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Thema: Ein depressive Gedicht

  1. #41
    Ohne auf die Diskussion einzugehen, ob es denn in Ordnung sei über Suizid Gedichte zu schreiben, und ob das gerade in Mode sei und so weiter, mal meine Kritik zu diesem Gedicht.

    Meiner Meinung nach ist dieses Gedicht, schlecht.
    Warum?

    Jeder mag eine andere Bedeutung dessen haben, was ein Gedicht ist, aber für mich ist das wichtigste Kriterium, daß ein Gedicht Emotionen erzeugt bzw. die des Autors auf den Leser überträgt, ähnlich wie Musik dieses tut.
    Dieses Gedicht erzeugt allenfalls ein müdes Lächeln, ob des seltsamen Schreibstiles. Wenn das Gedicht nur das erreichen wollte, dann hat es seinen Zweck erfüllt und man kann es ruhig als gut und gelungen ansehen, aber ich glaube nicht, daß dieses Gedicht als purer Witz gedacht war.

    Das Gedicht soll eine Parodie auf die vielen Suizid-Gedichte sein, die es so gibt. Das wichtigste bei einer guten Parodie ist die Pointe, und zwar das selbige WIRKT. Das erreicht man normalerweise indem man, wie das zu parodierende Werk anfängt, dann aber in die Übertreibung geht und das parodierte somit in die Lächerlichkeit zieht.
    Wenn N3ck also eine Parodie auf Suizidgedichte schreiben will, muss er zuerst eine Stimmung erzeugen, ähnlich eines normalen Suizidgedichtes, und dann erst eine überraschende Wendung einbaueen, die den Typus Suizidgedicht ins lächerliche zieht. Das ist hier aber nicht der Fall. Es kommt keinerlei depressive Stimmung auf und die Wendung verliert dadurch auch massiv an Wirkungskraft. Insofern sehe ich das Gedicht als misslungen an.

    Der Ansatz ist inhaltlich aber dennoch zu erkennen. Es wäre mMn aber erforderlich gewesen, die einzelnen Teile (Liebe, Trennung, Suizid?) mehr auszuarbeiten, zumindest eine Strophe (4-Verser) pro Teil. Dann hätte man weit mehr Spielraum und Möglichkeiten die passenden Emotionen aufzubauen.

    Zum Sprachstil:
    Ich halte diesen Stil für unpassend für eine solche Art Gedicht. Bei einer Parodie eines Gedichttypus wäre es eigentlich angebracht denselben Sprachstil wie der zu parodierende Typus zu verwenden und erst im Teil der Übertreibung über den Sprachstil den Gedichttypus ins Lächerliche zu ziehen (sofern man denn den Sprachstil parodieren will und nicht den Inhalt).
    Diese Vermischung von Englisch und Deutsch weckt im Leser Assoziationen, die mit der eigentlichen Thematik des Gedichtes nichts zu tun haben, sich aber aufdrängen. Ich muss bei sowas unweigerlich an die HipHop- und "Gangster"-Subkultur denken, die für micht absolut nichts mit starker emotionaler Lyrik zu tun hat. Das ist ein weiterer Faktor, der die gewünschte Wirkung des Gedichtes zunichte macht.
    Gerade der Autor (Prosa und Lyrik), muss die Sprache beherrschen, er muss mit ihr spielen können und bewußt verschiedene Stile nutzen können. Die Sprache ist das einzige Werkzeug, daß der Autor zur Hand hat und am Grade dessen, wie gut er dieses Instrument beherrscht hängt auch oft die Qualität seiner Werke ab.

