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Thema: Schnelle Gedichte, Ultrakurzgeschichten, Ideensammlung und Gedanken #1

  1. #21
    Blau

    "Weißt du, warum der Himmel blau ist?", fragte ich einmal naiv. "Warum sind die Männer immer so blau?", fragte ich Mutter ganz genervt. "Blau ist meine Lieblingsfarbe.", sagte eine gute Freundin. "Blau ist keine Farbe, blau ist ein Zustand.", sagte mein Freund mal zu mir.

    Blau sind die Meere, blau der Himmel, blau die Uhr, und blau ist mein Auto. Blau ist ihr Kleid, blau ihre Schuhe und blau ist ihr Mann...jeden Tag. Jeden Tag aufs neue. Tage denke ich an sie. Kann man ihr gegen das blau helfen? Helfen, helfen... doch wie?

    Schnell an was anderes denken. Das Leben ist nicht nur blau. Nur ihre Haut und das Auge. Doch durchsichtig sind ihre Tränen. Schnell schau ich weg und rede. Rede über den blauen Himmel.
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Ich hoffe man versteht, um welches kritische Thema es geht und es passt diesmal wieder gut hier rein. Auch wenn es mir nicht so gut gefällt wie "Verborgen im Eis". Ich editiere dann später was zu den anderen Geschichten hier rein. Muss noch lesen.
    kate

    @Geno Also "Scherben bringen Glück" finde ich persönlich nicht so toll. Zwar ist die Schilderung mit der Entfremdung ganz gut. Aber ich finde das Ende doch etwas zu drastisch. Warum bringt sie sich gleich um? das macht doch nicht so viel sinn. ich kenne einige, die schon angedroht haben, es zu tun. Aber die hatten mehr Probleme und haben es dann zum Glück doch nicht gemacht. Nur wegen der fast normalen Entfremdung einer Ehe, bringt man sich doch nicht um.
    Zitat Zitat
    Wer sagt den das sie sich umbringt?
    Erst jetzt gesehen. Ok, dann gibt es mehr sinn. Denn aufritzen kann sie sich ruhig. Aber da sie zu einer Scherbe greift und du schreibst, wei sie immer ruhiger wird und das Blut aus den Adern fließt. Denkt man schon, dass sie sich umbringt.

    @Pursy "Ganz Allein" gefällt mir schon besser. Das Ende war nicht abzusehen. Eigentlich hatte ich nach Genos geschichte fast damit gerechtnet, das er sich auch umbringt. Aber das wäre doch etwas komisch gewesen. Das err doch nicht allein war, sondern mit seiner Freundin. macht das ganze interessant. Er war gleich neben ihr, aber fühlte sich so verdammt einsam. ist es nicht oft so in unserer Welt, dass wir unter Menschen sein können, aber trotzdem ganz allein?

    Zitat Zitat
    Zitat von La Cipolla
    Es geht fast alles als modernes Gedicht durch...
    Man kanns schelcht einordnen, deswegen passts ja gut in den Thread. Ich mag die Sätze, denn trotz der offenkundlichen Depressivität und Lebensmüdigkeit ist es doch irgendwie angenehm atmosphärisch, was wohl durch das stilisierte Eis kommt. (Eis kann gar nicht schlecht sein ) ich würd die kursiven Sätze weglassen, der Text bedarf keiner Erklärung, die Farben sind eigentlich recht eindeutig. Die Überschrift ist IMHO unnütz.
    Das hatte ich ja auch schon vermutet. Aber ich dachte eie Überschrift wäre gut, da man es so besser einordnen kann. Ich hatte genug von den Vielen Gedichten von mir, die einfach nur "Ohne Tital" heißen. Jetzt wo ich darüber nachdenke. Muss ich sagen, dass die kursiven Sätze wirklich nicht rein passen. Ich werde also das wieder an meinem PC ändern. Damit freunde die alte Version zu sehen bekommen. Das Bild Eis fand ich perfekt, weil es so kalt, aber doch neutral ist. Es hat so einen Hauch von Tod und Stille. Außerdem hat so ein vereister See immer was von Einsamkeit. Alles Bilder die gut in den Text passen. Ich war mir nur nicht so sicher, ob man das noch erkennt, wenn ich die ganze Zeit von Stah schwafle. Deshalb auch die Überschrift. Die gleichzeitig sich auf den letzten Satz bezieht.

