Sie sprang schnell zur Seite und eine Schwertklinge sauste neben ihr auf den Boden. Die Zeit hatte ausgereicht um ohne Risiko auszuweichen. Kurz als sie wieder festen Stand unter ihren Füßen spührte musste sie einen Schritt zurückspringen, denn die Klinge hätte sonst ihrer Magengegend einen schwerer tiefen Schnitt verpasst. Ihre Reaktionen waren noch die selben obwohl ihr Körper nicht ganz mitkam. Während sie zurück gesprungen ist zielte sie auf die Klinge und ließ eine leichte Schockwelle drauf los sausen. Die stärkere Wucht und Trägheit des Schwertes überraschte ihren Angreifer und er verlor beinahe sein Gleichgewicht. Natürlich musste Yuki die Situation ausnutzen und hechtete nach vorne und hielt ihrem gegenüber eine Kartenkante ins Genick. Sie beugte sich ein wenig vor und flüsterte in sein Ohr „Hab dich...“. Terian machte eine schnelle Bewegung und schlug mit Hilfe seiner flachen Hand Yukis Arm weg und löste sich aus der misslichen Lage. Seine Klinge legte er ihr knapp vor ihrem Hals an. „Nein ich habe dich.“ Ein wenig Stille und sie funkelte ihn grimmig mit ihren Augen an. Es dauerte einen Moment bis Yuki ärgerlich schnaubte und so signalisierte, dass sie sich als Verlierer des Duells sieht. Sie setzte sich wütend auf einen Stein und Terian setzte sich zu ihr. Er sah sie besorgt an.
Terian: Was hast du?
Yuki: Nichts...
Sie tat sich schwer zu lügen, weil sie einfach zu aufgebracht war. Er sah, dass sie ein wenig am Körper zitterte und eine Gänsehaut auf ihren Armen hatte. Sie sah ihn an und änderte ihre Mine nicht, bis sie aufgab es zu verbergen und seufzte. Mit ihrem linken Arm begann sie ihren Bauch zu umschlingen. Es tat ihr noch immer weh und besonders wenn sie schon seit Stunden trainierten ist es beinahe unerträglich.
-Du erwartest dir zu viel von dir. Vor einiger Zeit hättest du genau so gut tot sein können. Sie dich doch an! Du frierst und dir tut alles weh.
Er nahm ihren Mantel den sie beim Trainieren ausgezogen hatte und legte ihn ihr um. Mit der rechten Hand wehrte sie sich ein wenig dagegen, aber gab dann schließlich auf.
-Wolf wird mich auch nicht schonen. Ich muss wieder zu Kräften kommen und stärker werden. Aber ich bekomme es nicht hin.
Sie begrub ihr Gesicht in ihre Hände und schluchzte. So sollte er sie auf keinen Fall sehen! Er legte seine Arme um ihre Schulter drückte sie ein wenig zu sich und redete tröstend auf sie ein.
-Hey niemand ist dir böse wenn du es nicht schaffst.
-Du verstehst es nicht.
-Wie denn auch, wenn du mir nicht alles sagst? Aber egal... Du hast unglaubliches geleistet. Hör mal warum bist du nicht zufrieden, weil du dich so schnell erholt hast? Du bist zwar nicht fit, aber die meisten Leute würden jetzt wahrscheinlich noch immer im Bett liegen müssen und DU kannst auch noch zaubern! Deine Energien müssen immens sein.
-Aber wenn es nicht reicht... Dann ist es aus mit mir und die Welt würde es in dieser Form nicht mehr geben. Ich darf einfach nicht.
-Warum immer nur „du“? Was ist mit mir? Kann ich dir nicht dabei helfen?
-Es ist etwas persönliches...
Er wurde jetzt etwas wütender und lauter. Was sollte das ganze?
-Ach ja? Die Welt soll angeblich untergehen...
-Sie geht nicht unter. Sie wird sich nur grundlegend ändern. Oder etwa doch untergehen?
-Das ist mir jetzt gleichgültig! Wenn DU versagst ist alles aus? Ist es das? Dann geht es mich sehr wohl etwas an! Ich habe dir so viel geholfen in letzter Zeit und dann soll ich dir auf einmal nicht mehr helfen?
Er stand auf und war jetzt vollkommen wütend. Er war ja normalerweise freundlich, aber das war zu viel für ihn. „Wie konnte man nur so denken?“ Er ging davon.
-Dann hilf dir eben selbst! Es ist mir egal ob du oder die Welt dann draufgehen...

Er ging tatsächlich davon ohne zurückzusehen. Yuki drehte sich um und starrte ihm nach. Wollte er wirklich gehen? „Warte!“ rief sie ihm hinterher, aber er hörte ihr nicht mehr zu. Sie stand auf und lief ihm hinter, aber sie war schwach, stolperte und fiel hin. Sie Versuchte sich aufzurichten und schrie hinterher. „WARTE! BLEIB DA!“ Sie war dabei ihren einzigen Freund in dieser Zeit zu verlieren und zwar ihren besten. Das musste sie verhindern! Er ging weiter, aber dann blieb er stehen als er sie schluchzen hörte. Er dachte nach ob es es wirklich wert war einfach so zugehen und fasste den richtigen Entschluss und half ihr auf und ging mit ihr wieder auf den Stein zurück und setzten sich.
-Ich will doch das du bleibst... Ich hab doch sonst hier niemanden und du bist der beste Freund den ich habe!
-Du bist ja auch meine beste Freundin, aber DARF ich dir dabei helfen, deinen Bruder zu besiegen, egal was er getan hat? Ich muss nichts wissen, außer diese Kleinigkeit.
-Ja bitte hilf mir. Erzählen kann ich dir aber trotzdem nicht was...
Er brach ihren Satz in der Mitte ab.
-Ich habe doch gesagt, dass ich nicht alles wissen muss. Komm es ist schon spät. Wir sollten wieder in den Gasthof gehen und uns ausschlafen.
Sie nickte und gemeinsam gingen sie zurück. Terian half ihr dabei wieder beim Gehen in dem er sie stützte. Das harte Training war einfach ein wenig zu viel für sie noch und sie hatte zu hohe Erwartungen.