    Die Beherrschung einer Sprache in einem solchen Maße ist schon schwierig genug, um anspruchsvolle Lyrik in einer Vermischung von zwei Sprachen zu schreiben, ist die Beherrschung beider Sprachen notwendig. Ich empfehle dir daher wirklich erstmal bei lyrischen Werken, konsequent nur eine Sprache zu benutzen. Das mag deinem "normalem" Gebrauch der Sprache(n) widersprechen, aber wie gesagt hängt an solchen Fähigkeiten ob man ein guter Autor, ein schlechter Autor oder jemand der nur Wörter zusammenwirft, ist.
    Eine gute Intention, reicht alleine NIEMALS für ein gutes Werk aus.

  2. #42
    Ich versuch ja immer ganz sachlich zu bleiben. Lieb und nett und stuff. Aber dieser Satz, für den würde ich dir gerne mal ins Gesicht schreien. Werde mal verlassen, aus heiterem Himmel, für eine andere Person, nach 3 1/2 Jahren Beziehung. Sieh dabei deinen Freundeskreis zerbrechen, aus einer Familie rausgeworfen werden und behaupte noch einmal, es ist schwachsinnig sein Leben wegzuschmeißen, nur weil man verlassen worden ist.
    Es sind Dimensionen, die du, die Cyberwoolf (ja, man kann auch Scheiße schön reden) und mein ganz spezieller Freund DJWh4t3v3r scheinbar nicht verstehen. Es sind Dimensionen, die man im Moment, wo man davor ist, es zu tun, selbst nicht versteht. Selbst wenn du wolltest, du kannst in diesem einen Moment nicht rational denken und sagen "Hey, vielleicht sieht die Welt in ein bis zwei Monaten anders aus?!", wenn dir just in diesem Moment alles, was mal dein Boden war, unter den Füßen wegbricht.

    Mir kommt immer wieder das kotzen hoch, wenn ich Leute von diesem Thema reden höre, die meinen, davon Ahnung zu haben. Ich habe fast eine Freundin dadurch verloren, ich hätte in diesem einen Moment auch mich verlieren können und ich nehme das sicher nicht auf die leichte Schulter. Verdammt, es macht mich unglaublich wütend, wenn nicht einmal bei solch einem Thema die Leute sind, nachzudenken.

    @Cyberwoolf

    Du verurteilst Menschen, die ihre persönlichen Probleme über die Probleme der Welt legen?


    Alles hat 2 Seiten. Fühle dich verurteilt, sobald du deine persönliche Freude, deine persönliche Unterhaltung, dein persönliches Amusement in welcher Form auch immer über das Leid der Welt hebst.

  3. #43
    Junge, Du machst es Dir aber auch verdammt einfach, kann das sein? Du hast Probleme, ja. Haben wir alle. Deine sind vielleicht etwas schlimmer als die vom Rest der Welt, meinetwegen. Aber Selbstmord ist immer der einfachste Weg und niemals (und ich betone das jetzt nochmal: niemals) der richtige, sinnvolle, reflektierte oder durchdachte Weg. Es gibt nichts, wofür es sich lohnt, sein Leben wegzuwerfen, da kann einem noch so etwas schlimmes passieren. Es gibt nur ein Leben, danach ist Schicht im Schacht, Ende, Nihil, und die ganzen Philosophien von wegen "danach wird's uns allen besser gehen" sind dahergeschwafelter Bullshit; so sieht's aus.

    Mir kommt nämlich das Kotzen, wenn ich Leute höre, die Selbstmord anpreisen und vor allem welche, die ihn verteidigen. Was für eine pervers verquere Weltanschauungsvergewaltigung soll das eigentlich sein, wenn man diese hirnlose Modeerscheinung auch noch unterstützt? Nein, das ist nicht richtig, nicht gut und nicht sinnvoll. Suizidgefährdete haben ein Problem, welcher Natur auch immer, aber sich umzubringen löst es sicher nicht und das sollten einige Leute mal in ihren Kopf reinkriegen.

  4. #44
    Ich verteidige Selbstmord nicht, sondern ich sage ganz deutlich aus, dass den Leuten, die ihn wählen, nichts anderes in diesem Moment blieb. Ich will mal sehen, wie du an ölverseuchte Seevögel, Mülltrennung oder das Ozonloch denkst, wenn es dir scheiße geht.

