Letzter Satz deckt sich ja mit dem von mir gesagten. Fehler zu machen würde schon verdammt schwer fallen, wenn man ganz klar das Ziel vor Augen hat, nicht? Oder praktischer ausgedrückt: Wenn du in verschiedene Apotheken gehst und dir Emesan Tabletten sammelst, dann dir 5000mg von diesen reinziehst, nachdem du 3 Liter Bier oder mehr getrunken hast, ohne dich nach diesen 3 Litern zu fühlen, als müsstest du erbrechen, und dich daraufhin in eine Badewanne voll von warmem Wasser legst, in welcher du dir die Pulsadern links und rechts längs aufschneidest - wie willst du das überleben? Selbst wenn der Alkohol den Reflex des Erbrechens nicht genug geblockt haben würde und man somit (was auch schon unwahrscheinlich ist) die Tabletten wieder ausspuckt, so würde man dennoch so geschwächt sein durch den Blutverlust, den Alkohol und das Erbrechen, dass man bewusstlos werden würde und somit im Wasser ertrinkt. Gerade durch den Alkohol wird man auch kaum etwas dabei merken - und dies ist nur eine Selbstmordmethode, die mir auf die schnelle eingefallen ist, ohne lange darüber nachgedacht zu haben. Wenn man sich also wirklich umbringen will, dann wird man auch mal noch Zeit haben, nach einer entsprechenden Methode sich zu informieren, oder?Zitat von NeM
Es ist nicht wirklich der Verstand im Sinne des Über-Ichs, der entscheidet, dass Selbstmord die einzig richtige Handlung ist. Kann er in diesem Sinne auch gar nicht sein, da dem Selbstmörder die Moral-Frage ganz einfach egal geworden ist, wenn er sich wirklich umbringen will. Es ist eher ein unbewusster Wunsch, dem ganzen ein Ende zu bereiten, den ich meine - ein nicht steuerbarer Wunsch, der somit prinzipiell in dieselbe Kategorie gehören würde, wie der Trieb, womit sich ein "Verstand vs. Trieb/Instinkt" aufheben würde. Man kann einfach nicht blind in Trieb und Verstand unterteilen bei wem, der einen Grund für einen Selbstmord sieht, daher empfinde ich das als einen komplett falschen Ansatz. Man spricht ja bei Menschen auch von "selbstmordgefährdet", doch wenn es wirklich von Trieben alleine abhängig wäre, könnte man ja gar nicht selbstmordgefährdet sein, das würde sich schlicht und einfach widersprechen. Oder denkst du, jemand, der sich nicht umbringen will, aber keinen Ausweg sieht und somit bewusst mit Hilfe seines Verstandes gegen den Selbstmordgedanken ankämpft, wäre nicht selbstmordgefährdet?Zitat
Will ganz einfach sagen, man kann nicht vom Triebbegriff ausgehen. Es steht das Bedürfnis des Selbstmords gegenüber dem Bedürfnis der Selbsterhaltung, und wenn beides unbewusst ist, sowie das Bedürfnis des Selbstmords wichtiger geworden ist, als das Bedürfnis der Selbsterhaltung, geht man diesem auch nach.
Ich unterscheide übrigens zwischen Menschen, die den bewussten Willen haben, sich umzubringen, aber unbewusst dagegen ankämpfen und Menschen, die unbewusst den Willen haben, sich umzubringen, und bewusst dagegen ankämpfen (wobei hierbei der Trieb sich auch noch dem unbewussten Willen sich umzubringen gegenüberstellt, doch wenn der Trieb unterliegt, dann ist er nicht mehr entscheidend, wie oben schon beschrieben). Erstere sind das, was ich als Idioten bezeichne, letztere hingegen nicht, denn irgendwann vergeht auch der letzte Kampfeswille und man erliegt dem unbewussten Wunsch, bzw. dem unbewussten Verlangen, was man auch ferner als Trieb bezeichnen könnte (solange man den Trieb nicht als Bedürfnis zur Selbsterhaltung definiert, sondern lediglich als Bedürfnis).