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Thema: In Gedanken

  1. #1

    In Gedanken

    Manchmal siehst du in den Schatten mehr, als dort wirklich ist. Du siehst in jeder Wolke einen Regenguss, bei jedem Windhauch denkst du an einen Sturm.
    Ich frage dich, warum es so ist. Du weißt die Antwort nicht.
    Du sagst, du hast Freude daran, Häuser zu bauen. Doch vor ihrer Vollendung denkst du bereits an den Abriss. Du baust die Gemäuer an Klippen. Vielleicht magst du die Gefahr.
    Hast du Angst vor einem sicheren Untergrund?
    Du willst keinen Graben um das Haus anlegen, damit das Wasser in gelenkten Bahnen von seiner zerstörerischer Tätigkeit fortgeführt werden kann. Du wehrst ab, wenn ich dir anbiete, dass wir gemeinsam bauen könnten. Nicht den Grundstein legen – kein Gerüst, aus dem später vielleicht einmal ein kleiner Palast werden könnte.
    Du willst nicht. Niemanden weh tun. Du kannst dieses Gefühl nicht beschreiben.
    Du weißt, dass es nicht stimmt. Du weißt es, weil ich es dir gesagt habe und vielleicht spürst du tief in deinem Inneren, dass es etwas anderes ist, das dich vor dem Konstruieren des endgültigen Plans abhält.
    Oder vielleicht planst du auch; zeichnest mit feinem Bleistift, mühsam und genau die Grundfesten. Nimmst ein Lineal, platzierst es sorgfältig an der richtigen Stelle. Die Bleistiftmine kratzt ein bisschen über die Oberfläche des Papiers – doch du willst das Konstrukt erschaffen. Aus deinen Gedanken ein Haus formen.
    Aber du kannst nicht. Ich kann dir nicht sagen, woran es liegt. Manchmal glaube ich, dich nicht zu kennen.
    Vielleicht bin auch ich nur ein Denker, der seinen Träumen nachjagt. Der meist schaudernd auf der Brücke steht und den glitzernden Fluss dabei betrachtet, wie er unter seinen Füssen hineinrast. Wie dann das Wasser, von seinem Glanz befreit, matt und klar, fast träge, auf der anderen Seite wieder hervorkommt.
    Der sieht, wie die Kraniche majestätisch über seinen zermarterten Kopf hinwegfliegen. Würde der Träumer den Blick heben und würde das Wasser für einen kurzen Moment leiser fließen, dann könnte er das Schlagen ihrer Flügel vernehmen.
    Aber es ist nie leicht, sich aus seinen tiefen Gedanken zu reißen.
    Du weißt es inzwischen. Du musst es wissen.
    Auch ich habe versucht das Haus aus meinen Gedanken auf ein Blatt Papier zu bannen. Es dann in all seiner Größe und Schönheit zu errichten. Doch fürchte ich dieses Heim mit dem Hammer der Banalität zu zerschmettern. Es zu etwas alltäglichen werden zu lassen.
    Ist das Problem nicht genau hier? Warum nur will man immer etwas Einzigartiges erschaffen, wenn man es noch nicht einmal geschafft hat, einen einfachen Bauplan aus seinen Gedanken zu lesen?
    Ich will weder zu einem unfertigen Gebäude an der Klippe werden, noch einfach dahinvegetieren und an meinem eigenen Bauschutt ersticken.
    Trotz allem – ich glaube, deine Worte waren endgültig.
    Weil ich den Schmerz liebe, gehe ich noch einmal den Weg zu den Felsen. Der Brandung und den tosenden Gewalten. Ich schreite die Maße ab, die unser Haus gehabt hätte, spüre die Gischt in meinem Gesicht. In Gedanken sehe ich den Graben, der das Wasser bändigt. Unser Heim steht so sicher an den Klippen. So unglaublich schön. Ich erkenne uns beide auf dem Balkon. Wir betrachten beide die Brandung im Sonnenuntergang. Das Glücksgefühl ist so real. Ich blicke auf ein Grundgemäuer, das selbst in Jahrzehnten noch Bestand haben wird, wenn man es nicht mit brachialer Gewalt dem Erdboden gleichmacht.
    Aber in Gedanken ist alles einfach.

  2. #2
    Gefällt mir sehr gut.
    Traurig und trotzdem melodisch.
    Mag deinen Schreibstil
    Der Titel ist mehr als passend, denn genau da bin ich, seit ich deinen Text gelesen hab.
    Regt zum träumen, wünschen, seufzen, weitermachen an.

  3. #3
    Hallo Tian!

