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Thema: Internetzensur

  1. #1

    Internetzensur

    Ich hab jetzt länger darüber nachgedacht, wo ich diesen Thread eröffnen könnte. Es war ein bisschen schwierig, da ich eigentlich mehrere Ziele damit "erreichen" möchte.

    Ende Dezember muss ich ein Referat zum Thema Zensur im Internet halten. Als Vorbereitung für die anderen Kursteilnehmer sollen wir dann 3 Links verschicken (und insgesamt 10 Links schriftlich kommentieren und abgeben). Im Anschluss an das Referat soll dann eine kurze Diskussion zum Thema stattfinden, wo auch die drei Links als Grundlage dienen können/sollten, und eben was einem sonst noch so als Diskussionsstoff einfällt.

    Während meiner (bisher noch nicht sehr intensiven, wie ich zugeben muss *g*) Recherchen ist mir aufgefallen, dass das Thema Internetzensur eher kritisch betrachtet wird, ich habe auf den ersten Blick nur Seiten gefunden, wo ich das Gefühl hatte, dass sie nicht besonders seriös sind bzw. zumindest so gewirkt haben (wie seriös ist z.B. der Chaos Computer club? Ich hab davon noch nie gehört, der Name wirkt jetzt aber irgendwie etwas 'chaotisch' was für mich nicht unbedingt vertrauen ausstrahlt *g* ). Oder es wurde eben fast nur negatives darüber gesagt, mit Tips, wie man das ganze irgendwie umgehen kann.

    Mit diesem Thread möcht ich eigentlich gern verschiedene Dinge erreichen. Zum einen würd mich eben mal interessieren, was ihr selbst davon haltet, ob ihr damit Erfahrungen gemacht habt?! Und auch was ihr darüber wisst.
    Weiterhin bin ich natürlich dankbar, wenn ihr besonders gute Links habt, von denen ihr wisst, dass sie vertrauenswürdig sind, wenn ihr mir die geben könntet. Wiki ist natürlich meine erste Anlaufstelle. Da ich mich bisher mit dem Thema aber so noch nie beschäftigt habe, kann ich auch nicht wirklich erkennen, ob der Artikel besonders gut ist, vielleicht kann ja jemand seine Meinung dazu abgeben?!
    Und diskutieren könnt/sollt ihr über das Thema natürlich auch.
    Ist Internetzensur generell so negativ? Hätte ich spontan eigentlich gar nicht mal gedacht, es muss doch auch sicher Vorteile geben, sonst gäbe es das ganze ja nicht?!

    Joa, ich hoffe, ich bin hier richtig ^^ In den QFRAt hätts IMO nicht gepasst, da ich denke, dass sich da die meisten nur mit 'normalem rumsurfen im internet' beschäftigen, hier aber ja vielleicht auch Leute sind, die eben mehr Interesse am Internet und allen dazugehörigen Themenbereichen haben. Falls es hier falsch ist, kanns ein Mod auch gern woanders hin verschieben, wenn er meint, dass es woanders noch besser aufgehoben ist

  2. #2
    Der CCC? Kenn ich nich'. Ist ja nur 'Europe's largest hacker group'. Also überhaupt nicht seriös und so. Auch wenn man bedenkt, das der CCC jedes Jahr gutbesuchte Events veranstaltet und auch in den Medien schon desöfteren vertreten war.

  3. #3
    Die aktionen des CCCs sind imo zwar recht gut, aber in anderen dem-Thema-entsprechenden Kreisen eher als Fragwürdig angesehen (um es nett auszudrücken).

    Nunja, Internetzensur... nunja in Deutschland ist das ja noch relativ streng würd ich mal sagen... an sonsten: warum muss man über ein solches Thema ein Referat halten? Das es einen Sinn hat: Bestimmte Altersklassen von nicht-für-jene-Altersklassen-bestimmten Inhalte fern zu halten ist ja schön und gut, aber naja...

  4. #4
    Kleiner Tip von mir: informier dich mal zur Internetzensur in China, da isses wenn ich mich recht erinner so schlimm, dass Google China die Suchergebnisse erst durch nen Filter schicken muss.

  5. #5
    CCC - klar, kennt keine Sau...
    Naja, mal im Ernst, der CCC ist, wie ich finde, schon ziemlich seriös. Ich meine, wie Codec bereits sagte, ist das schon die Hacker Elite - sag ich einfach mal so ohne mit in der Szene auszukennen...

