch, Meister, behutsam,
    in Seiden Maschen gewebt,
    ein Ring in goldener Kette,
    die auch verrostet, doch lebt.

    Lebt wie der Sterne Pneumatik,
    flüssiges Eisen in mir.
    Lebt oxidiert und verschieden,
    an neuem Morgen in dir.

    Brot wird dir Blut dann und Leben,
    Wasser trüb Liebe und Wein.
    Schrammige Faust deines Spiegels,
    Trifft dich und du wirst verzeih‘n.

  7. #7
    εἰρήνη

    Dich griff ich heut im Traume,
    du Schatten alter Zeit,
    umrahmt vom Pflanzenlaufe,
    an dem das Licht verweilt.
    Es lachten ihm die Blumen;
    es zittert ihm das Gras.
    Du lachst mir ins Gesichte;
    einst freundlich, heut zum Schad.
    Lang war mir ohn‘ dein Dunkel
    das Lichte Leben fad.
    Doch zog des Bruders Kuss nun,
    mich weg, zum Feuer hin.
    Ich kann kaum noch verstehen,
    warum mir Kälte schien.
    Mir scheint weil ich im Sommer
    zu sehr an Kühle hing,
    der Kühle des Metalles,
    das einst mein Herz umfing.
    Die Ringe sind zerschlagen,
    der Kette die uns band.
    Ich dank ihr für die Kreise,
    die sie bald um mich wand;
    für ihr bald feurig Glühen,
    bald für kühlenden Stahl.
    Doch will ich Freiheit leben,
    so leuchtet meine Wahl.
    Es strahlt hell auf von Ferne,
    von Ostern her ein Plus,
    geschmiedet aus dem Sterne,
    der Namen tragen muss.
    Mein einer Schatten sei nun,
    der Gottheit feurig Kuss,
    Was abseits küsst der Trauben,
    ein warmer, lichter Gruß,
    der auch den Lebwohlwegen,
    den Rücken zu wohl kehrt,
    der trunken an dem Kusse,
    der Zukunft sich zukehrt.

  8. #8
    Frischkäse

    O holder Käs so frisch wie Tau,
    aus dem Euter Stieres Frau.

    Mundest milchig, rahmig, zart,
    gänzlich gleich auf welche Art.

    Zergehst du auf der Zunge mir,
    werd ich selber gleich zum Stier.

    Steh ich vor dem Kühlregal,
    wird Zeit und Geld mir ganz egal.

    Verplemp're staundend Stund um Stund,
    das Wasser tropft mir aus dem Mund.

    Ich packe eine Packung ein,
    doch nur eine kanns nicht sein.

    Reichen denn nicht drei, nicht vier?
    'DU BRAUCHST ALLE!', sprichts in mir.

    Flugs den Wagen vollgeladen,
    so viel Käs, ich könnt drin baden.

    Zehn Paletten bester Sorten,
    an die Kasse und dann fort, denn

    warmen Käse mag ich nicht.
    Und im Kühlschrank brennt kein Licht.

    Schnell nach Haus, ich muss mich sputen,
    der Käs, er schmilzt mit den Minuten.

    Sicher Zuhause angekommen,
    wird der Deckel abgenommen.

    Für euch jedoch, da schließt er sich,
    der Frischkäs, der ist nur für mich!

    Was ich mit so viel Käse mache?
    Ist einzig meine eigne Sache!

    Hört auf zu fragen! HÖRT AUF ZU SCHAUEN!
    Nur dem Käs kann ich noch trauen...

  9. #9

  10. #10
    Heißer Anwärter auf den Post des Jahres.

  11. #11
    TIKUN OLAM

    Feuer vom Himmel,
    Atem im Geist,
    der meinen Ängsten,
    Boden wegreißt.

    Sprachdurcheinander.
    Tikun Olam.
    Neues Verstehen.
    Nur Gemeinsam.

    Ruach, in, aus mir,
    Brust hebt und senkt.
    Des Ostens Kette,
    die Welt dann lenkt.

    Alles brennt, dreht sich,
    leuchtet in mir.
    Einklang Herzkammern;
    Welt wird ein "Wir".

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