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Thema: Schnelle Gedichte, Ultrakurzgeschichten, Ideensammlung und Gedanken #1

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  1. #1
    Der Verfluchte

    In einer dunklen Nacht gingen ich und ein Kumpel von ir auf einen Friedhof - Mitten in Dassel, einem abgeschiedenem kaff, in dem nie was los ist - und wollten so einen Wettverlsut eingleichen. Als wir an einem Grabstein stehen blieben -keine Ahnung warum - sahen wir, das überall drum herum kleine Kreuze waren. Das lief mir eiskalt den Rücken runter, denn ich wsste was das heißt: Exorzismus eines Wahnsinnigen! Ich wollte Daniel da zu überreden, zu gehen, aber er las die lateinischen Worte auf dem Grabstein laut vor. Und wie in trance übersetzte ich. "Geboren im Licht, wieder auf gestanden im Schatten, voller macht und Hunger, Hunger und Rache auf alles Lebende seit ihr, Pater!" Und aus der Gruft erklang ein schauriges, schmerzerfülltes Stöhnen. Daniel wich langsam zurück und auf einmal brach die Erde um den Grabstein weg. Ich lag nur noch bewusstlos am Boden und als Daniel sah, das mich dieser Pater auffressen wollte rannte er los und zog mich fort - und stieß dabei ein Kruxfix um. Er achtete nicht darauf und der Untote konnte uns Folgen. Als ich zu mir kam befanden wir uns im Floristenladen, keine zwei Blocks weiter. Daniel fragte mich, was das sei und ich überlegte. Und da kam mir ein Geistesbitz! "Daniel, das ist ein Verfluchter, wie diese Rasse untoter heißt! Sie sind unglaublich schnell, gefährlich und vom Hass gelenkt! Es gibt einen Gegenritus dafür, aber ich kenne ihn nicht! Abre wenn wir ihn nicht aufhalten können, dann... dann wars das mit Dassel! Aber wie... ich habs! Die Sankt Laurentius Kirche! Es gibt dort ein Buch, in dem alle Lateinischen Exorzistensprüche notiert sind! Aber wie kriegen wir ihn dorthin?", fragte ich Daniel. Und wir überlegten. Auf einmal kam ein Schrei vom Friedhof auf. "Svea!", rief Daniel und als wir rausrannten fanden wir ihre zerstückelte Leiche. Und uns überkam ein Schauer. Angst... ich dachte immer, ich wisse, was Angst ist, wurde aber eines Besseren belehrt. Nie dachte ich, dass mir etwas einfiel, als Daniel eine Idee hatte. "Lukas, du hast doch noch das Bernsteinkruxfix und den Onyxtalisman von Giu [Dschu], oder?" fragte er. ich zögerte und antwortete: "Ja, ich habe beides immer bei mir! Wieso?", wollte ich noch wissen aber Daniel sammelte alle Kruxfixe ein. "Hilf mir!", war seine antwort.

    Und weil ich diese Story über 20 Seiten schrieb, hier das Ende:
    Es war geschafft. Zwar hatte ich nicht mehr die Geschenke von Giu und auch Daniel war außer Gefecht, aber mit Hilfe der Religionen habe ich es geschafft. Der Verfluchte blickte mich freudig an. "Danke!", säuselte er nur und löste sich auf. Als ich auf den Boden sah, sah ich meine Amulette - zu einem Verschmolzen. Ich war stolz auf mich, denn ich schaffte das, wo andere scheiterten. Und ich wusste, dass ich nichts falsch machte.
    Ende

  2. #2
    Weniger eine geschichte als eine momentaufnahme. zwei tage vor 2006/2007.

    _________________________

    Sie machten uns glauben das....
    Was?
    Dinge, sagt sie.
    Aber ich weiß nicht, ob ich sie im Moment für voll nehmen kann. Wir sind beide ziemlich betrunken, haben zuviel geraucht und sind allgemein spaced out, wie sie in den guten alten Zeiten zu sagen pflegten.
    Jeder ist auf irgendwelchen Drogen. Wir leben in der Zukunft. Wir haben alles, was damals noch als Science Fiction galt. Jede Haarfarbe, die du dir wünscht. Deine Freundin lässt sich die Titten vergrößern. Bodymods. Wir haben einen Deutschen im All, der uns die Pro Sieben News live (mit 8 Sekunden Verspätung) ins Wohnzimmer bringt. Die News? Ein Mensch im All, mehr ist da nicht. Aber es reicht, um Tausende zu begeistern. Ein Mensch im All? Thomas Gottschalk bringt eine Sondersendung. Das heißt, er überzieht eine Viertelstunde länger, als die Programmchefs eh eingeplant haben.
    Im All?
    Was, wenn ich dir sage, das ich da war. Was, wenn ich dir sage das es keinen Unterschied macht, ob du dort draußen oder hier drinnen bist? In der Erdatmosphäre. Was, wenn ich dir sage, das „da draußen“ nicht existiert?
    Du würdest nicht glauben, was alles möglich ist. Manchmal ist es regelrecht frustrierend.
    So viele Menschen da draußen. Und gleichzeitig hier drinnen. Anfangs hatte ich Angst um sie. Dann schämte ich mich. Dann...war da nichts. Sie sind da. Sie machen keinen Unterschied. Und jetzt? Bin ich selbst...nichts. Ich bin da. Und draußen wird es kälter.
    „Ich weiß“
    Jan: „Tobi, mach mal den Kühlschrank auf. Wir sind hier noch nicht cool genug,.“
    Kichern.
    Nils: „Silvester.“
    Noch 42 Stunden, aber hey, what the Fuck? Wir feiern vor. Drei Leute auf LSD, einer der schreibt. Alkohol, schlimmste Droge ever. Fuck it. Bin ich überhaupt fähig, das hier festzuhalten? Ich weis es nicht, und es ist egal. Wir können nicht zusammen feiern, also feiern wir vor. Fuck you, timeline. Wir sind mal wieder unserer Zeit voraus.

