Es war ein angenehmer, sonniger Tag den die Menschen in Unruh-Stadt vebrachten. Die Sonne stand hoch am Himmel und sandte ihre warmen Strahlen gen die Hauptstadt von Termina. Die Menschen gingen voller guter Laune ihren Geschäften nach und kümmerten sich nicht um die Probleme in Hyrule, von denen nur Gerüchte nach Termina gelangt waren. Was hatten sie schon mit diesem Land zu schaffen? Es gab nur eine magische Verbindung zwischen den beiden Ländern, sie hatten kaum etwas gemein, aus welchem Grund also sollte das Übel, das in Hyule am Werk war, auf Termina übergreifen? Mit ihren Gedanken auf den Ein- oder Verkauf von Waren gerichtet, bemerkte kaum jemand die Veränderung in der Luft.
Auf dem belebten Platz im Süden der Stadt, erschien vor dem großen Uhrenturm ein Riss im magischen Gewebe des Landes. In einem Gewaltakt waren sie in die magische Verbindung zwischen Hyrule und Termina eingedrungen und in einem Angriff gegen die Essenz der Welt rissen sie auch nun die Mauern der Realität nieder: Villon und Shiro traten aus dem wachsendem Riss und setzten Fuß auf das Land Termina.
Die Menge war zunächst eher überrascht als erschüttert oder gar verängstigt, doch das änderte sich als diejenige Person mit dem beunruhigend schwarzen Umhang sich in Bewegung setzte...

In Shiro tobte ein Gefühlschaos. Es war zu viel innerhalb kurzer Zeit geschehen: Sein Meister hatte erfolgreich die Krieger des Lichtes bekämpft, doch dann war etwas schief gegangen und die Krieger töteten ihn. Innerhalb eines Moments war Shiros Welt zusammengebrochen und einen Moment später war sie mit der verheißungsvollen Verkündung der glorreichen Zukunft wieder erneuert worden. Wurde ihm nicht befohlen nicht im Kampf einzugreifen? Hatte er nicht dieses seltsame Gefühl gehabt, als er gegen die katzenartige Kreatur kämpfte, deren Namen er nun wusste? Ein Gefühl etwas falsch zu machen? Das Gefühl sich zurückziehen zu müssen? Wie hatte er nur denken können, dass sein Meister wirklich tot war, war er ihm doch nur wenige Male wirklich begegnet. Es waren jene Momente in denen aus Villons Augen eine andere Persönlichkeit sprach, jene Momente der Macht und der Kälte....
Sein Glauben an seinen Meister war erneuert und hundertfach bestärkt worden, seine Hingabe für die Sache ihrer allmächtigen Herrin Katharis ins unermeßliche gewachsen. Ein Lächeln umspielte sein Lippen, als er das Entsetzen und die Panik in Unruh-Stadt aufkeimen sah. Diese Menschen waren ja so ahnungslos und dumm. Wieso hatten sie Angst? Sie sollten sich vielmehr geehrt fühlen die ersten Opfer seine wahren Meisters Villon zu sein. Shiro wusste nicht wohin sie gingen, oder was sie hier in Termina taten, doch doch war egal. Es hatte alles seinen Zweck und wenn es noch nicht an der Zeit für ihn war ihn zu wissen, so würde er eben warten. Er bauchte seinen Meister nicht anzusprechen, nicht in diesem Moment ehrwürdigen Schreckens. Er brauchte im Moment nur zu folgen. Während sie auf das Süd-Tor der Stadt zuhielten, schaute sich Shiro um: Eine faszinierende Veränderung war mit Villons Erscheinen in der Stadt einhergekommen. Die Kälte, die von seinem Meister ausging, jene Kälte wie sie einst vor der Geburt des Lebens auf dieser Welt herrschte, ließ Wahnsinn in den Menschen aufkeimen. In einer wilden Panik versuchten alle vor der schrecklichen Kälte zu fliehen, trieben sich jedoch immer wieder in ihre Nähe. Die Menschheit war natürlich stolz auf ihre Fähigkeit zu denken und logische Schlüsse zu ziehen, darum war es immer wieder bemerkenswert dabei zuzuschauen, wie schnell sie doch die Vernunft vergaßen und sich selbst auf jede nur erdenkliche Weise schadeten.
In diesem Fall hieß das, dass Hilfbereitschaft und Güte aussetzten und einige Leute gnadenlos niedergetrampelt wurden. Es hieß, dass die Menschen sich schubsten und schlugen und versuchten in alle Richtungen auszuweichen. Es bedeutete schlichtes Chaos. Diejenigen, die dabei zu nahe an seinen Herrn getrieben (und gestoßen) wurden, verharrten in seltsamen Posen, die der menschliche Körper und die Naturgesetze eigentlich nicht zuließen. Da die Sonne nicht mehr ganz durch den Schatten, der Villon und Shiro umgab, scheinen konnte, nahm kaum einer die feine Eisschicht wahr, mit denen die Opfer der Kälte überzogen waren.
Eine Gegenwehr der Wachen am Tor scheiterte bei dem blossen Anblick von Villon und so konnten die beiden Gestalten die Stadt ohne Hindernisse verlaßen. Da es in der Natur des Menschen liegt den Wahnsinn nicht einfach so gehen zu lassen, bereitete die Panik sich bald in der ganzen Stadt. Dabei war es vollkommen unwichtig, dass die meisten Menschen den Grund dafür nicht kannten. Sie ließen sich einfach anstecken und brachten Abwechslung in ihr ereignisloses Leben, jegliche Vernunft hinter sich lassend...

