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Drachentöter
Aus der Reihe der Kandidaten steigt einer der apokalyptischen Reiter von seinem schwarzen Pferd hinunter und läuft vor seinen Kontrahenten vorbei, bis er am Ende der Schlange stehen bleibt und sich zum Volk wendet.
Als seine Stimme wie ein Donnergrollen erklingt bekommen alle Anwesenden ein flaues Gefühl im Magen.
Volk,sehet sie euch an. Die Spammer, die Lügner und das Pack das sich vor euch versammelt hat. Sie versprechen euch Wohlstand bringen aber nur die Not.
Eure Gesundheit ist ihnen ein Dorn im Auge, eure Leiber ist ihnen nicht mehr wert als der Dreck unter ihren Fingernägeln und Würde und Ehre sind für sie nur Parasiten.
Glaubt ihr, dass diese falschen Heilande euch die goldene Zeit bringen, von der ihr alle träumt?
Der Reiter schreitet wieder an der Reihe vorbei und bleibt vor zwei Männer stehen.
Hier, sehet gut hin. Seht ihr diese Männer? Gesundheit versprechen sie euch und selber sind sie den Teufel der Sucht verfallen, selbst hier zur dieser wichtigen Stunde können sie nicht vom Räucherwerk lassen und verpesten nicht nur sich sondern auch euch.
Als die Person weiter geht hat sich das Tabak in den Mündern der Männer in Schlamm verwandelt, den sie angewiedert auspucken.
Derweil ist der Reiter bei zwei Frauen angekommen.
Und was ist mit diesen Frauen hier sage ich euch? Räkeln sich hier in aller Öffentlichkeit und stellen schelmisch ihre Fischschwänze zur Schau. Jeder Dorfdirne hat wenigstens genug Anstand und bietet ihre Dienste nur im Schutz der Dunkelheit feil. Diese beiden hier aber kennen keine Moral und wecken lüsterne Träume in den Köpfen der Männern. Aber was ist mit euren Familien, wer sorgt sich um ihr wohl wenn nicht ihr - nun diese käuflichen Leiber sicher nicht!
Der Mann steigt von dem Podium hinunter in die Menge, die ängstlich ein paar Schritte zurückweicht. Als sie zu den beiden Nixen blicken sehen sie, dass jetzt schwarze Gewänder ihrer Blöße verdecken.
Volk, ihr braucht keine Angst zu haben. Nicht ihr seit es, die meinen Zorn erleben werden, sondern jene Lügner die euch in den Untergang führen werden. Ich weiss ihr seit hungrig und wünscht euch nix sehnlicheres als eure Familien einmal wieder satt zu sehen.
Darum geht nun nach Hause, ihr werdet sehen es wird für euch gesorgt sein und wenn ihr bei Tisch sitzt danket unserem Herren, denn er hat an euch gedacht und nun geht!
Die Menschenmenge verläuft sich langsam und tatsächlich, als ihr in euer Haus zurückkehrt biegen sich die Tische vor Essen. Frische Wurst, Käse, Gemüse und sogar Früchte findet ihr. Vielleicht hat der unheimliche Mann doch nicht Unrecht und leise beginnt ihr seine letzten Worte zu wiederholen, die euch immer noch in Gedanken nachhallen: "Reiter der Apokalypse"
Geändert von Virginie (11.11.2005 um 16:52 Uhr)
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