  3. #3
    Finde ich eigentlich recht passend. Die immer wiederkehrenden Anspielungen auf die Konstante der Zeit erzeugen eine gewisse Ironie und an augenscheinlicher Tiefgründigkeit lässt es auch nicht fehlen.

    Mich persönlich stören ein wenig die Anglizismen (sowenn Fluchen auf Englisch ein Anglizismus ist Ö_Ö") und das Einfließen von Drogen - aber ich bin in der Hinsicht halt irgendwo etwas prüde und blende sowas selbst gern aus... Ist grobe Ansichtssache ;_;".
    Ansonsten halt ganz passend =).

  4. #4
    keine lust auf großbuchstaben. sorry.


    heute erlebt.
    _________________


    es war ein recht normaler tag, als ich mich aufmachte, des ruhigen schlenders durch die geschäftszone unseres kleinen ortes zu frönen und möglicherweise das ein oder andere kleinod eines der zahlreichen supermärkte zu erwerben.

    als ich nach ca einer viertelstunde gemächlich meinen rückweg antrat, genüßlich eine zigarette rauchend, machte sich folgendes kurzes gespräch zwischen einem ca 40 jährigen in latzhosen und einer mittdreissigerin, welche die bekannte tracht der "REWE" geschäftskette über ihren verbrauchten körper geworfen hatte, ungewollt zum zentrum meiner doch so leicht abzulenkenden aufmerksamkeit:

    "LANGSAM REICHTS MIR HIER MIT DER SCHEISSE!!!", kratzte ihre verrauchte stimme in mein ungeschütztes Trommelfell.
    Er, zustimmend nickend:
    "JA, MIR AUCH!"
    Sie:
    "Weißte, ich mach mich selbstständig."
    ich war nun doch ganz gefangen in dieser konversation, welche als "typische" beschwerde über den eigenen lebensweg begonnen hatte, doch sich nun höheren gefilden hinzuneigen schien. das aufbegehren gen himmel, das verlassen des bienenstocks, die gottgegebene freiheit endlich voll auskosten? Den Herrschenden ins gesicht spucken, und mit einem überheblichen Grinsen die worte entgegenschleudern: "du kannst mich mal!"?

    "Du kennst doch diese Firmen da. die, die wo anbieten das man kugelschreiber zusammenschraubt."
    Er:
    "ja, klar! Die zahlen gutes geld, glaubsch!"
    "Find ich geil. kann ich den ganzen tag fernseh gucke, weißte. und nebenbei bisschen was zusammenschraubn und da geld für bekomm so!"

    Ich setzte enttäuscht von der menschheit als ganzes, und ein gehöriges paket weltschmerz auf dem rücken, den weg in meine kahle eineinhalbzimmerwohnung fort. Da steht einem ein ganzes universum von möglichkeiten offen, und man wählt das zusammenschrauben von kugelschreibern, während man sich die nachmittaglichen richtersendungen zu gemüte führt?

    So schließe ich meinen bericht mit einem wehmütigen blick auf die zeit der alten ritter und bauern, und wende mich gen schlafgemach.

    Wobei, die meisten von denen sind unter den hufen ihrer lehnsmänner verreckt. Da darf man auch nicht zu sehr romantisieren.

  5. #5
    Zitat Zitat
    keine lust auf großbuchstaben. sorry.
    Keine Lust, was zu der Geschichte zu schreiben. Sorry.

  6. #6
    Aber den Beitrag wars dir schon wert, hm?


    Ich finde eigentlich tatsächlich mehr und mehr Gefallen an deinen Momentaufnahmen (was nicht heißen soll, dass ich sie anfangs schlecht fand ;_;"). Gerade diese hier verdeutlicht sehr schön, wie alltägliche Dinge irgendwo einen sehr tiefgründigen Hintergrund haben können und du deckst das mordsmäßig gut auf.
    Die letzten Absätze haben wieder diesen bissigen Humor, der wirklich wunderschön, wenn auch kontrastiert, den Text in sich abrundet und dich eindeutig von den Klagenden, Anklägern und Miesepetern distanziert =).

    Irgendwie habe ich immer den Drang, jetzt noch was drunter zu setzen, damit die Bewertung nicht so allein steht...wie dem auch sei !_!

  7. #7

    Ich werde bestimmt mal noch wegen ständiger Doppelposterei gebannt \o/

    Eins vorweg: Ich bin mir darüber im Klaren, dass Essays dieser Art eindeutig bissiger und zynischer sein müssen. Allerdings wollte ich das Ganze einfach mal geschrieben haben, also ihr braucht eure Steine nicht einzupacken, aber werft sie mit Verständnis =).


