Für eine Seele oder einen Geist spielten Entfernungen und Orte keine besondere Rolle, weshalb Trials Geist sein Ziel schnell erreichte.

Nein, Steels Körper war kein schöner Anblick. Sabernd zusammengefallen wie ein nasser Sack lag er da, schien aber immerhin nicht allzu ernsthaft verletzt zu sein. Nun ja, wenn man davon absah, dass er gerade seelenlos war. "Tut mir leid, Steel, wo immer du auch sein mögest, aber den brauch ich jetzt!" dachte er, als er sich dem Körper näherte.

Moment mal, konnte dass sein? Hätte er einen eigenen Körper gehabt, hätte er sich am liebsten die Augen gerieben denn das, was er sah erstaunte ihn nun echt. Ein silberner Faden schien aus seinem Kopf heraus zu hängen und tief im roten Nebel von GSandSDS's Aura zu verschwinden. Also war seine Seele noch nicht ganz vom Körper getrennt, sondern immer noch über diese unscheinbare Linie mit ihm verbunden. Doch wenn dass stimmte, dann würde dass heissen, dass....

Er konnte nicht darüber nachdenken, denn schon sah, hörte und fühlte er den Schmerz, den sein dunkles Ich verbreitete. Er musste einfach einschreiten, bevor es noch schlimmer wurde. Und so nahm er Besitz von Steels seelenlosen Körper.

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Trials alter Ego genoss die Schlacht in vollen Zügen! Wie lange hatte er schon auf sowas verzichten müssen. Zunächst ging er noch durch die Reihen und schlug seinen Gegnern diverse Körperpartien ab, doch schon bald wurden ihm diese Verstümmelungen zu eintönig.

"Pah, immer nur dieser harmlose und sanfte körperliche Schmerz! Jetzt zeig ich euch, was Schmerzen wirklich sind, kommt nur her, wenn eure Seele leiden soll!"

Und wie auf Kommando stürmten ein paar Soldaten aus beiden Lagern auf ihn zu, doch er wich ihren Schwertstreichen nur gelangweilt aus und tappte ihnen an die Stirn. Jetzt brauchte es nur noch ein Fingerschnippen und schon ging es los.

Unter Schreckensschreien brachen die Angreifer zusammen und krümmten sich auf dem Boden. In ihren Köpfen schallten die Schreckensschreie von Heino, gemischt mit der Tenorstimme von Hansi Hinterseer, unterlegt mit einem nie enden wollendem "Ra ra Rasputin". Das waren Schmerzen, wie nur ein Gott der Finsternis sie durchführen konnte.

Die Folterei war zwar lustig, doch er besann sich, dass er dazu noch später Zeit haben würde. Was er jetzt wollte, war ein würdiger Gegner für ihn und da würde sich sicher bald einer finden.