Zitat Zitat von Cyberwoolf
@ Erell: Denk doch mal nach: Leute, die Suizidgedanken hegen und andauernd depressive, suizidverherrlichende Gedichte lesen halten Selbstmord für normal. N3cks Gedicht jedoch zeigt uns, dass Selbstmord eigentlich lächerlich und irrational ist, er veralbert jene, die Selbstmord als Großtat propagieren. Ich finde die momentane deprissive Welle nicht nur nervig, sondern auch pervers. Vielen wird dadurch ein falsches, viel zu negatives Weltbild eingetrichtert, was sie letztendlich in den Selbstmord treibt. Gerade durch die Popularität des Massenmediums Internet lesen viele täglich derartige Gedichte.
Mal allgemein eine kleine Annekdote aus meinem Deutschunterricht:

Wir haben damals von Eichendorff "Aus dem Leben eines Taugenichts" gelesen. Ein Buch aus der Romantik - ganz amüsant, nicht ganz mein Fall, whatever - spielt auch keine Rolle. Mein Interesse stieg nämlich erst bei der Sekundärliteratur.
Wir bekamen einen Text aus der Zeit des Dritten Reiches - wie toll doch genau jene Geschichte für die arische Jugend sei und blah, schon detailliert natürlich an Interpretationen und Argumenten usw. Dann bekamen wir Sekundärliteratur aus dem Kommunismus - man sollte ja annehmen, dass der Erzfeind des Faschismus dieses Buch also verachten müsste.
Falsch gedacht!
Die fanden auch ihre Argumente und Interpretationen um zu erklären, wie toll kommunistisch dieses Buch doch sei!

(An dieser Stelle möchte ich Frau Burda danken, als einzig wirklich kompetenteste Deutschlehrerin, die ich im Unterricht je hatte - und die uns gezeigt hat, dass Sekundärliteratur auch nur subjektiver Mist ist und an sich alles richtig ist, solange man entsprechende Argumente findet!)

Worauf ich eigentlich hinaus will?

An DJN3cks Stelle würde ich mir am ehesten ins Fäustchen lachen, wenn ich lese, was einige in dieses Kurzgedicht hineininterpretieren. Da kommen Huldigungen, die gleichen dem, was Hape Kerkeling damals mit "Hurz" geschafft hat (und worin er wesentlich besser war).
Aber bitte - man kann ja alles als Kunst bezeichnen, indem man sich selbst zum Kritiker kürt, nicht wahr?

Im Übrigen ist diese Art der Parodie dermaßen abgegriffen - ernsthaft, ich kenne diese Art von Geschichten/Gedichte schon seit Jahren - also nichts was mich inhaltlich vom Hocker haut