    Natürlich stimmt deine Meinung, dass Selbstmord keine "Probleme" an sich löst, aber was, wenn man keine "Lösung" mehr kennt? Welchen Ausweg soll man dann nehmen? Ich bezweifle, dass Selbstmorde mehrfach Kurzschlussreaktionen sind, sondern Reaktionen, die sich lange aufbauen und wenn das Fass am Überlaufen ist, dann vollzogen werden. Ob das dann nun richtig oder falsch für die betreffende Person ist, hast weder du, noch ich, noch sonst einer zu beurteilen, sondern nur die Person selbst.

  5. #45
    Und eben deshalb müssen die Menschen rechtzeitig lernen, dass Selbstmord niemals eine Lösung ist. Vielleicht weiß ich nicht, wie die Menschen sich fühlen, doch ich weiß, dass man überhaupt nicht erst an Selbstmord denken sollte. Nur dadurch, dass man Suizid als das Unnatürliche, was es ist, hinstellt, kann man zeigen, dass Selbstmord eine Entscheidung ist, für die es niemals einen Grund geben kann.

    Übrigens, würde ich rein logisch argumentieren, so sehe es so aus: Der Mensch wird nur mit seinem Leben geboren, deshalb ist das einzige, was er verlieren kann, auch sein Leben. Wenn man Selbstmord begeht, weil einen die Freundin/der Freund verlassen hat, so müsste jedes Neugeborene sich umbringen.

    @ Virginie: Bei dieser Diskussion geht es schon lange nicht mehr darum, was der Autor mit seinem Gedicht gemeint hat, das ist doch vollkommen unwichtig, schließlich ist es nur die Meinung eines Einzelnen. Die daraus entstandene Diskussion jedoch finde ich um einiges wichtiger.

    Zitat Zitat
    Alles hat 2 Seiten. Fühle dich verurteilt, sobald du deine persönliche Freude, deine persönliche Unterhaltung, dein persönliches Amusement in welcher Form auch immer über das Leid der Welt hebst.
    @ Virgile: Stimmt genau. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass manche Menschen ihre eigenen Probleme und Interessen wichtiger nehmen als sie sind. Z.B. ist ein Hauptpunkt in der Politik der Rechten, dass die Ausländer den Deutschen Arbeitsplätze wegnähmen, das eunser Lebensstand im Vergleich zu dem derer Heimat um einiges größer ist, daran verschwenden sie keinen Gedanken. Überhaupt ist jedes Problem, dass du zu haben glaubst im Vergleich völlig nichtig. Was würde ein hungerndes Kind aus einem Entwicklunsland denken, wenn es sehen würde, wie du nach einem jahrelangen Leben als König/Königin Selbstmord begehen würdest, weil dein Freund/deine Freundin dich verlassen hat? Dies war schon eine große Extreme, aber es verdeutlicht das Verhältnis von Suizidgefährdeten und Scheindepressiven und bringt gleichzeitig einen weiteren Beweis für die Schlechtheit von Selbstmord, denn Selbstmord ist Egoismus!

    Geändert von Cyberwoolf (07.11.2005 um 14:05 Uhr)

  6. #46
    Zitat Zitat von Cyberwoolf
    @ Virginie: Bei dieser Diskussion geht es schon lange nicht mehr darum, was der Autor mit seinem Gedicht gemeint hat, das ist doch vollkommen unwichtig, schließlich ist es nur die Meinung eines Einzelnen. Die daraus entstandene Diskussion jedoch finde ich um einiges wichtiger.
    Warum geht ihr dann nicht in diesem Thread weiter diskutieren? Dafür ist er immerhin da

  7. #47
    Zitat Zitat von Virginie
    Warum geht ihr dann nicht in diesem Thread weiter diskutieren? Dafür ist er immerhin da
    Na ja ... einerseits hat das Gedicht diese Diskussion ausgelöst also ist es nur logisch, auch hier weiterzudiskutieren denn ansonsten würde man den Diskurs ja irgendwohin verlegen, wo die Basis fehlt und man kann gar nicht mehr die Gründe nachlesen, die überhaupt dazu geführt haben.
    Und außerdem ist der von Dir verlinkte Thread im Sumpf. ô_O

    Ach, und nebenbei gesagt gebe ich Cyberwoolf in allen Punkten Recht.