    Danke fürs Lesen. Es freut mich, dass es dir gefallen hat und ich dich nachdenklich stimmen konnte. Vor allem, dass du selbst danach träumen konntest. Es ist ja nicht immer leicht, einen Text zu lesen, der zwar metaphorisch geschrieben, aber trotzdem eine persönliche Note besitzt. Wenn man diese nicht kennt, fällt es oft schwer, in dem Geschreibsel überhaupt etwas zu erkennen.

    Grüße,
    Scare

  4. #4
    dein schreibstil ist der eines kleinen kindes und verdammt langweilig. ebenso deine gedankengänge, das ist alles schonmal dagewesenes zeug, was man als kind aus pubertären gründen gedacht hat. dieser depri mist geht einem doch in wirklichkeit auf den sack. tu dir selbst einen gefallen und schreib was cooleres. (es sei den du stehst drauf, dann solltest du weitermachen. aber mir würde es nicht gefallen sowas langatmiges schreiben zu müssen, vielleicht ist das bei dir anders, dann fahr weiter diese schiene und verlier mich als deinen leser, der ich mit dem lesebeginn dieser geschichte wurde)

  5. #5
    @M-P
    täusch ich mich oder machst du alles runter?
    schalt mal einen gang runter und werd offener

  6. #6
    Entschuldige, aber Ich fand das noch sehr nett ausgedrückt.

  7. #7
    Weil ich vermute, dass das bald wieder eskaliert:
    M-P hat nunmal die Angewohnheit, um einiges ehrlicher zu sein als andere User bzw. seine Meinung etwas weniger vorsichtig zu formulieren als der Durchschnitt, von daher war es eigentlich nur abzusehen, dass so ein Beitrag von ihm kommt.

    Ich persönlich empfehl da ganz allgemein, das zu beachten. Gab doch schon genug fehlegschlagene Versuche M-P eine Moralpredigt geben zu wollen, also lasst ihn doch einfach.

  8. #8
    Ahoi M-P!

    Nun, cooleres Zeug? Ich weiß ned ganz, was cool ist, vielleicht kannst du mir ja dabei helfen. Ich für meinen Teil jedenfalls schreibe solche Sachen ab und zu ganz gerne. Aber auch anderes (als Leser solltest du vielleicht "Die Traumfabrik" lesen, aber keine Ahnung, ob sie dir gefällt).
    Das der Stil etwas anders ist, sehe ich ein. Wenns dir nicht gefällt, oder passt, kann ich nichts machen. Natürlich verfügt solchererlei Phrasendreschen (Kinderstil hin oder her) über keinen Spannungsbogen und weiß auch durch sonst nichts zu überzeugen. Man denkt nicht mal drüber nach, wenn man sich nciht gerade in so einer Phase befindet.
    UND man muss außerdem nicht alles neu erfinden. Wegen deinem "alles gagewesenes Zeug".

    So long

  9. #9
    Da haste aber noch nicht viel von Scare gelesen, M-P! ^^
    Der darf sowas hier auchmal schreiben, immerhin hat er schon ganz andere Sachen gebracht!
    Übrigens, wer glaubt es gäbe Innvoation der spinnt!
    Btw, warum müssen sich immer alle Forenuser erzählen lassen dass M-P Sonderrechte genießt?
    Das elitäre Gelaier könnt ihr mal einmotten!

  10. #10
    von was für sonderrechten sprichst du eigentlich? ich tue oder schreibe doch nichts, was nicht jeder von euch auch darf ... was kann ich für die feigheit anderer nichtmal ihre meinung zu sagen?

  11. #11
    Zitat Zitat von Lonegunman81
    Btw, warum müssen sich immer alle Forenuser erzählen lassen dass M-P Sonderrechte genießt?
    Tut er nicht. Jeder dürfte so ehrlich sein wie M-P wenn er wollte, tut bloß keiner.

    Zitat Zitat von M-P
    was kann ich für die feigheit anderer nichtmal ihre meinung zu sagen?
    Das nennt sich teilweise Höflichkeit bzw. die Kunst, seine Meinung zu sagen, aber so zu formulieren, dass man niemandem damit auf den Schlips tritt.

  12. #12
    und warum niemandem auf den schlips treten? gerade bei kunst muss man den leuten auf den schlips treten und ihnen klar sagen ob ihr werk nun gequirrlter mist ist oder nicht, so ein nett ausgedrücktes dazwischending weckt im autor falsche hoffnungen und er fühlt sich evtl. besser als er eigentlich ist und terrorisiert dann die menschheit weiterhin mit dem müll, den er fabriziert, daher sollte man entweder haargenau sagen, was man beim lesen denkt oder gar nichts schreiben.