    Geändert von kate@net (22.12.2005 um 11:50 Uhr)

  2. #22
    Er erhob sich. Endlich den physischen Status erreicht, sich erheben zu können. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für die Verwandtschaft.
    "Seht doch!! Er hat gerade sein erstes Schrittchen gemacht! Wie herzallerliebst!!"
    Er atmete entnervt aus.
    "Und guckt doch, wie seine kleinen Äuglein uns anstarren! Na du kleiner Fratz?", wendete die Frau sich an ihn, "Ich bin die Tante Emma. E-M-M-A. Emmaaaa. Na, weeer bin ich?"
    "Aber Emma!", meinte eine andere Frau, "Er ist bestimmt ganz verwirrt, die vielen fremden Gesichter! Und er kann doch noch gar nicht reden, in seinem Alter kann man sich noch nicht an solche Dinge wie Namen erinnern, das ist psychologisch erwiesen!"
    Er war leicht deprimiert. Ob psychologisch erwiesen oder nicht, wenn dieses Monster einer Frau ihm ihren nervtötenden Namen immer und immer wieder auf die Stirn drückte, konnte man sich gar nicht mehr NICHT an ihn erinnern. Er war genervt und schloss die Augen. Der Trick funktionierte immer.
    "Oh, seht doch! Pssst! Jetzt ist er müde geworden. Lasst ihn ein wenig schlafen, soviel Trubel ist der Kleine doch noch gar nicht gewohnt."
    Die Verwandtschaft ging und er war erleichtert, nur seine Tante blickte noch mit ihren übermanikürten Augen auf ihn herab.
    "Ach, wie süß er doch ist...", flüsterte sie lächelnd vor sich hin. "Wenn er uns doch nur schon verstehen könnte.
    "Nun ging auch sie und er war deprimiert. So deprimiert, dass er in den großen Gummifrosch biss. "
    Schade, dass er uns nicht verstehen kann."
    Idioten.
    Er konnte sie nicht verstehen, er musste sogar.



    Die Geschichte lag mir schon seit einigen Tagen auf dem Gemüt.

    @Geno: OK, dann hab ichs missverstanden, ganz nüchtern betrachtet, nimm einfach ein "unwichtigeres" Körperteil, so entstehen erst gar keine Missverständnisse (Es sei denn natürlich, du willst darauf hinaus. ) Eine andere Möglichkeit wäre, ihre EMotionen zu schildern, denn vor allem die rote Welt weist eigentlich sehr eindeutig auf einen Tod hin.

    @Kate: Ist die "tiefere" Intension jetzt der Alk? O.o Die Schreibweise ist schön, ähnlich wie bei dem Eis-Ding, aber hier find ich jetzt nichts zu korigieren.

    Geändert von La Cipolla (22.12.2005 um 12:20 Uhr)

  3. #23
    Gefällt mir cipo... gibt nichts dran auszusetzen
    manikürte Augen würde ich trotzdem gern mal sehen, so viel ich weiß bezieht sich Maniküre auf die Hand,nicht auf die Augen- aber ganz sicher bin ich auch nicht

    trag auch mal etwas bei:


    "Pst...",den zitternden Finger an den Mund gepresst.
    "Hey...",nach einem Stoß mit dem Ellenbogen,
    "Hau ab so lange du noch kannst!"
    Als keine Antwort kam:
    "Komm,lass uns gemeinsam aus dem Staub machen."
    Keine Reaktion.
    Seine Stimme wurde weinerlich,
    "Hey du, es gibt hier doch zu viele Heuschrecken..."
    und einen weiteren Stoß mit dem Ellenbogen,
    "Hey!"
    "Lass den Scheiß! Komm runter!"
    "...aber die Heuschrecken..."
    "Was?"
    "Heuschrecken...Überall!"
    "Was?"
    "Hör mir zu, Mann! Ich bin schon verloren,aber du kannst es noch schaffen. Verpiss dich so lange noch Zeit ist."
    Rütteln am Arm,"Los!"
    Den Arm losreißend, "Lass mich in ruh', dummer •••••••!"
    "Heuuuschrecken..."
    "Das Gras tut dir wohl auf deine alten Tage nicht mehr gut."
    Sie blieben noch eine Weile nebeneinander sitzen, auf dem versifften Boden der Besetzer-WG im vierten Stock, irgendwo im Berliner Norden, an die kalte Tapete gelehnt.
    Dann ging Münte, der im Gegensatz zu seinem Berater Gras noch wie eh und je verträgt.

