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Thema: Mein Gedicht "Licht & Schatten"

  1. #1

    Mein Gedicht "Licht & Schatten"

    Guten Abend!
    Ich würde euch gerne ein Gedicht von mir vorstellen, dass ich vor sehr langer Zeit geschrieben habe. Es war afair mein erstes Gedicht überhaupt und dementsprechend nicht so besonders anspruchsvoll, wie ich es damals gerne gehabt hätte. Aber ich möchte dieses Gedicht musikalisch vertonen. Ähnlich wie die Doors Jim Morrison´s Gedichte vertont haben. Eine Art Musikvideo ist auch geplant. Das werde ich eventuell mit einem Kunst-Dozenten machen. Wenn alles fertig ist, kann ich das fertige Werk auch online stellen, wenn ihr wollt. Ich habe das Gedicht einem befreundenten Deutsch-Professor, meiner Familie und Freunden gezeigt, die alle positiv überrascht waren, aber mich würde viel mehr interessieren, wie Leute darüber denken, die mich nicht kennen. Eltern, Bekannte und Freunde neigen ja gerne dazu, alles was man macht zu loben. Aber da wir einander nicht persönlich kennen, würde ich gerne eure Reaktionen sehen/lesen, weil ich denke, dass ich von eurem Feedback mehr lernen kann. Das wäre mir eine sehr große Hilfe.

    Gut und Böse in ihm vereint,

    er Liebe und Hass verteilt.



    In der Vergangenheit er trauert,

    in der Zukunft er denkt,

    es ihm in der Gegenwart schauert,

    was ihm das Schicksal wohl schenkt.



    Hass ist ihm wohl vertraut,

    denn Freunde hat er viel zu oft vergrault.



    Oft fühlt er sich alleine,

    obwohl Freunde er hat,

    kennt er Zuversicht keine,

    denn zu oft sie schon schwant.



    Warum es immer ihn erwischt hat,

    viel zu oft hat er sich gefragt.



    Eine Antwort selten er fand,

    wenn er dachte nach während der Nacht,

    denn seine Seele allmählich verschwand,

    ersetzt durch eine dunkle bedrohliche Macht.


    Die Sehnsucht nach dem Tode,

    ihm zu vernichten sie drohte.


    Unheilbar krank er war,

    die Lebenslust er hat längst verloren,

    etwas Dunkles das wahrlich ist da,

    hat seine Seele schon völlig verdorben.



    Vor ihm selbst er erschrickt,

    er in dieser Macht fast erstickt.



    Ein ewiger innerer Kampf,

    den es zu verlieren ihm droht,

    er spürt im Herze einen Krampf,

    der ihm bringt näher dem Tod.


    Er wollte es einfach nicht glauben,

    dass er konnte nicht an seinem Schicksal schrauben.


    Doch plötzlich es an der Türe klopft,

    mit Müh und Qual richtet er sich auf,

    rasend sein Herz vor Schmerzen pocht,

    die Türe zu öffnen nimmt er in Kauf.



    "Mein Sohn, mach kein Theater,

    denn ich bin es, der Gevatter "



    Eine Stimme nahm er wahr,

    nachdenkend er zu Boden fiel,

    ob eine Illusion es wohl war,

    zu verstehen es galt nun so viel.


    Ob das alles überhaupt war real, er sich fragt.

    Die Antwort er kennt, doch daran zu denken er nicht wagt.



    Die Türe sich öffnet von Geisterhand,

    eine dunkle verhüllte Gestalt trat ein.

    Jegliche Hoffnung in ihm verschwand,

    er schreit, dass es nicht wirklich kann sein.



    "Mir zu begegnen du so lange begehrst,

    und nun mir den Eintritt du verwehrst"



    Eine Knochenhand die Gestalt ihm reicht,

    die Kutte des Wesens tat seltsam im Winde wehen,

    dem Knaben es sicher nicht fiel leicht,

    er hat sich entschieden mit dem Gevatter zu gehen.



    Der Gevatter leitet den Jungen hinaus,

    der Junge sah zurück weinend zum Haus.



    Am nächsten Morgen die Mutter versucht,

    ihren jungen Sohn im Bette zu wecken,

    schreiend sie schließlich ihren Gotte verflucht.

    dass er nicht wollte ihren Knaben erretten.



    Verstehen konnte sie nur mit Müh und Not,

    dass ihr über alles geliebter Junge ist tot.



    Sie wusste zwar, dass er war schwer krank,

    doch sie konnte nicht verstehen,

    seine Chance auf Genesung stets schwand,

    dass er wollte für immer gehen.