  13. #13
    Zitat Zitat von M-P
    und warum niemandem auf den schlips treten?
    Damit keine Fetzen fliegen? Kann ich persönlich nämlich gut drauf verzichten. Man kann seine Meinung auch vorsichtig formulieren.

    Zitat Zitat
    gerade bei kunst muss man den leuten auf den schlips treten und ihnen klar sagen ob ihr werk nun gequirrlter mist ist oder nicht, so ein nett ausgedrücktes dazwischending weckt im autor falsche hoffnungen und er fühlt sich evtl. besser als er eigentlich ist und terrorisiert dann die menschheit weiterhin mit dem müll, den er fabriziert, daher sollte man entweder haargenau sagen, was man beim lesen denkt oder gar nichts schreiben.
    Seh ich anders. Wenn Leuten immer nur gesagt wird, wie scheiße dass doch alles ist, was sie da machen, wird garantiert keiner von denen lange Freude daran haben und aufhören.
    Ich will jetzt nicht sagen, dass man alles loben sollte, natürlich nicht, denn dadurch lernen se ja auch nichts; aber auch nicht durch runtermachen. Wenn die Kritik wirklich konstruktiv ist und man den Leuten sagt, was sie eigentlich falsch machen bzw. was man an deren Stelle anders gemacht hätte, dann ist das ja auch völlig in Ordnung. Da sag ich auch nichts gegen.
    Aber ich wage mal zu behaupten, dass sich selbst das so formulieren lässt, dass sich niemand angegriffen fühlen muss, denn ich verstehe beim besten Willen nicht, was man davon hat.

    Und wenn dir der Müll, den andere fabrizieren, so auf den Wecker geht: guck ihn dir doch einfach nicht an. Es tut dir wirklich nicht weh, denen ihren Spaß zu lassen.

  14. #14
    Oder machs besser!

    Naja, mir gefällt es jedenfalls. Lässt sich gut lesen. Außerdem würde ich auch sagen, dass es zum Träumen und Nachdenken anregt. Und das schafft bei Weitem nicht jeder Text.

  15. #15
    Zitat Zitat von purpelkiss
    Oder machs besser!
    hat er schon.

    ja. hab nach der hälfte aufgehört, sorry.

  16. #16
    Zitat Zitat
    Seh ich anders. Wenn Leuten immer nur gesagt wird, wie scheiße dass doch alles ist, was sie da machen, wird garantiert keiner von denen lange Freude daran haben und aufhören.
    Wenn ich sage, dass etwas Scheiße ist, ist das in der Regel auch mein Ziel. Bei M-P hingegen sollte man sich eigentlich inzwischen daran gewöhnt haben, dass er zwischen göttlich und beschissen nicht viele Abstufungen macht.

  17. #17
    Rischtig, weshalb man über einen dermaßen emotionalen Text auch nicht so lange diskutieren muss. O_o
    Und man kann auch einen Text kritisieren um die Fähigkeiten des Autors zu verbessern, auch wenn das hier nicht nötig ist, weil es drauf ankommt, ob man die Art Text mag oder nicht, würd ich meinen.


    Ich finds gut. Einfach zum Lesen, vermischt es sich automatisch mit den eigenen Gedanken und schafft zudem ne schöne Atmosphäre. Die der letzte Satz kaputt macht. ._.

    Zitat Zitat
    Aber in Gedanken ist alles einfach.
    Den hätte ich einfach mal weggelassen Es mag Optimismus sein, aber der ganze Text erzählt von einer (in meiner Augen) zu hoch gepokerten Angelegenheit. Natürlich sind es mit deinem Text auch deine Emotionen, aber wenn man in ein Haus an der Klippe zieht, ist es in Gedanken doch nicht einfach...

  18. #18
    Zitat Zitat von Lychee
    Damit keine Fetzen fliegen? Kann ich persönlich nämlich gut drauf verzichten. Man kann seine Meinung auch vorsichtig formulieren.
    fetzen fliegen lassen kann unter umständen sogar den schreibstil verbessern.

    Zitat Zitat
    Seh ich anders. Wenn Leuten immer nur gesagt wird, wie scheiße dass doch alles ist, was sie da machen, wird garantiert keiner von denen lange Freude daran haben und aufhören.
    und das soll nun schlecht sein? ist doch gut, wenn jemand der's nicht kann aufhört, dann müssen die leuten seinen mist nichtmehr ertragen. das ist genau wie mit einer krankheit - und plötzlich wird man gesund und alles ist cool.

