Verstohlen und in tiefsten Schatten kauernd sah sich Shiro an, was die Krieger des Lichtes taten. Es hatte ihn überrascht ihre Gegenwart zu fühlen, als er vom Dämmerwaldtempel zurückkehrte und vorsichtshalber hatte er sich in den Schatten, die ihm Bäume und Unterholz boten, zurückgezogen und sich ihnen verborgen genähert. Aus Furcht, sie könnten ihn oder seine magische Aura bemerken unterdrückte er mit aller Macht jegliche Ausstrahlung, die von ihm ausging. Er konnte es einfach nicht riskieren, dass die Gegner seines Meisters und damit auch seine Feinde, ihn aufspürten. Er war in heiliger Mission unterwegs, sein Auftrag war wichtig für die Zukunft der Welt, es durfte einfach nicht geschehen, dass er versagte, weil er von den Kriegern des Lichtes besiegt wurde. Und wenn sie ihn bemerken würden, dann wäre dies der Fall. Er war ihnen einfach nicht gewachsen.
So langsam und leise, wie er es nur vermochte schlich er sich voran, Schritt für Schritt, Meter für Meter. Jeden Augenblick rechnete er damit entdeckt zu werden und hielt deshalb seine geistigen und magischen Reserven für eine Flucht bereit. Er musste seinen Auftrag erfüllen bevor er starb.
Allerdings hatte er noch nicht vor zu sterben. Er wollte seinem Meister weiterhin dienen und der Sache ihrer Göttin den Weg bereiten. Das war seine Bestimmung! Während er vorsichtig weiterschlich, sich immer im Schatten haltend, passierte er bald seine Feinde. Für einen kurzen Augenblick fragte er sich, wie es ihm wohl ergangen wäre, wenn er nicht die Fähigkeiten der Shiekah besäße: Wenn er nicht sein Kommen verschleiern, seine Aura unterdrücken konnte. Wenn er nicht mit den Schatten eins werden konnte. Ob sie ihn bemerkt hätten?
Sorge und Furcht lasteten auf ihren müden Gesichtern, das konnte Shiro selbst aus der Entfernung noch sehen. Sie waren abgelenkt, abgelenkt von dunklen Ahnungen und von der Angst vor der Zukunft. Sie hatten so lange, so mutig für ihre Ideale gekämpft. Sie hatten ihre Völker beschützt und ihr Land mit allen Mitteln verteidigt. Sie waren gegen Kreaturen in den Kampf gezogen, deren bloßer Anblick normale Geschöpfe in den Wahnsinn getrieben hätte und hatten sich unerschütterlich den drohenden Gefahren entgegengestemmt.
Shiro sah sich außer Stande Mitleid mit ihnen zu empfinden. Er erkannte ihren Mut und ihre Entschlossenheit an, doch seine grenzenloe Ablehnung überwog: Sie wollten die herrliche Zukunft verhindern, für die Villon und er selbst eintraten. Sie leugneten die Glorie Katharis', der einzigen wahren Göttin. Getrieben von der verhassten Macht der Splitter eines Fragmentes des Triforce, waren sie nichts weiter als Marionetten der großen Gegnerinnen dieser Welt: Din, Farore und Nayru! Die Göttinnen, die von der ganzen Welt angebetet wurden und doch nichts weiter getan hatten als ihr das wertvollste, was es gab, vorzuenthalten: Katharis.
Zorn durchflutete Shiro bei dem Gedanken, an die falschen Göttinnen, so dass er fast seine mentale Deckung vernachlässigt hätte. Selbst während ihrer Abwesenheit handelten sie noch durch die Krieger des Lichtes ihrer Schwester Katharis entgegen. Niemals würde er es zulassen, dass sie Erfolg hätten. Niemals!
Als er dachte endlich weit genug entfernt zu sein beschleunigte er sein Tempo und eilte durch die Sumpflandschaft, in der noch immer die Kälte Villons vorhanden war. Nach einiger Zeit wagte er es auch wieder alle geistigen Schranken loszulassen und lief los. Er musste die ablenkenden Gedanken an die verhassten Göttinnen und ihre Diener abschütteln. Er würde gleich all seine Konzentration brauchen, denn diesmal würde er mit seiner eigenen, geringeren Macht auskommen müssen. Diesmal war er nicht erfüllt von der Stärke seines Gebieters.

