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Hallo zusammen,
ein kleines Vorwort:
Ich hab nur Narbengrab's Beitrag gelesen ohne den darauf folgenden Antworten;
den Link von nem Freund zugeschickt bekommen und mich jetz eigentlich nur registriert um hier Antworten zu können*g

An Narbengrab:
Ich musste wirklich häufig schmunzeln als ich deinen Beitrag durchlas
Das liegt jetzt nicht daran, dass ich herzlos wäre oder kein Verständniss aufbringen würde; sondern viel mehr daran, weil sich unsere Lebenswege äußerst ähnlich sind.
Bei dir finden diese Prüfungen auf einer extremeren und sichtbareren Art und Weise statt während bei mir alles eher subtil abläuft.

So wurde ich nie körperlich missbraucht - sondern eher im weiteren Sinne ausgebeutet,hintergangen und ausgenutzt.
Bei mir ging eigentlich bis zu meinem 5Lebensjahr auch alles gut, zu dem Zeitpunkt ließen sich meine Eltern scheiden und seitdem haut bis heute eigentlich nichts mehr hin.
Zwecklos ihnen die Schuld in die Schuhe zu schieben, es kommt an sich nur darauf an wie ich heute damit umgehe.

Anfangs half es mir, mich mit versch. Objekten zu identifizieren.
Bspw. mit Liedtexten der Onkelz, die mir sehr weiterhalfen.
Später lernte ich erst übers Internet Leute kennen, denen es ähnlich ging wie mir und später baute ich einen Freundeskreis mit solchen Leuten auf.
Dazu kam dann nach kurzer Zeit das Buch "Unter'm Rad" und "Steppenwolf" von Herman Hesse.
Alles Punkte die mir entscheident weiterhalfen und mich langsam rauskommen ließen aus meinem eigenen Sumpf.

Ein Satz der mir sogar heute noch aus schwierigen Situationen hilft war, ein Gespräch mit einer guten Freundin:


Ich: Ich habe das Gefühl als ob ich fallen würde, ich versuche mich festzuhalten und schaffe es sogar für kurze Zeit.
Manchmal reicht mir jemand Hand und zieht mich hoch - aber immer nur um mich später wieder fallen zu lassen.

Sie: Das stimmt, du fällst und wirst fallengelassen aber du bist blind und erkennst nicht dass du selbst Flügel hast mit denen du frei nach oben fliegen könntest.


Ich liebe diese Metaffer(schreibt man doch mit doppel-f ?)

Als ich letztens dachte, ich hätte das grundlegensde in meinem Leben bereits gelernt, sollte ich allerdings wieder auf etwas aufmerksam werden, was diemsal (wie schon unzählige male zuvor) mein Leben veränderte.
Diesmal war es ein Buch.
Kurz und einfach "Wer hat Angst vor'm Schwarzen Mann" - von Jan Van Helsing

Es war erschreckend und faszinierend zugleich, in dem Buch alle meine Gedanken, alle meine Ansichten und jede Fantasie die ich mir seit meinem 8.Lebensjahr ausgedacht hatte, in Bezug auf meine Religion und Ansichtsweisen über das spirituelle Wesen der Erde und dem Leben allgemein, in diesem Buch niedergeschrieben und mit Tatsachen untermauert wieder zu finden.
Es hat mir einiges aufgezeigt, es hat mich an alte Grundsätze erinnert die ich mir selbst einmal gestellt habe.

Nichts ist unmöglich, es gibt nichts was du nicht tun kannst oder tun musst.
Es gibt lediglich Dinge die du nicht willst.

Und damit spreche ich jetzt jeden an der es liest,
denkt ihr im ernst dass es Dinge gibt die ihr machen M Ü S S T ?
So wird jeder sagen "natürlich"
Das ist allerdings falsch, so abstrakt es manchmal sein mag. Wir haben jederzeit und immer die freie Wahl tun und lassen zu können was wir wollen - solange wir die Konsequenz dafür tragen.

Frei nach den physischen Gesetzen worauf auf eine Aktion eine Reaktion folgt, müssen wir mit jeder Entscheidung mit einer Folge rechnen.
Tagtäglich treffen wir zig Entscheidungen, aber wenn es einmal um etwas wichtiges geht, wechseln wir lieber das Thema und beenden das vorherige damit, dass es sowas sein "muss" und wir keine Wahl haben.

Ein Obdachloser, der kein Heim mehr hat weil er sich für etwas entschieden hat was er tun möchte und dafür die Konsequenz trägt, ohne zu jammern und ohne die Schuld bei jemand anderem zu tragen ist mein Held.

Warum?
Er hat sich entschieden - er wusste was geschieht - er trägt die Konsequenzen und beschwert sich nicht.

Ich fahre mit dem Auto über die Bundesstraße mit 80km/h statt 70 und zahle 80€ Strafe weil ich geblitzt wurde.
Wenn ich das wem erzähl fang ich gleich damit an "Scheiss Polizei hat mir schonwieder 80€ abgezockt - die ham auch nix bessres zu tun als dass sie den ganzen Tag in der Pampa rumstehn und Leute blitzen"

Heute würd ichs anders ausdrücken, nämlich entweder garnicht(weil es ein irrelevantes Thema ist und die Menschen sowieso viel zu viel reden) oder wenn mich jemand fragt "Ja ich musste 80€ zahlen weil ICH zu schnell gefahren bin"

Ich hoffe es erkennt jeder den Unterschied.

Und dir Narbengrab wünsche ich noch viel Erfolg für deine Zukunft,
such die Hoffnung und Hilfe nicht in anderen sondern in dir.
Es ist eine schwierige Lektion die mir heute auch noch nicht leicht fällt, aber nur weils nicht leicht iss, isses kein Grund es nicht zu tun


Hier am Schluss möchte ich deine 5 Fragen noch beantworten:

1. Wie geht ihr durch euer Leben?
Aufrecht, stolz und ohne zurückzublicken.(Und falls doch, dann mit einem Lächeln)

2. Seid ihr eher gelassen oder habt dauernd Stress oder Probleme?
Natürlich hab ich Probleme, könnte sie in Dosen abfüllen und Verkaufen
Aber nichts womit man nicht fertig werden könnte, es kommt noch viel auf uns alle zu und da ist das was jetzt in der Welt geschieht als vergleich Kinderkrams.

3. Wie regelt ihr diese meistens?
Unterschiedlich,
Logisch,Auseinandersetzen mit dem Problem, Kompromisse eingehen,Nachgeben, etc.

4. Wie steht ihr zum Suizid
Nüchtern.
Wer sich umbringen will soll es tun aber anderen damit nicht die Ohren vollheulen.
Wenn man es ernsthaft vor hat sich umzubringen, heult man nicht mehr rum sondern ist froh darüber.
Vergießt du eine Träne während du dich umbringen willst, wirst du es auch nicht schaffen - weil du dich garnicht wirklich umbringen willst.

Und wenn es jemand ernsthaft vor hat, so gibt es auch dann keinen Grund zu trauern, ich weiß dass er mit seinem Leben auf dieser Art und Weise nicht mehr Klarkommen konnte und sich eine leichtere Prüfung sucht.


Soviel von meiner Seite,
freundliche Grüße an alle (ausnahmsweise ernst gemeint *g)
DerGraf

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EDIT:
das mit der Fernbeziehung iss mir übrigens auch bekannt, irgendwie lustig daran zurückzudenken