    Der moderne Mensch

    "Ich bin ein moderner Mensch". Diese Aussage würde heutzutage jeder Deutsche treffen können, ohne, sich dabei in seinen Idealen, in seiner Meinung oder in seiner Würde beschränkt zu sehen. Ob man nun vom weltlichen, vom naturwissenschaftlichen oder gar vom humanitären Standpunkt ausgeht, es finden sich immer Argumente, die dafür sprechen, dass wir modern sind. Doch was tut man mit diesem Wissen um die eigene Modernität?
    Ersteinmal sieht man sich selbst als mondän, als vernunftbegaber homo sapiens sapiens - natürlich ohne sich dabei des Chauvinismus' schuldig zu machen, denn wir denken humanitär, freiheitlich und wir respektieren grundsätzlich alles Leben, alles Sein und alles Denken. Keiner muss sich Sorgen machen, eine Last allein zu tragen, irgendwo zu enden, seine Ansichten, seinen Glauben, seine Meinung verstecken zu müssen oder gar aufgrunddessen irgendwelche Probleme zu bekommen. Wir sind modern.
    Wir interessieren uns für Kunst, für Kultur, Unterhaltung, wir streben nach Wissen und Erfahrungen und: Wir sind gute, moderne Staatsbürger.
    Wir diskutieren über alles, sind zivilisiert, wir haben vielleicht sogar Patenschaften in Afrika, damit es den Leuten, die nicht so modern sind, besser geht.

    Aber wehe, es greift jemand unser Innerstes an, den einzigen Punkt, der leider alles andere als modern ist: die Geschichte.
    Es ist durchaus modern, im Fernsehen das S-Wort (cheiße), das F-Wort (icken), das W-Wort (ichser), das T-Wort (itten) zu gebrauchen, Gewalt zu verherrlichen, die Unterhaltung auf das Minimalste Niveau zu beschränken - denn wir sind modern und können genau differenzieren, ohne, dass wir dabei etwas von unserer Zivilisiertheit verlieren. Aber das A-Wort (utobahn), das N-Wort (azi), das H-Wort (itler), das andere H-Wort (ermann) oder gar Dinge wie das Wort mit I (deologie) sind Tabu. Wir sind schließlich modern und können uns gewählt über Themen ausdrücken, die unsere Aufmerksamkeit brauchen, wie zum Beispiel Schlaglöcher in ostdeutschen Städten, die Zensur pornografischer Inhalte, was morgen Abend im Fernsehen kommt, die Wirtschaft, die Klimaerwärmung, die Frage, ob Killerspiele denn wirklich agressiv machen... Nein, der moderne Mensch hat weder Zeit noch Not, sich über vergangene Taten zu streiten. Wir sind auch viel zu sensibel in unserer Modernität, als dass wir die Zusammenhänge Hitler-Autobahn, Medien-Werteverfall oder gar Identifikation-NS-Zeit betrachten könnten, denn es ist ja schon erwiesen, dass wir nichts mit den Nazis zu tun haben, dass wir modern und vernünftig genug sind, um unsere Werte trotz des Medienniveaus zu erhalten, dass es schon längst beschlossene Sache ist, dass wir das Thema der NS-Zeit verteufeln und alles, was auch nur ein grauen Haar daran lässt, mit ihm. Aber wenn eine Autobahn durch ein Naturschutzgebiet verläuft, schert sich niemand drum. Wenn ein 17-jähriger Amok läuft, dann war das seine schlechte Erziehung. Auch die Verdummung, die immer weiter um sich greift, ist ein Produkt der anderen, die ja dann sowieso HartzIV-Empfänger sind, das ist ja garnicht anders möglich; - immerhin sind wir vernunftbegabt und in unserer modernen Welt gibt es nichts, dass einen solchen Verfall der Gesellschaft auslösen könnte.
    Der moderne Mensch redet grundsätzlich über alles. Alles, was er nicht vorher ausgeblendet hat, weil es einfach unwichtig ist und nicht auf den Schultern des modernen Menschen entstanden ist.
    Was kann der Kapitalismus dafür, dass jeder siebte Mensch auf der Welt Hunger leidet - in Afrika gibt es eben weniger Kornfelder aufgrund des Wassermangels. Was können wir gegen den Krieg tun, denn immerhin ist der ja da, um Frieden zu schaffen, in dem er Konflikte löst. Was können wir gegen Nazis machen, denn immerhin sind diese immernoch durch die selben Rechte geschützt wie wir und man kann den unmodernen Menschen ja nichts entgegen setzen, da die auf einer ganz anderen Ebene existieren und denken. Wir können auch nicht noch mehr gegen den Klimawandel tun, immerhin sind wir modernen Deutschen noch immer Spitzenreiter in der Nutzung erneuerbarer Energie und letztendlich liegt es an den ganzen Industrie- und Dritteweltstaaten, die sich das nicht leisten können, weil ihr System einfach nicht modern genug ist. Der moderne Mensch opfert sich sogar hier und gießt seine Blumen mit Regenwasser, fährt zum Einkaufen sogar mit dem Fahrrad und heizt entschieden weniger im Sommer.

