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Thema: Allerheiligen mit Konrad Snizewitsch - Ein Spielchen

  1. #1

    Allerheiligen mit Konrad Snizewitsch - Ein Spielchen

    Mir ist eine nicht unlustige Idee gekommen. Eine Art Charakterspielchen. Folgende Szene handelt über einen Menschen, Konrad Snizewitsch, aber wer IST Konrad Snizewitsch? In meinem Falle ein depressiver, gemeiner Kerl. Aber die gleiche Szene könnte anders aussehen, mit EUREM Konrad Snizewitsch. Deshalb wäre es doch lustig, wenn ihr oder einige von euch die gleiche Szene mit einem netten, dummen, süchtigen, was weiß ich gestörten oder verkalkten Konrad schreiben würdet. Wie ist euer Konrad? Ich bin gespannt.
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    Allerheiligen mit Konrad Snizewitsch


    Schwarze Gedanken an Allerheiligen. Wie immer geh' ich nach Hause, ich nehm' die Abkürzung über'n Friedhof, dann schaff ich's vielleicht noch, rechtzeitig dort zu sein, um meinen vier Wänden eine gute Nacht zu wünschen. Überall stehen Menschen, verdammte Kirche. Die haben einfach einen Feiertag erfunden, damit sich alle Leute beschissen fühlen. Sieh an, die Bröselhauers trauern auch um ihre Verstorbenen, jedes Jahr wieder. Lächerlich! Ihre grauen Gesichter sind fabelhaft angeschminkt, um morgen wieder ungeschminkt auf zu steh'n. Da vorn ist noch der Pfarrer, spät dran dieses Jahr. Bet' herab, deine tausenden Ave Marias, los! Wie auf der Uni, alles scheiße. Was tut er jetzt? Blick nicht so her - und komm nicht näher, auf gar keinen Fall! Einen Priester, mit dem will ich nur einmal in meinem Leben etwas zu tun haben - beim Begräbnis, damit ich scheinheilig, wie alle, von dieser blöden Welt verschwinden kann. Zu spät, er ist da...
    "Schönen Abend noch!".
    Schönen Abend noch? Trottel. Doch werd' ich natürlich höflich antworten, aber keineswegs vergessen, ihm zu drücken, dass ich bloß hier bin, um schneller daheim zu sein. Haha!
    Tolles Gesicht, echt toll. So, dreh' dich um, jaja. Alles Selbstweihräucherer unter den Glaubensträgern, schrecklich. Dabei, damals, in Sternhofen, der junge... der hatte echt Potenzial. Hätte ich nicht gedacht. Doch wie's kommen musste: Sobald die Welt eine Besserung in Aussicht hat, zerstört sie es sich, in dem Fall ihn. Eigentlich wie eine Seifenoper, ohne Probleme geht's nicht. Wär' auch fad.
    Oh, die Klingenböckler's - diesmal ohne die freche kleine Göre, die mich mit ihren hässlichen Glubschpupillen beäugelt, sich dann zu ihrer "liebenden" Mutter dreht und ihr flüstert: "Mami, ich hab' Angst vor diesem Menschen". Darauf die Mutter, unüberhörbar: "Ach, das ist doch wie beim schwarzen Mann, kleines". "Nur kann man mir nicht davonlaufen!" hätte ich gerne mal darauf gesagt. Es ist mir stets ein Gedicht, wenn man kleine Kinder verarschen kann. So, endlich raus aus diesem Gottesacker.
    Acker. Was dort wächst, frag' ich mich.
    Egal - bald bin ich zu Hause und kann die obligatorischen Halloween - Kürbisse, die die Nachbarsleute nie wegräumen, zertreten. Soll'n sie doch sehen, was ich von Halloween halte. Ich stehe dazu, dass ich alles verabscheue, was ich als für verabscheuenswürdig erachte. Wer kommt denn da? Achso, nur der Meissenbeisser mit seinem Köter. Armer, alter, verklemmter Mann. Und grüßt nie. Naja, ich auch nicht.
    Oh, wer hat denn die Kürbisse weggeräumt? Seltsam... waren bestimmt die neuen. Mischen sich gleich überall ein, einfach zum Kotzen. So, aufgesperrt und abgeschnitten. Endlich bin ich daheim, muss nicht reden, nicht hören oder sehen. Ein Moment, ein Glas Wasser, ein Brot, ein Gedanke. Oder zwei.

