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Ehrengarde
Hustend liefen die beiden weiter und mit geschlossenen Augen. Gerade hatten die beiden ein Gebiet von Monstern mehr oder weniger gesäubert und das letzte hatte besonders viel Sand aufgewirbelt. Mit Tränen in den Augen versuchten sie weiter voran zu kommen, zuviel Sand war schon in ihren Augen. Rabe umarmte dabei Vira mit seiner linken Hand und hielt in der rechten seine Waffe. Wenn er sie in dem Getümmel verlor würde das äußerst gefährlich werden. Rabe versuchte die Augen zu öffnen und blieb dann auf einmal stehen und hielt Vira mit seinem Arm zurück. Irgendetwas stimmte vor ihm nicht. Er rieb sich die Augen und sah sich das ganze genauer an. Vor ihm schien es als würde der Sand eine Wand bilden. Eine Art Barriere aus Sand, der sie umkreiste und einschloss. Gehört hatte er kurz beiläufig von der Barriere, aber gesehen hatte er sie bisher noch nicht.
Es war zwar kein Hinweis auf einen Ausgang, aber doch ein Anhaltspunkt dafür. Er deutete Vira, dass sie stehen bleiben soll. Er wollte nicht sprechen um zu vermeiden weiteren Sand in den Mund zu bekommen. Langsam näherte er sich dem Hindernis und streckte dann seine Hand aus. Je näher er mit seiner Hand kam, desto seltsamer fühlte er sich. Irgendetwas unheimliches durchflutete seinen Körper. Er musste immer mehr Kraft aufwenden um näher heranzukommen. Kleine Funken bildeten sich vor ihm. Plötzlich zuckte ein Blitz von der Barriere auf seine Handfläche und verpasste ihm schwarze Magie. Schnell zog er die Hand zurück und rieb sie. Besonders stark war die Entladung nicht gewesen, aber es war eine mehr als deutliche Warnung, die sagte das man dem ganzen lieber nicht zu nahe kommt. Er sah nach links und rechts und sah nur, dass dort auch eine Barriere war. Es gab keine andere Möglichkeit. Sie musste weg. Er formte einen kleinen Feuerball und schleuderte ihn nach vorne. Mehre kleine Blitze zuckten auf den Ball ein und als er die Wand doch berührte wurde er von einer Mischung von schwarzer und violetten Farbe umhüllt. Sie umschlang den Ball wurde kleiner und kleiner und verschwand mit dem Ball im nichts, der Sandwand. So kann man nicht weiter. Er dachte nach während sich Vira neben ihn hinstellte und ebenfalls darüber nachdachte.
Plötzlich spürte Rabe ein Hand auf seiner Schulter die ihm drauf klopfte. Er fuhr auf, weil er in Gedanken versunken war und sah nach rechts wo Vira noch stand. Wer klopfte ihm dann bitte auf die Schulter? Insgeheim hoffte er, dass es kein Feind sei als er sich schnell umdrehte. Er sah direkt in das Gesicht der beiden Zoras von Alukath und Mika. Rabe erklärte ihnen was er hier entdeckt hatte und kurz darauf trafen sich alle zufällig hier. Als hätte ihnen ein Gefühl gesagt, dass sie genau jetzt hier sein müssen. Leo, Kiro, Alukath, Mika und Tupan... Alle eben die einen Splitter besaßen, außer eben Aszgardt und Daru. Als er Tupan sah wollte er ihn schon fragen, wie es seiner Armee ging, aber er ließ es lieber bleiben. Er konnte sich seine Antwort selbst denken und er wollte die bereits getrübte Stimmung nicht noch mehr belasten.
„Was machen wir jetzt?“, stellte Kiro berechtigter Weise als Frage. Es ging noch immer eine unheimliche Macht von ihm aus, auch wenn es Rabe vorkam als würde sie nachlassen. „Hrmpf. Was ist mit euren Splittern? Reichen die nicht aus?“, rief Mika. Naja mit der Macht des Splitters konnte niemand so gut umgehen. Es ist so als würde man mit dem Feuer spielen. „Daru und Aszgardt fehlen! Sie haben doch zwei Splitter dabei!“„Mika hat recht! Wenn die Splitter schon so mächtig sind dann muss es funktionieren. Wollt ihr kampflos Villon gewinnen lassen?“, warf Vira allen wütend an den Kopf. „Warum probiert es nicht einfach. Irgendwie muss man doch die Splitter gegen Villons Macht einsetzen können. Wenn jemand etwas nicht probiert wird man es niemand schaffen.“ Alles sahen sie eher fragend an und sahen sich nachher ein wenig seltsam gegenseitig an.
