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Ritter
Darknassus fing an die Formel zu sprechen, um aus der Traumwelt zu verschwinden und somit entgültig den Körper von Aszgardt an sich zu nehmen. Doch plötzlich fing er an ins Stocken zu kommen und brach in sich zusammen. Er fasst sich auf die Brust und seine Pupillen verengten sich zu kleinen Punkten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute er zu der Seele des Händlers hinüber und plapperte mit verzerrter Stimme etwas vor sich her.
„Arhg, ich… wur… getäuscht… nein!“
Jetzt drang ein gleißend helles Licht unter der Kleidung des silbernen Lavanchallins hervor. Kurz darauf fing eine Windböe an sich um Aszgardts Körper zu bild und wirbelte allen möglichen Staub um sich auf. Mit einem wut- und schmerzverzerrten Gesicht schaute er abstoßend zur Aszgardts Seele hinüber, welche auch nicht wusste, was gerade vor sich ging. Jetzt spürte auch die Seele des Händlers den Windhauch, der versuchten ihn regelrecht zu verschlingen und es auch schaffte. Auch der geistige Körper von Darknassus wurde von diesem Sturm erfasst und verschlungen. Wie ein schwarzes Loch sog der silberne Lavanchallin alles in sich auf und alles wurde von gleißendem Licht erfüllt. Nach dem Aszgardt langsam wieder die Augen öffnete, fand er sich in endlosem Schwarz wieder. Er konnte nichts erkennen und er fing sich sofort an zu fragen, ob er sich überhaupt noch in der Traumwelt befand. Plötzlich erschein ein Licht. Das Licht schien aber von weit her und es wirkte fast so, als würde sich der Händler in einem unendlich langen Tunnel befinden. Als er in das Licht blickte huschten in seinem Augenwinkel die verschiedensten Bilder vorbei. Es waren die Bilder aus seiner Vergangenheit. Bilder von seinem alten Dorf von seinem alten Haus und von seiner Reise. Bilder davon wie Darknassus sein Leben zerstört hatte und seine Frau und seine Tochter vor seinen Augen qualvoll ermordet hatte. Er konnte damals nichts dagegen tun. Denn er war zu schwach, unfähig sich zu bewegen, machtlos. Trauer breitete sich in seinen Herzen aus und die Bilder an seiner Vergangenheit fluteten wieder seinen Kopf. Ereignisse die nie hätten geschehen sollten und die verhindert werden mussten. Ereignisse die er aus seinem Kopf verbannen wollte, damit sein Herz nicht in tausend Stücke zersprang.
Jetzt stockte Aszgardt der Atem. Vor ihm erschien eine Gestalt, die ihm sofort die Tränen in die Augen trieben. Es war ein weiblicher Lavanchallin mit seidigem tiefblauem Fell. Sie trug langes blauschimmerndes Haar. Ihre saphirgrüne Augen, die den Händler in sich wieder spiegelten, schauten ihn mit tränen in den Augen an. Ihr Oberkörper wurde von einer knappen Weste bedeckt und eine schwarze Hose bedeckte ihre Beine. Darüber trug sie einen langen weißen Kittel. Aszgardt konnte es immer noch nicht glauben, was er da sah.
„Jessica?“
sagte er vorsichtig und schaute dabei in ihre Augen. Die wunderschöne Gestalt nickte und fing an zu lächeln. Der Händler verlor keine Zeit mehr und rannte auf Jessica zu und schloss sie in seine Arme. Es war ein wunderschönes Gefühl. Er hatte schon lange nicht mehr mit seinen Händeln über ihr Fell fahren können und hatte schon lange nicht mehr ihre wäre Gespürt. Unvorstellbare warme Glückseeligkeit breite sich in Aszgardt aus und er fing an all um sich herum zu vergessen. Auch der blaue Lavanchallin schloss den Händler in ihre Arme und man konnte sehen, dass sie genau das gleiche empfand wie er.
„Es ist schön dich wiederzusehen und deine wärme zu spüren.“
sagte eine weiche sanfte und liebliche Stimme. Jedes Wort, welches das Ohr von Aszgardts erreichte, lies sein Herz höher schlagen. So lange hatte er diese Stimme vermisst und wie oft hätte er gerne diese Stimme an schlechten Tagen vernommen, um sein Leid zu lindern. Freudentränen des Wiedersehens bildeten sich in den Augen der beiden Liebenden. All die negativen Gefühle die der Händler zuvor hatten. verschwanden und wurden durch Glückliche ersetzt. Es war wie die Sonne, welches auf eine duftende Blumenwiese schien, nach einem tobenden Gewitter.
