Ich habe diese Woche nun die letzte Episode der Serie gesehen. Bis auf einige Episoden der 5ten Staffel, habe ich nun alles von B5 gesehen. Aus diesem Grund möchte ich meine Eindrücke schildern, praktisch als Ende dieses Threads. Es soll nicht wie ein Versuch eine neue Diskussion zu entfachen, oder einfach den Thread wiederzubeleben rüberkommen. Ich lasse die Serie einfach Revue passieren und schreibe meine Eindrücke.
Alles hat damit begonnen, als ich nach Weihnachten in einem neuen Einkaufszentrum die Müller-Filiale besucht habe. Eigentlich wollt ich mir ein paar CDs kaufen, aber dann sah ich die B5-Superbox um 149 €. Die wurde sofort mitgenommen^^. Ich hatte um Weihnachten etwas mehr als 2 Wochen nichts zu tun. Das Wetter war mir auch zu häßlich um rauszugehen und da mein Fuß operiert wurde, ist Skifahren im Moment nicht möglich. Daher habe ich B5 angesehen. Ich habe beim Sehen immer an die Diskussion denken müssen. Vor allem was die Qualität der Serie angeht, war ich gespannt, wer nun recht hat. Die erste Staffel (inklusive The Gathering) war schnell erledigt. Ich fand die Atmosphäre einfach genial. Man wusste, dass hinter all dem mehr steckt, als man annehmen konnte. Die Doppelepisode am Ende der 1. Staffel war bis zu dem Zeitpunkt mein Höhepunkt. Ich habe teils ganze Nächte mit Freunden vor dem Fernseher verbracht und B5 war meist das gewünschte Programm. Anfangs der zweiten Staffel war ich entäuscht, dass Com. Sinclair weggehen musste, aber nach einigen Episoden mochte ich Sheridan auch. In der zweiten Staffel wurde nun immer mehr verraten, was die Zukunft angeht. Der Spannungsaufbau war genial. So war es kein Wunder, dass ich über Staffel 3 schnell bei Staffel 4 angekommen war. Aber dann,.... Am Anfang der 4ten Staffel die Auflösung der Story (bzw. Schattenkrieg) im Schnellverfahren. Entäuschung war groß. Dank dem Lurker´s Guide habe ich aber die Episode nochmal angesehen und sie gefiel mir um Längen besser. Was dannach kam, gefiel mir noch immer, aber der Spannungsaufbau der Serie war nicht mehr so stark vorhanden. Die Filme Thirdspace und A Call to Arms gefielen mir ebenfalls sehr gut, die anderen wussten mich aber auch noch zu unterhalten.
Nach der herzzerreisenden finalen Episode der 5ten Staffel, wusste ich dass B5 eine meiner Lieblingsserien im Sci-Fi Genre geworden war, aber dennoch möchte ich zugeben, dass viele Fans, die B5 als Non plus ultra des Sci-Fi-genres ansehen, die Serie vielleicht überbewerten. Im Hype um B5 findet man viele Lügen, wie "B5 ist die komplexeste und beste aller Sci-Fi-Serien" usw. B5 wurde verdammt gut durchdacht, keine Frage. Die Charaktere machen alle eine Wandlung durch, die sehr gut inszeniert wurde, aber dennoch wirft B5 auch einen langen Schatten. JMS kann gar nichts dafür. Das Studio machte wegen der 5. Staffel Probleme. Klar, dass man hier und da improvisieren und überdenken muss. Ist ihm auch gut gelungen. Allerdings kann ich die Meinung mancher hier verstehen, die sagen, dass man so tun solle, als ob nach dem Schattenkrieg Schluß ist. Dannach kommen ein paar Längen. Aber ich finde es toll, dass nach dem Haupplot (Schattenkrieg) nicht Schluß ist, denn auch in der Realität ist nach einem Krieg gleich alles in Ordnung. Die Nachkriegszeit in B5 wurde schnell wieder von kriegen heimgesucht, auch wenn der eigentliche Feind "besiegt" war. Die Episoden waren zum Teil nicht mehr so genial wie vorher. Dennoch hat B5 nur wenige Füllepisoden. Eine war die erwähnte mit dem Ritter der Runde. Die gefiel mir auch nicht. Aber sonst macht B5 ein imo besseres Gesamtbild aus, als viele andere Sci-Fi-Serien. Die Story ist wirklich episch und verzichtet auf Schwarz/Weißmalerei und Stereotypen. Die Musik ist ebenfalls sehr schön, aber teils etwas monoton... Mag aber irgendwie logisch sein, dass die Musik monoton klingt, wenn man 6 Episoden pro Nacht sah Die Effekte waren für damalige Verhältnisse regelrecht genial. Die Schauspieler spielten immerzu überzeugend. Wenn man bedenkt, dass JMS so um die Serie zu kämpfen hatte, eine wahrhaft große Leistung. Denn ohne die sichere Zukunft einer Serien, würden viele Mitarbeiter schnell die Motivation verlieren. Ich finde es zwar schade, dass der geplante (Kino-)Film The Memory of the Shadows nicht mehr gedreht wurde, da dieser die Handlung von Crusade abgeschloßen hätte, aber zum Glück konnte Legend of the Rangers nicht mehr überzeugen und blieb nur ein Film. Eine weitere Spin-Off-Serie wäre imo falsch. JMS wollte nie ein Franchise wie Star Trek und er wollte gute Sci-Fi machen. Die Geschichte die er erzählen wollte, hat er erzählt und er soll, wie er selber sagte, nach England ziehen und nur mehr Bücher schreiben. Denn alles hat ein Ende und die B5-Ära ist imo vorbei. Besser man erinnert sich in 10 Jahren mit Entzücken an diese grandiose Serie zurück und wird nicht vom x-ten Versuch eine Spin-Off-Reihe zu etablieren gequält. So genial und gut durchdacht das Skript auch sein mag, es sollte auch in das Gesamtbild von B5 passen. Crusade fügte sich ganz passabel ein, auch Legend of the Rangers war nicht schlecht, aber ich hoffe, dass nun Schluß ist. Mal vom Kinofilm abgesehen. B5 war für mich ein wunderbares Fernseherlebnis, ohne Zweifel. Aber nun sehne ich mich nach einer anderen Sci-Fi-Serie, die auch so fesseln kann. Farscape könnte als nächstes drann sein, aber vorher muss ich mir noch ein paar Episoden von Space: 1999 ansehen, einer bekannten Sci-Fi-Serie (70er Jahre) aus England. Ist imo ganz nett, aber ich hätte lieber mehr Story. Damit hat dieser Thread seinen Sinn erfüllt, so wie Babylon 5 im Jahre 2281 den seinen und kann nun gerne "gesprengt" werden