  4. #24
    Hmm...Ich weiß selbst nicht wies passiert ist, aber als ich heute mal wieder einen meiner spontan-kreativen Ergüsse an meiner Tastatur ausgelassen hab, hab ich mich spontan an diesen thread erinnert...Iss ja jetzt auch schon wieder fast n Jahr her seit dem letzten post, also hab ich ihn mal ausgegraben und hoffe, das sich wieder ein paar Leute beteiligen...^^

    Also:

    Einraumwohnung

    Als er aus seinen Träumen erwachte, da wusste er, es ist vorbei…noch immer verfolgten ihn die Schreie, die Bilder, an die er sich nur noch schemenhaft erinnern konnte…Im ersten Moment glaubte er, er hätte die Grenze überschritten, dachte er hätte es geschafft, das Ende gefunden, doch im nächsten Moment wusste er, das er nicht in einem Tunnel war, an dessen Ende ein Licht leuchtete, sondern in seinem Bett, in seiner Einraumwohnung, in seiner dreckigen Stadt, in seinem tristen Leben…
    Ein leiser Seufzer wich über seine Lippen, für einen Moment, ganz kurz nur, hatte er gehofft, doch jetzt würde er sich mit der Wahrheit arrangieren müssen. Langsam setzte er seinen Fuß auf den kalten Boden, ein Zittern durchfuhr ihn…Wo waren nur seine Schuhe?
    Als er sie, nach einer ganzen Weile vergeblichen Suchens endlich gefunden hatte, bemerkte er erst, das er viel zu früh dran war, er musste noch gar nicht aufstehen, doch schlafen konnte er auch nicht mehr, also blieb ihm nichts anderes übrig als zu warten…Draußen war es dunkel und ruhig, er konnte nicht einschätzen wie viel Uhr es war, doch wenn er aus dem Fenster schaute, sah er die Sonne am Horizont, wie sie sich langsam über die Berggipfel bewegte, um einen weiteren Tag in seiner grauen Monotonie zu begrüßen…Er hatte nicht mehr viel Zeit und das freute ihn auch, die Stunden, in denen er nichts zu tun hatte, waren noch immer die schlimmsten, so konnte er sich nicht ablenken, womit auch?
    Wie er so dastand, immer tiefer und tiefer in seinen Gedanken versank, da merkte er nicht, wie die Zeit verrann, es heller in der so weit entfernten Welt hinter seinem Fenster wurde, der Morgen zu dämmern begann…
    Erst als sich die Tür zu seinem Zimmer öffnete, schreckte er zusammen, doch er drehte sich nicht um…Wozu auch, er wusste ja, was passieren würde… „Frühstück!“ brummte ihm eine Stimme von hinten entgegen, ein Wort, welches er nur mit einem vagen Nicken quittierte… „Jawohl Herr Strafvollzugsbeamter…“ murmelte er noch einmal leise und bestätigend, ehe er sich herumdrehte und mit langsamen Schritten durch die massive Eisentür hindurchtrat, die ihn von seinem Leben trennte…



    Geno

  5. #25
    Lange überlegt, nichts kam heraus. Seltsame Bilder von Fischen, Knospen, Blumen, Sonnenschein...
    Kreativität Fluch oder Segen?
    Rosen, rosig, rote Rosen. Pfeile, Herzen, Putten, putzige Engelchen...
    Raus einfach nur raus. Ein frischer Wind. Unsinniger Donnerstag schon Mittwoch? Unbewusstes Schulterzucken. Schon ist der Gedanke weg.
    Der Blick gleitet auf ein Abbild. Eine unscharfe Fotografie. Doch die Personen nicht verkennen kann. Die Situation noch ganz klar in der Erinnerung an jenen Morgen, Mittag, Abend... Die Zeitangabe so verschwommen. Aber das Gefühl lässt sich nicht trügen. Ist es das, was ich vermisst?
    „Schatz“ nennt sie ihn immer zu. Kichern, Küsse, Albereinen. Ist dies Gefühl nicht viel stärker, als alles was dieses „Schatz“ ausdrücken kann? Ein weitere Blick auf das Bild.
    „Valentinsmuffel, mhh...“ Lass sie doch reden. Hast dich doch selbst schon so genannt. Ja, Valentinsmuffel... Muss es immer rot sein, kann sie nicht auch hellblau sein? Blau wie der Himmel.

    ----------------------------------------------------------
    Vielleicht ein Fragment. Wer ne Erklärung haben will soll sich per PM melden...

  6. #26

    DieHeiligeSandale Gast
    Text 1:
    Warum kann ich sie nicht in Worte fassen? Diese einzige Sache, die ich begehre. Diesen kurzen, zerbrechlichen Moment des Besitzes? Warum kann ich weder herbeiführen noch ausreichend beschreiben, was meinen Geist gefangen hält, seit mein Blick zum ersten Mal den verbotenen Weg gegangen ist? Jenes zerbrechliche, so unglaublich vergängliche Einziges, jenes Objekt all meiner Gedanken.
    Bin ich nicht wert was ich begehre?
    Wie unglaublich gern würde ich die Büchse der Pandora öffnen, und in dem Sturm, den sie entfesselt, sterben!