Shiro kam der Weg fast wie eine Prozession vor. Es war ein bedeutsamer Moment und so blieb er weiterhin schweigsam, wollte er doch die heilige Ruhe dieses Momentes nicht stören. Villon hinterließ eine Spur aus Eis und damit einhergehend mit Tod, denn kein Geschöpf, ob Mensch, Tier oder Pflanze, konnte in der grausamen Kälte überleben. Die Wärme des Tages konnte nichts ausrichten, gegen eine Kälte, die älter war als die Sonne selbst und die Sonnenstrahlen konnten ohnehin nicht durch den Schatten Villons dringen. Da Shiro einmal recht lange in Termina gewesen war, wusste er, was sich vor ihnen befand.

Sie durchquerten die sumpfige Landschaft des Südens ohne Zwischenfälle, denn alles Leben floh vor ihnen, während der matschige Untergrund zu einer harten Masse gefror. Shiro konnte sich natürlich denken, wohin sie genau unterwegs waren und dass ein wichtiges Ereignis bevorstand. Er hatte das Pergament, das sich aus den einzelnen Fetzen aus den hylianischen Tempeln, zusammensetzte nicht vergessen. Dieses Pergament war der Grund der Heimsuchung aller Tempel. Es war der Grund für das Aussterben der Shiekah. Und es war der Schlüssel in die Zukunft.

Aus der Ferne hatte Shiro den lächerlichen Dekupalast gesehen und die Angst gespürt, die dort herrschte. Er sah zu seinem Meister auf. Es war ein herrliches Gefühl für das Wohl ihrer zukunft zu kämpfen. Es war eine Wohltat Villon zu folgen. Verehrung in nie gekannten Ausmaßen durchströmte Shiro. Sein Meister Villon und ihre Göttin Katharis würden die Welt zu ihrer Bestimmung geleiten.
Als sie den Sumpftempel schließlich erreichten wagte Shiro kaum noch zu atmen. Nun würde die Zukunft der Welt geschmiedet werden. Shiro dachte an seine Vision auf dem todesberg zurück, was so langer her zu sein schien und freudige Erregung brannte in ihm auf. Die Vision würde bald Wirklichkeit werden...