  2. #2
    Eine lustige Idee, mach ich doch glatt mit. Bei mir gibt's einen geisteskranken Konrad.

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    Allerheiligen mit Konrad Snizewitsch

    Allerheiligen und wir sind schon wieder auf dem Heimweg. Die Abkürzung, der Friedhof, welch gesellige Runde unter den Toten sich uns bietet auf dem Weg in unsere Domäne. Menschen stehen überall, doch schenken sie uns kaum Beachtung. Sie wissen nicht, was wir wissen. Sie halten diese naiven Idioten von der Kirche für den Urheber dieses Feiertages, doch wir wissen es besser.
    Familie Bröselhauer, ein Haufen Idioten mit pathetischen Idealen. Sie trauern um einen Toten, unwissend, daß der Tod der Anfang ist. Sie bemalen sich ihre Gesichter mit dem, was sie Schminke nennen, um die Wahrheit zu verstecken, doch haben sie keine Ahnung, daß wir durch diese blasphemische Maskerade sehen können. Und der Pfarrer dort, dieses unwissende Subjekt was sein Leben der Kirche geschenkt hat, einem Gott der unter den Fittichen der wahren Herrscher schon lange sein Gesicht verloren hat. Doch er weiß es nicht. Wir wissen es. Wenn er auf unserem Begräbnis vom Reich Gottes spricht weiß er immer noch nicht, daß wir schon lange über diese Idiotie herausgewachsen sind, die Wahrheit für uns erkannt haben und mit den Großen Alten Auge in Auge stehen. Er kommt auf uns zu und grüßt uns.
    "Schönen Abend noch!"
    Ha! Wir grüßen zurück. "Ihnen auch einen schönen Abend, Vater", doch innerlich lachen wir. Wir legen ihn herein, lassen ihn in dem Glauben er wüßte, wie die Welt funktioniere. Doch die Säulen seines Glauben sind schon lange unter dem Einfluß der Menschen kollabiert. Der Junge in Sternhofen damals, der hatte es verstanden. Er glaubt uns. Zunächst war er ein Unwissender wie sie alle, doch dann auf einmal verstand er, er wurde zum Erleuchteten, genau wir wir. Er gehörte zu uns, hat die blasphemische Welt verlassen.
    Die Klingenböcklers, ebenfalls ein Haufen Geblendeter. Das kleine Mädchen fehlt, was sie sonst mit sich herumschleppen. Es sagt immer, es fände uns komisch. Ihre Mutter hat immer von Toleranz gesprochen, doch hinter unserem Rücken sagte sie, daß sie uns auch komisch fände. Als ob wir ihre Worte nicht gehört hätten, sie hält uns für dumm. Dumm und taub. Kindermund tut Wahrheit kund, sagt man. Doch wir wissen es besser. Das Mädchen findet uns komisch, doch sie ist es, die komisch ist. Sie hat es nur noch nicht erkannt.
    Endlich verlassen wir den Friedhof und ich sehe schon, daß wir bald daheim sind. Dort stehen wieder diese Kürbisse, welche die Nachbarn zum Fest aufstellen, das sie "Halloween" nennen. Sie wissen gar nicht, daß es eigentlich der Abend vor Allerheiligen ist, den sie feiern. Den "All Hallow's Eve". Ebenso ein mächtiges fest der Großen Alten, wie es Allerheiligen selber ist, doch sie denken nur an Kürbisse und Kirche. Wir wissen es besser. Wie immer.
    Da kommt wieder der Meissenbeisser mit seinem Hund. Er grüßt uns nie. Wahrscheinlich niemanden. "Einen schönen guten Abend, Herr Meissenbeisser!" rufen wir ihm entgegen, doch er guckt uns nur seltsam an. Ob er weiß, daß wir Wissende sind und sich vor der Wahrheit fürchtet?
    Die Kürbisse sind nicht mehr da. Jemand hat sie entfernt. Es müssen die neuen Nachbarn gewesen sein, die den anderen ihren Müll hinterherräumen. Gutgläubig bis unter die Spitzen, doch unwissend wie alle anderen auch. Endlich daheim, endlich dort, wo wir dem Wissen einen Alter geschaffen haben. Wir entzünden die Kerzen und denken daran, was heute wirklich gefeiert wird. Wir gedenken den Großen Alten und lachen über die Unwissenden. Ein Gedanke. Oder auch zwei.