    Text2:
    In Langeweile ergraut reckt ein kahler Baum seine dürren Äste gen Himmel, der in gnadenlos kaltem Weiß über ihm hängt und dann und wann ein paar Flocken Schnee herabfallen lässt, die sich am Baum sammeln, dass die Äste ächzen. Einsam steht er da auf weiter Flur. Der Schnee hat alles überdeckt, versteckt vor den neugierigen Augen der Interessierten.
    Und so ächzen die Äste des einsamen Baumes in wachsender Qual, das Klagelied schallt über das Feld. Doch es ist Winter, und wer es rechtzeitig geschafft hat, ist geflohen. So ist niemand da, um es zu hören. An den Rändern des Waldes stehen in Reih und Glied die mächtigen Tannen und wiegen sich im Wind. Doch was verstehen schon die hundertjährigen Immergrünen von den Leiden eines jungen Laubbaumes.

  7. #27
    Der Verfluchte

    In einer dunklen Nacht gingen ich und ein Kumpel von ir auf einen Friedhof - Mitten in Dassel, einem abgeschiedenem kaff, in dem nie was los ist - und wollten so einen Wettverlsut eingleichen. Als wir an einem Grabstein stehen blieben -keine Ahnung warum - sahen wir, das überall drum herum kleine Kreuze waren. Das lief mir eiskalt den Rücken runter, denn ich wsste was das heißt: Exorzismus eines Wahnsinnigen! Ich wollte Daniel da zu überreden, zu gehen, aber er las die lateinischen Worte auf dem Grabstein laut vor. Und wie in trance übersetzte ich. "Geboren im Licht, wieder auf gestanden im Schatten, voller macht und Hunger, Hunger und Rache auf alles Lebende seit ihr, Pater!" Und aus der Gruft erklang ein schauriges, schmerzerfülltes Stöhnen. Daniel wich langsam zurück und auf einmal brach die Erde um den Grabstein weg. Ich lag nur noch bewusstlos am Boden und als Daniel sah, das mich dieser Pater auffressen wollte rannte er los und zog mich fort - und stieß dabei ein Kruxfix um. Er achtete nicht darauf und der Untote konnte uns Folgen. Als ich zu mir kam befanden wir uns im Floristenladen, keine zwei Blocks weiter. Daniel fragte mich, was das sei und ich überlegte. Und da kam mir ein Geistesbitz! "Daniel, das ist ein Verfluchter, wie diese Rasse untoter heißt! Sie sind unglaublich schnell, gefährlich und vom Hass gelenkt! Es gibt einen Gegenritus dafür, aber ich kenne ihn nicht! Abre wenn wir ihn nicht aufhalten können, dann... dann wars das mit Dassel! Aber wie... ich habs! Die Sankt Laurentius Kirche! Es gibt dort ein Buch, in dem alle Lateinischen Exorzistensprüche notiert sind! Aber wie kriegen wir ihn dorthin?", fragte ich Daniel. Und wir überlegten. Auf einmal kam ein Schrei vom Friedhof auf. "Svea!", rief Daniel und als wir rausrannten fanden wir ihre zerstückelte Leiche. Und uns überkam ein Schauer. Angst... ich dachte immer, ich wisse, was Angst ist, wurde aber eines Besseren belehrt. Nie dachte ich, dass mir etwas einfiel, als Daniel eine Idee hatte. "Lukas, du hast doch noch das Bernsteinkruxfix und den Onyxtalisman von Giu [Dschu], oder?" fragte er. ich zögerte und antwortete: "Ja, ich habe beides immer bei mir! Wieso?", wollte ich noch wissen aber Daniel sammelte alle Kruxfixe ein. "Hilf mir!", war seine antwort.

    Und weil ich diese Story über 20 Seiten schrieb, hier das Ende:
    Es war geschafft. Zwar hatte ich nicht mehr die Geschenke von Giu und auch Daniel war außer Gefecht, aber mit Hilfe der Religionen habe ich es geschafft. Der Verfluchte blickte mich freudig an. "Danke!", säuselte er nur und löste sich auf. Als ich auf den Boden sah, sah ich meine Amulette - zu einem Verschmolzen. Ich war stolz auf mich, denn ich schaffte das, wo andere scheiterten. Und ich wusste, dass ich nichts falsch machte.
    Ende

  8. #28
    Weniger eine geschichte als eine momentaufnahme. zwei tage vor 2006/2007.

