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Veteran
Fast schien es Shiro als gäbe es überhaupt keine Schlacht um die Stadt, so ruhig war der einsame Platz vor der Zitadelle der Zeit. Es schien ein normaler Tag zu sein, ohne Schicksalsschläge. Doch Shiro wusste es besser. Der Moment auf den er mittlerweile drei Jahre gewartet hatte war endlich gekommen. Der Moment für seine Rache....um das zu rächen, was ihn sein Leben lang aufrecht gehalten hatte....bis man es ihm weggenommen hatte. Eine Mischung aus Hitze und Kälte, wie Shiro sie lange nicht mehr verspürt hatte erfüllte ihn. Er hatte nicht mehr an sie gedacht seit er mit Villon unterwegs war....und ob er nach dem bevorstehendem Kampf je wieder an sie denken würde? Die Macht, die ihm Villon gewährt hatte schien die Erinnerungen zurückzudrängen, doch noch ließ Shiro es nicht zu. Er erinnerte sich...behielt die Erinnerung noch....sie würde sich bei dem Kampf wunderbar mit der schwarzen Macht Villons ergänzen. Und dann spürte er sie kommen. Eine Aura der Macht, wie sie nur die Shiekah austrahlen konnten. Der Tag wurde getrübt, das Licht der Sonne nahm ab und ein kalter Wind wehte über den einsamen Platz. Ruhig sah Shiro ihnen zu, wie sie aus verschiedenen Richtungen auf ihn zugingen. Vier Shiekah. Er erkannte zwei von ihnen sofort wieder, die beiden anderen waren ihm unbekannt, doch sie schienen ihm auch unwichtig. Sie hielten in einigem ABstand vor ihm an und sahen ihn nur an. Der Wind bauschte ihre dunklen Umhänge auf und ihre zurückgeschlagenen Kapuzen wehten hinter ihnen wie ein Schatten. Shiro wusste, dass sie unter ihren Umhängen leichte Kettenhemden trugen und robuste Lederkleidung. Er konnte ihre Schwertscheiden sehen....
" Shiro....du bist es wirklich...."
Shiro wandte sich der höchsten der Gestalten zu: SIe schien dunkler zu sein als die anderen. Bedrohlicher. Ihre Stimme strahlte Autorität und Macht aus und Shiro wusste, dass vor ihm der Anführer der Shiekah des Königs stand.
" Tiran, wie ich sehe hast du mich noch nicht vergessen?" " Wie könnte ich?" Tirans Stimme war ruhig und leise, doch sie war schneidend wie kalter Stahl. " Nachdem was du getan hast?" Shiros Lächeln blieb, doch es wurde merklich kühler und seine Stimme wurde dunkel als er antwortete: " Was ich getan habe?....Was ist mit euch? Was ist mit dem was ihr getan habt?", fragte er kalt. Er wollte keine Antwort, er wusste wie sie ausfallen würde, darum fuhr er fort. " Wie ich sehe hast du deine Ausbildung abgeschlossen und bist zum obersten eurer lächerlichen kleinen Gemeinschaft geworden?" " Shiro, was willst du hier?", fragte Tiran ungerührt. " Eine gute frage....beantworte du sie mir Tiran, mein Freund." Shiros Stimme wurde zuckersüß und eine schaurige Vorfreude ließ ihn nahezu erzittern. Die Kälte und der Zorn blieben doch gab ihnen Shiro eine andere Form. " Shiro, wenn du deine Rache willst..." " Du enttäuschst mich Tiran" fiel ihm Shiro ins Wort, " Ich hätte mehr von dir erwartet. Meine Rache....nun, die werde ich auch bekommen. Doch ich diene nun einer anderen Macht, als der der Rache...einer viel mächtigeren...." Eine solche Dunkelheit lag in diesen Worten, dass die Shiekah unruhig wurden und dann sagte ein anderer als Tiran: " Diese Aura....woher hast du sie?" Shiro lachte auf. " Ich habe sie von eurem Verhägnis." Und damit zog er sein Schwert. Es schien nahezu freudig aufzuschreien, als es das Verhängnis in der luft spürte und die Shiekah zogen ihrerseits ihre Schwerter. " Du kannst nicht gegen vier von uns gewinnen Shiro, gib auf! Unterwirf dich der Gnade des Königs und nimm deine Strafe entgegen. Denn nun hat du uns verraten, wer es war, der den Schattentempel geöffnet hat." " Oh ja, ich habe ihn geöffnet und weißt du was? Es war das schönste was ich seit langem getan habe!" " Shiro, deine Schwester hätte das nicht gewollt!" " Nenne sie nicht! Ich verbiete es dir! Ihr seit der Grund für ihren Tod: Ihr habt eurer Volk verraten und habt euch den niederen Menschen unterworfen. Der den ihr kriechend König nennt sandte meine Schwester auf die