„Leider muss ich dir sagen, dass wir uns vorerst wieder trennen müssen.“
sagte Jessica mit sanfter und trauriger Stimme und Aszgardt fing sofort an zu fragen und ließ leichtes entsetzten in seinen Worten mitschwingen.
„aber warum? Jetzt wo wir zusammen sind…“
„Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Villon muss aufgehalten werden, bevor er die Welt zerstört. Ich weis, dass du dazu in der Lage bist und ich hab vollstes Vertrauen in dich.“
„aber jetzt wo wir wieder zusammen sind, möchte ich mich nicht mehr von dir trennen. Das würde… das…“
Aszgardt konnte die letzten Wörter nicht mehr sprechen. Denn seine Stimme versagte schon allein bei dem Gedanken, sie wieder verlassen zu müssen und wieder einsam zu sein.
„Ich werde dich nicht verlassen. Ich werde immer in deinem Herzen leben und auf dich hier warten. Ich werde dich durch schlechte und gute Zeiten begleitet. Du musst nur daran glauben und dich an mich erinnern.“
Aszgardt schloss langsam sie Augen und lies denn Sinn des Satzes noch einmal auf sich einwirken. Er erinnerte sich an all die schönen Zeiten zurück. Doch jetzt stellte sich ihm eine Frage.
„Wo ist denn Sirra? Ist sie nicht bei dir?“
„nein, ist sie nicht, sie wurde wiedergeboren um dir zu helfen und dir beizustehen.“
Dem Händler stocke der Atem.
„Du meist doch nicht etwa Pr…“
Aszgardt konnte das letzte Wort nicht sagen, denn Jessica verschloss seinen Mund mit ihren Finger und machte eine Gestik, dass er besser nichts mehr sagen sollte. Er verstand das und schloss erneut wieder die Augen und freute sich erneut über das, was er grad erleben durfte und was ihm geschenkt wurde. Jetzt nahm Jessica die von dem silbernen Lavanchallin und legte etwas in seine Handfläche. Es fühlte sich metallisch, klein und zerbrechlich an. Als er seine Augen wieder öffnete sah er ein kleines Amulett in seiner Hand. Es war die Glückshalskette von Jessica, welches sie immer trug.
„Jetzt müssen wir uns leider verabschieden. Ich danke den Göttinnen, dass sie mir so viel Zeit geschenkt haben und ich bin so glücklich dich wieder gesehen zu haben und ich hoffe du erreichst deine Ziele, die du dir steckst. Viel Glück.“
Mit den letzten Worten drückte sie Aszgardt fest an sich und gab ihm einen Kuss. Ein Gefühl von Glück durchflutete ihn, als er nach so langer Zeit wieder an dem Zauber dieses Kusses Teilhaben durfte. Jetzt langsam verschwand Jessica vor seinen Augen und nur nochhelle Lichtfunken waren an der Stelle seiner Geliebten zu sehen.
„Ich liebe dich.“
sagte der Händler leise vor sich hin. Jetzt schossen an ihm drei Gestalten vorbei. Er wusste selber nicht, was es genau war. Doch er hätte schwören können, dass es drei Frauen waren, mit roten, grünen und blauem Haar waren. Kurze Zeit später wurde er zurück in die Besinnung gezogen und befand sich von einer Sekunde auf die andere wieder auf dem Dach der Zitadelle in der Traumwelt. Der Kristallsplitter leuchtete hell auf und schwebe vor ihm und die Seele und Körper von Darknassus wurde von diesem Licht verschlungen. Kurze zeit später hallte ein lauter Schrei über die Dächer des alten Gebäudes und der Kristall schwebte in die Hände von Aszgardt zurück. Der Kristall war in dem Amulett von Jessica eingefasst und wieder konnte er die Stimme von ihr hören.
