Wer über "Lady Georgie" wirklich lachen kann hat absolut kein Taktgefühl, denke ich


Ich finde es ziemlich vorschnell Georgie als Inzest-Anime zu bezeichnen. Nicht nur das das junge Mädchen wie weiter oben schon erwähnt nämlich ursprünglich gar nicht blutsverwandt mit ihren Brüdern ist, sie empfindet auch nichts in der Richtung für sie und bringt ihnen nichts weiteres als die stinknormale Geschwisterliebe rüber (das Familienleben kann doch so schön sein^^)

Und unter Inzest verstehe ich den "Intimverkehr mit dem eigenen Blute" und nicht die liebe zu seiner Schwester oder zu dem Bruder. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Glaube ich jedenfalls. Korrigiert mich ruhig wenn ich falsch liege


Die Serie selbst war schon als Kind eine meiner Lieblingsserien und ist es auch heute noch- so dermaßen schöne Gefühlszenen hab ich nur in wenig anderen Animes zu sehen bekommen. Die einzige alte Serie die mir wirklich vergleichbar umstritten schöne Szenen geliefert hat war Lady Oskar- die Rose von Versailles (auch einer meiner alten Lieblingsanimes^^) Und bei den neueren Serien die heutezutage in Deutschland ausgestrahlt werden ist so etwas auch zu einer ziemlichen Seltenheit geworden, leider muss ich sagen...

Ich habe immer mitgelitten als Georgie im ersten Kapitel ihres Lebens von ihrer Mutter verschwiegen bekommen hat, dass sie nicht nur nicht ihre leibliche Tochter ist, sondern das Kind von einer Familie von Verbannten. Oft habe ich mir dann auch vorgestellt wie ich mit dieser Situation umgehen würde, wenn ich die Mutter wäre, oder wie ich in Georgies Haut diese Last tragen würde.

Dramatische, äußerst stimmungsvolle und romantische, sowie spannende Szenen hat mir diese Serie immer wieder geboten. Man hat schon recht früh gemerkt was Abel und Aver (hoffentlich schreibe ich die Namen richtig^^) für ihre kleine Schwester empfinden, und das schon im Kindesalter. Ich muss sagen, ich war besonders beeindruckt von der Szene wo sich Abel & Aver um Georgie geprügelt haben. Atmosphärisch besser, hätte es nicht sein können.

Im zweiten Kapitel ihres Lebens erfährt Georgie alles über ihre Vergangenheit und fährt ihrem heimlichen Schwarm "Loel" nach England hinterher, um Familie und Australien weit hinter sich zu lassen. Bald begreift sie jedoch das das gar nicht so einfach ist, und auch das Leben mit ihrem Geliebten in England erweißt sich als reine "Achterbahnfahrt in die Hölle". Im letzten Kapitel werden dann die richtig dramatischen und zerstörerischen Folgen gebracht, die alles in dem Leben der einst so zartbesaitenen Georgie verändern.

Zuerst freut man sich für Georgie und Loel, und die Beziehung der beiden erreicht ihren schönsten Höhepunkt. Bald darauf stürzen die Gefühle aber schnell den Bach hinunter und wird echt nur noch gemein. Von Mitleid für die Charaktere, nur wenig Spur. Und es wird nicht nur auf den Gefühlen der wichtigen Hauptcharaktere herumgetrampelt, sondern auch auf denen der Zuschauer, denn wenn diese Georgie bis zu diesem Zeitpunkt mitverfolgt haben, ist es unmöglich geworden sich der Serie noch länger zu entziehen, oder sie noch länger als Kinderkram einzustufen. Georgies geliebter ist Todkrank und letzendlich kommt es soweit das...



Das hat mich damals wirklich fertig gemacht... und jeden anderen der auch nur ansatzweise Gefühle besitzt, wird diese Serie zu ihrem Ende ganz schön auf die Tränendrüse drücken.


Was mir ja wirklich am besten an "Lady Georgie" gefallen hat war, das man als Zuschauer ihr Leben von ihrer Kindheit bis zur Entwicklung einer jungen Frau mitverfolgt hat. Und die Charaktere sind einem so noch näher gekommen Vergleichbares ist mir nie wieder untergekommen... nicht mal "Eine fröhliche Familie" hat mich so beeindruckt wie diese Serie. Sie ist wirklich obermässig klasse