A propos, gehört nicht ganz zum Thema, aber egal. Was hälst du eigentlich von Kant's kategorischen Imperativ, Syd? Findest du die Kritik daran, dass er eigentlich nur eine weitere Form der 'goldenen Regel' gerechtfertigt? Ich denke schon, dass diese Kritik in gewisser Form gerechtfertigt ist, da die goldene Regel mehrere tausend Jahre älter ist und zumindest ihre pragmatische Anwendung ähnliche Konsequenzen für Subjekt und Objekt hat.

Des Weiteren finde ich Kants Nutzung von Hypotaxen und Fach-Termini vorallem für einen Aufklärer vollkommen unangebracht, wie soll er so dem Volk eine Hilfe sein sich von seiner 'selbstverschuldeten Unmündigkeit' zu befreien? Allerdings ist das ja generell ein Problem der Philosophen, Nietzsches aphoristischen Lösungsansatz halte ich da schon für einen guten Einfall; womit ich Nietzsche nicht als 'Volksphilosophen' abstempeln will. An Nietzsche mag ich übrigens die gelungene Symbiose aus sprachlicher Schönheit und bahnbrechenden Inhalten - diese Liaison hat kein Philosoph vor ihm derartig eingehen können.

Was würde wohl Adorno dazu sagen?