    Nein, den modernen Menschen trifft keine Schuld, denn wären alle Menschen modern, gäbe es kein Leid auf der Welt. Es gäbe auch keine Schuld, die diese ganzen unmodernen Menschen tragen, die schon seit Menschengedenken alles kaputtmachen, was der moderne und vernunftbegabte Mensch aufgebaut hat, es sind diese unmondernen Menschen, die morden, die hassen, die andere Menschen in ihren Rechten beschneiden und sich nicht um andere schehren.
    Was soll der moderne Mensch also tun? Natürlich ohne sich dabei des Chauvinismus' schuldig zu machen...

  8. #8
    Statement

    Ich hab' keine Antwort auf die letzten Fragen,
    Habe nichts von Amoral und Rebellion,
    Kann nur im Kontext des Ereignis was sagen
    Und 'n Besen jonglier'n, nur was nutzt das schon,
    Da sind Wege und Straßen, Junge, kreuze sie längs,
    Erst, wenn du nicht mehr klebst, weißt du, woran du hängst,
    Da sind Himmel und Erde und sie legen sich an,
    Mit den Füßen im Sand langst du bis an die Ozonschicht ran.

  9. #9
    Metamorphose

    Es ist etwas wunderbares wenn sich eine Raupe zusammen rollt um etwas anderes zu werden. Wenn sie dort verharrt und darauf wartet, dass es einfach passiert, weil sie den ganzen Scheiß vorher in sich rein gefressen hat. Irgendwann hüllt sie eine harte Schale ein und schützt sie vor dem was außerhalb vor sich geht. Sie würde nicht merken, dass sie tot ist, selbst wenn ihr Körper schon lange zerquetscht wurde.

    Und irgendwannn, wenn keine Spinne kam und sie frass, wenn der Regen sie nicht fort gespült und der Wind sie nicht fort geweht hat, wenn kein Mensch ihre Welt zerstört hat, mit seinen Pestiziden und Giften, dann entkommt sie diesem Kokoon. Zuerst ist sie vollkommen eingehüllt von ihren schimmernden Flügeln, bis sie beginnt sich zu putzen und davon zu fliegen. Dennoch kannst du sehen, dass dieses Wesen fast genau das selbe ist.

    Ich habe mir einmal einen Schmetterling genau angesehen. Er hat mich an eine Raupe erinnert.


    Keine Ahnung ob das hierhin gehört, aber ein neuer Thread wirkte mir zu groß.

  10. #10
    Ein schnelles Gedicht ist es nicht gerade, aber ich dachte, ich stells mal hier rein. Ich habs vor ner Woche aus Spaß an der Freude geschrieben (ist etwas länger):
    Zur Hochzeit alles Gute!


    Was tut ein Mensch, wenn er seine Liebe fürs Leben gefunden hat? Er versucht sie dem Partner klar zu machen. Er stottert, schwitzt und denkt. Er will weder Wut noch Scherz in ihr entfachen. Er handelt nach eignem Ermessen und versucht es ihr zu entlocken: Ich liebe dich.
    Dann hört man sein Jubelgeschrei ohne Stocken. In Gedanken sieht er weit voraus, sieht Hochzeit, Kinder und ein Haus. Doch eins nach dem anderen. Zuerst einmal möchte er sie richtig kennen lernen. Sie wagen den langen Weg bis zum Altar. Durch Discos, Feten und so manches andre Saufgelage.
    Nun da beiderseitig ausgefragt, er es wagt. Wie in alter Tradition vor ihr kniend, durch den kalten Schweiß auf seiner Stirn schon fast erfrierend, streckt er die Hand nach ihr: Willst du vor den Altar mit mir? Die große Frage ist ausgesprochen, doch kam nichts vom Partner her, denn sie hat grad keine Stimme mehr, doch zu bieten hätte sie ein Nicken. Er, noch immer auf dem Boden hockt, wollt schon aus den Latschen kippen. In stiller Befürchtung, doch nur für einen Augenblick, sie würd seine Frage verneinen. Doch das wünscht das Schicksal nun wirklich keinem.
    Nun, diese Hürde ist genommen, dann wird jetzt eben am Altar weitergesponnen. Den Faden für eine glückliche Ehe. Doch noch ist’s nicht ganz soweit, vorbereitet wird, weit und breit. Familie, Bekannte und auch Freunde, dürfen nicht verpassen das bevorstehende Fest. Dann ist es endlich soweit, das Brautkleid auf dem Boden schleift und der Schleier ihr Antlitz verdeckend kommt sie langsamen Schrittes bis vor den Altar vom sauber raus geputzten Gotteshaus. Jetzt, da der Staub an des Kleides Ende hängt und bevor der Organist sich im Spiel noch ganz verfängt, kommt der Bräutigam dazu. Im kleidsamen Schwarz, nicht locker, sondern stocksteif, tritt er neben die Braut und macht mit ihr gemeinsam die letzten Schritte zum Altar. Der Pfarrer, ein Fachmann seines Amtes, beäugt die beiden und beginnt zu faseln. Er redet und redet, dabei hätte es gereicht, hätte er nur die Frage gestellt, dann hätten alle sich schön zusammen gesellt. Aber nein, er muss natürlich noch seine Individualität mit einbringen, das wird ihm später sonst womöglich noch unterstellt. Nachdem die beiden mit ja geantwortet, sich kurz geküsst und die Ringe getauscht, setzt sich die Gesellschaft allesamt in Gang. Hier und dorthin und dann zum Essen, das hätte auch ohne Umwege gedauert wie ich find. Nun steh ich hier und schau zu dir und dir und bin am Ende meiner Satier.