Während Shiro den sumpfigen Süden verließ und Unruh-Stadt entgegeneilte, und Villon gerade die verbotenen Worte auf dem Pergament vorlas, schreckten die Krieger des Lichtes auf. Ein Lärm, wie er nur von einer großen Anzahl verschiedenen Wesen ausgelöst werden konnte, drang ihnen ans Ohr. Bereit eine neue Teufelei von ihrem Gegner Villon entgegengeschleudert zu bekommen hoben sie ihre Waffen und machten sich bereit. Was auch immer kommen sollte, sie würden es besiegen! Als die ersten Wesen auftauchten wra unklar was überwog: Erleichterung oder Verwunderung.
Gegen so viele grässliche Wesen hatten sie gekämpft. Geschöpfe der Finsternis und des Hasses, Monster von grausamer und mächtiger Art. Umso überraschender kam es als ihnen einfache Monster entgegenliefen. Verdutzt und leicht verunsichert sahen sie sich an. Sollte dies etwa alles gewesen sein? Villons letztes Aufgebot sollte aus einigen schwachen Wald- und Sumpfmonstern bestehen? Erleichterung überkam die Krieger des Lichtes. Wenn dies das letzte war, was Villon ihnen zu bieten hatte, dann musste er wahrlich verzweifelt sein. Was nur bedeuten konnte, dass sie ihn bald endgültig besiegen würden!
Erfüllt von dieser weitreichenden Erkenntnis schulterten sie begeistert ihre Waffen und liefen den Angreifern entgegen. Was sie nicht wussten: Sie irrten sich in so ziemlich allem, was ihnen noch eben durch den Kopf gelaufen war.
Zuallererst waren die Monster keine Angreifer. Es war auch nicht beabsichtigt gewesen, dass sie hier auftauchten. Es war vielmehr ein Zufall oder eher eine Kette von verschiedenen Ereignissen, die sie auf die Krieger des Lichtes zutrieb. Zu dieser Zeit war Villon damit beschäftigt jahrhundertealte, arkane Magie zu beschwören. Hätte er von seinen hartnäckigen Verfolgern gewusst, wäre er bestimmt mit etwas weitaus eindrucksvollerem aufgewartet als mit einer Meute von wilden Monstern. Allerdings war es Villon, der für den Aufmarsch der Kreaturen verantwortlich war. Die grausame Kälte, die von ihm ausging hatte bereits in Unruh-Stadt für eine Panik gesorgt und nun geschah auch im Süden dasselbe. Da Monster sich nicht mit einem so komplexen Gehirn wie die Menschen rühmen konnten, brach bei ihnen auch keine Panik im eigentlichen Sinne aus. Die grenzenlose Kälte veranlasste vielmer ihren Überlebensinstinkt ans Licht zu treten und so taten sie nur das, was ihnen von ihren Trieben gewiesen wurde: Sie flohen.
Doch da es keine Menschen waren, kam es auch nicht zu Rangeleien oder zu Gewaltausbrüchen. Die wilden und gefährlichen Kreaturen des Südens hatte alle gemein, dass sie diesen Ort verlassen wollten. Sie wollten überleben. Es wäre sinnlos nach allen Seiten hin auszuschwärmen so wie Die kulitivierten Menschen aus der Stadt es vor einiger Zeit getan hatten. Das einzige was die Monster zu tun hatten, war nach Norden zu rennen, sich immer weiter von der drohenden Gefahr zu entfernen.
Womit man zu den letzten und entscheidenden Irrtümern kommt: Die Monster, die den Kriegern entgegenliefen, war nur die Vorhut einer kleinen Armee. Alles Leben aus dem Dämmerwald samt näherer Umgebung floh nach Norden und damit zwangsläufig zu den ahnungslosen Kriegern.
