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  1. #1
    Ich persönlich bin für Selbstmord einfach zu feige. Ich wüsste nicht, wie ich das anstellen sollte. Ich hänge zu sehr an meinem Leben.


    Es ist immer schwierig, zu beurteilen, ob Selbstmord nun gut oder schlecht ist. Jeder hat sein Leben selbst in der Hand.
    Ich finde es zwar ziemlich krass, gleich wegen einer schweren Trägödie dieses großartige Geschenk des Lebens einfach wegzuwerfen, aber wer bin ich schon, dass ich das Recht hätte, darüber zu urteilen?
    Jeder Mensch ist sich selbst der Nächste. Auch wenn ich das ziemlich schlimm finde.....

  2. #2

    Katan Gast
    Zitat Zitat von Navi
    Jeder Mensch ist sich selbst der Nächste. Auch wenn ich das ziemlich schlimm finde.....
    Der Satz bedeutet in meinen Augen Einsamkeit. Ist aber eine unbestrittene Wahrheit.

    Ich hab hier schon die unterschiedllichsten Meinungen über Selbstmord gelesen und teilweise auch mit einem gewissen Abstand betrachtet. Meine Meinung über dieses Thema sieht folgendermaßen aus:
    Ein Freund von mir hat sich letztes Jahr das Leben genommen, er ist von einer Brücke gesprungen. Dieses Erlebnis hat mir beigebracht, dass Selbstmord weder feige noch mutig ist sondern vordergründig einfach nur traurig. Ich denke nicht nur über den Zeitpunkt des Selbstmordes an sich nach, der teilweise ja als Feigheit bezeichnet wird, sondern über die Frage aus welchem Grund es überhaupt soweit hat kommen müssen. Was ist geschehen, dass dieser Mensch keine andere Möglichkeit gesehen hat, als den Freitod zu wählen? Natürlich, es gibt viele Türen, und jemand der sich selbst das Leben nimmt hat bestimmt nicht alle geöffnet, bevor er entscheidet zur hoffnungslosesten aller Taten überzuschreiten. Aber wieso ist dieser Mensch den hoffnungslos? Aus welchem Grund will er die anderen Türen gar nicht öffnen? Weil die Wege dahinter ihm zu steinig sind? Vielleicht. Wenn man aber ohnehin keine Hoffnung mehr für ein weiteres Leben empfindet, kann man sogar die verschiedenen Möglichkeiten durchgehen und es wird alles nur noch in größerer Verzweiflung enden.
    Ich denke, dass jemand, der Selbstmord begehen will, Hilfe braucht. Und zwar eine geballte Ladung davon. Einige Menschen in dessen Nähe müssen sich darüber klar werden, dass es ihm sehr schlecht geht und dass sie es sind, die ihm Hilfe zu geben haben, in Form eines Gangs zum Therapeuten und Unterstützung.
    Nur die Frage ist und bleibt bestehen: Kann es etwas geben, dass einen Menschen so runter reißt, dass er nicht mehr leben will? Ja, so ist es. Und daran kann man auch nichts ändern. Ob es nun der Verlust eines geliebten Menschen, eine Krankheit oder auch das einfache Fehlen eines Sinns im Leben ist. Natürlich denkt man über den Sinn des Lebens nach, wenn man sich selbst vor die Wahl "Leben oder Tod?" stellt. Dann denkt man über jeden Menschen nach, der einem lieb und teuer ist, über die glücklichen Momente in seinem Leben, über einfach alles.
    Mit einer Freundin hatte ich mal dasselbe Thema und sie meinte zu mir: "Wenn jemand sich umbringen will, dann tut er es auch. Und zwar sofort und ohne noch weiter darüber nachzudenken." Das ist falsch. Jedenfalls sehe ich das als falsch an. Selbstmord ist eine der größten Entscheidungen der Welt, das bricht man nicht so einfach über's Knie (sollten keine etwaigen bereits vorherrschenden Psychosen das beeinflussen). Es gibt auch Kurzschlussreaktionen. Der Therapeut des Freundes, den ich anfangs erwähnte, erzählte, dass er sich nicht umgebracht hätte, wenn ihm an dem Abend noch etwas Schönes passiert wäre, wie zum Beispiel dass er sich Hals über Kopf verliebt hätte, oder wenn er nur eine Stunde länger gewartet hätte. Kurzschlussreaktion hervorgerufen von tiefer Depression. Irgendwann schalten sich die körpereigenen Instinkte, der Selbsterhaltungstrieb, einfach aus. Und da kann man niemandem einen Vorwurf machen. Man kann nur versuchen zu helfen.

    Zusammenfassend: Selbstmord ist nicht feige und nicht mutig, es gibt gar keine Bezeichnung, die das genau treffen könnte. Wer sich umbringt, der hat keine Hoffnung mehr und nicht die Hilfe bekommen, die er gebraucht hätte. Und die Hinterbliebenen machen sich Vorwürfe, nicht genug getan zu haben, selbst wenn sie bereits ans Äußerste gegangen sind. Selbstmord als Ganzes ist für mich wie bereits erwähnt einfach nur ein Trauerspiel für sämtliche Involvierte. Und nichts anderes.

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