    Der Tod ist ein enorm gerechter Mann,

    er nimmt nicht einfach jeden an.


    Der Junge, er hatte die Wahl,

    zwischen Erlösung und ewiger Qual.

    Einen Entschluss er hat gefasst,

    zu leiden er hätte nicht länger geschafft.


    Die Moral von der Geschichte,

    die macht des Jungen Schicksal zu Nichte.



    Wir sollten lernen das Leben zu genießen,

    denn eher uns trügt der Schein,

    wir uns innerlich vor anderen verschließen,

    und alles zu Ende kann sein.


    BTW Ähnlichkeiten zum Erlkönig und anderen Werken sind durchaus möglich Der Titel des Gedichtes passt imo nicht ganz zum Text, aber auf dem Zettel, steht der Titel und ich möchte es, weil es mein Erstlingswerk war nicht verändern. Viel mehr möchte ich aus meinen Fehlern und euren Ratschlägen lernen.

  2. #2
    Sorry im Vorraus für meine Kritik, aber ich bin nuneinmal besser im Finden von schlechten Aspekten (Was aber auch viel nützlicher ist!):

    1. Wieso drückst du dich so kompliziert aus? Das macht das Lesen wirklich schwierig! (z. B. "Oft fühlt er sich alleine, obwohl Freunde er hat" so würde doch niemals jemand reden! Wieso sollte man dann so schreiben? )

    2. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass nur in der Hälfte der Strophen Reime sind und die sind meistens noch gerade eben erträglich. Mal ehrlich, du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass "Theater" und "Gevatter" sich reimen sollen?

    3. "Mir schwant nichts Gutes!" heißt, man hat das Gefühl, dass etwas Schlechtes passieren wird. Mein Tipp: Duden in Griffnähe!

    4. And last but not least: Welches Metrum hast du benutzt? Irgendwie wirkt es so, als wäre es von Vers zu Vers unterschiedlich... (Oder irre ich mich da?)

    Ach, wieder war meine Kritik zu harsch (Schreibt man das überhaupt so? Mist, ich sollte mir auch mal nen Duden hinstellen... ) . Nicht persönlich nehmen, ist ja schließlich auch dein Erstlingswerk!

    EDIT: Habe keinerlei Ähnlichkeit zum Erlkönig festgestellt.

  3. #3
    @Cyberwoolf
    Zitat Zitat
    Sorry im Vorraus für meine Kritik, aber ich bin nuneinmal besser im Finden von schlechten Aspekten (Was aber auch viel nützlicher ist!):
    Keine Sorge, ich will ja ein Feedback. Mir ist eine ernst gemeinte Kritik lieber, als ein mir zu liebe gelogenes Lob

    Zitat Zitat
    1. Wieso drückst du dich so kompliziert aus? Das macht das Lesen wirklich schwierig! (z. B. "Oft fühlt er sich alleine, obwohl Freunde er hat" so würde doch niemals jemand reden! Wieso sollte man dann so schreiben? )
    Weil wir damals in der Schule das Niebelungenlied durchgenommen haben und mir diese komplizierte Formulierungen sehr imponiert haben. Ich drücke mich in Gedichten lieber komplizierter aus, als dass ich irgendwelche 08/15-Sätze schreibe. Vielleicht ist das auch nur mein eigener Stil. Das ist in Gedichten sehr oft so, dass Grammatik nicht die wichtigste Rolle spielt. Meine neuen Gedichte und Lyrics sind aber deutlich einfacher.

    Zitat Zitat
    . Irgendwie hab ich das Gefühl, dass nur in der Hälfte der Strophen Reime sind und die sind meistens noch gerade eben erträglich. Mal ehrlich, du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass "Theater" und "Gevatter" sich reimen sollen?
    Das mit dem Theater und Gevatter stammt aus einem Song der Ersten Allgemeinen Verunsicherung und ich habe es deswegen geklaut, weil es in fast dem selben Zusammenhang auch im Song vorkam. Nicht weil mir nichts besseres eingefallen iat, sondern weil diese Phrase relativ ungewöhnlich und fast sarkastisch wirkt. Wer würde kein Theater machen, wenn der Tod vor der Türe steht? Das war damals meine Absicht... Aber wie gesagt. ich schrieb das Gedicht in der Unterstufe im Alter von 12-14. Weiß nicht mehr wann genau, aber ich habe es seitdem nicht mehr verändert. Verstehe wer die Logik eines Teenies

    Zitat Zitat
    . "Mir schwant nichts Gutes!" heißt, man hat das Gefühl, dass etwas Schlechtes passieren wird. Mein Tipp: Duden in Griffnähe!
    Diese Phrase stammt nicht aus meinem Gedicht... KA wie du auf das kommst. Ich brauche keinen Duden, denn ich bin der deutschen Sprache schon mächtig, aber wieso sollte ich mich an Normen halten? Damals wie heute finde ich, dass Kunst durch keine Normen eingegrenzt werden sollte.

