Gut und Böse ist eine Einteilung, die Zeitweilen von den Menschen erschaffen wurde. Die Grenzen von dem, was für einen einzelnen gut und böse ist, können von Mensch zu Mensch gravierend variieren. In einem Konflikt beansprucht schließlich jede Nation für sich das Recht, die einzig gute zu sein!
Es gibt aber zwei Haupt-Möglichkeiten, an das Thema heranzugehen - Wissenschaftlich-Rational oder Religiös-Spirituell.
Sehen wir das ganze erst Mal Rational:
Ein Gut und ein Böse als allumfassende Mächte kann es so, wissentschaftlich gesehen, gar nicht geben. Wenn sich von heute auf morgen die Menschheit selbst zerbomben würde, ginge das wahrscheinlich dem restlichen Universum zunächst zeimlich am Allerwertesten vorbei. Nun, vielleicht würde irgendwann eine Zivilisation durch Zufall unseren Planeten entdecken und unseren Untergang erforschen, was vielleicht einmal zu einer entscheidenden Erkenntnis führen könnte, wenn wir alle schon verglüht sind!
Aber letztenendes steht scheinbar nur eins letztenendes fest: Der Mensch hat ein natürliches Gewaltpotential, welches ihn zu Aktivitäten veranlassen kann, die von der Mehrheit seinesgleichen als "Böse" angesehen werden. Gleichzeitig wirkt gegen dieses Potential eine innere Hemmschwelle, die von Mensch zu Mensch anders ist. Einige Menschen wird es vielleicht schon beim Anblick eines geschnitten Fingers schlecht, wärend andere eine Vorliebe für "künstlerisch wertvolle" Splatterfilme haben und womöglich auch zu derben Sexuellen Phantasien neigen, dies aber im Alltag verbergen können und wollen. Oft genug hört man auch Geschichten über Leute und Famillien, die nach aussen scheinbar unbeschreiblich "gütig" und harmonisch wirkten und die nebenbei jedoch ein von allen anderen Freunden, Nachbarn und Verwandten unbemerktes, grausames Doppelleben führen. Immer wieder ein gefundenes Fressen für Zeitungen und Medien, die gerne auf die "Moral" anspielen, um so die Leute wirksamer zu schocken.
Ein guter Übergang zu etwas, was den Begriff der Moral imho enorm schwammig werden lässt: Die allseits beliebte Doppelmoral. Man hilft zum Bleistift jemand anderen aus größter Not und erwartet dafür eine Gegenleistung. Oder, (was übringens in meinen Augen mitunter ein Grund für schon so manchen Krieg war, nicht nur den Golfkrieg) man fügt jemand anderen Schaden zu, unter dem Vorwand, ihm zu helfen, um sich an ihm zu berreichern. Wenn einer frägt, kann man ja sagen: "Wir wollten nur das beste!", was vielleicht auch als Balsam fürs eigene Gewissen genutzt wird.
Beispiel: Ein Land hat reiche Rohstoffvorkommen und wird von einem Diktator regiert. Du regierst in einem anderen Land mit, in einer Industrie-Lobby oder in der direkten Regierung. Du willst an die Rohstoffe, aber dein Volk stellt sich quer, wenn du das offen sagst. Also sagst du, dass du den bösen Diktator loswerden willst. Den könntest du zwar auch mit ganz anderen, wirtschaftlichen Mitteln gut entwaffnen, aber ein Krieg ist besser für die Industrie, geht wesentlich schneller und entspricht auch der Vorstellung eines nicht geringen Teils der Bevölkerung vom entschlossenen Staatsführer. Also zerbombst du das Land, schnappst dir die Rohstoffe, lässt die Einwohner des Landes vor einem Scherbenhaufen stehen und sagst: "Seid froh, ihr seid euren Diktator los!" Und das schlimme ist, dass dies auch stimmt. Fraglich ist nur, ob es den Leuten vor dem Krieg wirklich so viel schlechte ging, als danach!
Genug der Kritik, kommen wir zum spirituellen. Aber auch hier führe ich aus gegebenem Anlass die Ratio noch einmal an.
Ihr seid wahrscheinlich auch der Meinung, das 666 die Zahl des Herren der Finsternis ist. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit gehört, das 666 aber auch die Zahl des Esels sei. Ich weiss nicht mehr genau die genauen Zusammenhänge (vielleicht wisst ja ihr sie?) aber nach dem mehr oder minder aktuellem Stand der Forschung ist das Juden-/Christentum scheinbar durch Eselshirten "entwickelt" worden. Jahwe war ursprünglich der Esels-köpfige Gott der urhebräischen Eselsnomaden. Daraus würde folgen, das Gott und Teufel letztenendes eine Person wären.
Und wenn wir davon ausgehen, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschuff (wobei ich den umgekehrten Fall für wahrscheinlicher halte) und das Adam und Eva aus dem Paradies verbannt wurden, weil sie den UNTERSCHIED zwischen Gut und Böse ERKANNTEN, nicht, weil sie auf einmal böse geworden wären, so würde dies doch nur eins bedeuten: Unser ach-so-lieber biblischer Schöpfer vereint die Kraft der Schöpfung (das Gute) und die Kraft der reinen Zerstörung (das Böse) in sich. Und er hat uns einen Teil davon abgegeben (oder mal wieder umgekehrt).
Ich nehms daher ein wenig wie die Buddhisten: Man muss versuchen, das Extreme so gut man kann zu meiden, egal welcher Natur es ist und einen ausgeglichenen Weg finden. Ich glaube das sowohl ein guter Gott wie auch eine Gottheit der Finsternis bei mir wohl beide irgendwo einen Stein im Brett hätten. Wie bei wohl fast allen Menschen.
Und Gut oder Böse hin oder her - Tut was ihr wollt, denkt was ihr wollt und sagt was ihr wollt. Nur tut es mit Respekt vor dem Freiraum der anderen, denn die haben genau so ein Recht darauf, wie ihr
*edit*
Acht Posts, während ich das getippt hab. Donnerwetter, bin ich lame^^