Geschockt durch das plötzliche Aufleuchten des Splitters, wich Kiro ein ganzes Stück zurück und auch der Rest der Gruppe blickte überrascht auf Darus Schwert. Die meisten hatten bisher nur Tupans Splitter gesehen und wussten nicht, dass auch Daru welche besaß.
Er leuchtete immer stärker und deutete in Kiros Richtung.
Was hat das zu bedeuten ? wunderte sich Aszgardt, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. Der Splitter reagierte auf seinen rechtmäßigen Besitzer. Kiro war offensichtlich einer der sieben Auserwählten, auch wenn es in dieser Situation keiner so recht begreifen wollte.
Kann es sein ? Ist Kiro ein Auserwählter ? murmelte Daru vor sich hin und blickte fragend in das Gesicht seiner Mutter Rubyna.
Rubyna sah kurz zu Kiro hinüber, der völlig verzweifelt vor der Gruppe stand und sich an den Kopf fasste, als hätte er fürchterliche Schmerzen.
Neben ihm stand immer noch die unheimliche schwarze Gestalt.
Daru blickte wieder zu seiner Mutter, die ihm bestätigend zu nickte.
Es ist in Ordnung, mein Sohn. Du tust das Richtige. Vermutlich kannst du ihn nur auf diese Weise wieder zurück holen.
Mit ernstem Blick ging er auf Kiro zu, während die Anderen ihn nur verwudert ansahen.
Kiro...gib mir bitte deine Hand...
In diesem Moment merkte Rabe, was Daru vor hatte.
Nein Daru, lass das. Du machst einen großen Fehler. Er wird den Splitter gegen uns einsetzen. Du weißt doch selber am besten, was diese Splitter in den falschen Händen anrichten können.
Nein, er wird ihn nicht gegen uns einsetzen. Er hat schon oft bewiesen, dass er auf der Seite des Lichts steht. Der Spltter hat ihn auserwählt und ich vertraue Kiro.
Kiro blickte in das freundliche Gesicht des Goronen, der ihn vor wenigen Minuten noch schwer verwundet hatte.
Du...du vertraust mir ...?
Töte sie, beschütze Vaste, du gehörst hierher, du wirst niemals wieder alleine sein...
Kiro, du darfst nicht darauf hören. Kämpfe dagegen an. Ich weiß, dass du es kannst. Gib mir deine Hand.
Kiro zögerte. War er wirklich ein Feind ? Er wusste nicht mehr, was er denken sollte. Auf der einen Seite waren die Stimmen in seinem Kopf, auf der anderen Daru, der ihm soviel Vertrauen schenkte.
Wieder fasste er sich an den Kopf und fing an sich zu schütteln, als wollte er die stimmen von seinem Körper abschütteln, doch es gelang nicht.
Vertrau mir. Wir sind deine Freunde. Unser gemeinsamer Feind ist Villon. Zusammen werden wir ihn besiegen und dich von deinem Fluch befreien.
Irgendwas war in Darus Stimme, dass Kiro dazu brachte, ihm zu vertrauen. Er streckte seine Hand aus und Daru legte den Splitter hinein.
In dem Augenblick, in dem er Kiros Handfläche berührte, leuchtete der ganze Raum hell auf und Kiro war plötzlich von all seinen Wunden befreit.
Ha...hahahaha...haha...ihr Narren. Glaubt ihr wirklich, ihr könnt mich überlisten. Jetzt habe ich die Macht dieses Splitters.
Ich vertraue dir...
Plötzlich standen auch Rabe und Vira bei ihm und sprachen ihm ihr Vertrauen aus. Nun fassten sich auch die Anderen ein Herz und gingen auf ihn zu, nur Aszgardt stand misstrauisch an der Seite. Der Händler wollte Kiro einfach nicht vertrauen.
Kiro sah die Gruppe verwundert an. Sie alle sollten wirklich seine Freunde sein ?
Dann sah er Aszgardt an.
Vertraust du mir auch ?
Der Lavanchallin zögerte. Er sah die Anderen, wie sie Kiro bedingungslos vertrauten, doch konnte er sich dieses Vertrauen nicht erklären. Wie konnten sie jemandem, der sie eben noch töten wollte, plötzlich voll vertrauen ?
Ich denke, wenn die Anderen dir vertrauen, kann ich das auch tun.
Aszgardt war sich immer noch nicht sicher, aber es blieb ihm nichts Anderes übrig, als den Anderen zu vertrauen. Als er bei Kiro ankam, hörten sie wieder das Flüstern, welches von der schwarzen Gestalt ausging.
Töte sie, beschütze Vaste, du gehörst hierher, du wirst niemals wieder alleine sein...
Kiro zitterte. Plötzlich zog er sein Schwert und richtete sich auf.
ICH BIN NICHT ALLEIN !!!
Mit diesem Satz und einem Schwertstreich vernichtete er die Kreatur, die er selbst aus seiner Angst erschaffen hatte. Der Splitter in seiner Hand leuchtete, während er seine alten und neuen Freunde anlächelte.