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also dann, wie der Titel schon sagt, erzählt mal, von euren Haustieren, welche ihr schon hattet, welche ihr habt oder gerne hättet....
Ich hatte als Kind zwei Kanarienvögel (von der Katze ermordet), eine Schildkröte (ausgebrochen) und so viele Katzen, das ich aufgehört habe ihnen Namen zu geben. Ich schätze, es waren ungefähr 8-10 Katzen, nicht mitgezählt natürlich die Jungen, die wir verschenkt haben (nachdem ich mich 2 Monate lang um sie gekümmert hatte). Jetzt sind noch eine Katze und ein Kater übrig, sterilisiert und kastriert, damit die lange Katzen-Dynastie in unserem Haus mit ihnen endlich ihr Ende findet.

Ich möchte in Zukunft kein Haustier haben, erstens weil sich bei mir vor sieben Jahren eine Katzenallergie entwickelt hat (und vermutlich auch eine allgemeine Tierhaarallergie), die immer schlimmer wird, und für mich dennoch nur Katzen als Haustiere in Frage kämen. Und zweitens, weil ich in die Stadt ziehe und ich es für eine Zumutung halte, Tiere in eine Wohnung zu sperren. Manche Menschen glauben wohl, der Begriff „artgerechte Haltung“ beziehe sich nur auf Schlachtvieh, Milchkühe und Legehennen…

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Was für Erfahrungen ihr mit welchen Tieren gemacht habt...
Ich habe erfahren, dass es egal ist, wie hoch die Sicherheitsvorkehrungen für Kanarienvögel in einem Haushalt sind, wenn man Katzen besitzt. Die Natur findet immer einen Weg. Und Katzen sind von Natur aus sehr unmenschlich.

Weiters habe ich erfahren, dass Schildkröten von einer Sekunde auf die andere spurlos verschwinden können. Sie sind vielleicht nicht besonders schnell, aber vermutlich sind sie Mitglieder irgendeiner außerirdischen Crew und können Teleportieren. Außerirdisch genug sehen sie ja aus. Der Vorteil an ihnen ist, dass sie nicht auf der Speisekarte von Katzen stehen. Noch nicht.

Und Katzen sind… eben Katzen.

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was euer Haustier für euch bedeutet...
Das ist schwer zu sagen. Kanarienvögel und Schildkröten machen schon recht viel Arbeit, aber Katzen sind eigentlich recht anspruchslos, solange man sie mit Streicheleinheiten verwöhnt und häufig genug füttert. Und man sollte sich nicht wundern, wenn man ständig tote Vögel, Mäuse und Teile von Eichhörnchen vor der Tür liegen hat.

Aber durch „meine“ Haustiere habe ich auch gelernt, dass man ein Tier eigentlich nicht besitzt, weil man die lebendige Natur nicht für sich beanspruchen kann. Und auch, dass etwas nicht nur dann wertvoll ist, wenn es mir ähnlich ist. Viele Menschen „vermenschlichen“ ihre Haustiere: sie schreiben ihnen Gedanken und Gefühle zu, die mit großer Wahrscheinlichkeit rein menschlich sind, und sehen darin den Wert eines Lebewesens. Wenn ich hingegen meine Katzen ansehe, sehe ich in ihrem Gesicht nur die Zufriedenheit eines satten, in der Sonne liegenden Wesens. Braucht man wirklich andere Gründe, um ein Tier zu respektieren?

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was ihr empfindet, wenn ein Haustier stirbt...
Ich bin nicht glücklich darüber, aber es nimmt mich auch nicht sehr mit. Solange das Tier lebt, hoffe ich natürlich, dass es ein langes, zufriedenes Leben hat. Aber wenn es tot ist, warum sollte ich dann noch trauern? Der Tod ist etwas, das man ohnehin nicht rückgängig machen kann. Ich möchte, dass meine Tiere ein schönes Leben haben, solange es eben dauert (weshalb ich sie auch NIEMALS in eine Wohnung sperren würde).

Ich glaube, viele Menschen sehen ein Haustier wirklich als ihren Besitz (und halten es auch so), aber wenn man sich klar macht, dass man in Wirklichkeit kein „Besitzender“ ist, wird der –garantierte- Verlust auch leichter zu ertragen.

Und zuletzt ist es natürlich auch so, dass ein Tier eben ein Tier und kein Mensch ist. Für ein Tier ist nur das Hier und Jetzt relevant, ein Mensch hingegen hat ein Bewusstsein für die Zukunft, und er weiß auch von der Unabwendbarkeit des Todes. Der Mensch muss jeden Tag mit dem Tod leben. Und trotzdem freut er sich auf morgen, macht kurzfristige und langfristige Pläne… und stirbt vielleicht „vor seiner Zeit“. Das ist etwas ungleich Traurigeres als der Tod eines Tieres, das ja ohnehin nie für die Zukunft gelebt hat.