„Ich werde immer bei dir sein.“
Der Händler schloss die Augen, drückte die Kette an seine Brust und freute sich noch einmal über das schöne Erlebnis. Danach hing er die Kette um und machte sich auf den Weg zu den anderen. Denn er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen, die unmöglich noch weiter aufgeschoben werden konnte. Nachdem er wieder in den alten Raum zurückgeflogen war, baute sich in der Mitte des Raumes eine Tür auf. Normal hätte er solche unsinnige Türen unbehelligt links liegen gelassen aber in der Traumwelt war ja schließlich alles möglich und vielleicht führte sie zu den anderen. Nach dem er sie öffnete bestätigte sich seine Vermutung, denn auf der anderen Seite der Tür standen bereits alle anderen und warteten auf ihn. Als er durch die Tür schritt, fand er sich in einem Raum mit vielen Bildern wieder und ein Bild mit seinem Abbild leuchtete nun hell auf.
Doch kaum wurde er von den anderen wahrgenommen sprang ihm schon Daru entgegen und warf ihm eine harte Tatsache ins Gesicht.
„Wo hast du so lange gesteckt? Übrigens! Ich muss dir was Wichtiges sagen! Dein Plan mit Vasté zu reden wird nicht aufgehen! Der Wächter bestimmt nur aus den Überlebenswillen, wir können nicht mit ihm Reden.“
„Das habe ich mir schon irgendwie gedacht. Ich hab mir noch mal alle Fakten durch den Kopf gehen lassen…“
Aszgardt schwieg kurz.
„Vasté besteht nur aus dem alleinigen Überlebenswillen und er braucht dazu seine Opfer. So weit ich das mitbekommen habe ist Vasté erst entstanden als das erste Opfer dargeboten wurde und das war dieser Mann, den Villon in die Zitadelle warf. Ich bin mir nicht ganz sicher ob es reicht aber… was mich noch interessiert sind die komischen Statuen, die man sehen konnte, als wir noch nicht in der Traumwelt waren…“
„Meinst du, dass die Statuten und dieser Mann der Schlüssel sein könnten für die Vernichtung von Vasté?“
„Ich bin mir wie gesagt nicht sicher, außerdem, fehlt hier eigentlich nicht wer und wer ist übrigens der Gorone?“
Dabei schaute er die Mutter von Daru genauer an und jetzt viel auch dem kleinen Goronen wieder ein, was er noch dringest fragen wollte.
„Das ist meine Mutter! Sie wurde in die Traumwelt verbannt. Kannst du sie wieder befreien?“
„Warte, man hat sie verbannt? In die Traumwelt?!“
Aszgardt schaute ungläubig in das Gesicht von Daru, als wollte er sagen, dass dies nicht möglich sein kann, da er fest der Meinung war, dass nur sein Folk das Geheimnis kennt die Traumwelt zu öffnen.
„Ich kann sie nur zurück in die reale Welt bringen, wenn sie ihren Körper noch besitzt.“
„Darüber solltest du dir keine Sorgen machen. Doran hat sich darum schon gekümmert und meinen Körper in Sicherheit gebracht.“
„Gut, leider kann ich sie nur dann in ihren Körper zurückschicken, wenn sich ihr leiblichen Körper in dem Kreis befinden, in den wir jetzt alle liegen. Also nicht hier, sondern in der realen Welt aber das heißt nicht, dass ich sie nicht hier raus bringen kann. Wir bräuchten bloß einen anderen Körper als Wirt. Dazu bräuchten wir eine freiwillige Person, die sich dafür bereit erklärt für eine kurze Zeit, zwei Seelen und Geister in einem Körper zu tragen. Ein Gegenstand würde zur Not auch reichen aber das ist ein recht unangenehme Sache für Betroffenen.“
Daru wollte dazu was sagen aber sie wurden sofort von einer teils vertrauten Stimme unterbrochen, die leer und zugleich angespannt klang.
„Ihr dürft Vasté nicht töten! Ich werde euch aufhalten!“
Die ganze Gruppe drehte sich zu der Stimme hinüber und sie konnten ein Shikah erkennen. Verwunderung und Fragen gingen nun in der Reihe um. Wer war er? Was hatte er hier zu suchen? Vielleicht war er sogar ein weiterer Beschützer von Vasté. Doch eine Frage wurde schnelle von Aszgardt beantwortet.
„Er ist echt! Es muss noch jemand in die Traumwelt eingedrungen sein. Vielleicht ein weiterer Beschützer!“
Geändert von Teana (01.12.2005 um 23:54 Uhr)
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