Zitat Zitat von Sephiroth ultimativ
Ich werde es die nächsten drei Jahre lernen, bis ich mit der Schule fertig bin, und in dem zusammenhang wollte ich einfach mal nachfragen, ob ich später irgendwelche Vorteile beim Japanisch lernen haben werde. Ich denke, es wird mir zumindest nicht mehr so schwer fallen, weil ich dann schon einen Einblick in die asiatische Sprachwelt haben werde und ich eigentlich ein schnelles Auffassungsvermögen habe, was Sprachen angeht. Also, wie ähnlich sind sich Japanisch und Chinesisch in Schrift und Sprache? Und wie sieht es mit der Grammatik aus? Ist Japanisch die schwierigere oder die leichtere Sprache? ( Hab da gegenteiliges gehört).
Danke schonmal im Vorraus!
Der vorteil, der sich aus einem Chinesischstudium erwächst ist, dass man danach die Kanji und die Sinojapanischen Lesungen dieser schon beherrscht. Denn jedes Kanji hat generell mindestens zwei Lesungen, eine Sinojapanische - die japanisierte chinesische - und die reinjapanische von denen beide beherrscht werden müssen. China scheint sich mit einer Lesung pro Zeichen zu begnügen. Natürlich negiert sich dies wieder ein wenig, da China und Japan unabhängig voneinander Schriftreformen durchführen und jedes Land heute separate Kurzformen der Kanji eingeführt hat. Korea und Taiwan verwenden noch die alten Langformen. ABer Wikipedia sagt es auch nicht schlecht:
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Die japanische Sprache ist in ihrer Entstehung etwas weitgehend Eigenständiges. Zwar entspricht ihre Grammatik – ebenso wie z. B. die des Koreanischen – dem Altaischen (Agglutination, Wortstellung), die Aussprache ist jedoch typisch austronesisch (wenig Konsonantenverdoppelungen, nur ein stimmhafter Endkonsonant "-n"), und im Wortschatz lassen sich kaum Ähnlichkeiten mit dem Koreanischen feststellen, sieht man von Begriffen aus dem landwirtschaftlichen Bereich und in beiden Sprachen vorhandenen chinesischen Lehnwörtern ab. Altaische Ausspracheelemente wie die Vokalharmonie wurden im Laufe der Zeit immer mehr zurückgedrängt.

Das japanische Schriftsystem verwendet die chinesischen Schriftzeichen (漢字 Kanji), sowie zwei davon abgeleitete Silbenschriften, Hiragana (für den indigenen Wortschatz) und Katakana (für neuere Lehnwörter). Mit der Schrift wurden auch viele chinesische Begriffe in das Japanische übernommen. Doch in Aussprache und Grammatik unterscheiden sich Japanisch und Chinesisch grundlegend: Anders als die chinesischen Sprachen kennt das Japanische keine Töne und auch weniger Konsonanten, daher ist der Silbenvorrat des Japanischen mit rund 150 Silben im Vergleich zu den rund 4000 des Chinesischen viel geringer. In der Grammatik ist Japanisch, im Gegensatz zu den isolierenden chinesischen Sprachen, eine agglutinierende Sprache, besitzt also eine Vielzahl von grammatischen Suffixen – so genannten Partikeln und Funktionalnomen –, die eine vergleichbare Funktion wie die Flexionsformen, Präpositionen und Konjunktionen der europäischen Sprachen haben.

Noch im heutigen Japanisch werden „altjapanische“ und chinesische Elemente voneinander abgegrenzt. Bei den Schriftzeichen wird zwischen 音読み (On-yomi) und 訓読み (Kun-yomi) unterschieden. On-yomi ist die sinojapanischen Lesung, eine Übertragung der chinesischen Lesung (meist aus Sung- oder Tangzeit) in den Lautvorrat des Japanischen, bei der Kun-yomi wurde ein „urjapanisches“ Wort mit der Bedeutung des Schriftzeichens verbunden. Einige Lautfiguren finden sich nur in jeweils einem der beiden Bereiche. Aus dem Chinesischen stammende japanische Verben und Adjektive, die wie alle chinesischen Wörter nicht flektierbar sind, funktionieren auch grammatikalisch anders als ihre flektierbaren „urjapanischen“ Gegenstücke.