Nicht den Digimon Ost... alles nur nicht den Digimon Ost...
Nun auch ein wenig Story von mir, da ich hoffe, dass Kamus neu entflammte Kreativität die Zodiaktruppe endlich bald in meine Richtung treiben wird.
Ach und Arty... ich hoffe der Tempel stört nicht.
------
Das Tor wirkte düster, bedrohlich. Die Nacht unter einem roten Himmel tat dem einstigen strahlenden Bau des Orden der Gerechtigkeit nicht gerade gut. Wind kam auf. Wolken, fetzten, nur erkennbar wenn sie die Sterne, blasser als sonst, verdeckten. Es würde bald regnen.
Die Mauern der einstigen Tempelanlage waren stellenweise verbrannt, verätzt oder große Stücke waren heraus gebrochen. Doch Michael ließ sich nicht abhalten. Er wusste, dass noch Leben hinter diesen Mauern, hinter diesem Tor verborgen war. Wie viel war unklar und in welcher Verfassung ein Rätsel. Er klopfte. Mit einem ächzen, als wenn große Balken hinter dem Tor weggeschleift wurden, wurde Michaels stille Vermutung, ob man ihn denn überhaupt einlassen würde beantwortet. Die Flügeltore schwangen auf, der Wind brach sich und wehte Michael nun direkt ins Gesicht. Kälte breitete sich aus.
„Sie haben hier nichts verloren. Ich kann ihnen nichts anbieten. Bitte verlassen sie dieses Gelände wieder. Und möge Gott, zu welchem auch immer sie beten, mit ihrer Seele Gnädig sein“. Mit diesen Worten trat ein Priester aus dem inneren der Anlage auf Michael zu und versuchte ein gekünsteltes Lächeln aufrecht zu erhalten. Michael vermochte nur abschätzen zu können, wie viel Schrecken dieser Mann erlebt haben musste. Seine Robe war stellenweise zerrissen, ihr sonst markeloses weiß mit Blut und anderen Flüssigkeiten verunreinigt. Der Priester selbst wirkte müde und ausgelaugt.
„Woher wollen sie wissen, was ich hier will? Schicken sie jeden Hilfesuchenden fort?“, fragte Michael, sich die Brille mit einem Finger zurechtrückend, den Priester. „Wir wissen wer sie sind, wir kennen den Grund ihres Besuches.“, der Priester war gerade wieder im Begriff zu gehen, als Michael das Wort wieder erhob, „Sie wissen?“
Eine leichte Drohung schwang in seiner Stimme mit, doch sein Ton überraschte selbst Michael. Er hatte nicht vor so zu reagieren. War es die Stimmung in die dieser Ort gehüllt war? Er musste sich beherrschen, wenn er sein Ziel erreichen wollte. Schließlich war er ein Profi.
„Wir wissen wer sie sind, Michael aus den westlichen Landen. Wir wissen was ihre Erwerbstätigkeit ist, wir wissen was sie wollen und wir wissen auch, dass sie wissen wer wir sind.“ In der Stimme des Priester war plötzlich keine Spur mehr von Ausgezehrtheit zu vernehmen und Michael spürte unweigerlich, das in den Schatten hinter den Toren schon andere waren, warteten.
„Dann können wir uns das Geplänkel ja sparen. Würden sie mich mit ihr sprechen lassen.“ „Sie will nicht mit ihnen sprechen.“ „Und auch das ist etwas, was sie wissen?“ „So ist es…“
Der Priester war nun wieder vollständig durch das Tor getreten und die Flügeltore begannen sich zu schließen. Michael wollte nachsetzen, wollte den Priester aufhalten, ihn zu rede stellen. Doch kaum hatte er einen Schritt getan, bewegten sich die Schatten. Er brach ab. Er hatte es scheinbar vergeigt.
„Halt“
Eine Stimme von weit hinter den Mauern erreichte Michaels Ohr. War sie es? Geflüster, Diskussionen entbrannten und wimmerten aus dem fast gänzlich geschlossenen Tor. Zu viele Fetzen, als das man daraus einen Zusammenhang hätte erkennen können. Die Stimmen verstummten. Sekunden, Minuten vergingen. Michael hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Hinter ihm. Mit einer blitzschnellen Bewegung drehte sich Michael um, Dolor gepackt. Hinter ihm stand jemand. Die Klinge des Dolches schmiegte sich schnell an die Kehle seines nächtlichen Besuchers. Doch im selben Moment wo sein Dolch den Hals seines Besuchers fand spürte Michael etwas Stumpfes in seiner Magengegend. Er wusste genau was es war.
„Sie wollten mich sprechen?“
„Sie sollten sich angewöhnen sich nicht des Nachts an jemanden heranzuschleichen. Vor allem nicht in einer solchen Situation.“
„Wollen sie mit mir sprechen oder mir einen Vortrag halten? Außerdem, so wie ich das sehe ist die Situation vollkommen entspannt. Keiner vermag etwas ausrichten zu können“
Wieder vergingen einige Sekunden. Beide Personen schwiegen sich an, musterten einander. Michael war seinem Gegenüber nicht abgeneigt. Eine attraktive Frau stand vor ihm. Leider verhüllte sie ihre Silhouette mit einer fürchterlich weit fallenden bräunlichen Robe. Zu schade. Doch es war Michael der als erster das Wort wieder erhob.
„Wissen sie, wir könnten die ganze Nacht so verbringen und die Sterne genießen. Doch ich bevorzuge es eher mich bei einem guten Kaffee ein wenig zu unterhalten. Hätten sie was dagegen… Republikagentin Leia?“
„Wie ich sehe haben sie ihre Hausaufgaben gemacht… Aber bitte… nennen sie mich in der Öffentlichkeit nicht bei meinem Decknamen.“ „Wie sie wünschen… Miss Angel“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ließen beide ihre Waffen wieder sinken und gingen auf das große Tor zu. Mit einem Wink ihrer linken Hand öffnete die Dame die Tore und Michael schritt mit ihr in die Tempelanlage hinein. Der Spaß konnte beginnen…
------
Und diesen Tempel meine ich ernst.