Fangen wir an:

Die Familie in der anderen Hälfte unseres Doppelhauses ist recht nett. Die Mutter arbeitet als Verkäuferin in einer Bäckerei, der Vater arbeitet bei der Sparkasse, der Sohn studiert Maschinenbau. Wie gesagt, nette, gewöhnliche Leute, außer dass der Vater zuweilen zur Cholerik neigt.

Im Haus nach Norden wohnen zwei Familien, beide ohne Kinder. Unauffällige Leute, kenne die kaum. Weiß nur, dass die eine Familie ein Lesbenpaar mit um-die-50ern ist.

Nach Westen wohnt DER Choleriker schlechthin. Er mag es, seine Kinder anzuschreien und auch mal handgreiflich zu werden. Seiner Frau hat er bereits "Hirn für keine 5 Pfennig" angerechnet und zwar so laut, dass es die ganze Straße hören konnte. Seitdem ist das in der Nachbarschaft bei Eheleuten eine immer wiederkehrende Floskel.

Nach Süden wohnt eine Frau ende 60 alleine. Ihr Mann ist vor zwei ochen gestorben. Er war ein komischer Kauz: Geraucht wie ein Schlot, getrunken wie ein Loch. Hat tagsüber lautstark gehustet und einmal nachts um halb zwei lautstark seinen Tod angekündigt, der dann nicht einmal eintrat.
Vor zwei Wochen ist er dann in der Wirtschaft vom Stuhl gefallen.

Tjo.

Durchschnittsnachbarn. Stören mich nicht, also bin ich zufrieden mit ihnen.