Der letzte Irrtum war, dass die Monster keineswegs ungefährlich waren. Sie warn erfüllt von dem Wunsch zu fliehen, sich vor der schrecklichen Kälte in Sicherheit zu bringen. Das erfüllte sie mit Raserei und da sie sich nicht gegenseitig behinderten, ( das wurde von ihrem Selbsterhaltungstrieb verhindert, der genau wusste, dass es nur von Nachteil sein konnte, wenn sich alle gegenseitig anfielen), musste ihre Wildheit zwangsläufig das Hindernis auf ihrem Weg treffen. Das waren in diesem Fall die Krieger des Lichtes.
Diese indes wusste davon noch nichts und nahmen den Kampf gegen die Kreaturen auf.

Shiro näherte sich vorsichtig dem Südtor der Stadt.
Er durfte nicht gesehen werden, sonst lief er Gefahr die gesamte Stadtwache gegen sich aufzubringen, als blieb ihm nur ein Ausweg: Er musste die fähigkeiten seines Schwertes nutzen. Das hieß in erster Linie, dass er von seiner Möglichkeit sich durch die Schatten zu bewegen Gebrauch machen musste, wenn er unbemerkt die Stadt betreten wollte. Wenn er ersteinmal drinnen war zweifelte er nicht daran, dass es recht einfach werden würde. Es gab vieles, was auf einer Seite war. Dies war zum Beispiel das Wetter.
Villons Erscheinen schien nicht nur alles Leben was ihm über den Weg lief einzuschüchtern und zu ängstigen, es schien so, als sei auch die Sonne nicht gegen die Wirkung seiner Aura gewappnet.
Seit ihrem Erscheinen, wollte sie nicht mehr richtig scheinen. Sie war zudem außer Stande den Menschen von Unruh-Stadt ( und natürlich auch den Monstern des Südens) durch Wärme Trost zu spenden. Aus dem anfangs schönen, sonnigen Tag war ein trüber, dunkler Tag voller Kälte geworden. Als ob sie verängstigt sei, machte die Sonne sich sogar daran früher als es natürlich war uterzugehen.
All diese Zeichen wurden von den Bewohnern der Stadt sehr negativ ausgelegt, was zur Folge hatte, dass sich die Stimmung nicht bessern konnte. Obwohl die Panik nach einigen Stunden vorbei war, waren die Leute noch immer unruhig und ängstlich. Sie warteten auf das kleinste Zeichen von neuer Gefahr, um sich wieder ihrem Wahnsinn hingeben zu dürfen. Für Shiro bedeutete das praktischerweise, dass die Leute in ihren Häusern blieben und dass die Wachen zu große Angst hatten ihren nächtlichen Aufgaben bei ihren Streifen durch die Stadtviertel nachzugehen.
Er näherte sich dem Südtor von der Seite her, um nicht von den Wachen bemerkt zu werden, und als er meinte nache genug zu sein, zog er sein Schwert, welches wie so oft, erfreut aufschrie. Es spürte bereits, dass es bald wieder Blut kosten durfte. Diesen Schrei konnten die Wachen zwar nicht hören, doch sie konnten sich nicht eines plötzlichen mulmigen Gefühls erwehren und so verließen sie ihre Posten und traten auf den Platz vor dem Tor und der Stadtmauer. Es war niemand zu sehen.
Wenige Augenblicke später trat Shiro aus einer dunklen Ecke hinaus auf den Platz vor dem großen Uhrenturm. Als er sich damals, vor mehreren Jahren von den übrigen Shiekah abgewandt hatte und Hyrule verlassen hatte, war er viel herumgereist darunter auch in Termina. Er wusste deshalb, dass sich der Uhrenturm nur an einem einzigen Abend im Jahr öffnete: Am Abend des Karnevals der Zeit!
Dieses rauschendste und bunteste aller Feste würde jedoch erst in einigen Wochen stattfinden, so dass das Problem darin bestand den geheimen Menachnismus zu finden, der den Eingang öffnen würde. Glücklicherweise hatte Shiro sich schon früher Gedanken darüber gemacht und war zu dem Schluss gekommen, dass der Mechanismus irgendwo unter dem Turm zu finden sei. Es gab eine Tür, die in eine Art Keller des Turmes führte und diese Tür wurde tags wie nachts bewacht. Der Mechanismus musste dort sein.