  11. #11
    Hier mal ein Gedicht von mir, heute/gestern aufgeschrieben:

    An die Verwachsenen

    "Alles muss in neuester Zeit,
    Damit es in sich zusammenklingt
    - wie klar auch - Durch das größte Leid
    Weil es sich eben so bedingt."

    Ich spür's jedoch in allen Herzen singen:
    "Der Ernst des Lebens darf einen nicht zwingen!"
    Hoffnung ist der Jugend Tracht,
    Es führt die immature Pracht,
    Und wenn sie aus der Seele quillt,
    Wer dann noch den Geist verdrillt?

    Ist es denn nicht wer, der strebt,
    Dem ihr euer Alles gebt?

  12. #12
    Ich poste dann mal ein kleines Drabble


    Das Zimmer
    Verblüfft stand Edward im Türrahmen. Das war das so ziemlich letzte, was er von Roy erwartet hatte. Er stand noch immer vor ihm und sah ihn an. „Und? Was ist?“, fragte Roy leise. Leise ging Ed in das Zimmer und wand sich zu Roy. „Meinst du wirklich?“, fragte Edward zögerlich. Roy nickte nur. Es war schwer gewesen, ‚Ja’ zu sagen. Aber er hatte es! Und nicht nur das: Sie hatten vieles vor, wenn sie fertig waren! Jetzt standen sie in Eds Zimmer und waren bereit. Ed zog seinen Mantel aus und sie räumten endlich einmal RICHTIG in Eds Zimmer auf!

  13. #13
    Zitat Zitat von Edward Elric Beitrag anzeigen
    Ich poste dann mal ein kleines Drabble


    Das Zimmer
    Verblüfft stand Edward im Türrahmen. Das war so ziemlich das Letzte, was er von Roy erwartet hatte. Er stand noch immer vor ihm und sah ihn an. „Und? Was ist?“, fragte Roy leise. Leise ging Ed in das Zimmer und wandte sich zu Roy. „Meinst du wirklich?“, fragte Edward zögerlich. Roy nickte nur. Es war schwer gewesen, ‚Ja’ zu sagen. Aber er hatte es (getan)*! Und nicht nur das: Sie hatten vieles vor, wenn sie fertig waren! Jetzt standen sie in Eds Zimmer und waren bereit. Ed zog seinen Mantel aus und sie räumten endlich einmal RICHTIG in Eds Zimmer auf!
    Brrrr, ich deute da bestimmt schon wieder zu viel rein =/ ...
    Aber irgendwie finde ich die Pointe unheimlich spannend, zumal ich sie beim ersten Mal durchlesen überhaupt nicht entdeckt hatte, beim zweiten Mal jedenfalls bin ich dann aus Versehen mit der Nase drauf gefallen - dabei weiß ich nicht mal, ob sie gewollt platziert war ;___; . War das beabsichtigt, dass die leicht entrüstete Verlegenheit der beiden und die Tatsache, dass sie noch vieles vorhatten, im Vordergrund stehen, oder les ich das nur so rein?
    Jedenfalls stellst du mich als deinen unbedarften Leser total in den Wald, das ist toll =).

    Obacht mit Wiederholungen und der Grammatik: Grade die drei letzten "Ed"s hätte man toll ersetzen können, ohne unter oder über die 100 Wörter zu kommen.
    Außerdem bin ich auch kein Fan von konformem Sprachgebrauch, aber "das so ziemlich Letzte" springt dem idiomatischen Sprachgebrauch von der Klippe; es heißt "so ziemlich das Letzte" - grammatisch ist das die normale Satzstruktur, wenn du eine Modalpartikel verwendest (du könntest beispielsweise auch sagen: "das war eigentlich das Letzte" oder "das war irgendwie das Letzte" ... als Attribut klingt das bescheuert ;P .

    *Das tolle am deutschen Sprachgebrauch ist, dass man auch einwandfrei verstanden wird, wenn man grammatikalisch grausame Ellipsen vornimmt; - kann auch sein, dass das nur für mich so schlimm ist, aber wenn du im vorhergehenden Satz kein Partizip hast, gehört, wenn das "hatte" sich auf ihn bezieht, das Partizip auf alle Fälle dort mit ran. Natürlich bricht dir das die 100 Wörter weg, aber damit musst du leben ;P.

    Geändert von Mordechaj (16.07.2008 um 17:28 Uhr)

  14. #14
    Zitat Zitat von Eynes'Prayer Beitrag anzeigen
    Brrrr, ich deute da bestimmt schon wieder zu viel rein =/ ...
    Aber irgendwie finde ich die Pointe unheimlich spannend, zumal ich sie beim ersten Mal durchlesen überhaupt nicht entdeckt hatte, beim zweiten Mal jedenfalls bin ich dann aus Versehen mit der Nase drauf gefallen - dabei weiß ich nicht mal, ob sie gewollt platziert war ;___; . War das beabsichtigt, dass die leicht entrüstete Verlegenheit der beiden und die Tatsache, dass sie noch vieles vorhatten, im Vordergrund stehen, oder les ich das nur so rein?
    Jedenfalls stellst du mich als deinen unbedarften Leser total in den Wald, das ist toll =).