Mission, die sie ihr Leben kostete, wohlwissen, dass sie noch nicht bereit war! Und ihr habt mich daran gejindert ihn zu strafen für das was er getan hat. Ihr habt euch abgewandt von unserem ehrenvollen Volk. Ihr seit eine Schande, und es ist an mir euch auszumerzen!" Damit warf er sich überaschend nach vorne und holte gegen den ersten Shiekah aus. Es war jener, den er neben Tiran noch aus seiner Vergangenheit kannte. Er hatte seinen Namen vergessen, doch anhand der schnellen und sicheren Bewegung in der dessen Schwert in dessen Hand landete und seinen Schlag parierte, konnte erkennen, dass er einen der Meister vor sich hatte. Gewandt sprang SHiro zur Seite, nur um sich von zwei Schwertern attackiert zu sehen. Die beiden anderen, jüngeren Shiekah hatten den Kampf aufgenommen. Sie schienen die Schüler des alten zu sein, an dessen Namen sich Shiro nicht erinnern konnte. Shiro brachte sein Schwert zwischen sich und ihre Waffen und trat gleichzeitig nach dem Meister der beiden. Dieser wich aus und stieß sein Schwert vor. SHiro warf sich zur Seite, tauchte unter zwei schnellen Schwerthieben der beiden Schüler hindurch und stellte sich ihnen gegenüber. Mit wehenden Umhängen standen sie da. Sie waren sich ihres Sieges gewiss. Zwar war Shiro allen ihren Schlägen ausgewichen und sie hatten ihn nicht verletzt, doch hatten sie noch nicht ihre Magie eingesetzt. DIe beiden jungen Shiekah beherschten sie bstimmt nur so gut, wie Shiro selbst, doch Tiran und der Alte verfügten über alte Kräfte von gewaltiger Macht. In Hyrule wurden sie nur von den Weisen an macht überboten. Doch es gab nun eine neue Macht...eine Macht gegen die sie nichts ausrichten konnten...und er würde sie ihnen zeigen. Er hob sein Schwert über den Kopf und setzte dessen Kräfte frei und tauchte ab in die Schatten, indem er selbst zu einem wurde. Die Shiekah, verblüfft über dieses Manöver, warteten seinen ersten Angriff ab. Er kam näher, immer näher....er sah die Schatten um sich wirbeln und dann als er fast bei dem ersten Gegner angekommen war öffneten die Schatten in ihrem Wirbel einen Weg, durch den er hindurch tauchte. Überraschend fuhr sein Schwert von rechts hinten auf den zusammenzuckenden Shiekah. Er konnte sein Schwert zwar rechtszeitig heben...doch hatte Shiro kein gewöhnliches Schwert mehr in den Händen. Der Schatten, den er hielt, glitt durch das Schwert des jungen hindurch und durch seine Kleidung und sein Fleisch schnitt mit bestialischer Grausamkeit in seine Seele. Die anderen keuchten erschrocken auf und Tiran fuhr auf, die erste plötzliche Bewegung seit Beginn des Kampfes. Mit ihren geübten Augen konnten sie den gemarterten Schatten sehen, die Seele des erschlagenen, sahen ihre Qualen und sahen, wie sie in den Schatten um Shiro verschwand, der daraufhin wieder seine körperliche Form annahm. " Die Macht deines Schwertes ist aufgebraucht Shiro....ich weiß nicht, woher du es hast, doch dafür was du eben getan hast wirst du büßen. Einen solchen Frevel..." Shiro lachte belustigt aus. Ihm war ein entzückender Gedanke gekommen. " Frevel? Du willst einen Frevel sehen? Dann schau her!" Mit diesen Worten konzentrierte er sich abermals auf sein Schwert, doch nun an eine andere Art und Weise. Er dachte an das Blut des Stieres, das ihn befleckt hatte und erkannte die Macht, die dahinter steckte. Eine feinde, kaum zu sehende, rote Linie zischte aus der Schwertspitze hervor und das Schwert schrie entzückt wegen Shiros Idee auf. Der Blutfaden zischte zielstrebig durch die Luft und drang in den Körper des Shiekahs ein. " Nun alter Mann, ist es für einen Shiekahmeister nicht seine Pflicht zwei Schüler zu nehmen? Und ist nicht der schlimmste Schmerz, den man ihnen zufügen kann, der einen seiner Schüler zu töten? Doch keine Sorge, ich werde deine Pein lindern...." Der Alte spurtete auf den Leichnam seines Schülers zu und gerade als er ihn erreicht hatte.....bekam er plötzlich einen Tritt, von dem sich aufrichtendem Körper. Eher entsetzt als vor Schmerzen, schrie er auf und damit war es Tiran genug. Er fing an zu brüllen: " Shiro, wie kannst