    _________________________

    Sie machten uns glauben das....
    Was?
    Dinge, sagt sie.
    Aber ich weiß nicht, ob ich sie im Moment für voll nehmen kann. Wir sind beide ziemlich betrunken, haben zuviel geraucht und sind allgemein spaced out, wie sie in den guten alten Zeiten zu sagen pflegten.
    Jeder ist auf irgendwelchen Drogen. Wir leben in der Zukunft. Wir haben alles, was damals noch als Science Fiction galt. Jede Haarfarbe, die du dir wünscht. Deine Freundin lässt sich die Titten vergrößern. Bodymods. Wir haben einen Deutschen im All, der uns die Pro Sieben News live (mit 8 Sekunden Verspätung) ins Wohnzimmer bringt. Die News? Ein Mensch im All, mehr ist da nicht. Aber es reicht, um Tausende zu begeistern. Ein Mensch im All? Thomas Gottschalk bringt eine Sondersendung. Das heißt, er überzieht eine Viertelstunde länger, als die Programmchefs eh eingeplant haben.
    Im All?
    Was, wenn ich dir sage, das ich da war. Was, wenn ich dir sage das es keinen Unterschied macht, ob du dort draußen oder hier drinnen bist? In der Erdatmosphäre. Was, wenn ich dir sage, das „da draußen“ nicht existiert?
    Du würdest nicht glauben, was alles möglich ist. Manchmal ist es regelrecht frustrierend.
    So viele Menschen da draußen. Und gleichzeitig hier drinnen. Anfangs hatte ich Angst um sie. Dann schämte ich mich. Dann...war da nichts. Sie sind da. Sie machen keinen Unterschied. Und jetzt? Bin ich selbst...nichts. Ich bin da. Und draußen wird es kälter.
    „Ich weiß“
    Jan: „Tobi, mach mal den Kühlschrank auf. Wir sind hier noch nicht cool genug,.“
    Kichern.
    Nils: „Silvester.“
    Noch 42 Stunden, aber hey, what the Fuck? Wir feiern vor. Drei Leute auf LSD, einer der schreibt. Alkohol, schlimmste Droge ever. Fuck it. Bin ich überhaupt fähig, das hier festzuhalten? Ich weis es nicht, und es ist egal. Wir können nicht zusammen feiern, also feiern wir vor. Fuck you, timeline. Wir sind mal wieder unserer Zeit voraus.

  9. #29
    Finde ich eigentlich recht passend. Die immer wiederkehrenden Anspielungen auf die Konstante der Zeit erzeugen eine gewisse Ironie und an augenscheinlicher Tiefgründigkeit lässt es auch nicht fehlen.

    Mich persönlich stören ein wenig die Anglizismen (sowenn Fluchen auf Englisch ein Anglizismus ist Ö_Ö") und das Einfließen von Drogen - aber ich bin in der Hinsicht halt irgendwo etwas prüde und blende sowas selbst gern aus... Ist grobe Ansichtssache ;_;".
    Ansonsten halt ganz passend =).

  10. #30
    keine lust auf großbuchstaben. sorry.


    heute erlebt.
    _________________


    es war ein recht normaler tag, als ich mich aufmachte, des ruhigen schlenders durch die geschäftszone unseres kleinen ortes zu frönen und möglicherweise das ein oder andere kleinod eines der zahlreichen supermärkte zu erwerben.

    als ich nach ca einer viertelstunde gemächlich meinen rückweg antrat, genüßlich eine zigarette rauchend, machte sich folgendes kurzes gespräch zwischen einem ca 40 jährigen in latzhosen und einer mittdreissigerin, welche die bekannte tracht der "REWE" geschäftskette über ihren verbrauchten körper geworfen hatte, ungewollt zum zentrum meiner doch so leicht abzulenkenden aufmerksamkeit:

    "LANGSAM REICHTS MIR HIER MIT DER SCHEISSE!!!", kratzte ihre verrauchte stimme in mein ungeschütztes Trommelfell.
    Er, zustimmend nickend:
    "JA, MIR AUCH!"
    Sie:
    "Weißte, ich mach mich selbstständig."
    ich war nun doch ganz gefangen in dieser konversation, welche als "typische" beschwerde über den eigenen lebensweg begonnen hatte, doch sich nun höheren gefilden hinzuneigen schien. das aufbegehren gen himmel, das verlassen des bienenstocks, die gottgegebene freiheit endlich voll auskosten? Den Herrschenden ins gesicht spucken, und mit einem überheblichen Grinsen die worte entgegenschleudern: "du kannst mich mal!"?