    Obacht mit Wiederholungen und der Grammatik: Grade die drei letzten "Ed"s hätte man toll ersetzen können, ohne unter oder über die 100 Wörter zu kommen.
    Außerdem bin ich auch kein Fan von konformem Sprachgebrauch, aber "das so ziemlich Letzte" springt dem idiomatischen Sprachgebrauch von der Klippe; es heißt "so ziemlich das Letzte" - grammatisch ist das die normale Satzstruktur, wenn du eine Modalpartikel verwendest (du könntest beispielsweise auch sagen: "das war eigentlich das Letzte" oder "das war irgendwie das Letzte" ... als Attribut klingt das bescheuert ;P .

    *Das tolle am deutschen Sprachgebrauch ist, dass man auch einwandfrei verstanden wird, wenn man grammatikalisch grausame Ellipsen vornimmt; - kann auch sein, dass das nur für mich so schlimm ist, aber wenn du im vorhergehenden Satz kein Partizip hast, gehört, wenn das "hatte" sich auf ihn bezieht, das Partizip auf alle Fälle dort mit ran. Natürlich bricht dir das die 100 Wörter weg, aber damit musst du leben ;P.
    Als erstes danke ich dir mal für die Antwort :3

    Nun ja, die Verlegenheit und die Tatsache, das sie noch vieles vorhatten, könntest du da vielleicht reinlesen... Ich persönlich wollte es eigentlich nicht in den Vordergrund Stellen >=)

    Kay, kann man wirklich ändern ^^"
    Werd ich mir merken und auch gleich ändern...
    Das mit dem Sprachgebrauch kann ich auch ändern. Werde ich mir aber merken ;3

    Nun ja <.<
    Ich wusste das nicht, jedem unterlaufen Fehler, aber aus Fehlern lernt man. Und das es mir die 100 Worte wegbricht, ist auch nicht schlimm o.o
    Irgendwie spinnt mein Programm und zeigt mir sowieso mehr als 100 Wörter an ^^"

    =D JEdenfalls bin ich dir dankbar, dass du mir die fehler gezeigt hast. Ich habs schon anderen gezeigt, aber die haben nichts gefunden >=)

    Gruß,
    Ed

  15. #15

    DieHeiligeSandale Gast
    Aus allen Wasserwerfern kommt heute Tränengas
    Die Bullen kommen angelaufen, es ist uns egal
    Und die Pflastersteine liegen schwer auf unsern Herzen
    Wir sind paralysiert – Wir können nichtmal werfen
    Aus allen Wasserwerfern kommt heute Tränengas
    Und langsam die Erkenntnis: Es ist vorbei, das war’s

    Verbitterte Enttäuschung
    Tieftraurige Wut
    Es ist zu kalt um noch zu reden
    Und es regnet – Das ist gut
    Und die Bullen kommen
    Mit Schlagstöcken und schlagen
    Auf allen Schultern steht ein Wort, es heißt: Versagen

    Mach’s gut, bis hier war schön, bis bald
    Wir seh’n uns sicher wieder, doch bis dahin bin ich alt
    Mach’s gut, bis hier war schön, mal sehn
    Wohin die Wege führen und wohin wir beide gehen

    Aus allen Wasserwerfern kommt heute Tränengas
    Und ein paar Worte malen ganz klischeehaft alles schwarz
    Ich leg mich auf die Straße und ich warte einfach mal
    Ich höre wie du atmest und der Rest ist mir egal
    Aus allen Wasserwerfern kommt heute Tränengas
    Es ist vorbei, verlor’n – Na und? Ich hatte trotzdem Spaß


    Sicher recht holprig und unausgegoren, ist mir grad so aus den Fingern gelaufen, werde das wohl mal als Songtext verwenden. Gefällt mir persönlich grad recht gut, drum kommt's hier rein, wird sowieso mal Zeit, dass dieser Topic mal neu belebt wird.

  16. #16
    -Knock Knock-

    "Hello, who´s there?"
    "I´m your Life."
    "Cool. What´s up?"
    "You´re gonna go the wrong way."
    "Are you sure?"

    -...-

    "No."

  17. #17
    Dass ich dem Zwergenlied aus Schneewittchen ein kreatives Schaffensphäschen für Fantasy-Poesie verdanken kann, hätte ich nicht erwartet.

    Zwergenreich
    .
    Dampf stößt auf, wo Rohre, Spalten
    keinen Stau im Bau behalten.
    Klingt das Uhrwerk, klänken Schrauben
    dumpf schlägt Stahl auf Stahl auf Stahl.

    Kaum zu glauben
    was für Reichtümer an wert
    auf Leistung diese Zwerge legen.
    Solch ein Werkvolk zu verwalten
    wenn's nicht so gewissenhaft wäre
    eine Qual, zu organisieren,
    die Wirtschaft zu pflegen
    nicht zu kastrieren
    so kann immer was passieren
    man tut gut dran, zu erwägen
    dass mit Bart und Regelwerk zur Welt gekommen
    er der Ordnung fest gesonnen ist;
    gemeinsam sie zu hüten gilt
    eine allergroße Ehre.

    Die Loren quietschen hallenloh
    so trügerisch nah, doch anderswo
    unter Tage Tage tief
    Bröckelwände beben
    freien Fall erleben
    Schienen schief
    Laternen erlischen, wo Fremde ersticken
    solch' heikle Reisen sind nunmal so.