  3. #3
    Verstehe ich das richtig, das man eine Szene beschreibt, wo ein Gewisser Herr Snizewitsch am allerheiligne über einen Friedhof läuf? Nun, falls dem so ist poste ich hiermit meinen Beitrag:
    [b]
    Allerheiligen mit Konrad Snizewitsch
    [b]

    Wieder einmal Allerheiligen, wie jedes Jahr. Langsam bin ich es müde, mich jedes Jahr aufs Neues in die Kirche zu schleppen, die predigt über mich ergehen zu lassen und am Abend völlig erschöpft in mein bett zu sinken. Ds dschlimmste ist das mir dannach immernoch die Worte des Pfarrers in den Ohren herumschwirren. Dies Gedanken im Hinterkopf laufe ich nach Hause. Auf meinem Weg laufe ich an einem Friedhof vorbei. Welch trauriges Schicksal die meisten Menschen hier ereilt hat. Auf ewig unter der Erde zu ruhen und das letzte was man hören kann bevor man verscharrt wird, sind die Worte des Pfarrers,, der sein beileid auspricht und das Himmerlreich auf Erden predigt. Wie tröstlich: "Er ist jetzt an einem besseren Ort". Warum folgt man ihm dnan nicht, warum hat der Mensch denn Angst vor dem Tot, wenn man dannach in das himmelreich kommt? Wieder eine dieser epischen Fragen. Ich habe oft solche Gedanken, aber nie denke ich sie zu Ende. ich bin es Leid zu denken. Wie gerne würde ich mich jetzt in eines der frisch asugehobenen Löcher legen und auf ewig dort bleiben? Ih laufe an einer Gruppe vorbei, die an einer Beerdigung teilnimmt. Der Pfarrer sieht mich strafend an als ich ohne ein Wort des Mitleids an der Prozedur vorüber schreite. Mir ist es egal. Wie oft wurd eich schon merkwürdig angestarrt. Liegt es an meiner Sprache? Oderdoch an meinen Anziehsachen? Was hat denn alle Welt gegen schwarz? Schwarz ist eine Edle farbe, davon bin ich überzeugt. Aber schwarz ist acuh meine lieblingsfarbe. Sie erinnert mich an meine Gedanken und an meinen Glauben an die Welt. Die Welt ist vergänglich, warum soll ich sie nicht gleich ganz in "Trauerkleidung" verbringen? Ich erreiche das Tor des Friedhofes. Die prozedur hinter mir hat sein Ende gefunden. Ihch drehe mich ein letztes Mal um, um mir das beruhigende Bild des Friedhofes anzuschauen. Vor mir sehe ich Grabsteine und Kreuze, manche neu und macnhe alt. Dann steht plötzlich der pfarrer vor mir und grinst mich an. Ich verstehe nicht was er von mir will.
    ,,Ich habe sie oft hier gesehen, können es wohl nicht werwarten unter die Erde zu kommen, oder?", scherzt der Mann vor mir.
    Ich antworte mit einem ernsten Nicken, worauf mich der Mann komsich anlächelt. Freilich dnekt er ich würde scherzen.
    ,,Ich meine das ernst!", sage ich, worauf er mich erschrocken ansieht. Dann drehe ich mich um und gehe nach Hause. Zu Hause angekommen lege ich mch auf mein Bett und versuche zu schlafen, doch die Worte der Predigt schwirren mir im Kopf herum. Aber diesmal auch das erschrokene Gesicht des Pfarrers auf dem Friedhof.


    Meiner ist Depri, lässt es aber nicht an anderen aus. Er frisst es in sich hinein und ist sich desen bewusst. Alles klar, dann kann ja jetz der nächste schrieben

  4. #4
    Noch ein Konrad...