  8. #48
    Was ist los? Leben wegschmeissen weil man verlassen wurde? Ich wurde noch gar nie beglückt. Was soll denn ich sagen? Schwer zu sagen. Ich werf es weg weil ich noch nie verlassen werden konnte? §signeek

  9. #49
    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Na ja ... einerseits hat das Gedicht diese Diskussion ausgelöst also ist es nur logisch, auch hier weiterzudiskutieren denn ansonsten würde man den Diskurs ja irgendwohin verlegen, wo die Basis fehlt und man kann gar nicht mehr die Gründe nachlesen, die überhaupt dazu geführt haben.
    Deswegen wäre ich auch dafür gewesen, diesen Thread abzusägen und als eigenen Thread irgendwo hinzustecken!

    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Und außerdem ist der von Dir verlinkte Thread im Sumpf. ô_O
    HAST DU ETWAS GEGEN DEN SUPF????? }

    Zitat Zitat von Justy
    Was ist los? Leben wegschmeissen weil man verlassen wurde? Ich wurde noch gar nie beglückt. Was soll denn ich sagen? Schwer zu sagen. Ich werf es weg weil ich noch nie verlassen werden konnte?
    Entschuldige, aber den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht! Nur weil du nicht verlassen wurdest soll es ein Grund sein, dass du dich nicht schlecht fühlen kannst oder wie jetzt? Ich hab jetzt echt irgenwie ein Brett vorm Kopf!

  10. #50
    Das Gedicht erreicht beim ersten lesen nicht wirklich, bei mir einen Denkanstoß zu schaffen. Ausser vielleicht den üblichen "brrr, er könnte es in reinem Deutsch schreiben". Schade, verpasste Gelegenheit, vielleicht hat es wirklich potential.

    Dennoch: Es ist einfach etwas merkwürdig, und mir persönlich geht der Wechsel der Sprachen auf den Zeiger. Ich werd es kein zweites mal lesen.



    Zitat Zitat von Cyberwoolf
    Und eben deshalb müssen die Menschen rechtzeitig lernen, dass Selbstmord niemals eine Lösung ist. Vielleicht weiß ich nicht, wie die Menschen sich fühlen, doch ich weiß, dass man überhaupt nicht erst an Selbstmord denken sollte. Nur dadurch, dass man Suizid als das Unnatürliche, was es ist, hinstellt, kann man zeigen, dass Selbstmord eine Entscheidung ist, für die es niemals einen Grund geben kann.
    !
    Absolut richtig. Nur bedarf es einer gewissen Reife, um das auch zu verinnerlichen beziehungsweise zu erkennen. Ganz ehrlich: Als junger Mensch sieht man nicht immer die Bedeutung des Lebens. Ging mir jedenfalls damals so. Und ich kannte auch viele, die so gedacht haben. Es fehlte wohl das Ziel und die Richtung im Leben.

    Ich kannte auch Menschen, die sich selbst schmerzhaft verletzt haben, damit sie spüren, sie leben noch (DAS allerdings konnte ich nie nachvollziehen).