Vira schnaubte kurz nahm Rabe an der Schulter und schubste ihn näher zu der Barriere. Es war klar, dass sie von Rabe verlangte, dass er anfangen sollte. Er atmete tief durch und holte seinen Anhänger heraus, den er vor Jahren von seinen Eltern geschenkt bekam, nachdem er den Splitter fand. Er betrachtete den goldenen Splitter durch den eine Kette ging. Ein wenig bewegte er ihn in der Hand und betrachtete ihn. Dann schloss er seine Hand, schloss auch seine Augen, atmete tief durch und dann schlug er mit voller Wucht gegen die Barriere ein. Bei dem Aufprall wurde eine kleine goldene Schockwelle frei. Momente tat sich nichts und Rabe hielt noch immer seine Faust dagegen. Nichts geschah als ihn dann kleine schwarze Blitze umzuckten und ihn ruckartig zurückwarfen. Kiro konnte ihn auffangen. Schmerzen fühlte Rabe zwar nicht, aber dennoch war er ganz erschrocken. „War ja klar...“, sagte Leo und wollte sich abwenden um weiterzukämpfen. Mika hielt ihn aber zurück. „Und war etwas anders?“ „Naja ich denke mal mir erging es besser als mein Feuerball...“ Als er zu der Barriere hinsah, dachte er, dass er ein kleines Loch gesehen hatte, dass in der Wand war, aber es war schnell wieder weg. Vielleicht war es auch nur Einbildung gewesen?
„...Ich würde es wieder probieren!“ Alle sahen ihn ungläubig an. „Was? Glaubt ich will hier verrecken?“ Wieder machte er eine Faust und schloss seine Augen und wollte für einen weiteren Schlag ansetzten. Als er wieder zucken von Blitzen hörte. Er machte die Augen auf und sah, wie Tupan gerade davon geschleudert wurde. „Das bringt nichts.“ sagte Leo trotzig. „Denkt doch mal nach! Wenn nur einer von euch Villon besiegen sollte dann wäre es auch EIN Splitter, aber es sind nunmal 7. Also warum versucht ihr es nicht einfach zusammen noch mal?“ Alle nickten. „Aber diesmal mal ohne Gewalt und mit Ruhe und Bedacht...“
Alles holten ihre Splitter hervor und schlossen sie in einer Faust ein. dann stellten sie sich auf in einer Reihe und streckten ihre freie Hand aus. Bis auf Tupan, der natürlich nur eine Arm hatte und seinen Splitter in seiner Tasche lies. Dann schlossen sie ihre Augen und gingen langsam nach vorne um die Barriere zu berühren. Je näher sie kamen desto mehr Kraft mussten sie anwenden damit sie weiterer voran kamen. Neben ihnen standen Vira, Mika und alle anderen die keinen Splitter besaßen und fieberten dem ganzen entgegen. Sie mussten ihre Augen, aber bald schließen, weil von den Helden ein immer stärkerer Wind ausging, der immer stärker wurde und Sand weg wirbelte. Blitze zuckten um ihre Hände und wurden auch, stärker, größer und häufiger je näher sie kamen. Rabe verzog sein Gesicht, weil er enorm viel Kraft aufwenden musste, damit ihn Villons Macht nicht wegdrückte. Den anderen erging es ebenfalls so. Also sie es jedoch schafften gleichzeitig die Barriere zu berühren. Umhüllte sie Dunkelheit. Alles schien fort gewesen zu sein. Die Wüste, ihre Begleiter... Es gab nurmehr sie, die auf einer Dunkelheit standen und die Barriere. Sie wurden alle von einer großen Kugel umhüllt. Sonderbar war auch, dass sie nichts hörten außer ein zischen, das vor ihnen Ausging. Man hörte auch nicht das ächzen der Helden. Die Kugel war ein Mix aus dunkelvioletten Farben bzw. Masse. Von der Stelle, die die Helden berührten ging ein goldener Fleck aus, der von den dunklen Blitzen umzuckt wurde. Die Helden wurden nicht mehr weggedrückt, sondern angezogen von der Masse. Sie konnten einfach nicht von der Masse abwenden. Es saugte ihnen die Kraft aus. Der goldene Fleck verschlang ihre Energie und war erpicht darauf stärker und größer zu werden. Er wuchs und wuchs und die Helden veloren immer mehr an Kraft. Bald war die dunkle Masse nur mehr an den „Polen“ der Kugel enthalten. Die dunkle Masse gab nicht auf und begann die goldene Masse zurückzudrängen. Die Helden spürten dass und begannen sich zu konzentrieren. Zuvor hatten sie sich noch dagegen gewährt, dass ihnen Energie entnommen wurde und jetzt pumpten sie so viel hinein, wie sie nur konnten. Als die goldene Farbe alles der Kugel einnahm ertönte ein dumpfer ferner Explosionshall und ein gleißendes Licht umhüllte die Leere und Dunkelheit. Die Geräusche kamen wieder und als das Licht verschwand sahen sie vor sich wieder die Wüste, wie sie vor einigen stunden vor ihnen lag mit dem Tempel. Die Barriere und der Sandsturm waren verschwunden. Rabe schloss trotzdem die Augen und lies sich auf die Knie fallen und hängte sich wieder seinen Splitter um und lächelte zufrieden.
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