du es wagen? Dafür werde ich dich vernichten!" Doch bevor er etwas tn konnte entgegnete Shiro: " Das kannst du nicht...." Der Körper des Shiekahs stellte sich wackelnd auf und man konnt hier und da in der Luft noch die Verbindung zu Shiros Schwert sehen. Der andere Schüler blickte verunsichert zu seinem Meister, der voller Wut aufheulte. " ich werde dich tööööten!" Damit ließ er die Schatten in allen Ecken des Platzes lebendig werden und sich auf Shiro stürzen. Die Macht, den Schatten Leben zu verleihen,. war eine der schrecklichsten und gefährlichsten Fähigkeiten der Shiekah und es war eine Kunst, die nur die mächtigsten beherschten. Auch Tiran ließ nun Schatten um sich herum erscheinen und sie auf Shiro losfliegen. Der stand regungslos da. Und dann lächelte er. " Jetzt zeige ich euch meine Macht....", flüsterte er. Es wurde dunkel um ihn, doch es war keine Fähigkeit seines Volkes. Es war eine solche Finsternis die er um sich flocht, dass sie nur die schwärzesten Mächte hätten erschaffen können. Die Schatten stießen in einem Sekundenbruchteil auf ihn herab und fuhren in die Dunkelheit. Bald waren sie alle darin versunken und man konnte nichts erkennen. Dann schickte Shiro seine eigenen Schatten aus. Gewaltige Finsternis flutete über den Platz, eine Finsternis, die man gewiss von überall in der Stadt sehen konnte. Shiros Schatten stürtzen sich auf Tiran, der sie mit seiner Macht ablenkte. Doch es waren so viele, und sie waren von so schwarzer Energie erfüllt, dass er langsam zurückwich und nichts weiter tun konnte als standzuhalten. Währenddessen griff der leblose Körper des Schülers seinen ehemaligen Kameraden an. Shiro ließ ihn einen wahren Schwerthagel herabregnen lassen und der andere wurde zurückgedrängt. Als sein Meister eingreifen wollte fuh Shiros Hand in seine Richtung und er sah sich gezwungen der gewirkten Macht entgegenzuwirken. Für einen Moment konnte man dunkle knisternde Energien gegen verschwommene Schatten ringen sehen. Die schwarze Energie siegte und mit einem Keuchen brachte sich der Alte in Sicherheit, während kurz darauf der Platz auf dem er noch bis vor kurzem stand aufriss und zersplitterte Pflastersteine herabregneten. Dann rannte Shiro plötzlich zu seiner Marionette, und als er sie erreicht hatte ließ er sie nur nocheinmal angreifen, warf sie weg und strekcte seine Handfläche gegen den Shiekah vor ihm aus. Sein Kopf wandte sich beinahe gelassen zu Tiran, der immernoch der Finsternis widerstand und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Es war ein Lächeln, wie Shiro es noch nie auf seinem Gesicht gehabt hatte. Es war keine Freude, kein Hohn....Tirans und seine Blicke trafen sich. Und dann entfesselte er die schwarze Macht, die in ihm ruhte. Durch seinen Körper schoss sie zu seiner Hand und der Schüler hatte keine Zeit noch irgendwie zu reagieren. Tiran konnte nicht sagen, was Shiro tat. Die gewirkte Magie war so komplex und dunkel, dass er sich nicht sofort begriff. Er wusste nicht, ob Shiro dem Schüler Hitze, Kälte oder einfach nur eine Druckwelle entgegensandte. Für die Augen einfacher Leute wäre nichts zu sehen gewesen, doch der Shiekah wurde von den Füßen gehoben und mit Urgewalt gegen die nächste Häuserwand geschmettert. Man konnte fast seine Knochen brechen hören, als er sofort sein Leben einbüsste, doch was man ganz sicher Hören konnte, war das Krachen und Bersten der Steine. Eine Staubwokle wirbelte hoch, als die gesamte Fassade des Hauses einstürzte. Shiro senkte seine Hand und besah sich, was er getan hatte. Er lächelte immer noch dieses grauenhafte, nichts sagende Lächeln...."Neeeeeein!", schrie der Meister der Schüler auf. Beide Schüler innerhalb weniger Augenblicke auf so schreckliche Art und Weise zu verlieren, hatten ihn rasend gemacht. Er dache kaum noch nach, als er auf Shiro zurannte, während Tiran ihm noch eine Warnung zurief. Shiro streckte zum zweiten Mal die Hand aus und wirkte dieselbe magie. Es riss den Alten von den Füßen und er flog durch die luft, doch landete er auf dem Boden und er konnte sich noch rechtzeitig einigermaßen