Das folgende Gedicht wurde von einem anderen Gedicht von Heine inspiriert. Kritik wie immer erwünscht und erbeten.

Alte Zeiten

Hitze dringt mir ins Gebein,
Fasst nach mir mit warmen Händen.
Munter flackert heller Schein
In Kamines dunklen Wänden.

Selig sitze ich davor
In dem roten Ohrensessel.
Draußen singt ein Kirchenchor,
Drinnen pfeift der Kupferkessel.

Morpheus bringt mir einen Traum
Über alte, schöne Zeiten:
Staunend schwebe ich im Raum,
Fliege durch die großen Weiten.

Alte Freunde tauchen auf,
Grüßen mich von allen Seiten.
Glücklich steige ich hinauf,
Lasse mich von ihnen leiten.

Doch je weiter unser Weg,
Desto mehr von ihnen gehen
Und ich treibe nur noch träg,
Einsam hallt mein müdes Flehen.

Schließlich wach ich wieder auf,
Doch ich sitze nun im Dunkeln;
Kälte klettert Glieder rauf
Und die letzten Späne funkeln.

Schatten greifen nach dem Licht,
Fressen es mit schwarzen Zähnen;
Doch ich wehre mich noch nicht,
So sieht keiner meine Tränen.