    Selbstmord? Nein, aber das Leben verlor an Wert, als ich meine wirkliche große Liebe an meinen damals besten Freund verloren hatte. Alles ging heimlich, irgendwann fand ichs raus, dass die was miteinander haben. Da "verlor" ich beide. Und ich hatte keine Angst mehr vor dem Tod. Mit 190 über die Autobahn als Führerscheinneuling.............. vollkommen unnötige Risiken! Ich fühlte mich eben alleine - alles aus und vorbei. Jetzt, ein paar Jahre später, kann ich nur den Kopf darüber schütteln und mich freuen, dass alles gut gegangen ist.

    Ergo? Denkanstoss: Es hängst auch von der gefühlten Lebensqualität ab. Und die ist äußerst Subjektiv. In Afrika sind viele Menschen unterversorgt, und trotzdem baut Mann eine Holzhütte, liebt seine Frau und die Kinder sind glücklich (wenn auch nicht wirklich satt).

    In Deutschland? Grundversorgung ist manchen eben nicht genug. Wenn die Basisziele erreicht sind (man möge hier die Bedürfnispyramide zitieren oder was man auch immer will), kommt die Selbstverwirklichung. Wer sich da wertlos und unbedeutend fühlt, kann auf dumme Gedanken kommen.

    Geändert von One winged Angel (07.11.2005 um 16:32 Uhr)

  11. #51
    Ich weiß, ich hab ziemlich übertrieben mit meinem Beispiel, aber ich wollte meinen Standpunkt nochmal besonders drastisch unterstreichen. Allerdings muss ich sagen, dass die Kinder in den Entwicklungsländern sicher nicht alle glücklich sind, besonders nicht diejenigen, die verhungern oder von ihren Eltern als billige Arbeitskräfte verkauft werden.

    Deinen Punkt diese ominöse Bedürfnispyramide betreffend muss ich kritisieren, mir ging es nicht darum, dass man in Deutschland so leben sollte, wie in den Entwicklunsländern, sondern das viele Deutsche ihre Bedürfnisse überschätzen. Man sollte sich lieber in Bescheidenheit üben und sich selbst daran erinnern, in welchem Luxus man doch lebt. Alle sind unzufrieden und jammern immer rum (Zumindest wirkt es so auf mich), weil ihnen irgendetwas fehlt und leben dabei doch dekadent und verschwenderisch.

    Aber ich schweife ab, back to Topic:
    Ich glaube nicht, dass Menschen älter sein müssen um den Wert des Lebens zu verstehen. Ich denke, es gibt lediglich zu wenige Beispiele um es ihnen beizubringen. Gerade die Erfahrungen, die du beschrieben hast, von jemandem, der das ganze selbst durchgemacht hat, sollten Jugendliche wachrütteln. Sie brauchen bloß jemanden, mit dem sie sich identifizieren können, jemand der das Gleiche gefühlt hat. Ich denke besser als jedes Gedicht und jede meiner Erörterungen hilft dieser kurze Text von dir einem Verzweifelten.

  12. #52
    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Mir kommt nämlich das Kotzen, wenn ich Leute höre, die Selbstmord anpreisen und vor allem welche, die ihn verteidigen. Was für eine pervers verquere Weltanschauungsvergewaltigung soll das eigentlich sein, wenn man diese hirnlose Modeerscheinung auch noch unterstützt? Nein, das ist nicht richtig, nicht gut und nicht sinnvoll. Suizidgefährdete haben ein Problem, welcher Natur auch immer, aber sich umzubringen löst es sicher nicht und das sollten einige Leute mal in ihren Kopf reinkriegen.
    Ich verteidige Selbstmord als einen Weg, starken, unheilbaren, koerperlichen schmerzen zu entkommen. Ich kann nicht verstehen, wieso manche Leute meinen schwerst kranke, die keine aussicht auf heilung haben, muessen trotzdem am leben erhalten werden.

