Ja, ich weiß, das Thema ist sehr unkreativ, aber laut SuFu gab's so ein Thema nur ein einziges Mal und das vor einem Jahr und noch von wem erstellt, der das Thema nicht ernst meinte. Ich finde, das Thema hat nach so einer langen Zeit eine zweite Chance verdient und im Moment ist ja eh nicht viel los. Des Weiteren ändert sich der Geschmack gerade bei regelmäßigen Lesern innerhalb von einem Jahr, weil man viel neues kennenlernt.

Also: Wer ist euer Lieblingsautor? Und warum?

Ich selbst schätze Hermann Hesse sehr, seine Bücher haben mir in den letzten 8 Monaten, in welchen ich 7 seiner Werke gelesen habe, sehr viel gegeben. Bücher anderer Autoren mögen sehr gut sein, aber sind meiner Meinung nach nur selten in der Lage dem Leser mit solch einer einfachen Klarheit zu zeigen, dass das Leben doch Sinn macht und das es wunderschön ist. Die Werke von Hesse sind imo belehrend und faszinierend, wobei das vielleicht etwas weniger für die Werke vor 1919 gilt, allerdings möchte ich mich da nicht festlegen. Mir scheint es aber, als habe Hesse nach dem ersten Weltkrieg unglaublich an Intensität und Größe gewonnen. Ich denke ich kann ihn als meinen Lieblingsautor bezeichnen.

Andere Autoren die ich ebenfalls sehr hoch schätze sind E.T.A.Hoffmann, Franz Kafka, Friedrich Dürrenmatt und Arthur Schnitzler.
Von Hoffmann habe ich vor allem "Der Sandmann" sehr gemocht, ein unglaublich spannendes und modernes Buch, wenn es auch vor fast 200 Jahren geschrieben wurde. Thematisch ist es ebenfalls sehr ansprechend.

Kafka gefällt mir teilweise sehr, teilweise eher weniger. Sehr mögen tue ich zum Beispiel "Die Verwandlung", "Das Urteil", "Das Schloß" und die Kurzgeschichte, beziehungsweise der Auszug aus "Der Prozess" "Vor dem Gesetz". Weniger gefallen mir "Der Prozess" oder "Josefine, die Sängerin oder das Volk der Mäuse". An den zuerst genannten Werken gefallen mir die Atmosphäre und die ungewöhnlichen Blickwinkel die Kafka verwendet; aus den banalsten Themen entwickeln sich markerschütternde Dialoge, wie zum Beispiel bei "In der Strafkolonie". Es kommt ein Mann, schaut sich eine Folterungsmaschine an und plötzlich wie aus dem Nichts soll er zum politischen Spielball zwischen Mächten der Strafkolonie werden. "Das Urteil" ist ein weiteres gutes Beispiel für diese plötzlichen, dramatischen Entwicklungen die einfach grandios sind. Weniger gefallen haben mir die Texte in denen die Erzähler einfach zu unfähig sind auch nur irgendeine Tatsache zu nennen. Das hasse ich, weil im ganzen Text im Prinzip nichts steht, weil der Erzähler sich immer wieder relativiert und selbst disqualifiziert.

Zu Friedrich Dürrenmatt bin ich über die Schullektüre "Der Richter und sein Henker" gekommen, er ist einer der ersten Autoren die ich begeistert gelesen habe. Mir gefallen von ihm vor allem "Die Physiker" und "Romulus, der Große" - beides Texte die eine ähnlich kafkaeske Entwicklung haben. Zuerst sind sie ganz normale Texte, aber im gegen Ende dreht sich alles um 180 Grad. Ganz großes Kino!

Von Arthur Schnitzler habe ich erst zwei Novellen und eine winzige Erzählung gelesen, bin aber von seiner Art den Inneren Monolog einzusetzen begeistert und finde die Bilder die er von seinen Charakteren zeichnet höchst zutreffend. Ein Autor von dem ich in der nahen Zukunft noch mehr lesen möchte.