  6. #6
    @Louzifer & Codec: Ich hab nicht gesagt, dass es keine Sau kennt. Ich sag nur, dass ICH davon noch nie gehört habe und ich aus dem Grund auch schlecht beurteilen kann, ob es seriös ist oder nicht. Für mich macht eben der Name an sich keinen seriösen Eindruck, und aus dem Grund hab ich gefragt. Kein grund mich komisch von der Seite anzumachen.

    Und warum man darüber ein Referat halten muss, keine Ahnung, das hat der Dozent sich ausgesucht.

    Naja, egal, geh ich halt weiter recherchieren. hatte mir dann doch teilweise eher andere Reaktionen erhofft. Bedanke mich aber für die beiden freundlichen Antworten

  7. #7
    Naja, der CCC ist ein netter 'Netzpolitik-Verein für Telekommunikations-Freaks' würde ich mal - freundlich ausgedrückt - sagen. Zu den Grundsätzen der richtigen (eher konservativen) Hacker gibt es da etliche Unterschiede. Von daher würde ich wirklich nicht von einer Hacker-Elite sprechen. Außer vielleicht, wenn man so verdrehte Ansichten über Hacker hat, wie der CCC selbst . Bei solchen Themen wie Netzzensur findet man wohl aber auch beim CCC nützliche Informationen.
    Ansonsten gibt es natürlich bei Wikipedia einige Infos und natürlich weiterführende Links.
    Zitat Zitat von DFYX
    Kleiner Tip von mir: informier dich mal zur Internetzensur in China, da isses wenn ich mich recht erinner so schlimm, dass Google China die Suchergebnisse erst durch nen Filter schicken muss.
    Hm, meinst du die deutschen Suchergebnisse werden nicht dem deutschen Recht angepasst?
    edit: Ich würde vielleicht auch einige Tricks zum Umgehen der Netzzensur geben. Sowas kommt häufig gut an und die Zuhörer bekommen den Eindruck, dass man Ahnung hat.

    freundliche Grüße, Rolus

    Geändert von Rolus (01.11.2005 um 21:47 Uhr)

  8. #8
    Die Frage ist: Was ist Internetzzensur?
    Ich kann mir darunter nicht wirklich was vorstellen. Sry.

    Dennis

  9. #9
    Zitat Zitat von dennis_meckel
    Die Frage ist: Was ist Internetzzensur?
    Ich kann mir darunter nicht wirklich was vorstellen. Sry.
    Zensur im Internet. In China werden z.B. Seiten gesperrt, die der Regierung nicht passen, Blogs werden gefiltert, usw. Zensur halt.

  10. #10
    Klar werden die Ergebnisse bei uns auch "angepasst", aber lang nicht so extrem, wie in China.

  11. #11
    Der CCC sollte einem schon bekannt sein... Finde ich..

    Hier sende ich dir mal ein paar links

    Der CCC
    Internetzensur I
    Internetzensur II

    Vielleicht hilft es Dir ja...

  12. #12
    Zitat Zitat von Rolus
    Naja, der CCC ist ein netter 'Netzpolitik-Verein für Telekommunikations-Freaks' würde ich mal - freundlich ausgedrückt - sagen. Zu den Grundsätzen der richtigen (eher konservativen) Hacker gibt es da etliche Unterschiede. Von daher würde ich wirklich nicht von einer Hacker-Elite sprechen. Außer vielleicht, wenn man so verdrehte Ansichten über Hacker hat, wie der CCC selbst .
    Bullshit? Der CCC hält sich stark an die Hackerethik (auch wenn es etliche Defaces auf dem letzten C3 gab).
    Der CCC gehört definitiv nicht zu den pseudo-3l33t-h4xx0r-Cr3wZ. Auf keinen Fall. Das sind _echte_ Hacker.