  13. #53
    Mal abgesehen davon, dass das vollkommen Off Topic ist muss ich dir widersprechen. Selbst, wenn man keine Hoffnung auf die Heilung der Krankheit hat, so heißt das noch lange nicht, dass das Leben dadurch wertlos wird. Es ist eigentlich das gleiche wie bei den Depressiven, denn auch sie sind davon überzeugt, dass ihre Schmerzen niemals enden werden. Zwar ist das bei physisch Kranken auch für den Aussenstehenden klar, doch bei Beiden besteht Hoffnung. Nicht das die Schmerzen aufeinmal aufhören, das wäre in beiden Fällen unlogisch, nein, es geht darum, dass sie mit ihren Schmerzen klarkommen und lernen, dass diese nur ein kleiner Teil des Lebens sind.

  14. #54
    Zitat Zitat von nudelsalat
    Ich verteidige Selbstmord als einen Weg, starken, unheilbaren, koerperlichen schmerzen zu entkommen. Ich kann nicht verstehen, wieso manche Leute meinen schwerst kranke, die keine aussicht auf heilung haben, muessen trotzdem am leben erhalten werden.
    In diesem Fall, und nur in diesem, akzeptiere ich es, wenn der Betroffene sich entscheidet, sein Leben beenden zu wollen. Ich weiß nicht, wie es ist, dauerhafte körperliche Schmerzen erleiden zu müssen, die mich an die Grenzen treiben, aber ich würde einen Menschen, der in dieser Situation ist, niemals verurteilen, wenn er den Freitod wählt. Dennoch bin ich als überzeugter Atheist eben auf dem Standpunkt, daß jedes Leben, egal wie beschissen es ist, besser ist als kein Leben mehr, weil ich an so einen Unsinn wie Paradies nach dem Tod oder was auch immer, einfach nicht glauben kann. Ob ich in einer derartigen Extremsituation immer noch so denken würde, kann ich nicht sagen, zugegeben.
    Aber um einen Menschen in einer solchen Situation ging es hier eh nicht.

  15. #55
    Es bietet aber guten Diskussionsstoff, denn ich muss dir leider widersprechen: Du gehst davon aus, das die physischen Schmerzen schlimmer sind als die seelischen. Ich denke oft ist die psychische Pein die größere, doch in keinem Fall sollte ein Freitod zugelassen werden. Der Betroffene ist durch den plötzlichen Schmerz sicher verwirrt und verzweifelt, gerade deswegen sollte er nicht die volle Entscheidungsgewalt haben. Selbst wenn man die Schmerzen nicht heilen kann, so kann man lernen mit ihnen zu leben.

    Nebenbei gesagt bin ich zwar religiös veranlagt, trotzdem ist das Denken für mich bloß ein Ablauf chemischer Prozesse. An eine Seele im religiösen Sinne glaube ich nicht. Für mich ist der Tod etwas endgültiges. Gerade deshalb sollte man die einem gegebene Zeit nutzen.

  16. #56
    Zitat Zitat von Cyberwoolf
    Es bietet aber guten Diskussionsstoff, denn ich muss dir leider widersprechen: Du gehst davon aus, das die physischen Schmerzen schlimmer sind als die seelischen. Ich denke oft ist die psychische Pein die größere, doch in keinem Fall sollte ein Freitod zugelassen werden. Der Betroffene ist durch den plötzlichen Schmerz sicher verwirrt und verzweifelt, gerade deswegen sollte er nicht die volle Entscheidungsgewalt haben. Selbst wenn man die Schmerzen nicht heilen kann, so kann man lernen mit ihnen zu leben.

    Nebenbei gesagt bin ich zwar religiös veranlagt, trotzdem ist das Denken für mich bloß ein Ablauf chemischer Prozesse. An eine Seele im religiösen Sinne glaube ich nicht. Für mich ist der Tod etwas endgültiges. Gerade deshalb sollte man die einem gegebene Zeit nutzen.
    gings dir eigentlich schonmal so richtig schlecht? und damit mein ich keine erkaeltung, auch keine kleine beule nein so schlecht das dus kaum ausgehalten hast? mir ging es fuer einen sehr kurzen zeitraum so und wenn ich daran denke das es leute geben soll, die sowas ihr leben lang aushalten muessen, dann sind in meinen augen alle, die dieser person das sterben verwehren, ahnungslose idioten die aber dann wenn es ihnen genausogeht vermutlich auch um den tod betteln.

    du bist doch sicher auch der meinung, dass man das leben geniessen soll. denk mal dran was fuer einen genuss solche menschen am leben haben.