    Zitat Zitat
    Ich will jetzt nicht sagen, dass man alles loben sollte, natürlich nicht, denn dadurch lernen se ja auch nichts; aber auch nicht durch runtermachen. Wenn die Kritik wirklich konstruktiv ist und man den Leuten sagt, was sie eigentlich falsch machen bzw. was man an deren Stelle anders gemacht hätte, dann ist das ja auch völlig in Ordnung. Da sag ich auch nichts gegen.
    Aber ich wage mal zu behaupten, dass sich selbst das so formulieren lässt, dass sich niemand angegriffen fühlen muss, denn ich verstehe beim besten Willen nicht, was man davon hat.
    konstruktive kritik wird überbewertet. wenn ein künstler zuviele tips bekommt und annimmt ist er meines erachtens kein künstler, da zweite und dritte ihm sagen was wie verändert werden sollte. ein richtiger künstler möchte höchstens wissen wie es den leuten gefällt (also BÄH oder YAY) und ende. mir ist sogar egal wie es leuten gefällt, hauptsache sie lesen es und vertreiben sich damit die langeweile und erfreuen sich vielleicht sogar daran. das ist meiner meinung nach der einzige veröffentlichungsgrund.

    (das geht auch an la cipolla. mensch, lass es den leuten immer den leuten sagen zu wollen, was sie wo weglassen sollen, das nervt.)

    Zitat Zitat
    Und wenn dir der Müll, den andere fabrizieren, so auf den Wecker geht: guck ihn dir doch einfach nicht an. Es tut dir wirklich nicht weh, denen ihren Spaß zu lassen.
    den spruch kenn ich bereits. der ist alt. und ich werde wieder wie damals antworten. katastrophen, hungersnöte, kriege - das geht mir auch irgendwo auf den wecker, soll ich da auch weggucken und mich abwenden? das ist doch ne beschissene einstellung. wenn ich grad zeit hab um im atelier was zu lesen, dann kümmer ich mich auch darum, wenn ich der meinung bin es sollte sich drum gekümmert werden. (wie gesagt, bei mir selbst bin ich der meinung niemand muss sich um meine texte kümmern, das mach ich ganz allein)

  19. #19
    OK, also doch wieder eine Diskussion. ._.

    Zitat Zitat
    (das geht auch an la cipolla. mensch, lass es den leuten immer den leuten sagen zu wollen, was sie wo weglassen sollen, das nervt.)
    Du solltest mal mit differenzieren anfangen. Ich habe eher ein Problem damit, dass ich zu oft sage, dass es meine Mienung ist. Das dürfte allen klar sein, und ich will ja nicht erreichen, dass sies ändern, sondern, dass sie darüber nachdenken, warum ich es weggelassen hätte, bzw. eher noch, warum sie selbst es hingesetzt haben.

    Und Menschen können nunmal nur altes kombinieren, ob man nun das von anderen unter- oder überbewusst übernimmt ist dabei völlig egal. Kunst ist doch nur, es so neu wie möglich aussehen zu lassen.
    Wenn man keine Kritik annimmt, dann muss man etwas machen, das nicht auf gewöhnlichem Wege konstruktiv kritisiert werden kann, siehe Picasso. Man kann sich das natürlich auch einreden... Und man kann Kritik ignorieren. Dann wird man wie Picasso mit moderner Kunst. Schön findet sie eigentlich kaum jemand, nur befremdlich und interessant. Was dann wieder Ansichtssache ist, denn Aufmerksamkeit kriegt man auch so.

    Letztendlich kritisieren wir also mit unterschiedlichen Zielen, du willst eine Extremwelt schaffen, ich nicht. ;P

  20. #20
    du musst nicht hinschreiben, dass es subjektiv ist. hier ist alles subjektiv, objektivität ist nur ein mythos. und sicher willst du erreichen, dass sie's nach deinen vorstellungen verändern. das wollen alle, die von sich behaupten konstruktiv kritisieren zu können. konstruktiv kritisieren bedeutet die mängel herauszunehmen und zu erneuen, daher sind alle konstruktiven kritiker blöde schweine, die keine achtung vor der kunst anderer leute haben.

    und picasso wird sowieso überschätzt. aber anders heißt nicht besser oder irgendwo gut. ich bin der festen überzeugung, dass man etwas vollkommen neues erschaffen kann, ohne sich an alten sachen zu orientieren, ich hab da die sicht eines kleinen jungen, meinetwegen, aber ohne diese sicht wird man spießig, uneinsichtig und letzten endes langweilig. daher denke ich, dass du nicht das zeug zum kritisieren hast. du hast einfach keine fantasievollen ideen und bist gefangen in kafkas bösem märchenschloss.

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