Die FSK ist eine sehr sinnvolle Einrichtung.
Es braucht nun einmal eine solche Institution, welche Altersempfehlungen herausgibt. Ich finde ausserdem, dass diese Empfehlungen grundsätzlich recht aussagekräftig ist. Die FSK macht IMHO also die Arbeit recht gut. Eltern z.B. können sich so recht gut informieren, ob eine DVD für ihr Kind geeignet ist.
Selbiges gibt es btw. auch fürs TV, die sich FSF nennt. Dort werden - auf freiwillige Basis der TV-Sender - z.B. Serien und andere Sendungen geprüft, welche keine FSK-Prüfung hatten (z.B. weil noch keine DVD veröffentlicht wurde bzw. nicht im Kino war). Die Ergebnisse sind dort ebenfalls recht plausibel. Leider kennt man diese Ergebnisse nicht, da die Tv-Sender diese nicht veröffentlichen muss (z.B. im Tv-Programm im Videotext). Da nützt es für den Zuschauer bzw. den Eltern recht wenig, da man nicht wissen kann, ob die Sendung geprüft wurde (da freiwillig). Zwar kontrollieren die Ausstrahlungen die Landesmedienanstalten (und die Konkurrenz, die dies dann den Anstalten melden), doch dann ist zum Einen die Sendung (welche vielleicht nicht in dieser Sendezeit gezeigt werden durfte) bereits ausgestrahlt und zum Anderen weiss der Bürger auch dann nicht, ob die Ausstrahlung dieser Sendung (in dieser Sendezeit) zukünftig nicht erlaubt ist, da auch die Ergebnisse der Landesmedienanstalten (bzw. der KJM) nicht veröffentlicht werden.
Somit sieht man, dass die FSK im Bereich Kino und DVD/VHS eine gute Arbeit leistet, was im TV noch bei weitem nicht umgesetzt werden konnte (bei Sendungen ohne FSK-Ergebnis).
Bei DVDs gibt es in Österreich keine nationale Alternative zur FSK. Somit zählt beim Kauf die FSK-Angabe. Das betrachten der Filme läuft jedoch unter frewilliger Selbstkontrolle. Es liegt also z.B. an den Eltern, welche Filme ihre Kinder schauen dürfen. Wenn es die Eltern erlauben (z.B. weil das Kind geistig reif genug ist), darf also ein 14jähriger einen FSK16-Film schauen.Zitat von Kery
Bei Videospielen zählt die deutsche USK nur bedingt. Österreich und die Schweiz kennen hier die internationale PEGI-Beurteilung. Dort sind die Alterskategorien etwas anders und neben dieser gibt es auch Piktogramme über den Inhalt (z.B. Faust = Gewalt, Spritze = Drogen, etc.). Auch hier liegt es hauptsächlich an den Eltern, was ihr Kind spielen darf. Beim Kauf müssen die Läden aber auch hier achten, dass Kinder nicht Spiele kaufen, die nichts für sie wären.
Zur Beurteilung bei der FSK:
Grundsätzlich wissen nicht sehr viele, wie eigentlich die FSK bzw. ein Jugendschützer zu beurteilen hat.
Wie bereits gesagt wurde, werden Szenen, welche die Gewalt unrealistisch (Fantasy) darstellen weniger stark bewertet als tatsächlich mögliche Gewalttaten. Szenen, die man mit "Das gibt's doch gar nicht!" kommentiert werden können, sind deshalb weniger bedenklich.
Ebenso ist es wichtig, ob eine Gewaltverrechlichung dargestellt wird oder nicht. Gewaltverrechlichend wirken Szenen, wo nur die Gewalt, aber nicht die Folgen von Gewalt gezeigt werden. So bekommen Filme meist tiefere FSK-Wertungen, wenn auch gezeigt wird, dass eine Wunde auch weh tut und die verletzte Person deshalb nicht ohne Probleme weiterläuft (-> deshalb ist aus Sicht des Jugendschutzes "Tom & Jerry" eigentlich bedenklicher als "Tatort", da beim ersterem z.B. ein verletzter Tom in der nächsten Szene wieder putzmunter der Maus hinterherjagt)
Wichtig ist u.a. ebenfalls eine Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Je detailreicher und verzwickter die Handlung und die Charaktere sind, desto höher kann eine FSK-Beurteilung ausgehen. Als Beispiel nenne ich hier besonders Animes, welche oftmals eine grössere Charaktertiefe aufweisen und verschiedene "Parteien" zeigen, welche in irgendwelche "Graustufen" zwischen Gut und Böse liegen. Die FSK dieser DVDs werden von Fans oftmals als zu hoch angesehen, da die Gewaltszenen nicht unbedingt brutaler ausfallen als in anderen Genre, welche tiefere FSKs bekamen.
Jedoch sehe ich auch Mängel bei der FSK:
Es wird geprüft, was zur Prüfung auferlegt wird. Filme müssen vor einem Kinostart bzw. DVD-Release immer von der FSK geprüft werden. Doch es wird nicht vorgeschrieben, dass diese uncut sein müssen. So kann man bereits geschnittene Filme prüfen lassen, um eine tiefere FSK zu erhalten. Zwar gilt die Bewertung natürlich nur für die geprüfte Version, aber aus kommerzieller Sicht kann dies z.T. sinnvoll sein, im Kino eine geschnittene Version zu zeigen, um mehr Zuschauer zu bekommen (da mit tieferer FSK jüngere Zuschauer auch ins Kino dürfen).
Beispiel: Harry Potter 2. Durch die Prüfung der geschnittenen Version (und dessen Ausstrahlung im Kino) konnte mehr Geld verdient werden, da 6-11jährige auch ins Kino durften.
Aus meiner Sicht ist dies bedenklich, dass Filme geschnitten werden, damit Leute ihn sehen dürfen, die eigentlich gar nicht die Zielgruppe ist.
Selbiges gilt btw. auch bei der FSF, wo TV-Sender bereits geschnittenes Material vorlegen dürfen, damit diese Sendung bereits früher ausgestrahlt werden darf (sofern dem die FSF zustimmt).
Ausserdem sind die Alterskategorien ungenügend. Was keine FSK6 mehr erhält, muss bereits eine FSK12 hinnehmen. Eine FSK9 oder FSK10 ist aus meiner Sicht sinnvoll, da der Schritt von 6 Jahren doch recht gross ist.