Zitat Zitat von NeM
Voraussetzung ist, dass die genannten Tabletten kein Brechmittel enthalten, eben um eine gefährliche Überdosis vorzubeugen und niemand auf die schnelle in die Wohnung kann. Man müsste also um sicher zu gehen z.B. alleine wohnen, sonst besteht die Möglichkeit dass irgendwer reinkommt während man da in der Wanne liegt, die Rettung holt und man das ganze mit ein wenig Glück oder Pech, wie mans halt sehen will, überlebt. Vorhaben geplatzt. Wobei ich generell der Ansicht bin dass fast keine schnelle Methode (für den Normalsterblichen jetzt, auf einer Atombombe reiten gilt nicht ) 100% Sicherheit bietet, ziemlich alle sind mit Risiken verbunden. Erhängen, erschießen, erstechen, vergiften... Kann man alles überleben um ein paar Beispiele zu nennen
Emesan Tabletten sind Mono-Präparate, die u.a. gegen Erbrechen wirken. Und das mit der Rettung wage ich arg zu bezweifeln, dass man nach solchen Vorbereitungen derartiges zur Mittagszeit unternimmt. Da würde man dann schon eher die Mitte der Nacht wählen, man müsste nur relativ ruhig sein, was kein Problem darstellen dürfte. Und klar, 100%ige Sicherheit gibt keine Methode, aber wenn die Wahrscheinlichkeit weit über 99% geht, kann man genauso gut sagen, dass man es auf jeden Fall schafft. Es heißt ja auch, dass wir uns bei jedem Wissen, was wir besitzen, nicht 100%ig sicher sein können, dass es wirklich der Wahrheit entspricht. Ich schätze einfach mal ganz unverschämt, dass es weitaus mehr Selbstmordversuche gab, die fehlschlugen, als welche, die Wirklich ihr Ziel erreicht haben. Und dies kommt nicht von irgendwoher, vielleicht wollen sich ja auch potentielle Selbstmörder nur umbringen, weil sie zu doof für diese Welt sind. (jaja, schwarzer Humor, beschimpft mich und gebt mir Tiernamen!)
Zitat Zitat
Ein Instinkt ist normalerweise etwas das angeboren ist und nicht erst durch äußere Umstände zustande kommen muss, denke ich. Das ist beim Wunsch nach Selbstmord doch eher nicht der Fall, oder irre ich mich da?
Ich wollte nur ausdrücken, dass der Wunsch zum Selbstmord genauso unbewusst sein kann, wie die Instinkte unbewusst sind.
Zitat Zitat
Das ist auch der springende Punkt, der Trieb sagt "Tu's nicht", etwas anderes (was ich eher dem Verstand als einem angeborenem Instinkt zuschreiben würde) sagt "Tu es". Wäre nur der Trieb da, würde man sich nicht umbringen, Tiere begehen ja auch keinen Selbstmord, dabei sieht man an Tieren ein sehr gutes Beispiel für Lebewesen die extrem triebgesteuert sind. Also muss es etwas auf einer anderen Ebene als ein Instinkt sein.
Selbst manche Tiere scheinen sich im todesnahen Zustand eher selbst umzubringen, als elendig zu verrecken. Bspw. bei Skorpionen heißt es, dass sie sich selbst erstechen, um der Qual zu entgehen, wenn sie einer Licht-, bzw. Wärmequelle nicht ausweichen können. Ist dies nun Instinkt oder eigener Wille?
Zitat Zitat
Triebe sind Instinkte. Instinkte sind angeboren und dienen ausschließlich der Selbsterhaltung oder Erhaltung der Art (Opfern für den Nachwuchs z.B.), oder hab ich da was missverstanden? Deshalb finde ich dass [...] nicht so ganz stimmen kann. Zumindest nicht so dass man es quasi als Waage umschreiben könnte wo auf einer Seite das schwerere Gewicht liegt und sie somit einfach ohne weiteres kippt. Es ist immer ein Konflikt da, weil der Selbsterhaltungstrieb nun mal ziemlich stark ist und sich dem Wunsch, wenn dieser die eigene Existenz bedroht, entgegensetzt, das ist immerhin seine Aufgabe. Drum finde ich dass die "Wer wirklich will, macht einfach" Aussage keineswegs richtig sein kann, es gibt meiner Ansicht nach immer einen Konflikt der eher nicht einfach ist und auch nicht immer so eindeutig endet.
Hier muss ich die Aussage meines ersten, kurzen Posts revidieren: Es ist nicht wirklich eine Entscheidungsfrage, ob man sich umbringen will, sondern man wird dahin getrieben durch die Umstände im Leben, die man als Gründe ansehen kann. Wenn das Leben von Beginn jeglicher Erinnerung nur scheiße war und keine Aussicht auf Besserung existiert, bzw. man sich gar nicht vorstellen kann, was besser ist, liegt Selbstmord nicht nur nahe, sondern man empfindet es schon als unlogisch, sich nicht umzubringen.
Es wäre jedenfalls in dem Fall - wie ich ja vorher schon unterschieden habe - ein Kampf des Verstandes gegen das unbewusste Verlangen, sich umzubringen. Wenn man aber nicht einmal dagegen ankämpft, dann wird man sich selbstverständlich umbringen. Da kann der Trieb des Überlebens noch so stark sein - wenn alles andere gegen weiteres leben spricht, dann ist der Trieb nichtig. Es haben sich schon Leute aus weitaus geringeren Gründen umgebracht, bspw. bei einer temporären depressiven Lebensphase.
Allerdings... du sprichst davon, dass es immer einen Konflikt gäbe, und es nicht immer so eindeutig endet. Dies widerspricht doch gar nicht meinem ersten Post des Threads, oder? Ich wollte damit jedenfalls aussagen, dass es idiotisch wäre, sich umzubringen, wenn man noch abwiegen müsste zwischen Selbstmord oder nicht Selbstmord.