Spezifisch beziehe ich mich damit auf ein Kozept von Osamu Tezuka, nämlich das der Bauförmigen Erzählstruktur für Serien.Zitat von netwarrior
Tezuka postulierte darin, dass eine gute Erzählung ein Starkes Zentralthema haben sollte, von dem astförmig die einzelepisoden hervorblühen. Er illustriere seine Idee mit diesem Bild:
http://img230.imageshack.us/img230/2347/baum2nk.jpg
Wie du siehts, sind die Nebengeschichten schon von ihm weg leicht zirkulär ausgelegt, da sie sich am Ende immer wieder mit dem Hauptstamm vereinen. Für Osamu und vermutlich noch für einen ganzen Haufen anderer arbeitet dieser Ansatz da ihr Zentrathema "stark" und tragend genug ist aber Takahashi hat besonders in Ranma 1/2 die Angewohnheit, schwache Themen zu wählen und jede einzelne der Nebenhandlungen identisch zu strukturieren. Das Hauptthema ist grapisch gesprochen sehr, sehr dünn da sie die ganze Geschichte um Ranmas ständigen Geschlechtertausch eigentlich nur als Comedy-Material und roten Faden Verwendung findet.
Würde ich ihren Storybaum zeichnen müssen, so würde dieser aussehen wie eine von einer hauchdünnen Linie durchstoßene "8" - ihr zentrales Thema wird viel zu wenig ausgearbeitet.Besonders fiel mir das ins Auge, nachdem ich "Futaba-kun Chance!" gelesen habe, eine etchi-Serie mit demselben Geschlechtertausch-Thema als Zentrastamm, aber einer besseren Ausarbeitung desselben.
Ich mag Rumiko Arbeiten, ich werde es nie bereuen, "Mermaid's Scar" aus den USA importiert zu haben, nur ihre längeren Serien sind auf die Dauer so schrecklich monoton und irgendwo habe ich das miese Gefühl im Bauch, dass sie diesen spezifischen Stil von monotonen Fortsetzungsgeschichten mit dünnem Zentralstamm (oft genug dann gerade auch noch "Love-Comedys") durch ihren Erflog mit Ranma 1/2 viel zu sehr gefördert hat.