    Zitat Zitat
    4. And last but not least: Welches Metrum hast du benutzt? Irgendwie wirkt es so, als wäre es von Vers zu Vers unterschiedlich... (Oder irre ich mich da?)
    Siehe oben. Darauf habe ich außerdem damals nicht gedacht. Da ging es mir nur rein darum, eine düstere und traurige Atmossphäre zu erschaffen.

    Zitat Zitat
    Ach, wieder war meine Kritik zu harsch (Schreibt man das überhaupt so? Mist, ich sollte mir auch mal nen Duden hinstellen... ) . Nicht persönlich nehmen, ist ja schließlich auch dein Erstlingswerk!

    EDIT: Habe keinerlei Ähnlichkeit zum Erlkönig festgestellt.
    Ich finde, dass du ehrlich warst, was mir mehr bedeutet, als falsches Lob. Wie oben erwähnt, habe ich damals nicht auf Verstakt etc geachtet. Ich habe einfach meiner Fantasie freien Lauf gewährt und das Gedicht war das Ergebnis. Was mich interessieren würde, könntest du dir das Gedicht vertont vorstellen? Denkst du, dass es eine interessante Vorstellung sein könnte? Vom musikalischen her würde es in die Richtung Art-Rock gehen. Eventuell mit keltischem Touch (eine Idee meines Kunst-Dozenten...) und als Video eine Art Stumm-Film (nur vom Stil her, daher ohne Texttafeln). Vielleicht ist die von dir erwähnte Verständnisschwierigkeit nicht mal so übel. Soll ja auch nichts mainstreamtaugliches werden wie "Durch den Monsun" usw. Eher ein Experiment von Kunst- und Musikstudenten.

  4. #4
    Zitat Zitat
    Oft fühlt er sich alleine,
    obwohl Freunde er hat,
    kennt er Zuversicht keine,
    denn zu oft sie schon schwant.
    Diese Stelle hatte für mich keinen Sinn gemacht, deshalb habe ich das Wort, wie ich es kenne zu erklären versucht. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass es vielleicht noch andere Verwendungsformen dafür gibt, die ich nicht kenne. (Duden.de sagt: schwa|nen <sw. V.; hat> [mniederd., wohl Scherzübersetzung von lat. olet mihi = "ich rieche" (Was aber wohl das umschreibt, was ich gesagt habe) ) Da du ja aber der deutschen Sprache mächtig bist, ist alles zu diesem Thema Geschriebene überflüssig, du hattest ja außerdem bereits geschrieben, dass du das Gedicht nicht ändern willst.

    Letztendlich liegt es bei dir, wie du deine Gedichte gestaltest, doch ich denke, dass Andersartigkeit inzwischen viel zu Mainstream ist, als das es etwas Besonderes sein könnte. Jeder denkt, wenn er etwas furchtbar dunkles, kompliziertes und allen Regeln und Normen widersprechendes schreibt könne er damit etwas ganz Neues, etwas Künstlerisches schaffen. Nur wer in diesem abseitigen Bereich etwas wirklich Gutes schafft tritt aus der Masse hervor, doch ist es dann nicht exakt das Gleiche, wie bei den "Mainstream-Schreibern"? Irgendwann wird dann jemand kommen und ein Gedicht schreiben, das einfach zu lesen ist und ein Metrum einhält und alle werden rufen: "Toll, der traut sich mal was!" Übrigens habe ich das von dir erwähnte Lied noch nie gehört.

    Art Rock mit keltischem Touch? Klingt merkwürdig, aber nicht schlecht, solltest du ausprobieren (Btw.: Ich hoffe du willst das ganze OHNE Gesang machen? Eine Umsetzung mit Text scheint mir zu tiefe Änderungen am Text zu erfordern. Wenn, dann würde ich nur teilw. Text einsetzen). Der Stummfilmstil scheint mir ebenfalls eine gute Idee zu sein, passt meienr Meinung nach gut zu der übertriebenen Darstellung der 'Verzweiflung im Gedicht.

    PS: Hoppla, hab gar nicht gesehen, dass das ein Kunstprojekt werden soll. Mach es so unverständlich wie möglich! Das macht es einfacher neue Sachen hineinzuinterpretieren.

  5. #5
    Wow ich bin begeistert das ist wirklich das beste Gedicht das ich Gehört habe.KomplimentO

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