  13. #13

  14. #14
    Zitat Zitat von Codec
    Bullshit?
    Falls sich die Frage auf mein Posting bezog: Nein.
    Zitat Zitat von Codec
    Der CCC hält sich stark an die Hackerethik (auch wenn es etliche Defaces auf dem letzten C3 gab).
    Der CCC gehört definitiv nicht zu den pseudo-3l33t-h4xx0r-Cr3wZ. Auf keinen Fall. Das sind _echte_ Hacker.
    Ich wollte den CCC nicht bedeidigen sondern eigentlich nur sagen, dass Hacker-Elite in meinen Augen wirklich keine passende Bezeichnung für den CCC ist. Sicher, auch im CCC gibt es etliche Hacker - was mich bei einem großen Computer Club auch nicht wundert. Trotzdem würde ich mir nicht anmaßen, das normale CCC-Mitglied als Hacker zu bezeichnen. Für 72€ im Jahr kann man nunmal kein Hacker werden, auch nicht, wenn man über aktuelle Netzpolitik bescheid weiß. Hacker beurteilt man nach ihren Taten und sicher nicht nach Clubmitgliedschaften - schon deshalb würde ich nur mit größter Vorsicht von einem 'Hacker-Club' reden. Ich persönlich denke außerdem, dass der CCC zu institutionell, kommerziel, politisch und vorallem zu wenig technickbezogen ist. Wobei ich zugegebenermaßen kein CCC-Experte bin.
    Zitat Zitat von CCC FAQ
    Wenn Du Dich mit Fragen der Computerei aus einer mehr technikorientierten Sicht beschäftigen möchtest, sind Computerclubs, die sich vornehmlich mit diesen Themen auseinander setzen, wahrscheinlich die besseren Adressen.
    Naja, das ist meine Meinung. Da es nicht direkt mit dem Thema zu tun hat, können wir es gerne per PN ausdiskutieren, wenn das Bedürfnis besteht.

    freundliche Grüße, Rolus

  15. #15
    Heise Keine Investitionen für Internet-Zensur (Hab den Artikel nicht gelesen, nur die Überschrift gesehen)

  16. #16
    ich möcht einfach mal sagen, das der ccc recht seriös ist, also kannst du das ruhig verwenden.

    edit: hier noch was:
    http://www.stop1984.org/index.php?op...id=167&lang=de



    edit2:
    Ich schreibe in ein Thema zur Internetzensur, und prompt wird ein link in meinem post verdeckt.
    Ich bitte die Mods davon abzusehen das evtl. weitere Links zu z.b. Rassisitischen Seiten o.ä. enthalten sein könnten, da es nur zu Informationszwekcne ist, und ich auch nur den INhalt einer anderen Seite zitiere.

    edit3: jetzt nehm ich den adneren Link auch raus.
    Nur zur sicherheit.


    dann vllt noch hier:
    http://odem.org/informationsfreiheit/

    zur China sache:
    Mag sein, dass da Anti-Regierungs seiten u.ä. gefiltert werden, aber Warez fondet man über das dortige Google jede Menge


    außerdem gabs da auch diesen interessanten Aritkel. Es geht um Argumente für Zensur und Entkräftungen von diesen:
    (ich weiß ned, ob ich den Link zu der Seite posten darf )
    Zitat Zitat
    Es kann wohl nicht sein, dass man im Netz Kinderpornos einfach so finden kann!

    Tut man? Melde es hier. Der Sache wird nachgegangen werden, eine Seite ist eine Spur. Andy Müller-Maguhn sagte einmal, selbst ein Kinderpornobild im Netz sei eine nützliche Information über den Zustand der Gesellschaft. Aber mal ernsthaft - "einfach so gefunden"? Es gibt x Wege, die völlig zensurresistent sind, wie entsprechende Leute ihr Bildmaterial tauschen können. Zensur ändert da überhaupt nichts. Die Kinderpornodebatte im Netz ist eine Scheindebatte, die inszeniert wird, damit Zensur leichter durchgesetzt werden kann - keiner kann ernsthaft gegen ein Verbot von Kinderpornos sein, ergo schafft man ein Instrumentarium, mit dem zwar keine Kinderpornos, aber eine Reihe anderer Sachen unterdrückt werden.

    Dass es den Betreffenden weniger um den Schutz der Kinder geht, sondern um eine effektive Netzzensur, zeigt sich am deutlichsten daran, dass sie die Tatsache permanent ignorieren, dass einerseits der größte Teil von Kindsmissbrauch nicht von Fremden, sondern in der Familie und im Freundeskreis stattfindet, die Aufmerksamkeit aber permanent auf eine (seit Jahren sinkende, auch das interessiert nicht) kleine Zahl von Einzeltätern und das Internet gelenkt wird.

    Universalargument, welches nie vergessen werden darf: Wenn ein technisches Instrumentarium zur Zensur von Kinderpornos existiert, wird man damit auch andere Inhalte zensieren.
    Wenn Nazipropaganda offline verboten ist, muss sie auch online verboten sein!

