Ich hab Magna Carta durchgespielt und kann deshalb ein paar objektive und viel subjektive Informationen geben.

Magna Carta ist ein Spiel, welches so besonders ist, dass man auf jeden Fall etwas verpasst hat, wenn man ihm aus dem Weg geht.
Auch ist es ein Spiel, welches viel Arbeit verlangt, denn ehe man in die Spielmechanik eingetaucht ist, vergehen viele Stunden und wenn man nicht aufpasst, hat man den Controller schon weggelegt.

Von der Inszenierung her trifft Magna Carta genau meinen Geschmack. Ein genialer Orchester und Chorsoundtrack, ein Standard-Battle-Theme, was besser nicht sein kann (ich finde das sooo genial, ich rede von der Suprise Attack Musik). Das Kampfsystem ist so aufgebaut, dass ein Special Angriff auf den nächsten folgt (im Grunde gibt es ja gar keinen Standard-Angriff) und die werden im Laufe des Kampfes immer eindrucksvoller.
Natürlich ist das Kampfsystem gleichzeitig komplex, langwierig und unhandlich. Aber man kann reinwachsen. Dann ist es nur noch langwierig. Mich konnte das visuelle und akustische allerdings oft so sehr fesseln, dass es mir nicht viel ausmachte.

Kämpfen tut man allerdings wirklich oft. Das Spiel ist absolut linear und folgt dem Schema Story --> Dungeon --> Story --> Dungeon --> ... manchmal kommt die Story etwas kurz, meistens aber nicht.

Und das ist wieder etwas, was genau meinen Geschmack trifft: Sehr viele Zwischensequenzen ähnlich Xenosaga. Und sehr viele Dialoge mit einer wie ich finde außerordentlich guten Syncronisation. Die Stimmen fühlen sich neu an (hab mal gelesen, dass wären alles Kanadier) und klingen absolut cool. Auch können sie mal emotionaler auftreten, dann aber nie übertrieben. Das Spiel bleibt immer sehr ernst. Selbst Reith als niedlicher, naiver Charakter wird nie nervig, nie quitschig sondern ist das, was sie sein soll: unwissend, naiv, süß... so muss es sein!

Die Story ist erwachsen und ernst. Hauptthema ist Hass. Es geht um 2 verfeindete Rassen; es geht um Vergeltung, es geht um Rache.
Dann kommt natürlich die Liebe hinzu, Toleranz, Vergebung.
Aber das funktioniert! Dieses Spiel bringt Charakterentwicklung mit, es entwickelt sich. Das Spiel nimmt sich Zeit seine Charaktere auszuarbeiten. Charaktere können sich langsam verändern, wenn es ihre Persönlichkeit zulässt oder auch nicht.
Es fühlt sich alles so richtig an, wie die Story sich entwickelt, wie die Charaktere und die Welt sich entwickeln.

Über Ladezeiten, Kamera und ähnliches red ich jetzt nicht. Das ist ja wohl bekannt, meist das erste woran bei dem Namen Magna Carta gedacht wird ^^
Die Frage ist, kann man das tolerieren? Wem die Story gefällt, der wird das automatisch tun... war zumindest bei mir der Fall...

Das Spiel ist so herrlich, es sieht imho so gut aus, die Kämpfe sind so bombast-trashig und stylish und die stimmen und die Story so cool und sympathisch... aww, super...

Naja...

Bis zum Schluss...

Ohne viel zu spoilern muss trotzdem gesagt werden; das Ende ist Müll. Und zwar nicht einfach nur schlecht, sondern richtig übel.
Die letzten drei Stunden des Spiels ignorieren alles, was vorher aufgebaut wurde. Die Story wird dämlich, die Charaktere dekadent, die tiefsinnigen Botschaften werden ignoriert...



Hrm, Castlevania Curse of Darkness?

Zusammenfassung:
Spiel minus die letzten 3 Stunden sehr gut! Sehr viel Story, sehr guter OST, Trotz vieler Gameplay-Macken für Storyliebhaber ein Muss.

Zitat Zitat
Zweitensmal ist SMT im Bereich der Japano-RPG´s so ziemlich das Anspruchvollste was du im Story Bereich finden wirst
Willste wieder Streit, oder wat?
Menno, du musst aber auch jedesmal, wenn du die gelgenheit hast, provozieren, oder? ^^