    Zehn Adern erschöpfter als ein Arbeiter allein
    hat mit Trüffeln selbst Schwein mehr Schwein
    beim Balkenversetzen und Schienenvernetzen
    bleibt dennoch die Freude für Honigwein.

    Zumindest
    bis das Funkeln flüstert
    Zwerg nach Edlem lüstert
    ruft die Erde noch viel weiter
    dorthin, jenseits wo die Neugier und Habgier den Zeitsinn zersetzen
    am Rande vom viel zu vertrauten Revier
    nur dort wird er richtig froh.

    Den allerbesten Quarz der Minen
    Erze, Sände, alle drin
    fahren sich auf manch' lockeren Schienen
    in aller Reiches' Winkel hin.
    So viel Gestein zum Steinbildhauern
    Statuen, Gräber, Denkmäler, Mauern
    aus strahlend Mamor, düsterem Granit.

    Übrig bleibt noch
    der Graphit.

    Und den Graphit, den braucht der Schmied
    dass in der Esse was geschieht
    ob Stahl, ob Kupfer, Messing, Eisen
    an den Glühpunkt durchzuheizen
    mit Gehämmer auszureizen
    platt, gefaltet, dicht und kahl
    Messerklinge, Hacke, Pfahl
    erschaffen, was der König braucht
    was er sich wünschte und befahl
    ein jeder Schornstein staubt und raucht
    das ist der Zwerge stolzer Brauch.

    In der Schmelze kocht schon Bronze
    gießt den Rohling jeder Münze
    ehe sie Insignien trägt
    die der Meister in sie schlägt
    zum Wohl des Zwergenreiches prägt
    dass selbst die Schatzkammer nicht klägt.

    Und diese bringt dich ins Entsetzen
    Gesiegelt füllen Zahlen Listen
    Massen an Schätzen bergen Kisten
    Berge lassen dich bloß schätzen
    Vermögen, die in Mauern nisten.

    Denk' garnicht erst, hier auszumisten
    da ihre Wächter Äxte wetzen
    den Dieb zu Gulasch zu zerfetzen
    ein Todeswunsch, das Überlisten.

    Das Glück beherrscht er unter Tag
    die Zierde für sein Grundgestein
    als Sockel darf nur eines sein
    für Edelsteine Seiner Finger
    Seiner Waffen, Seines Halses
    tausend Lieder kann Er singen
    Erstgeborer des Felses
    ist es für Ihn keine Sünde
    ohne Ihn gilt kein Vertrag
    Verbrecher ist, wer zwischen stünde
    vorenthält, was Er so mag.

    Zu jedem vierten Ambossschlag
    begießt Er sich mit purem Gold
    dem König ist kein Silber hold
    füllt es so gut wie jeden Sack
    gleicht's mehr Elf statt Kobold
    dient es am liebsten nur als Sold
    doch bringt selbst diese Unze Stolz
    dem Herz, das für das Zwergreich schlägt.

    Geändert von relxi (13.06.2020 um 21:46 Uhr)

  18. #18
    (experimentelle ... alltagsbeobachtung.)

    Wiedermal nicht nachgedacht
    Und den Tag mit nichts verbracht
    Prokrastinieren geht über studieren
    Die Augenlider sind schwer wie blei
    Der Tag ist wie die Chance: vorbei
    Bleibt der Schlaf, lernen im Traum -
    Soll ja gehen. Drum geht es brav
    ins Bett. Doch zum schlafen kommt es kaum.
    Die nächste Mörderdoku lockt!
    selbst auf nächtliche Ruhe - einfach kein Bock.

  19. #19
    Blau

    "Weißt du, warum der Himmel blau ist?", fragte ich einmal naiv. "Warum sind die Männer immer so blau?", fragte ich Mutter ganz genervt. "Blau ist meine Lieblingsfarbe.", sagte eine gute Freundin. "Blau ist keine Farbe, blau ist ein Zustand.", sagte mein Freund mal zu mir.

    Blau sind die Meere, blau der Himmel, blau die Uhr, und blau ist mein Auto. Blau ist ihr Kleid, blau ihre Schuhe und blau ist ihr Mann...jeden Tag. Jeden Tag aufs neue. Tage denke ich an sie. Kann man ihr gegen das blau helfen? Helfen, helfen... doch wie?

    Schnell an was anderes denken. Das Leben ist nicht nur blau. Nur ihre Haut und das Auge. Doch durchsichtig sind ihre Tränen. Schnell schau ich weg und rede. Rede über den blauen Himmel.
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Ich hoffe man versteht, um welches kritische Thema es geht und es passt diesmal wieder gut hier rein. Auch wenn es mir nicht so gut gefällt wie "Verborgen im Eis". Ich editiere dann später was zu den anderen Geschichten hier rein. Muss noch lesen.
    kate

    @Geno Also "Scherben bringen Glück" finde ich persönlich nicht so toll. Zwar ist die Schilderung mit der Entfremdung ganz gut. Aber ich finde das Ende doch etwas zu drastisch. Warum bringt sie sich gleich um? das macht doch nicht so viel sinn. ich kenne einige, die schon angedroht haben, es zu tun. Aber die hatten mehr Probleme und haben es dann zum Glück doch nicht gemacht. Nur wegen der fast normalen Entfremdung einer Ehe, bringt man sich doch nicht um.
    Zitat Zitat
    Wer sagt den das sie sich umbringt?
    Erst jetzt gesehen. Ok, dann gibt es mehr sinn. Denn aufritzen kann sie sich ruhig. Aber da sie zu einer Scherbe greift und du schreibst, wei sie immer ruhiger wird und das Blut aus den Adern fließt. Denkt man schon, dass sie sich umbringt.

