Ich finde das Thema ganz und gar nicht langweilig, sondern ziemlich wichtig! Außerdem setzt sich N3cks Gedicht durch die lockere Schreibweise deutlich von anderen Gedichten dieser Art ab. Durch die einfache Schreibweise wirkt das Gedicht alltagsnäher, komplizierte und lange Texte verwirren nur und erschweren die Empathie. N3cks Gedicht verkündet die Moral einer lockeren Lebensweise, in der man das Leben und dessen Probleme nicht allzu Ernst nehmen sollte am Beispiel einer unglücklichen Liebe. Meiner Meinung nach gibt es viel zu wenige Gedichte, die eine lebensbejahende Einstellung haben, mag vielleicht daran liegen, dass momentan Depressivität "in" ist. (Ein schöner Punkt um meine Aussage etwas über diesem Post zu widerrufen: Der Threadtitel ist nicht unwichtig! Ich fürchte nur mir ist der Witz entgangen gewesen...)

Merkwürdig, je öfter ich das Gedicht lese, desto besser gefällt es mir und desto mehr wird mir die Lächerlichkeit des übertriebenen Pessimismus bewusst. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein absoluter Optimist, ich bin beides. Gerade dadurch werde ich aber zum Realisten, schließlich ist das Leben nicht nur schwarz oder weiß, was mir einen ganz anderen Blickwinkel eröffnet. Es mag Gedichte geben, bei denen Pessimismus angebracht ist, doch ich denke gerade beim Thema Liebeskummer kann der ein oder andere eine optimistische Aufmunterung gebrauchen. Das lyrische Ich in N3cks Gedicht erörtert gar nicht erst, warum es "das Leben gechoosed" hat, es fährt mit einer ganz alltäglichen Tätigkeit fort, was diese Entscheidung als die normalere, die alltäglichere hinstellt. Das lyrische Ich kann trotz seiner Probleme ganz normal weiterleben, eigentlich absolut logisch, doch wird das in vielen Gedichten gar nicht berücksichtigt, was das Gedicht viel glaubwürdiger erscheinen lässt als seine Gegenstücke.