    "Du kennst doch diese Firmen da. die, die wo anbieten das man kugelschreiber zusammenschraubt."
    Er:
    "ja, klar! Die zahlen gutes geld, glaubsch!"
    "Find ich geil. kann ich den ganzen tag fernseh gucke, weißte. und nebenbei bisschen was zusammenschraubn und da geld für bekomm so!"

    Ich setzte enttäuscht von der menschheit als ganzes, und ein gehöriges paket weltschmerz auf dem rücken, den weg in meine kahle eineinhalbzimmerwohnung fort. Da steht einem ein ganzes universum von möglichkeiten offen, und man wählt das zusammenschrauben von kugelschreibern, während man sich die nachmittaglichen richtersendungen zu gemüte führt?

    So schließe ich meinen bericht mit einem wehmütigen blick auf die zeit der alten ritter und bauern, und wende mich gen schlafgemach.

    Wobei, die meisten von denen sind unter den hufen ihrer lehnsmänner verreckt. Da darf man auch nicht zu sehr romantisieren.

  11. #31
    Zitat Zitat
    keine lust auf großbuchstaben. sorry.
    Keine Lust, was zu der Geschichte zu schreiben. Sorry.

  12. #32
    Aber den Beitrag wars dir schon wert, hm?


    Ich finde eigentlich tatsächlich mehr und mehr Gefallen an deinen Momentaufnahmen (was nicht heißen soll, dass ich sie anfangs schlecht fand ;_;"). Gerade diese hier verdeutlicht sehr schön, wie alltägliche Dinge irgendwo einen sehr tiefgründigen Hintergrund haben können und du deckst das mordsmäßig gut auf.
    Die letzten Absätze haben wieder diesen bissigen Humor, der wirklich wunderschön, wenn auch kontrastiert, den Text in sich abrundet und dich eindeutig von den Klagenden, Anklägern und Miesepetern distanziert =).

    Irgendwie habe ich immer den Drang, jetzt noch was drunter zu setzen, damit die Bewertung nicht so allein steht...wie dem auch sei !_!

  13. #33

    Ich werde bestimmt mal noch wegen ständiger Doppelposterei gebannt \o/

    Eins vorweg: Ich bin mir darüber im Klaren, dass Essays dieser Art eindeutig bissiger und zynischer sein müssen. Allerdings wollte ich das Ganze einfach mal geschrieben haben, also ihr braucht eure Steine nicht einzupacken, aber werft sie mit Verständnis =).


    Der moderne Mensch

    "Ich bin ein moderner Mensch". Diese Aussage würde heutzutage jeder Deutsche treffen können, ohne, sich dabei in seinen Idealen, in seiner Meinung oder in seiner Würde beschränkt zu sehen. Ob man nun vom weltlichen, vom naturwissenschaftlichen oder gar vom humanitären Standpunkt ausgeht, es finden sich immer Argumente, die dafür sprechen, dass wir modern sind. Doch was tut man mit diesem Wissen um die eigene Modernität?
    Ersteinmal sieht man sich selbst als mondän, als vernunftbegaber homo sapiens sapiens - natürlich ohne sich dabei des Chauvinismus' schuldig zu machen, denn wir denken humanitär, freiheitlich und wir respektieren grundsätzlich alles Leben, alles Sein und alles Denken. Keiner muss sich Sorgen machen, eine Last allein zu tragen, irgendwo zu enden, seine Ansichten, seinen Glauben, seine Meinung verstecken zu müssen oder gar aufgrunddessen irgendwelche Probleme zu bekommen. Wir sind modern.
    Wir interessieren uns für Kunst, für Kultur, Unterhaltung, wir streben nach Wissen und Erfahrungen und: Wir sind gute, moderne Staatsbürger.
    Wir diskutieren über alles, sind zivilisiert, wir haben vielleicht sogar Patenschaften in Afrika, damit es den Leuten, die nicht so modern sind, besser geht.