    @Pursy "Ganz Allein" gefällt mir schon besser. Das Ende war nicht abzusehen. Eigentlich hatte ich nach Genos geschichte fast damit gerechtnet, das er sich auch umbringt. Aber das wäre doch etwas komisch gewesen. Das err doch nicht allein war, sondern mit seiner Freundin. macht das ganze interessant. Er war gleich neben ihr, aber fühlte sich so verdammt einsam. ist es nicht oft so in unserer Welt, dass wir unter Menschen sein können, aber trotzdem ganz allein?

    Zitat Zitat
    Zitat von La Cipolla
    Es geht fast alles als modernes Gedicht durch...
    Man kanns schelcht einordnen, deswegen passts ja gut in den Thread. Ich mag die Sätze, denn trotz der offenkundlichen Depressivität und Lebensmüdigkeit ist es doch irgendwie angenehm atmosphärisch, was wohl durch das stilisierte Eis kommt. (Eis kann gar nicht schlecht sein ) ich würd die kursiven Sätze weglassen, der Text bedarf keiner Erklärung, die Farben sind eigentlich recht eindeutig. Die Überschrift ist IMHO unnütz.
    Das hatte ich ja auch schon vermutet. Aber ich dachte eie Überschrift wäre gut, da man es so besser einordnen kann. Ich hatte genug von den Vielen Gedichten von mir, die einfach nur "Ohne Tital" heißen. Jetzt wo ich darüber nachdenke. Muss ich sagen, dass die kursiven Sätze wirklich nicht rein passen. Ich werde also das wieder an meinem PC ändern. Damit freunde die alte Version zu sehen bekommen. Das Bild Eis fand ich perfekt, weil es so kalt, aber doch neutral ist. Es hat so einen Hauch von Tod und Stille. Außerdem hat so ein vereister See immer was von Einsamkeit. Alles Bilder die gut in den Text passen. Ich war mir nur nicht so sicher, ob man das noch erkennt, wenn ich die ganze Zeit von Stah schwafle. Deshalb auch die Überschrift. Die gleichzeitig sich auf den letzten Satz bezieht.

    Geändert von kate@net (22.12.2005 um 11:50 Uhr)

  20. #20
    Er erhob sich. Endlich den physischen Status erreicht, sich erheben zu können. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für die Verwandtschaft.
    "Seht doch!! Er hat gerade sein erstes Schrittchen gemacht! Wie herzallerliebst!!"
    Er atmete entnervt aus.
    "Und guckt doch, wie seine kleinen Äuglein uns anstarren! Na du kleiner Fratz?", wendete die Frau sich an ihn, "Ich bin die Tante Emma. E-M-M-A. Emmaaaa. Na, weeer bin ich?"
    "Aber Emma!", meinte eine andere Frau, "Er ist bestimmt ganz verwirrt, die vielen fremden Gesichter! Und er kann doch noch gar nicht reden, in seinem Alter kann man sich noch nicht an solche Dinge wie Namen erinnern, das ist psychologisch erwiesen!"
    Er war leicht deprimiert. Ob psychologisch erwiesen oder nicht, wenn dieses Monster einer Frau ihm ihren nervtötenden Namen immer und immer wieder auf die Stirn drückte, konnte man sich gar nicht mehr NICHT an ihn erinnern. Er war genervt und schloss die Augen. Der Trick funktionierte immer.
    "Oh, seht doch! Pssst! Jetzt ist er müde geworden. Lasst ihn ein wenig schlafen, soviel Trubel ist der Kleine doch noch gar nicht gewohnt."
    Die Verwandtschaft ging und er war erleichtert, nur seine Tante blickte noch mit ihren übermanikürten Augen auf ihn herab.
    "Ach, wie süß er doch ist...", flüsterte sie lächelnd vor sich hin. "Wenn er uns doch nur schon verstehen könnte.
    "Nun ging auch sie und er war deprimiert. So deprimiert, dass er in den großen Gummifrosch biss. "
    Schade, dass er uns nicht verstehen kann."
    Idioten.
    Er konnte sie nicht verstehen, er musste sogar.



    Die Geschichte lag mir schon seit einigen Tagen auf dem Gemüt.

    @Geno: OK, dann hab ichs missverstanden, ganz nüchtern betrachtet, nimm einfach ein "unwichtigeres" Körperteil, so entstehen erst gar keine Missverständnisse (Es sei denn natürlich, du willst darauf hinaus. ) Eine andere Möglichkeit wäre, ihre EMotionen zu schildern, denn vor allem die rote Welt weist eigentlich sehr eindeutig auf einen Tod hin.

    @Kate: Ist die "tiefere" Intension jetzt der Alk? O.o Die Schreibweise ist schön, ähnlich wie bei dem Eis-Ding, aber hier find ich jetzt nichts zu korigieren.

    Geändert von La Cipolla (22.12.2005 um 12:20 Uhr)

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