    Im Unterschied zur Nazischmiererei an der Hauswand, gegen deren Anblick ich nur mit Aufwand etwas unternehmen kann, fällt es im Netz nicht schwer, entsprechende Seiten nicht anzuschauen, wenn ich mich mit dem Thema nicht auseinandersetzen möchte. Wer darüberhinaus aber auch andere daran hindern will, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, schießt sich ins eigene Bein - es braucht informierte Aufklärer, um entsprechende Propaganda der Rechten zu durchschauen und zu widerlegen. "Wir müssen die Rechte der Andersdenkenden selbst dann beachten, wenn sie Idioten oder schädlich sind. Wir müssen aufpassen. Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit - Keine Zensur!", schreibt Wau Holland, und den Wachsamen die Möglichkeit zu nehmen, wachsam zu sein, entmündigt den Bürger.

    Außerdem: Wenn ein technisches Instrumentarium zur Zensur von Nazipropaganda existiert, wird man damit auch andere Inhalte zensieren.
    Es geht ja nur um Seiten, die nun wirklich kein Mensch vermissen wird - wer braucht *zensiert* und •••••••••••?

    Wie im Fall Kinderporno - es sind exemplarische Seiten, anhand derer Präzedenzfälle geschaffen werden sollen. Es wird keinesfalls bei diesen Seiten bleiben.

    Durch ein Sperren der Seiten entfernt man weder die zugrundeliegenden Überzeugungen noch das davon ausgehende Gefahrenpotential. Man verhindert nur, dass Leute auf die Probleme aufmerksam werden. Ein nazifreies deutsches Internet suggeriert leicht, dass entsprechend auch die Bevölkerung keine entsprechenden Überzeugungen mehr hege.

    Wer wirklich die entsprechenden Sperren und Filter umgehen will, kann das ja auch tun!

    Ja? Wenn man sie bemerkt, vielleicht. Letzten Endes läuft es aber darauf hinaus, dass die Leute, die auf die Seiten wollen, dort auch hinkommen und dort froh und unbeobachtet unter sich sein können. Allen anderen gegenüber wird eine Wirklichkeit suggeriert, die auf die Weise weichgespült und schöngefärbt ist, die den Zensoren günstig erscheint. Wer verhindert, dass der Normalsurfer auch eine Naziseite zu Gesicht bekommen kann, wird damit auch verhindern, dass Menschen sich für das Problem Nazis im Netz sensibilisieren, dass sie die Argumente der Gegner kennen lernen und sich überlegen, wie man diese widerlegt, und wird damit vor allem die Strukturen fördern, die er bekämpfen will - indem er potentiellen Bekämpfern suggeriert, das Problem existiere nicht und indem er verhindert, dass man den Gegner erkennen und widerlegen lernt.
    Es kann nicht sein, dass mein Kind mit zehn Jahren im Netz auf Gewalt/Gesichtsbesamung/Gaysex/etc. - Seiten stößt!

    Alleine wegen Kindern allen Menschen Rechte zu beschneiden ist ein Scheinargument. Niemand fordert die Abschaffung des Straßenverkehrs aus dem Grund, weil Kinder überfahren werden können - stattdessen gibt es Regeln zur Aufsichtspflicht. Wer verhindern will, dass sein Kind entsprechende Inhalte zu sehen bekommt, muss seiner entsprechenden Aufsichtspflicht nachkommen. Wer meint, sich diesbezüglich auf einen staatlichen Zensor verlassen zu können, handelt mehr als unverantwortlich seinem Kind gegenüber.

    Wer solche Inhalte seinem Kind unzugänglich machen will, kann sich entsprechende Knebelsoftware lokal installieren - wenn er dieser vertraut. Sein Kind aber als Instrument zu verwenden, um allen anderen User vorschreiben zu können, was sie im Netz sehen dürfen und was nicht, ist dem Kind wie den Usern gegenüber schäbig und nicht zu rechtfertigen.
    Alles, was mir zu weniger Pr0npopups und -werbung verhilft, ist gut!

    Installier dir Webwasher. Installier Popupblocker (gute Browser können das von Haus aus). Aber nimm nicht deine Faulheit als Vorwand, anderen deine prüde Lebenseinstellung aufzuzwingen.

    Schon vergessen? Wenn ein technisches Instrumentarium zur Zensur von Pornowerbung vorhanden ist, werden auch andere Seiten damit zensiert werden.
    Was ändert sich schon, wenn ein paar Suchmaschinen manche Seiten nicht mehr finden? Nehm ich eben eine andere.