    Aber wehe, es greift jemand unser Innerstes an, den einzigen Punkt, der leider alles andere als modern ist: die Geschichte.
    Es ist durchaus modern, im Fernsehen das S-Wort (cheiße), das F-Wort (icken), das W-Wort (ichser), das T-Wort (itten) zu gebrauchen, Gewalt zu verherrlichen, die Unterhaltung auf das Minimalste Niveau zu beschränken - denn wir sind modern und können genau differenzieren, ohne, dass wir dabei etwas von unserer Zivilisiertheit verlieren. Aber das A-Wort (utobahn), das N-Wort (azi), das H-Wort (itler), das andere H-Wort (ermann) oder gar Dinge wie das Wort mit I (deologie) sind Tabu. Wir sind schließlich modern und können uns gewählt über Themen ausdrücken, die unsere Aufmerksamkeit brauchen, wie zum Beispiel Schlaglöcher in ostdeutschen Städten, die Zensur pornografischer Inhalte, was morgen Abend im Fernsehen kommt, die Wirtschaft, die Klimaerwärmung, die Frage, ob Killerspiele denn wirklich agressiv machen... Nein, der moderne Mensch hat weder Zeit noch Not, sich über vergangene Taten zu streiten. Wir sind auch viel zu sensibel in unserer Modernität, als dass wir die Zusammenhänge Hitler-Autobahn, Medien-Werteverfall oder gar Identifikation-NS-Zeit betrachten könnten, denn es ist ja schon erwiesen, dass wir nichts mit den Nazis zu tun haben, dass wir modern und vernünftig genug sind, um unsere Werte trotz des Medienniveaus zu erhalten, dass es schon längst beschlossene Sache ist, dass wir das Thema der NS-Zeit verteufeln und alles, was auch nur ein grauen Haar daran lässt, mit ihm. Aber wenn eine Autobahn durch ein Naturschutzgebiet verläuft, schert sich niemand drum. Wenn ein 17-jähriger Amok läuft, dann war das seine schlechte Erziehung. Auch die Verdummung, die immer weiter um sich greift, ist ein Produkt der anderen, die ja dann sowieso HartzIV-Empfänger sind, das ist ja garnicht anders möglich; - immerhin sind wir vernunftbegabt und in unserer modernen Welt gibt es nichts, dass einen solchen Verfall der Gesellschaft auslösen könnte.
    Der moderne Mensch redet grundsätzlich über alles. Alles, was er nicht vorher ausgeblendet hat, weil es einfach unwichtig ist und nicht auf den Schultern des modernen Menschen entstanden ist.
    Was kann der Kapitalismus dafür, dass jeder siebte Mensch auf der Welt Hunger leidet - in Afrika gibt es eben weniger Kornfelder aufgrund des Wassermangels. Was können wir gegen den Krieg tun, denn immerhin ist der ja da, um Frieden zu schaffen, in dem er Konflikte löst. Was können wir gegen Nazis machen, denn immerhin sind diese immernoch durch die selben Rechte geschützt wie wir und man kann den unmodernen Menschen ja nichts entgegen setzen, da die auf einer ganz anderen Ebene existieren und denken. Wir können auch nicht noch mehr gegen den Klimawandel tun, immerhin sind wir modernen Deutschen noch immer Spitzenreiter in der Nutzung erneuerbarer Energie und letztendlich liegt es an den ganzen Industrie- und Dritteweltstaaten, die sich das nicht leisten können, weil ihr System einfach nicht modern genug ist. Der moderne Mensch opfert sich sogar hier und gießt seine Blumen mit Regenwasser, fährt zum Einkaufen sogar mit dem Fahrrad und heizt entschieden weniger im Sommer.

    Nein, den modernen Menschen trifft keine Schuld, denn wären alle Menschen modern, gäbe es kein Leid auf der Welt. Es gäbe auch keine Schuld, die diese ganzen unmodernen Menschen tragen, die schon seit Menschengedenken alles kaputtmachen, was der moderne und vernunftbegabte Mensch aufgebaut hat, es sind diese unmondernen Menschen, die morden, die hassen, die andere Menschen in ihren Rechten beschneiden und sich nicht um andere schehren.
    Was soll der moderne Mensch also tun? Natürlich ohne sich dabei des Chauvinismus' schuldig zu machen...

  14. #34
    Hab auch mal vor geraumer zeit ma n gedicht geschrieben:
    Und ich witme es meiner Freundin. Bienchen ich liebe dich (wie's schon in meiner Sig steht ^^)
    Meiner Meinung nach ist es nicht fertig, aber von Freunden wurde mir gesagt, es sei gut so.
    Zitat Zitat
    Die Welt

    Die Welt, sie ist schlecht
    Die Welt, sie ist ungerecht
    Die Welt, sie liegt in Trümmern
    Doch soll’s mich nicht kümmern
    Die Welt, sie steht in Flammen
    Die Welt, voller Schrammen
    von den Menschen die hier leben
    Doch das ist nicht mein Leben

    Durch diese Erdenhölle bricht
    Gleißend weißes Licht
    Es erfüllt mich, nimmt mich auf
    So beginnt ein neuer Lebenslauf

    Die Welt, sie ist grün
    Die Welt, sie ist schön
    Du bist da, ich brauche dich
    Ohne dich, will ich nicht

