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Thema: Gemeinschaftsprojekt: Leichenhalle.

Baum-Darstellung

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  1. #25
    Zitat Zitat von steelgray
    hallo?!?
    entschuldigung, aber wenn kids auf papier ihre innersten gefühle zur geltung bringen und dabei oft fuck off sagen doer was auch immer - dann ist das tausendmal besser als dieser mist! von wegen "totenfick" etc. ich bitte Sie, da kann man weder von lyrics noch von besonderer "kunst" reden.
    zu den beats: die beats und bässe sind in beiden liedern so jämmerlich scheisse, dass man am liebsten schreiend davon laufen würde. die von Ihnen angesprochenen "rap-kids" geben sich zumindest mühe, sich REIMENDE (!) texte, was hier nciht der fall ist, mit einigermaßen ordentlichen beats in einklang zu bringen - und sitzen tw. über zwei wochen an EINEM track. diese beiden lustigen doofnasen haben genau ZWEI TAGE für drei songs gebraucht.
    und jetzt kommense nich mit "innerste gefühle", ich kann auch innerste gefühle zum vorschein brinnen, indem ich die drei "lieder" nehme, ins klo schmeiße, mich drüber hocke und 'ne wurst drauf fallen lase...
    vielleicht machen Sie sichr ja die Mühe und lesen was ich schon oben du den Liedern geschreiben habe noch einmal durch:
    Zitat Zitat von Herr G.
    Die Sprache fällt sehr bildhaft ins Auge und auch das absichtliche Vermeiden eines Reimschemas, bzw man könnte auch sagen: das jeglicher Reime.
    Strophe 1 schildert eine romantsiche Landschaft, man fühlt sich von der Situation und vom gegebenen Bild fast an bekannte Romantiker wie Eichendorff erinnert - Die blaue Blume, der Mensch auf der Suche nach Perfektion in der Natur.
    Mit Stophe 2 und 3 wird das einst im "Mondschein" eingehüllte "Haus" zur "Leichenhalle", der romantische Aspekt verfliegt völlig.
    Auffallend jedoch ist die Zäsur die zwischen Strophe 2 und 3 eingeführt wird: "Leichenhaaaaaaale" heißt es hier und der Leser wird spontan aufgerüttelt, es ist anzunehmen dass der Intention des Dichters zufolge diese Strophe im zentralen Mittelpunkt des Gedichts zu stehen hat. Zudem ins Auge fallend ist dass dies die letzte Strophe ist die sich an das aus Strophe 1 und 2 schon bekannte 4-Vers Schema richtet. Nicht nur eine Abspaltung vom Rest des Gedichts wird hier also gesetzt, es wird regelrecht ein Stilmittel der Verfremdung, durch variierende "Zwischen-Strophen" (siehe 5. Vers), die, so zuerst angenommen, in der Intention des Dichters, periodisch, also non-variabel , angesetzt sein zu schienen. Einzig Stophe 3 ist es zudem, in der sich ein einundhalbfacher Paarreim A-A-A-C (gahr-übera-erkennbar) durchzusetzen scheint, auch dies wird mit dem C-Reim wieder ernüchtert. Ins Auge stechend ist, dass zum Zwecke des Reims bei dem Wort "überall" die 2. hälfte der letzten Silbe missig ist, was schon früh das Untergehen des Reims in Vers 4 der 3. Strophe ankündigt. Auch die Metapher in Strophe 3 Vers 2 "von Faulheit überseht" ist ein Geniestreich - die Dichter vergleichen den Tod mit dem wohligen ruhen in einer Kühltruhe. Jung trifft alt, trifft den Tod - wieder das Zentrale Thema in der durch Verfremdung hervorgehobenen Strophe.
    Strophe 4 ist auschließlich hinleitend auf Strophe 5, die einen expressionistischen Charakter zeigen wird.. ein Zwischenglied also.
    Strophe 5 wird mit "LEICHENHALLE" eingeleitet, in großen Buchstaben, eine weiter Zäsur, und ein Wandel. Wandel in Form der Literatur Epoche. Wenn in Strophe 1 noch ein Hauch Romantik zu spüren war und in Srophen 3-4 die Formalin getränkten Gänge der Leichenhalle noch das Bild einer düsteren Neo-Moderne lieferten ist die finale Strophe eindeutig auf expressionistische Elemente zurückzuführen.Das Geschehen ist nach wie vor Jung trifft alt, egal ob der Junge durch eine Pseudo-Romantik streift (Strophe 1) oder durch die Leichenhalle irrt (2,3) oder Geschlechtsverkehr mit der Alten hat, stets dominiert der Gegensatz. Der Gegensatz, der oft auch in der Psyche des Menschen so herrscht, der Dichter selbst gibt ja an es sei eine Widerspiegelung seiner Gefühle. Und so würde ich es auch interpretieren, voll Verfremdung... Orientierungslosigkeit widerspiegelnd.
    Nur weil sich etwas nicht reimt oder schön klingt ist es nicht Kunstlos. Sie werden zig Gedichte von modernen Dichtern finden können, von denen sich kein einziges reimt. Und dass die beiden dafür nur 2 Tage gebraucht haben, wage ich schwer zu bezweifeln. Schön dass Sie die "innersten Gefühle" von meinem Post aufgreifen.. warum aber nen "Fuck" zu tollerieren ist und das hier nicht ist mir immernoch nicht einleuchtend.

    Geändert von Herr G. (05.10.2005 um 16:55 Uhr)

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