    In der Folge wird das Auffinden von Inhalten eine Expertenwissenschaft, und für das "normale Volk" bietet sich - wie gehabt - die nach Maßgaben der Zensoren gefärbte und geschönte Netzwirklichkeit dar. Bereits die Zensur durch Google alleine verändert die Realität, wie sie den meisten im Netz erscheint, teilweise drastisch. Der Umsetzung der Zensurforderungen des Jugendschutzes haben sich weiterhin ein Konsortium der meisten großen Suchmaschinen in Deutschland verpflichtet - nicht nur für die Jugendlichen, sondern für *alle* Nutzer. Der nächste Punkt wäre hier auch die Botschaft, die durch Zensurmaßnahmen transportiert werden. Als Beispiel: die MSN-Suche zensiert für deutsche User großflächig Inhalte zum Thema Sex und Erotik. Über Waffen und Splattermovies kann man sich dagegen problemlos informieren.

    Wenn die Deutschen dennoch wohl tendenziell eher Sex haben, anstatt sich gegenseitig abzuschlachten, wird dennoch die Botschaft transportiert, dass Gewalt und Waffen vielleicht nicht unproblematisch, Sex aber irgendwie doch was noch schlimmeres ist. Es sollte keiner Suchmaschine zustehen, derartigen Einfluß auf das Werteschema einer Gesellschaft nehmen zu können. Man mag einwenden, wer denn schon Ernstzunehmendes mit MSN suche. Wenn man sich Microsofts Strategien anschaut, eigene Produkte am Markt durchzusetzen, wird man sich aber denken können: viele. Und bei vielen wird die Botschaft von MS hängenbleiben: Sex ist bäh.

    Dieser Prozess setzt bereits mit den unbedenklicheren, weil nicht alle betreffenden, lokal auf dem Rechner installierten Filterprodukten ein: NetNanny und Konsorten sperren neben den einschlägigen Sexseiten auch gerne Aufklärungsseiten schwuler, lesbischer oder feministischer(!) Gruppen. Wer einem Kind oder Jugendlichen eine schwulen- und feminismusfreie Welt vorgaukeln will, muss das mit sich und seinem Erziehungsauftrag ausmachen. Wer das für eine gesamte Gesellschaft durchsetzen will, greift drastisch in die Informationsfreiheit ein und diskriminiert Minderheiten.
    Das ist ja schon irgendwie scheisse, aber was soll man da machen?

    Aufklären. Den Freunden Bescheid geben. Euren MdB oder MdL anschreiben und auf die anwachsenden Zensurbestrebungen hinweisen und fragen, ob und was er/sie dagegen zu tun gedenkt. Die Aktion bei odem.org unterstützen und den entsprechenden Aufruf unterzeichnen.
    Das ist mir an sich völlig egal. Man sollte sich um wichtigere Dinge kümmern.

    Mit der Zensur des Internet wird das Kümmern um die "wichtigeren Dinge" immer schwerer. Mit jeder Seite, die rausfliegt, wird die Möglichkeit zur Meinungsbildung eingeschränkt, mit jeder Seite wird den Zensurbefürwortern einmal mehr gesagt, dass das Volk es gar nicht anders will, als gegängelt und bevormundet zu werden und damit desinformiert zu bleiben. Die Botschaft: die User seien schlicht zu dumm und zu leicht manipulierbar, um selbständig zu entscheiden, welche Informationen gut für sie sind und welche nicht. Wer Zensur erlaubt, verbietet Denken und vor allem Eigenverantwortlichkeit.

    Das Netz ist das globale Kommunikationsmedium überhaupt - und alles, was die Gesellschaft in Zukunft in Angriff nehmen muss, wird sie übers Netz auch kommunizieren. Wer diese Kommunikation einschränken kann, wird dies tun, und er wird es zu seinen Zwecken tun. Und die bestehen in der Regel nicht darin, Menschen zum tieferen Nachdenken zu bewegen. "Also rausfiltern was geht, damit der User nicht ins Grübeln gerät, was er im Netz gegen dumpfe Propaganda tun kann." - so ein Interviewer im Gespräch mit dem Zensurbefürworter Büssow. Wenn sich diese Haltung durchsetzt, wird wohl bei der Bereitschaft der Menschen, sich um "wichtigere Dinge" zu kümmern, wohl keine Steigerung zu erwarten sein. Im Gegenteil.

    Geändert von FF (08.11.2005 um 20:17 Uhr)

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