fangen. Dennoch brach er zusammen, von unerklärlichen und grausamen Schmerzen gepeinigt. Shiro sah ihm einen Moment zu, wie er sich auf dem Boden hin und her wand und dann kam ihm die Idee zu etwas neuem. Er schaute hinüber zu Den Schatten, die immernoch Tiran bedrängten und rief sie zu sich zurück. Während sie auf ihn zuflogen, steckte er sein Schwert wieder in die Scheide. Er würde es nun nicht mehr brauchen. Er hatte nun eigene Macht....umfassende Macht....Seine immernoch ausgestreckte handfläche wies auf den alten Shiekahmeister, der auf dem Boden lag und dann waren die Schatten da und Finsternis strömte in Shiros Handfläche. Die Schatten sammelten sich und Shiro bündelte sie. Dann wirkte er abermals eine gewaltige Magie, indem er eine vielzahl schwarzer Blitze aus seiner Handfläche aussandte. Sie erreichten den alten Mann, welcher voller Schmerz aufkreischte, und umschlossen ihn, wirbelten um ihn herum, raubten ihm die Sicht. Sie hoben ihn langsam in die Luft und umso plötzlicher kam es, als sie den alten Mann mit gewaltiger Kraft aus ihrer Mitte schleuderten und er gegen ein Haus krachte. Tiran sah traurig auf die zerschmetterte gestalt, die einmal ein stolzer Shiekah gewesen war, einer der mächtigsten, einer der letzten....er sah in seine gebrochenen Augen und sah den Untergang seines Volkes........
Plötzlich wurde er von einer kleinen schattenhaften, huschenden Bewegung am Fenster abgelenkt und sog scharf die Luft ein. Shiro hatte das kleine Mädchen auch gesehen....abermalsflogen die Blitze und abermals wurde eine Hauswand auseinandergerissen. Doch da es ein fachwerkhaus gewesen war, fing das trockene Holz schnell Feuer und Rauch stieg gegen den Himmel. Ob einer der Insassen überlebt hatte? Ein makabres Lachen, war die Ursache für eine weitere Ablenkung Tirans. " Shiro...du bist wahnsinnig.....", flüsterte er benommen. " Und Tiran, wie gefällt dir mein kleines Feuerwerk? Du dachtest du wüsstest was Macht ist, doch nun zeige ich dir was wahre Macht überhaupt bedeutet." Damit riss er seinen Arm scharf nach Rechts und sandte abermals jene unheimlichen, unglaublich finsteren Blitze. Und noch ehe Tiran sich regen konnte zuckte Shiros andere Hand unerwartet nach Links und sandte ebenfalls solche Blitze aus. Angst war in seinen Augen, als er sah, wie Shiro die beiden Hände, die nun von kleineren Ebenbildern der schwarzen blitze umzuckt wurden, zusammentat und sie beide nach oben in die Luft stieß. Er warf sich zu Boden, während ein ohrenbetäubendes Krachen folgte. Die blosse Aura der Magie und unvorstellbaren Macht, hatte sämtlich Steine aus ihirem Plaster gerissen und sie nach oben katapultiert, während sich eine Säule aus schwarzen blitzen in die Luft erhob, für die ganze Stadt sichtbar, und jeder Blitz dann in einer andere Richtung herunterstieß. Krachen folgte auf Krachen, Schreie ertönten, innerhalb von Sekunden hatten mehr als ein Dutzend Häuser Feuer gefangen und da die Stadt zum größten Teil aus Fachwerkhäusern bestand, breitete sich die Feuersbrunst immer weiter und schneller aus. tiran rannte. Es hatte keinen Sinn, gegen diese Macht anzutreten. Er würde dem König lebendig mehr nützen.
Shiro wollte Tiran gerade aufhalten, als er unwiderstehlich zum Eingang der Zitadelle der Zeit blicken musste: Das Tor stand offen und vor ihm stand eine Gestalt aus Dunkelheit. Und sah Shiro es: Er erkannte die Glorie der Finsternis, die Hymne der Dunkelheit, die Utopie der Zerstörung...endlich begriff er.....wusste er....Alles vergangene war vergessen, es zählte nun nur noch der Augenblick der Erkenntnis und die wunderbare Zukunft die daraus resultierte. Endlich sah er es....endlich wusste er wie er sich zu verhalten hatte....endlich erkannte er seinen Messias, seinen Meister.....
Shiro sah der Gestalt, die nicht mehr Villon war tief in die Augen, die keine AUgen waren, sondern Brunnen zur entzückenden Verzweiflung, Seen aus tiester Schwärze....Er lächelte.
Und die Gestalt lächelte zurück.
Geändert von Sephe (30.09.2005 um 19:38 Uhr)
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