Sich immer im Schatten haltend, näherte sich Shiro besagter Tür. Sie wurde nur von zwei Stadtgardisten bewacht, was darauf schließen ließ, dass es immer Inneren noch mehr Wachen geben würde. Damit Shiro seiner Aufgabe nachegehen konnte mussten sie alle sterben.
Nachdenklich schaute er auf sein Schwert. Es war wichtig, dass die beiden Wachden vor der Tür nicht um Hilfe oder nach Verstärkung rufen konnten. Es durfte nicht zu einem Alarm kommen. Das hieß, dass er sich beeilen musste und beide schnell umzubringen hatte. Er würde ein zweites Mal in die Schatten eintauchen. Shiro wra sich dessen bewusst, dass dies ein gefährliches Unterfangen war. Man konnte sich nicht einfach so auf diese Art und Weise fortbewegen. Die Schatten lagen immer auf der Lauer und während man sich durch ihre Welt bewegte muss man sie die ganze Zeit abwehren und ihnen ausweichen. es war unklar, was genau mit jemandem geschah, der von den Schatten verschlungen wurde, doch eines stand fest: Seine Seele würde nicht zu den Göttinnen kommen. Shiro hatte zwar keine Interesse daran zu den Göttinnen zu kommen, doch er fürchtete, dass er auch nicht zu Katharis kommen könnte, wenn die Schatten ihn erwischen sollten. Es war eine schwere Entscheidung und er könnte auch versuchen die Wachen zu töten, ohne von dieser dunklen und gefährlichen Gabe Gebrauch machen zu müssen. Doch wenn etwas schief ging....nein! Er musste das Risiko aufnehmen. Für die neue Weltordnung unter Katharis und Villon musste er alles in Kauf nehmen. entschlossen konzentrierte er sich auf sein Schwert und betrat die Welt der Schatten.

Es würde Shiro immer schwer fallen diese unwirkliche Welt zu beschreiben. Es gab einfach keine Worte, die den Schrecken und die dunkle Erhabenheit, die uralte Mayestät und das brodelnde Hochgefühl beschreiben konnten. Alles war Schatten und Shiro selbst war ebenfalls ein Schatten. Wo in der realen Welt feste Materie zu finden war, gab es hier nur höher und niedriger konzentrierte Zusammenballungen von Schatten. Während er versuchte das stete Flüstern zu ignorieren, das versuchte ihn tiefer in die Schatten zu locken, sah Shiro verschwommen sein Ziel: Eine besonders dunkle und mächtige Ballung von Schatten, die den Uhrentrum darstellten, und davor zwei hellere Wesen.
Da es kein Leben in dieser Welt gab, konnte man alles Lebende von außen, aus der realen Welt, als hellen Fleck sehen.
Shiro umrundete die rechte der beiden Gestalten und streckte die Hand aus, um sie zu sich zu ziehen.
In der Wirklichkeit schloss sich ein Arme um den Hals eines der beiden Wächter und eine hand drückte sich ihm auf den Mund. Es wurde mit einem Ruck nach hinten, in eine udnke Ecke gezogen und....
....befand sich plötzlich in einer Welt, die ihm den Verstand raubte. Sie erschien ihm wie tosender Wahnsinn und als sich der Druck um seinen Hals löste, rannte er einfach los, um all dem Wahnsinn zu entkommen nichts ahnend, dass er genau auf den Wahnsinn der Schatten zusteuerte....

Shiro trat wieder aus der anderen Welt heraus.
Feine Schweißperlen bedeckten seine Stirn. Viel länger hätte er es dort nicht mehr ausgehalten. In der Wirklchkeit war gerade soviel Zeit vergangen, wie der andere Gardist brauchte, um sich umzudrehen und nach seinem Kameraden zu schauen. Shiro musste schnell handeln. Er trat hinter den Mann und zog ihm das Schwert über die Kehle. Dabei flüsterte er ihm mit einer beruhigenden Stimme ins Ohr: " Ruhig mein Freund, ganz ruhig. Bald bist du bei unserer Herrin Katharis!"
Während der Mann sein Leben aushauchte zog ihn Shiro sanft in den Schatten der Tür. Er sah auf den Platz hinaus. Es schien ihn niemand bemerkt zu haben.
