Mika: Alukath?
Alukath: Mh?
Mika: Glaubst du, die anderen sind schon da?
Alukath: Keine Ahnung. Wieso fragst du?
Mika: Och, nur so.
Alukath warf Mika einen Seitenblick zu, der jedoch war damit beschäftigt sein Gleichgewicht zu halten. Mika war bereits zweimal auf der Strecke umgekippt, dabei war es gar nicht so weit bis zur Stadt. Trotzdem brauchten sie diesmal deutlich länger. Alukath beschleunigte seine Schritte und erkannte die Mauer der Stadt, die über den Hügel hinausragte.
Eigentlich hatte es ihn noch nie wirklich zu dieser Stadt hingezogen, doch seit alles in Schutt und Asche lag hatte er das Bedürfniss oft hinzukommen.
Die Leute brauchten Hilfe und wenn man an der Schlacht beteiligt gewesen war konnte man das nur zu gut verstehen.
Alukath wurde immer wieder vom Bild des toten Dodorion gequält, der da auf dem Marktplatz lag, die Augen geschlossen, der Kopf auf die rechte Seite gekippt.
Trotzdem hatte er nicht geweint. Er hatte schon lange nicht mehr geweint. Früher hatte er sich immer gefragt, wieso die anderen Zora nie weinten. Abgesehen von Mika hatte er noch nie einen Zora weinen sehen.
Immer noch in Gedanken vertieft hörte er plötzlich ein "Plumps!" und ein fluchen von Mika.
Er drehte sich um und erblickte den jungen Zora, der bäuchlings auf dem Gras lag und versuchte wieder auf die beine zukommen.
Alukath: Alles in Ordnung?
Mika: Natürlich, ich bin nur hingefallen.
Alukath beobachtete Mika bei seinen kläglichen Versuchen sich wieder aufzurappeln.
Schließlich ließ er sich dazu nieder und griff dem Zora unter die Arme.
Inner Mika: Steh auf, aber dalli! Wir wollen heute noch in der Stadt sein!
Mika verlagerte sein Gewicht auf den linken Fuß, während er sich bückte, oder es eher versuchte, um die Krücken aufzuheben.
Plumps!
Abermals flog er auf die Nase. Fluchend griff er nach den Krücken und versuchte aufzusstehen.
Es war ein ständiges hin und her zwischen hinfallen und wieder aufstehen.
Alukath beobachtete das Schauspiel einige Minuten, während er auf einem Grashalm kaute.
Alukath: Wie lange, gedenkst du, das noch zu machen?
Mika: Tut mir Leid, aber es nicht einfach...
Inner Mika: Idiot, was bildest du dir ein uns so anzumeckern?! Halt die Klappe und lass uns das machen!
Als Mika zum ungefähr 7-mal wieder hinfiel nahm Alukath ihn Huckepack und spazierte so weiter zur Stadt.
Die Sonne fing bereits an unterzugehen und wenn sie sich nicht beeilten würden die Knochengänger sie attakieren.
Sie hatten das Tor fast erreicht, da verschwand die Sonne hinter den Bergen und prompt ertönte ein "Krsch!" und zwei Knochengänger buddelten sich aus der Erde.
Alukath: Oha, jetzt aber schnell!
Er legte einen Zahn zu und rannte auf das Tor zu, dass sich bereits schloss.
Alukath: Mach dich bereit, Mika!
Mika: Worauf denn?
Alukath nahm Mika vom Rücken, packte ihn um die Hüfte und warf ihn auf die Brücke.
In diesem Moment stieß sein Fuß gegen etwas weiches.
Als er zu Boden schaute erblickte er Leo, der ohnmächtig zu seinen Füßen lag.
Alukath: Eh?
Klack, klack, klack.
Einer der Knochengänger holte mit seiner krallenbesetzten Hand aus und verfehlte nur knapp Alukath's Gesicht.
Alukath schnappte sich Leo und machte einen Satz nach vorn.
Hart stieß er gegen das Tor, dass fasst den Torbogen erreicht hatte. Er hiefte den bewusstlosen Kokiri drüberund warf sich dann selbst über das Holz.
Gerade rechtzeitig, denn das Tor schloss sich in diesem Moment und riss ein Stück von Alukath's Mantel ab.
Hart kam er auf dem Steinboden auf, gleich neben Leo. Neben Leo lag Mika, der wie ein Rohrspatz schimpfte.
Die Wache, die das Tor geschlossen hatte, staunte nicht schlecht.
Schwer atmend stand Alukath wieder auf und nickte der Wache zu, dann packte er Leo und den meckernden Mika und spazierte Richtung Marktplatz.