    Geändert von nudelsalat (07.11.2005 um 22:50 Uhr)

  17. #57
    Zitat Zitat von Cyberwoolf
    Es bietet aber guten Diskussionsstoff, denn ich muss dir leider widersprechen: Du gehst davon aus, das die physischen Schmerzen schlimmer sind als die seelischen. Ich denke oft ist die psychische Pein die größere, doch in keinem Fall sollte ein Freitod zugelassen werden. Der Betroffene ist durch den plötzlichen Schmerz sicher verwirrt und verzweifelt, gerade deswegen sollte er nicht die volle Entscheidungsgewalt haben. Selbst wenn man die Schmerzen nicht heilen kann, so kann man lernen mit ihnen zu leben.
    Und was soll das bringen? Künstliches Am-Leben-Gehalten-Werden nur um des Lebens willen, obwohl es für den Patienten doch viel angenehmer wäre, zu sterben? Versteh mich nicht falsch, ich stimme dir zu, dass man nicht allzu leichtsinnig mit dem Leben umgehen soll, aber wenn jemand bis an sein Lebensende an's Krankenbett gefesselt ist und jeden Tag schreckliche (physische) Qualen leidet - was hat das Leben dann noch für einen Sinn? Eigentlich nur noch den, möglichst schnell den Schmerzen ein Ende zu bereiten, und das geht nunmal am besten mit Euthanasie. Und ich denke dass es durchaus genug Menschen gibt, die sich dessen, was sie damit vorhaben, bewusst sind und einsehen dass es das Beste für sie ist.

  18. #58
    Zitat Zitat von Pursy
    Deswegen wäre ich auch dafür gewesen, diesen Thread abzusägen und als eigenen Thread irgendwo hinzustecken!


    HAST DU ETWAS GEGEN DEN SUPF????? }


    Entschuldige, aber den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht! Nur weil du nicht verlassen wurdest soll es ein Grund sein, dass du dich nicht schlecht fühlen kannst oder wie jetzt? Ich hab jetzt echt irgenwie ein Brett vorm Kopf!
    Nicht schlecht fühle ich mich doch gar nicht. Aber auch nicht gut.
    Aber wie du schon sagtest: Von Nichts kommt Nichts. Und dadurch kann nicht einmal das Negative kommen, aber auch nicht etwas positives. In meiner Situation musst du zwar nie heulen, kannst dich aber auch nie freuen. Und das ist der Grund wieso ein "verlassener" sich nicht schlechter fühlen muss als ich. Trotzdem machen sie immer so ein Theater.
    Und wegen sowas suizid... das ist IMHO der einzige unverständliche Grund denn ich je haben werde. Liebe ist vergänglich und es ist nur dann wirklich vorhanden wenn es reflektiert wird. Und irgendwo kannst du das nicht mehr reflektieren wenn ein Reflektor ausgefallen ist. Aber damit muss man halt leben. Andere habens viel bodenständiger und das ist für die reiner Hohn. Grundsätzlich bei den ganzen Storys gilt: Man hat sich etwas angeeignet was nicht selbstverständlich (wie selbstverständlich es ist weiss ich sehr gut) ist und muss lernen loszulassen. So geht es nicht wenn man seine Flossen nicht vom Gut was keines ist wegkriegt da es vergänglich ist.