    Wieder einmal ist es Allerheiligen. Der Tag, wo all diejenigen geehrt werden, für die einem kein richtiger Grund einfällt. Am besten nehm ich die Abkürzung über den Friedhof nachhause. Hoffentlich erheben sich die Toten nicht ausgerechnet heute aus ihren Gräbern. Pech gehabt, dem Auflauf hier nach zu schließen muss schon etwas in dieser Größenordnung passiert sein.
    Und da hinten stehen auch die Bröselhausers. Die werden wahrscheinlich jedes Jahr hierher pilgern, bis sie endlich selber unter der Erde landen. Dann können sie sich die Lauferei endlich sparen.
    Oh Gott, da kommt auch noch einer auf mich zu, um genau zu sein ein Angestellter des eben Genannten. Warum müssen die Kerle, die einerseits sagen, man solle immer nur geben, und andererseits saftige Steuern kassieren, einem eigentlich immerzu auf die Nerven gehen? Ich beschleunige meine Schritte um ihm zu entkommen, aber es ist zu spät...
    „Schönen Abend noch!“
    „Jaja, ihnen auch einen schönen Abend.“ Das „und jetzt verzieh dich endlich“ kann ich mir gerade noch verkneifen. Aber wenn er mich jetzt noch um eine Spende für die armen Opfer der Ich-Verreck-an-meiner-eigenen-Blödheit-Seuche anbettelt, helfe ich ihm, dass er seinem Chef ganz schnell einen Besuch ohne Rückfahrkarte abstattet, damit er ihm für die Ewigkeit in den Allerwertesten kriechen kann. Zum Glück scheint er heute jedoch keine Lust auf das Ausrauben unschuldiger Passanten zu haben, und lässt mich weitergehen. Seufz, warum gibt es nicht mehr solche Kerle wie den jungen damals in Sternhofen, der war wenigstens nicht total weggetreten...
    Und als ob das nicht genug wäre, sehe ich jetzt auch noch die Klingenböcklers. Wenigstens haben sie die kleine Göre diesmal daheimgelassen, die hätte mir gerade noch gefehlt. Glotzt mich jedes Mal an, als wäre ich von einem anderen Stern, und würde dann wohl am liebsten losflennen. Vielleicht hält sie mich für nen wahnsinnigen Serienkiller oder so. Recht hat sie, die sehen fast immer aus wie ganz gewöhnliche Menschen. Soviel Weisheit sollte man nicht von einem Kind erwarten. Andererseits kommt’s bei ihr wohl eher daher, dass mich ihre Mutter auch nicht leiden kann...
    Endlich vom Friedhof runter. Vielleicht sollte ich vorher noch demonstrativ auf ein paar Gräbern rumtrampeln, um den besonderen Geist dieses Tages zu würdigen. Aber ich feiere ja lieber privat in meinen eigenen vier Wänden.
    Daheim werden wohl noch ein paar Halloween-Kürbisse rumstehen. Noch so ein beschissener Feiertag, der unbedingt aus Amerika importiert werden musste. Ich vermute dahinter ohnehin eine Intrige der des Verbands der Kürbisbauern.
    Oh, der Meissenbeisser führt seine Flohfalle mal wieder Gassi. Hat wie üblich nur nen deprimierten Gesichtsausdruck auf dem Gesicht. Und grüßt ebenso wie üblich nicht. Mir doch egal, kann ich wenigstens auch die Klappe halten.
    Ein Wunder ist geschehen. Die Kürbisse sind weg. Ob plötzlich ein Nahrungsmittel-Notstand ausgebrochen ist, und nichts anderes mehr zum Essen da war? Nein, waren wohl eher die neuen Nachbarn. Ich hoffe, sie erwarten nicht, dass deswegen vor ihnen auf die Knie falle, da sie sonst wohl sehr lange warten müssen. Aber über so was stehen die sowieso drüber. Elende Weltverbesserer ohne das geringste Realitätsbewusstsein. Fehlt nur noch, dass sie die eingesammelten Kürbisse an eine arme Familie in Afrika schicken.
    Endlich daheim. Nur noch die Tür aufschließen, und schon kann ich die ganze nervige Welt aussperren. Soll sie doch zum Teufel fahren. Ach ne, dann regen sich wieder alle so auf, besser nicht. Endlich meine Ruhe haben. Jetzt noch Abendessen und vor dem Schlafengehen noch ein Gedanke, oder auch zwei.

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