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"[...] und ließ seinen Schatten auf den Boden werfen."
- An sich korrekt, aber darüber bin ich dann doch gestolpert. "Und ließ seinen Schatten auf den Boden fallen" perhaps?
"Abends deckte sich dann sein Schatten mit dem von einem Baum direkt hinter ihm.
Ich wohne schon seit ein paar Jahren in der Stadt, und es gibt nicht viele schöne Orte hier."
- Zu hastiger Wechsel. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, die Atmosphäre, die du geschaffen hast, ist mit diesem einen Satz zerstört worden. Diese Atmosphäre hättest du btw. noch verstärken können, hättest du statt "von einem Baum" "des Baums" geschrieben. Ich persönlch hätte auf diese Art und Weise den Mann mit dem Baum assozieren können. Beide sind sie dort, an einem und demselben Platz, morgens, mittags, abends...
"Abends deckte sich dann sein Schatten mit dem des Baumes direkt hinter ihm...
Schon seit ein paar Jahren wohne ich in dieser Stadt, und es gibt nicht viele schöne Orte hier."
Du merkst, ich habe ein bisschen was verändert. Dieser Baum, diese Stadt - das fixiert die Szene auf einen bestimmten Ort. "Dieser Mann, dieser Baum, in dieser Stadt". Die eine, einzige Stadt, von der die Kurzgeschichte handelt, ebenso wie dieser eine bestimmte Mann und der Baum.
"So ist alles ist mit Beton und Steinen bedeckt."
- Im Zusammenhang mit dem vorherigen Satz gefällt mir das auch nicht so gut. "Alles ist mit Beton und Steinen bedeckt."
Hingegen gefällt mir deine Beschreibung ansonsten sehr gut. Das mit dem Spielplatz, der statt mit Sand mit Schotter gefüllt ist, spiegelt sehr gut den Zustand der Stadt wider, aber auch der Menschen, die dort leben (und das meine ich nicht im Sinne Äußeres, sondern im Sinne des Gemütszustandes - trostlos, traurig, grau in grau).
"Manchmal sah es so aus, als würde Er dem Baum dann zunicken, um dann erneut seinen Blick zu Boden zu wenden."
- Unschöner Wiederholungsfehler.
"Sie zögerte kurz, stimmte aber dann recht energisch ein."
- Das "energisch" enthält das Wörtchen "Energie". Irgendwie wirkt es zu hektisch in diesem ansonsten ruhigen Text.
„Dann setzten sie sich kurz, es könnte etwas länger werden!“
- Du bemerkst den Sinnigkeitsfehler?
"Es tat mir Leid für den Mann, was er alles durchgemacht hatte."
- "Es tat mir Leid für den Mann... was er nicht alles durchgemacht hatte."
"Am nächsten Tag blieb die Bank leer und der Baum wurde noch im Morgengrauen gefällt.
Mein Bild blieb, wie es war."
- Puh... Nach der Geschicht ein mitreißendes Ende. Wirkt nur leider etwas hingeklatscht.
"Am nächsten Tag blieb die Bank leer.
Der Baum wurde noch im Morgengrauen gefällt.
Mein Bild blieb, wie es war."
Endfazit:
Ich weiß nicht, was ich von der Kurzgeschichte halten soll. Aber im Endeffekt kann ich nur sagen, dass sie mir von der Idee her super gefällt. Du hast das alles teils bloß etwas schlecht in Szene gesetzt und auch die Übergänge von der einen Person zu der anderen sind zu "flüssig". Man liest das eine und dann beim anderen weiter, ehe man wirklich merkt, dass ein Personenwechsel statt gefunden hat.
Eines empfehle ich dir: Absätze! Nicht nur einer, sondern zwei. Immer dann, wenn ein Personwechsel ansteht. Die Übergänge werden dadurch klarer. Sonst eine sehr nette Idee, von der einen Person zur anderen zu wechseln, ein wenig über sie zu erzählen und sie dann aufeinander treffen zu lassen. Der Abschluss gefällt mir immer noch am Besten.
Btw. bist du ab und an vom Präteritum ins Präsenz gesprungen. Viele Rechtschreibfehler hast du nicht gemacht, du solltest aber trotzdem noch mal drüber lesen.
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass meine Kritik nicht böse gemeint ist und alle Verbesserungsvorschläge allein meine persönlichen Neigungen widerspiegeln.
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