Jetzt musste er die Wachen im Inneren ausschalten. Nachdenklich besah er sich den Leichnam seines Opfers. Es wohl an der Zeit die zweite Fähigkeit seines Schwertes zu nutzen....

Keinerr der Wachmänner in dem schwach beleuchtetem Raum merkte, wie sich die Tür langsam öffnete. Erst als ein Körper die Treppen herunterfiel und in ihrer Mitte liegen blieb schraken sie alle aus ihren jeweiligen Tätigkeiten, die sich auf Kartenspiele und Nickerchen beschränkten, auf. Alarmiert näherten sie sich dem Körper, nur um erschrocken stehenzubleiben als er sich bewegte.
Schwankend stand der Mann auf und rief fassungsloses, geschocktes Zischen aus: Seine Kehle war durchtrennt und seine Augen ganz eindeutig die eines Toten, denn nur eine Leiche konnte diese Art von Leere und Ausdruckslosigkeit ausstrahlen. Niemand sah die feine rote Linie, die sich von der Leiche in die Schatten einer dunklen Ecke hinten im Zimmer zog. Als Shiro seiner Marionette den Befehl gab ihr Schwert zu ziehen und den Mann vor ihr anzugreifen brach Chaos aus.
Während der Leichnam sich eindeutig viel zu lebendig benahm und das tat, was die Menschen von Natur aus taten, nämlich töten, zog Shiro einen Mann zu sich in den Schatten. Während er im schnell sein Schwert über die Kehle zog, fiel ein zweiter Gardist gerade durch die Klinge seines toten Kameraden. Das Geräusch von gezogenen Waffen hallte durch den Raum, als die übrigen neun Soldaten ihre Schwerter zogen. Bereits jetzt keimte Panik in ihnen auf, denn während eine lebende Leiche in ihrer Mitte auf sie zuging, schien es ihnen so, als sei noch etwas schrecklicheres im Schatten.
Wie um das zu bestätigen fuhr aus den vielen dunklen Schatten im Raum ein Schwert und traf einen der Männer in der Seite. Shiro befahl seiner Marionette auf mentalem Weg sich auf den nächsten menschen zu stürzen und zog sein Schwert aus dem Körper seines Gegners, der röchelnd vor ihm in die Knie ging. Aus den Augenwinkeln bemerkte der Shiekah eine Bewegung und parierte den Schwerthieb des einzigen Wachmannes, der sich gefangen hatte und bereit war sein Leben zu verteidigen. Er zog sich mit einem schnellen Schritt zurück und konnte noch vor dem nächsten Angriff sehen wie ein weiterer Mann den wütenden und unnatürlich agilen Attacken des toten Gardisten unterlag. Dann war sein Kontrahent wieder heran und griff ihn an. Shiro wartete den Angriff ab und wich im letzten Augenblick zur Seite aus, zog sein Schwert hoch und traf den Mann an der Schulter. So schnell wie er es nur vermochte holte er aus und schlug dem torkelndem Mann vor ihm den Kopf ab. Als er sich umdrehte sah er, dass sich drei der sechs Überlebenden sich mit gezogene Schwertern auf ihn zubewegten.
Er fluchte. Er war vielleicht ein besserer Schwertkämpfer als sie alle, aber er konnte nicht alles gleichzeitig bekämpfen und dabei seiner Marionette noch die richtigen Anweisungen geben. Ihm blieb nichts anderes übrig als die ihm angeborene Magie zu nutzen. Er umhüllte sich mit einer Aura aus Dunkelheit und schien zu wachsen, gleichzeitig ließ er die Schatten in der Ecke hinter seinen Angreifern lebendig werden. Während sie sich auf eine der Wachen stürzten sprang Shiro auf einen der kleinen Tische und ließ seine dunkle Aura auf den Leuchter, der an der Decke hing, übergehen. Sofort gingen die Kerzen aus und der Raum wurde in Dunkelheit gehüllt. Shiros scharfer und geschulter Blick sah, dass sich die Schatten auf einen weiteren mann stürzten und seine Marionette noch einen Gegner niederstreckte. Shiro löste die Verbindung zu ihr. Jetzt, da der Raum in Dunkelheit gehüllt war und nur noch vier Gegnre da waren, konnte er alleine weitermachen. Er tötete die orientierungslosen Menschen und gebot den Schatten unter Aufwendung seiner letzten geistigen Kräfte wieder an ihren Platz zurückzukehren.