    Ich wache auf und seh’
    Deine Augen, wie ein tiefer See
    Die Welt, sie hat sich gedreht
    Seit dein Atem über meine Haut geweht
    Hintergrund: Nach der Schule Bus verpasst. Wollt mich mit meiner Freundin treffen, hab aber den Zug nich bekommen und konnt sie nicht treffen. Hab mich dann mit ner guten Freundin getroffen und mit ihr n bissle geredet.
    Als dann mein Zug nach Hause kam hab ich grad "Deine Schuld" von den Ärzten gehört und da kam mir so langsam dieses Gedicht in den Kopf.
    Das witzige: Als ich von Flammen schrieb kam 1-2 minuten später der Zugführer und meint "An der übernächsten Haltestelle gehts nich weiter. Da brennt's"
    merkwürdig...


    und ein kleines Sprüchlein, das ich für meine süße geschrieben hab:

    Alle Lichter sind aus
    Nur dein Gesicht erscheint
    im Dunkel der Nacht
    Will es berühren
    Doch es entzieht sich meinem Griff
    ich sehne mich nach deiner Haut

  15. #35
    Zur Hölle. Wenn noch irgendjemand ein Gedicht in Kates Thread schreibt, benenne ich diesen Thread hier in "Meine Gedichte (Die ich auch selbst geschrieben habe)" um. (verschoben)

  16. #36
    Das hier ist aber eigentlich auch kein Gedichte-Thread...

    Und durch eine Änderung des Titels Geschichten und Gedichte zusammenzupacken, ist eine besschissene Idee. Sollen nicht vielleicht auch noch Zeichenskizzen, Soundproben, Fotos, Kurzfilme und Programmschnipsel rein?

    Geändert von Liferipper (15.12.2007 um 09:59 Uhr)

  17. #37
    Soll das heißen dass ich mein gedicht nicht selber geschrieben hab??

  18. #38
    *zurückhalt*
    *nüchterner Modus*

    Nein. Es heißt nur, dass du in den Gedichtthread geschrieben hattest, den die Userin Kate@net ausschließlich für ihre Gedichte aufgemacht hat. Deshalb habe ich dein Gedicht jetzt in den Gedichte Thread verschoben, den du gefunden hättest, wenn du den "Über das Posten im Atelier" Thread kurz angeguckt hättest. Ist aber kein Problem. Über dein Gedicht habe ich nicht ein Wort verloren, da es, soweit ich es verstanden habe, allen voran emotional ist und dementsprechend Kritik eh nicht benötigt.

    Zitat Zitat
    Und durch eine Änderung des Titels Geschichten und Gedichte zusammenzupacken, ist eine besschissene Idee. Sollen nicht vielleicht auch noch Zeichenskizzen, Soundproben, Fotos, Kurzfilme und Programmschnipsel rein?
    Skizzen, Fotos, Programmschnipsel usw. haben ihre eigenen Threads, Sounds sind, solange es nicht um den Text geht, eher im Musikforum aufgehoben. Für einen Film könnte man irgendwo schon einen eigenen Thread aufmachen.
    Ich versteh nicht, was an der Idee beschissen ist. Der Thread ist halt für alles, für das man keine Kritik und Diskussion will, wenn man sowas will, macht man einen neuen Thread auf (wie im gepinnten Thread beschrieben). Das hier ist sozusagen ein Sammelthread für alles, was sonstwo nicht reinpasst. Ein eigener Gedichtethread, wurde unter den Mods schon tausendmal in den letzten 3 Jahren diskutiert, ist für den Arsch, da gehen die einzelnen Gedichte völlig unter, Kritik über "Ich finds gut/lahm" kann man gleich vergessen.

    Geändert von La Cipolla (16.12.2007 um 00:42 Uhr)

  19. #39
    Zitat Zitat
    Ein eigener Gedichtethread, wurde unter den Mods schon tausendmal in den letzten 3 Jahren diskutiert, ist für den Arsch, da gehen die einzelnen Gedichte völlig unter, Kritik über "Ich finds gut/lahm" kann man gleich vergessen.
    Ich wage jetzt einfach mal ausgehend von einer Beobachtung meiner selbst die Behauptung, dass Geschichten und Gedichte andere Klientel ansprechen. Anders ausgedrückt: Um Gedichtethreads mach ich nen weiten Bogen, und wenn ich hier jedesmal nachsehen muss, ob nun was drinsteht, das mich interessiert, nervt es schlicht und ergreifend.
    Und untergehen werden Gedichte in einem gemischten Thread wohl noch eher als in einem eigenen Gedichte-Thread.

  20. #40
    Richtig, und dafür gibt es diesen Thread, für alles, das untergehen kann. Wenn man Kritik oder nähere Betrachtung will, macht man eben einen neuen Thread auf.

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