    Geändert von Justy (08.11.2005 um 04:10 Uhr)

  19. #59
    Zitat Zitat von Cyberwoolf
    Du gehst davon aus, das die physischen Schmerzen schlimmer sind als die seelischen. Ich denke oft ist die psychische Pein die größere, doch in keinem Fall sollte ein Freitod zugelassen werden.
    Sag das mal, wenn Du ein Krebsgeschwür im Körper hast, was Dir Jahre lang dermaßen Schmerzen bereitet, daß Du ohne Morphium nicht mehr in der Lage bist zu schlafen. Du kannst nicht mehr aus dem Krankenhausbett aufstehen, weil Laufen viel zu schwierig geworden ist und selbst um auf die Toilette zu gehen mußt Du jedes Mal eine Schwester rufen. Ja, ich hab so einen Fall aus nächster Nähe miterlebt und seither halte ich Euthanasie zwar immer noch für falsch, aber nicht mehr für verwerflich, wenn es um so eine Situation geht und kann Menschen, die derart leiden und dem ein Ende setzen wollen, vollends verstehen.

    Der Unterschied zwischen psychischen Schmerzen und physischen Schmerzen ist nämlich immer noch, daß psychische Schmerzen in erster Linie im Kopf stattfinden (ich könnte auch "in der Einbildung" sagen, aber das klingt so abwertend) und geheilt werden können, wenn man es selber nur will. Im Klartext: man kommt über alles hinweg mit der Zeit. Physische Schmerzen, die aber wissenschaftlich gesehen niemals mehr aufhören werden, sind folglich das entschieden größere Leid.

  20. #60
    Zitat Zitat von Justy
    Nicht schlecht fühle ich mich doch gar nicht. Aber auch nicht gut.
    Aber wie du schon sagtest: Von Nichts kommt Nichts. Und dadurch kann nicht einmal das Negative kommen, aber auch nicht etwas positives. In meiner Situation musst du zwar nie heulen, kannst dich aber auch nie freuen. Und das ist der Grund wieso ein "verlassener" sich nicht schlechter fühlen muss als ich. Trotzdem machen sie immer so ein Theater.
    Und wegen sowas suizid... das ist IMHO der einzige unverständliche Grund denn ich je haben werde. Liebe ist vergänglich und es ist nur dann wirklich vorhanden wenn es reflektiert wird. Und irgendwo kannst du das nicht mehr reflektieren wenn ein Reflektor ausgefallen ist. Aber damit muss man halt leben. Andere habens viel bodenständiger und das ist für die reiner Hohn. Grundsätzlich bei den ganzen Storys gilt: Man hat sich etwas angeeignet was nicht selbstverständlich (wie selbstverständlich es ist weiss ich sehr gut) ist und muss lernen loszulassen. So geht es nicht wenn man seine Flossen nicht vom Gut was keines ist wegkriegt da es vergänglich ist.
    So einfach kann man das aber nicht sagen... es ist etwas anderes, wenn man jemanden hat, den man sehr liebt und diese Person dann verliert. Deswegen sagt man ja auch, dass man den wahren Wert von etwas erst schätzen kann, wenn es weg ist.
    Deswegen fühlen sich Personen, die zwar jemanden anderen haben, besser, deswegen kannst du aber nicht sagen, dass es dann nicht so schlimm sein kann, wenn man verlassen wird, ja sogar verletzt.
    Das wäre genauso als würdest du sagen, dass es jemand ertragen können muss, wenn sein bester Freund/beste Freundin ihn hinter seinem Rücken über ihn lästert und ihn einfach hintergeht, obwohl man ihm doch so sehr vertraut hat. Dann müsstest du so tun, als wäre dir weder Freundschaft noch Liebe von bedeutung.
    Jemand, der wie du niemanden hat fühlt sich so zwar auf Dauer schlecht, aber jemand der verletzt wurde oder einfach verlassen wurde fühlte sich vorher gut und hat nun einen riesen Abgrund vor sich... Und der scheint manchmal tiefer, als er wirklich ist!
    BTW: Du wirst schon noch den richtigen finden!

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