Erschöpft sah er sich um. Er brauchte kein Licht um den versteckten Mechanismus zu finden. Er ging zu einer der Wände und fing an sie nach versteckten Eingängen zu untersuchen. Er ging dabei so vor, dass er in seinem Geist die Struktur des Gemäuers durchging und auf Besonderhetien achtete, ein Vorgang, der nicht viel Geisteskraft erforderte.
Als er endlich einen versteckten Eingang fand, war die Sonne vollständig untergegangen und Villon näherte sich der Stadt. Er war ovn den Kriegern unbemerkt durch den Sumpf gekommen, denn die Gefährten mussten nach einiger Zeit dem Ansturm der Bestien zurückweichen. Da sie keine andere Möglichkeit sahen, zogen sie sich zum Dekupalast zurück, denn es wurden immer mehr Kreaturen. So konnten sie nicht verhindern, dass Villon zur Unruh-Stadt zurückkehrte...

Nachdem Shiro den richtigen Stein gedrückt hatte, befand er sich in einem erleuchteten Raum mit einer Treppe. Er stieg die Stufen nach oben und staunte nicht schlecht als er sah wo er sich befand. Er befand sich in einem sehr großen quadratischen Raum, dessen Besonderheit die Höhe war. Shiro legte den Kopf in den Nacken und schaute in die Höhe. Es erschien ihm fast wie ein Tunnel. Der gesamte Uhrenturm war hohl. Er bestand nur aus einem einzigen Raum, der die ganze Höhe des Turmes nach oben maß. Weit über Shiro waren viele Zahnräder angebracht und als er ihrem Verlauf mit den Augen folgte erblickte er bald die zahlreichen Verbindungen, die nach unten reichten. Sie mündeten in einer seltsam aussehenden Apparatur. Sie war groß und eckig und schien mit Stahl überzogen zu sein.
Shiro vermutete, dass auch in ihrem Inneren sich viele Zahnräder und Mechanismen befanden. Merkwürdigerweise war sie sehr leicht zu bedienen. Es gab nur zwei Hebel. Shiro suchte nach Aufschriften fand aber nur neben dem rechten Heben eine kleine Notiz mit der Aufschrift "Feuerwerk".
Er lächelte. Die erschien ihm passend. Mit einer Kraftanstrengung legte er beide Hebel um und sah sich an, wie die Zahnräder über ihm anfingen zu laufen....

Der Mechanismus der den Eingang zum Uhrenturm freilegte, schob jede einzelne der fünf Mauerschichten, die den Eingang umgab nach utnen, so dass eine Treppe gebildet wurde. Gleichzeitig ging das Feuerwerk los. Normalerweise war die Öffnung des Turms ein feierliches Ereignis und mit einem großen Feuerwerk verbunden, welches schon Monate vor dem Karneval bereit gemacht wurde.
Als die Bewohner der Stadt jedoch nun in den Himmel blickten, konnten sie sich nicht an der Farbenvielfalt erfreuen, denn die Farben erschienen ihnen wie Hohn, wie die Ankündigung an eine neue Zeit. Das Knallen schien gedämpft zu sein und diesem Augenblick betrat Villon die Stadt und ging zum Uhrenturm. Aus seinem Weg wurde mehr denn je eine feierliche Prozession und als Shiro hinaustrat konnte er nicht anders und ging auf die Knie, um seinen Herrn mit gesenktem Haupt zu erwarten. Mit diesem Feuerwerk, wurde die Festlichkeit des neuen Zeitalters eingeläutet.
Mit Villons Erscheinen in der Stadt war die alte Zeit der Göttinnen Din, Farore und Nayru zu Ende. Mit dem großen Ritual auf dem Uhrenturm würde die Zeit der Göttin Katharis kommen. Die Zeit der einzig wahren Gottheit!